Hohenleipisch: Muna / Munitionsdepot

AW: Muna Hohenleipisch

Das mit den unterirdischen Anlagen halte ich auch für Legende. Auch von denen, die noch zu Wehrmachtszeiten dort gearbeitet haben (oder deren Angehörige), hat es mir keiner erzählt. Einige Dorfbewohner glauben, das zur russischen Zeit in der Muna Atomraketen stationiert waren. Jemand aus dem damaligen Gemeinderat sagte mir heute, dass die Fahrlafetten für die SS20 dort standen, evtl. auch mit Raketen aber ohne Sprengköpfe. Das halte ich für wahrscheinlicher.
Die Wehrmacht hat in der Muna noch produziert aber das haben die Russen offensichtlich nicht mehr gemacht sondern nur noch gelagert. Daher sind sicherlich auch Anlagen umgebaut worden. Hat jemand einen guten Kontakt zum Bundesarchiv? Da müssten doch noch Baupläne liegen oder?
 
AW: Muna Hohenleipisch

Danke Waldwichtel!

Die Maschine war in den 80ern in Leipzig- Wahren beheimatet (buchmäßig, wie alle BR 100 der Rbd Halle). Sieht so aus als wäre sie da nicht mehr "Werkslok" der Muna gewesen.

Hallo lokist...

Nachfolger war vermutlich eine V15 (blau). Diese zurückgelassene Lok wurde
nach dem Abzug der sowj. Truppen, von den AMB-Kräften die das Objekt
beräumten, verschrottet. Einzelheiten dazu waren nicht mehr zu erfahren.
 
AW: Muna Hohenleipisch

Danke Waldwichtel,

die Koljas hatten anderswo auch V 15 für ihren eigenen Rangierdienst in Betrieb.
Wäre mal interessant, ob die jemals eine Fristuntersuchung gesehen haben... vermutlich nicht.
 
AW: Muna Hohenleipisch

Die Maschine war in den 80ern in Leipzig- Wahren beheimatet (buchmäßig, wie alle BR 100 der Rbd Halle). Sieht so aus als wäre sie da nicht mehr "Werkslok" der Muna gewesen.

Diese Lok taucht schon kurz nach dem Krieg in Leipzig auf und ging Anfang der 50er zum Bf Altenhain, dort war sie bis Mitte der 90er beheimatet. Und... jetzt kommt`s: Von da aus war sie noch einige Male in einer Muna - in der Altenhainer! So ist Geschichte!

Grüsse demo01
 
AW: Muna Hohenleipisch

WW,
wenn man sich das Gestammel des Landesbranddirektors so anhört...
Es war in aller erster Linie unser eigenes Verschulden (der Deutschen Bürokratie und derer die es übernehmen mussten) dass so viel Unfug mit Munition und Müll getrieben wurde. Hätte es einen ordentlichen Modus was mit dem Zeugs zu geschehen hat, gegeben, hätte man das Zeugs nicht erst in den Wald, auf die TÜP oder sonstwo hinschaffen müssen. Da die Liegenschatften gemäß eines Ukas (Weisung) besenrein zu übergeben waren, hatten die Übergebenden sxchon ein problem, wenn da noch was rumlag, aber die SiSt und Wacheinheit ink. Fahrzeugflotte waren schon weg. Ich vermute mal die Kosten wären dann um Dimensionen geringer geworden, als das aufwendige Suchen. Es war unser Dummheit und natürlich krimineller Energie beteiligter gestundet, dass es so ablief wie es ablief.
Grüsse Hermann
 
AW: Muna Hohenleipisch

Nun ist es amtlich:
Das Gelände der MUNA III (Lagerbereich) gehört mir. Der etwas komplizierte Eigentumsübergang hat sich über Jahre hingezogen und jetzt ist er abgeschlossen. Mein Interessen dabei sind vorrangig im Bereich Naturschutz (seltene Fledermäuse in den Bunkern) und Forstwirtschaft. Natürlich wüsste ich gern alles über die besondere Geschichte der Anlage und würde es auch gern bewahren für die Zeit, in der sich die Natur das Gelände zurückgeholt hat. Vom Verkäufer habe ich Einsicht in einen knappen Meter Akten bekommen. Das waren vorwiegend Dokumente über die Kampfmittelräumung von Resten der Sprengung aus dem Jahr 1945. Die Akten über die letzten zwei Räumaktionen mit Karten liegen mir vor. An anderer Stelle gibt es noch Baupläne aus den Dreißigern. Über einen regen Austausch würde ich mich sehr freuen und bin jederzeit gern bereit, weitere Erforschungen des Bodens usw. zu unterstützen. Bei Aktivitäten vor Ort wäre ich für eine vorherige Kontatkaufnahme natürlich sehr dankbar, dann kann ich das auch gern offiziell gestatten und gegenüber den zuständigen Behörden (Forst, Naturschutz, Naturpark, Polizei usw.) entsprechend vertreten, falls notwendig. Weiterhin hoffe ich, dass aufgrund der öffentlichen Diskussion um die Liegenschaft (auch hier) nicht die wilden Paintballer, Wehrsportler, Schrottsucher usw. zunehmen. Wegbeschreibungen kann man ja auch per PN austauschen. Wenn Ihr Fragen zu meinen Zielen habt, beantworte ich die gern direkt und wir können uns auch mal vor Ort treffen, um weitere Erkundungen anzustellen.
Herzlichen Gruß Lutz
 
