Güstrow: Heeresmunitionsanstalt Primerwald

Ja er war dort Zivilbeschäftigter. Fragen kann ich, kein Problem! Wenn du bestimmte bzw. mehr Fragen hast, kannst du sie mir gerne zukommen lassen per Nachricht, ich werde denn mal sehen, was er beantworten kann bzw. darf.
Also ich wüsste nicht warum man über diese Zeit nicht sprechen dürfte ;-)
Aber das Angebot nehme ich gerne an, hilfreich wäre wenn Du zuvor sagen kannst als was er dort gearbeitet hat und in welchem Zeitraum. Das macht für mich die Formulierungen einfacher und zielgerichteter.
Zu dem Zaun, Du meinst das ist ein ursprüngliches Areal der Muna das von den Sowjets all die Jahre nicht nachgenutzt wurde? Mit anderen Worten, die sowjetische Truppen haben nicht die komplette Muna nachgenutzt und genau um diesen Teil ist heute ein Zaun?
 
Genau, das habe ich meinen Kollegen auch gefragt. Also es gab da wohl 2 Gebiete, einmal das von den Sowjets und das der Deutschen, wobei das eigentlich 1 Areal ist und nur von verschiedenen Fraktionen genutzt wurde. Folgendes: Ich werde mal ein Screenshot des Gelände machen und ausdrucken, denn kann er mir morgen erklären wo was war und denn auch gleich die beiden Fragen beantworten. Könnte denn morgen Abend Antwort geben ;-)
 
Bin bisher immer davon ausgegangen das die Muna komplett von den Sowjets nachgenutzt wurde. Schön das Du Dich reinhängst!
 
Naja, wir sind bei so was immer sehr schnell. Das wurde schon kritisiert. Wir könn(t)en es auch später immer tun, da eben zeitlich total auseinander - GF
 
Du bist beeindruckend offen. Dazu wirst du hier keine Hinweise erhalten. Evtl. Zufallsfunde melden wir den entsprechenden Behörden. Grundsätzlich und egal in welchem Objekt.
 
Guten Abend, ich denke meine Antwort wird heute mit Spannung erwartet :)
1. Mein Bekannter war dort ab der NVA Zeit, darf mir also so gut wie nichts erzählen, außer die Allgemeinen Sachen.
2. Sollten einige Punkte die ich nenne fehlerhaft sein und jemand hat bessere Information, bitte ich um Entschuldigung, allerdings sollte es soweit alles korrekt sein.


Image2.jpg

Auf der oben aufgeführten Grafik sind 3 Markierungen zu sehen, hierzu folgende Erklärung:

Das gelbe Gebiet wurde zu Zeiten des 2. Weltkrieges von den Deutschen als Heeresmunitionsanstalt genutzt. Genaueres zu dieser Anstalt kann Wikipedia offen legen. Nach 1945 waren die Sowjets die Besatzer des kompletten Gebietes, wahrscheinlich werden die mit der Muna das gleiche gemacht haben oder nur als Lagerstätte für Munition, das kann ich leider nicht sagen. Die Deutschen hatte auf diesem Gebiet einen sogenannten "Nebelplatz", ersichtlich ist dieser auch auf dem Bild. Dieser wurde genutzt um feindliche Luftangriffe abzuwehren, indem Nebel über das gesamte Gebiet geschossen wurde. Adolf H. hat damals, um seine Bunker zu tarnen, Löcher auf den Oberseiten der Bunker errichten lassen, damit dort Bäume eingepflanzt werden und es somit ausschaut, als wäre nur ein Wald vorhanden.

Ca. ab 1970 hat die NVA das in blau markierte Gebiet bekommen, die eigentliche Muna. Zu der Zeit hatte die NVA wie erwähnt das blaue Gebiet und die Sowjets waren darüber im rot markierten Gebiet, zwischen beiden Arealen verlief natürlich ein Zaun damals. Die Sowjets hatten dort ihre BM-21 Werfer stehen und Sonstiges.

Die Muna wurde praktisch nach dem 2. Weltkrieg als Lagerstätte für Munition genutzt. Gedient haben dafür die Gebäude im blau/gelben Kreis links, diese sind Lagerhallen gewesen.

Im blauen Kreis befindet sich ein weiteres Gebäude, dieses wurde als Arbeitshaus genutzt, alles was an Munition rein kam, wurde dort auch bearbeitet.

Image3.jpg

Auf dem folgenden Bild ist gut zu erkennen, dass dort heute ein Sicherheitszaun mit knapp 3 Meter Höhe lang läuft.

**** Bin mir zur Zeit nicht sicher, ob der Zaun im oberen Teil gleich wieder rechts rum geht, werde ich Samstag mal begutachten!