AW: Muna Hohenleipisch

Ich war neulich mal wieder in der MUNA Hohenleipisch und bin über einen Lagerbunker gestolpert, vor dem sich vier nicht genau definierbare Betonsäulen (Bild1) befinden. Die Säulen sind in einem Viereck, einige Meter vor dem Bunkereingang (Bild2), direkt über dem Weg angeordnet. Dieser Lagerbunker befindet sich mit vielen anderen in einem scheinbar separat eingezäunten Bereich (Bild3-5) innerhalb der Muna. Kennt jemand den Sinn und Zweck dieser Betonsäulen (Tarnnetz, Entladeeinrichtung?)?

Gruß Torsten
 
AW: Muna Hohenleipisch

TOSL
genau so ist es, Verladebereich der BRTB innerhalb des ML Lagerbereiches = gesonderter Bereich. In dieser Form noch in etlichen weiteren nachgenutzten Munas vorhanden.
Lagerung konventionller SK in belüftbaren oder beheizbaren Munitionshäusern. Wegen der Typprojekte der Luftwaffe waren die MH der Luftwaffe für den Zweck beliebter und geeigneter als die MH des Heeres. Aber das man sich den Standort nicht aussuchen konnte (man konnte eine Muna ja schlecht verschieben) nahm man halt das was da war.

Die Pfähle markieren den Verlade/ Entladebereich, der in der Regel auch vollständig mit TN abgedeckt war. Nach weitreichenden Strukturveränderungen der Verwaltung RTA der Gruppe, wonach die RA tatktischer Bestimmung (= RA der Divisionen) zu eigenständigen RBr. taktischer Bestimmung zusammengfefasst wurden, wurde auch die Frage der Stanortdislozierung und Lagerung nochmals angepasst und neu bewertet.

Dementsprechend hat man noch das eine oder andere gebaut. Aber als logistische Unterstützungslösung eher unspektakulär, weil üblich. In den üblichen Presseblähungen würdest Du sicher über den verwunschenden,. dunklen, schweigenden Wald lesen, der seine Geheimnisse bewahrt hat bis militärarchäologische Befunde diese Geheimnisse dem Waldboden entlocken können. Redest Du mit den Hohenleipischern BRTB Leuten war das mehr als normal, weil an allen BRTB Standorten völlig gleich und üblich. Es gab nur 4 Ausnahmen in der DDR und die betrafen aber Brigaden die hier nur kurzzeitig/ temporär stationiert waren, da war das Lagerprocedere gleich, aber die Abläufe anders weil die in einer QRA Funktion hier lagen. Ich habe 1992 einen solchen BRTB Bereich übernommen, zeitlich äusserst kurzfristig, da waren neben Zaun und Kranbahn auch noch alle Brandschutztafeln, Beschriftungen und Pläne vorhanden. Die Nutzer wurden geradezu aus dem ML abgeholt und nach jwd verfrachtet. Sogar das vollständig eingeräumte Traditionszimmer mit dem gesamten Werdegang des TT liessen sie zurück.
Grüsse Hermann
 
AW: Muna Hohenleipisch

Danke Hermann,

wenn man betrachtet wie zahlreich diese Lagerbunker dort eng beieinander verteilt sind, sich aber nur vor dem einen (Bild2) diese Betonpfähle befinden, fragt man sich was wohl in diesem Bunker besonderes gelagert hat. Aufgrund der Anordnung, können die Betonpfähle nur einen auf diesen einen Bunker bezogenen Sinn haben. Eine Verladerampe wie in Finsterwalde findet sich dort nicht. Ansonsten hat dieser Bunker eine Besonderheit, die ihn von anderen unterscheidet. Ein blaue Elektrokasteneinheit hinter der ersten Tür, rechts im Eingangsbereich. Die Elektroverteilungen in den anderen, gleichartigen Lagerbunkern sind wesentlich kleiner ausgelegt.

Gruß Torsten
 
AW: Muna Hohenleipisch

TOSL,
die konkreten Aufgabenstellungen an die RA hängen natürlich von denen der zuständigen Brigade ab, ich meine mal ohne das eben nachgeschlagen zu haben, die waren schon umgerüstet auf neue Technik. Die Hebeanlage diente definitif der Verladung ganz "normaler" Köpfe mit oder auch ohne Container wenn es zur Übung ging, auch Übungsgerät. Das Klimaprocedere war gesondert vorgeschrieben, der Temperaturbereich war wesentlich weiter gesteckt als bei anderen Lagergütern. Die zusätzliche Schalttafel diente in der Regel der Versorgung von zusätzlichen Heizungsgeräten für den besonders kalten Fall, wenn die Öl Radiatoren es in dem Bünkerchen nicht schaften. Das Einbringen einer zweiten Tür war Pflicht, auch das Gittertürchen war Pflicht, weniger wegen der Sicherheit, sondern wegen des Schließregimes, welches aus einem Zweiverschiedenschlüsselebenen bestand. Es konnte also niemand der Lagereinheit allein handeln. Ich bin mir nicht sicher ob es nicht eine Betonfl
äche gab die abgesenkt war um mit dem LKW ranzufahren und die Container zur Not auf die Transporttrage zu schieben. Der Kran diente nur dazu, die Transportgüter aus dem Transport-LKW vom Targesystem auf einen anderen Wagen zu heben, wenn es zu Meßarbeiten ging. Für die Dokumentation gab es einen gesonderten Bunker, in dem auch EWZ gelagert werde. "Eigentlich" gehört noch ein Bunker mit ladeeinrichtung zum Repertoire, aber zu diesem weis ich nicht wo er vor Ort konkret lag.
In der Regel waren alle Bunker so gebaut das ses eine Sichtschleuse gab, d.h. es müssten auch zwei Blechtüren darin gewesen sein, wenn es tatsächlich ein Lagerhaus war.
Grüsse Hermann
 
AW: Muna Hohenleipisch

TOSL,
die Tafeln sind aus verschiedenen Lagerbunkern zusammengetragen, stellen für sich gesehen Brandhandlungsinformationen dar, indem genannt wird wie für welchen Abschnitt zustänig war und ggf, was dort in welcher Menge gelagert ist, das war für den Erstbekämpfer der Feuerwehr im ML wichtig, weil davon u.a. das Löschverfahren abhängen konnte.
Die Regale standen früher da vermutlich nicht so drin, sie scheinen erst zu anderen Lagerzwecken eingebracht worden zu sein.
Grüsse Hermann
 
AW: Muna Hohenleipisch

@Hermann
Danke für die Info, leider bin ich des Russischen nicht so mächtig als dass ich lesen könnte, was auf den Tafeln steht (wäre vielleicht aber ganz aufschlussreich).
Weisst Du auch was es mit dem als "Prüfbunker" (Bild11) bezeichneten Bauwerk auf sich hatte? Es ist anscheinend der einzige im inneren Sicherheitsbereich, der diesen separaten Raum auf der rechten Seite (mit Holztür) hatte.

Was könnte die Tafel hier auf Bild eins bedeuten?

Am Ende des Platzes in Bild2 (oben rechts), sind Reste von Metallmasten an beiden Seiten des Weges (Bild3), links des Weges Kabelreste(Bild 4) aus dem Boden (viele kleine Adern-so wie Nachrichten oder Steuerungskabel-nix womit sich größere elektrische Lesitungen übertragen liessen)-Verladeeinrichtung?
Der Platz befindet sich vor Bunker 2(rechts hinter der ersten Kiefer in Bild 2), in dem die Elektroinstallation etwas imposanter ist (mehrere Alukabel-ca 1cm Querschnitt also etwas womit man mehr Strom übertragen könnte-letztes Bild)

Wenige Meter weiter (in Bild2 oben rechts dem Weg folgend) befinden sich die schon in einem früheren Beitrag beschriebenen Betonmasten vor Bunker1.

Gruß Torsten
 
AW: Muna Hohenleipisch

TOSL,
normalerweise wurde in dem Bereich neben der Ladung von NC Akkus, die im Zusammenhang mit dem lagergut stehen, auch die Dokumentation aufbewahrt, hier war die Dokumentation gesondert vom Lagergut untergebracht, was ja auch in anderen Objekten so vorgefunden wurde. Zugleich gab es ein CHANILISCHE = Lagerbereich in dem das Spezialwerkzeug aufbefahrt wurde.

Bild 1 zeigt in der Regel die Mindestabstände des Lagergutes (Kiste/ Palette etc) zu Wänden und zueinander. Die entsprechende Vorschrift für den Betrieb von ML habe ich irendow zu Hause unter einem Berg Bücher vergraben.

Die Betonmasten waren sicher Beleuchtungsmasten, die Stromversorgungszuführung für die Laufkastze, die bei einem Gewicht es Lagergutes von ca 500 kg auch einiges an Saft brauchte. Genauen Aufschluß würde nur eine Luftaufnahme von dem Zeitraum bringen, wo die Infrastruktur noch nicht weg, die Tarnnetze aber schon ab waren.
Grüsse Hermann
 
AW: Muna Hohenleipisch

@Hermann
Die Betonmasten habe ich nur vor dem Bunker Nr.1 gefunden. 3 Masten stehen noch, ein vierter wahr möglicherweise mal da. Kabelreste oder ähnliches finden sich an den Betonmasten nicht, sie sehen in einer Höhe von 3 Metern irgendwie wie "abgebrochen" aus. Sie stehen im Quadrat, Seitenlänge ca. 4 Meter, direkt über dem Weg. Beleuchtung, wenn es das war, nur vor diesem einen Bunker?
 
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