Fotos der Zufahrt und eventuell mehr, reiche ich Samstag nach ;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
@Steffen, ich bin einigermaßen verwundert:
"Später wo die Sowjets abgerückt sind, hat die NVA das restliche Gebiet erhalten."
Möglicherweise kannst Du dazu mehr sagen? Also ich meine das die sowjetischen Streitkräfte mind. bis 1989 in der Muna waren. Du kannst Deinem Bekannten mal freundlich darauf hinweisen das die Geheimhaltung nicht mehr gültig ist. Es wird ihn niemand zur Rechenschaft ziehen wenn er ursprünglich geheime Informationen preis gibt ;-)

@Kevin, versuche bitte Sätze mit einem Punkt zu beenden und auch wäre es toll die Groß- und Kleinschreibung wie auch die Rechtschreibung an sich zu beachten. Das erleichtert die Lesbarkeit. Tips zu Munition oder ähnlichen wirst Du hier in diesem Forum nicht erhalten. Ansonsten so wie es Frank schon gesagt hatte.
 
Davon bin ich selbst nun ausgegangen, dass die abgerückt sind.

Denn entferne ich die Aussage mal einfach wieder ;-)

Mein Geschitsunterricht ging in der Schule damals leider nur bis zum ende des 2. Weltkrieges ausführlich auf Grund von Krankheit des Lehrer, was danach war, kam nur im Schnelldurchlauf (Mauerbau etc).

Habe noch folgendes über google gefunden:

Der Primerwald gehört zum Güstrower Stadtteil Primerburg. Er war früher ein beliebtes Ausflugsziel für die Güstrower. Nach der Machtergreifung der Nazis kaufte der Reichsfiskus das Waldgebiet von der Stadt Güstrow und errichtete dort die Heeresmunitionsanstalt ("Muna"). Der Wald wurde hierzu komplett eingezäunt und es wurden Straßen, Wege und zahlreiche Gebäude errichtet. Die "Muna" war Ziel des einzigen allierten Luftangriffs auf Güstrow, der Sonntag nach Ostern 1945 stattfand.

Zum Kriegsende wurde der Primerwald von der Roten Armee besetzt, die dort bis zur Wiedervereinigung blieb und da Kasernen und Übungsgelände unterhielt. Im südlichen Bereich des Primerwaldes ist heute noch ein großer Bereich von Gebäuden und Munition unberäumt. Dieser Bereich steht im Eigentum der Bundesvermögensverwaltung, ist eingezäunt und bewacht. Sein Betreten ist strengstens untersagt. Der übrige Bereich des Primerwaldes ist inzwischen vollständig beräumt und steht der Öffentlichkeit wieder zur Verfügung. Nur noch wenig erinnert hier an die frühere militärische Nutzung des Waldgebietes.

Quelle: http://www.opencaching.de/viewcache.php?cacheid=124739
 
Also in der Schule wurde die Stationierung der Sowjets in der Muna ganz bestimmt nicht behandelt. Du hast da nichts verpasst ;-)
Grundsätzlich ist die sowjetische Stationierungsgeschichte der Muna Güstrow noch nicht weiter behandelt worden. Ob es Heimatliteratur in G. dazu gibt? Also so eine Heimatkalender oder so etwas. Also 1989 wurde von dort der Stab einer Fla-Raketenbrigade (SA-3) und deren Technische Abteilung abgezogen. Weiterhin soll sich bis zu diesem Zeitpunkt dort ein Fla-Raketenregiment (SA-8) befunden haben. Alles im Allem dürfte in diesem Jahr so mind. 1500 Personen (Brigadestab: 200, Abteilung: 300, Regiment mind. 500) die Muna verlassen haben. Ein Teil davon - von 1500 - sind Ehefrauen von Offizieren sowie Kinder. Diese müssen irgendwo gewohnt haben.
Bitte bei Zitaten einen Quellenlink nennen. In dem Text den Du zitierst steht komischerweise überhaupt nichts von der NVA.

Ich bin übrigens immer davon ausgegangen das in den letzten Jahren in der Muna faktisch alles geschliffen wurde und die Liegenschaft komplett renaturiert wurde. Stimmt evt. garnicht...
 
Unterkunftsbarracken gab es im eigentlichen Muna Gebiet keine, eventuell die Bunker oder doch außerhalb?

In einem anderen Forum hat wohl schon jemand im Güstrow Stadtarchiv nach Informationen zu dieser Gegend gefragt, ihm wurde allerdings die Hoffnugn genommen, denn angeblich gibt es keine.

Ob es Literatur gibt kann ich nicht sagen, hatte mich damit auch nie beschäftigt.

Quelllink habe ich hinzugefügt ;-)

Warum nirgendwo die NVA erwähnt ist, kann ich leider auch nicht sagen, Google verrät dazu auch nichts.

Hier haben wir doch was über die NVA und wie groß das Gebiet war:

http://www.nva-forum.de/WikiNVA/mediawiki/index.php/ML-15
 
Moin Steffen, kannst Du diese von Klaus angesprochene Broschüre besorgen? Danke für den Hinweis Klaus!
 
Zu den Angaben aus dem NVA-Forum noch ergänzend steht in unserer DB » Straße nach Dewinkel. Was wohl ein Schreibfehler ist (er wurde so von der BuWe übernommen) und Devwinkel heißen sollte. GF
 
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