Freudenberg: AFüSt MdI (Objekt 7001)

AW: AFSt MdI 7001

Damit nicht 2 "7001" Themen parallel laufen, supporte ich mal dieses hier. Der hier angegebene Brunnenkopf zeigt nicht den Standort des geplanten, nicht gebauten weiteren SBW. Davon konnte ich mich nun überzeugen. Auch ist auf einer alten Karte (die mir in Kopie vorliegt) ein anderer Ort für die "707" bezeichnet.

Ach so, ich sprach ja von Bildern, hier sind welche.
Bild 1: Türmchen, leider verschlossen
Bild 2: Betankungsanlage
Bild 3: "Stolperdrähte", in Verbindung mit Tel.Kabeln, welche per Gewicht auf Spannung gehalten werden (im Nordöstl. Bereich des Objektes zufinden)
Bild 4: Munilager
Bild 5: für den Fall das noch jemand in seinem Garten Laufgräben anlegen möchte, hier wären Betonelemente günstig zu haben.
Bild 6 & 7: machen mich nachdenklich. Wer um Himmelswillen stellt sich zig Elemente auf Vorrat in den Wald? Was sollte dort noch geschehen? Gab es etwa für NVA/MfNV/NVA Objekte auch eine Direktive, ähnlich wie es sie zu den GSSD Objekten in de Wendezeit gab? @Hermann!?
Bild 8: einer der vielen Laufgräben
Bild 9: die erwähnte Formschöne HSA
Bild 10: ein Hinweißschild mit Bezug (nur für den Fall)
 
Eigentlich sollte es eine Life-Schaltung werden, aber irgendjemand hat die Technik mitgenommen... :mrgreen:

@Martin & Paul: Danke für eine (wieder mal) tolle Führung.
@all: Schön mal ein paar von euch persönlich kennen zu lernen. Hat Spaß gemacht.

Gruß
Kjeld


Da fragt man sich wirklich, wo wie Riesigen Bandmaschinen geblieben sind. Auf Bildern von 2004 sind die noch vorhanden.

http://www.schatzsucher.de/Foren/showthread.php?t=12747&highlight=7001
 
Sachen gibts, sollte es wirklich zu einer Einlagerung von radioaktiven Abfällen kommen, sollten die Führungen ja bald Geschichte sein.

Streit um radioaktiven Abfall

Beiersdorf-Freudenberg (MOZ) Die Gewerbeförderung Freudenberg AG will auf ihrem Gelände radioaktive Abfälle lagern und hat dazu ein Angebot an das Land Berlin geschickt. Dagegen regt sich heftiger Widerstand aus der Gemeinde, dem Amt Falkenberg-Höhe und dem Kreis Märkisch-Oderland...

Quelle und mehr: http://www.moz.de/artikel-ansicht/dg/0/1/967820/

BG
Martin
 
Das hätte dann den Status Zwischenlager für schwach radioaktive Abfälle (Lohmen lässt grüßen). Das muss beantragt, geprüft und irgendwann genehmigt werden. Das ganze kostet Nerven und Geld. Nicht ohne Grund sind derzeit nahezu alle diesbezüglichen ZL innerhalb der sie betreffenden Objekte untergebracht (sie wurden gleich mit geplant und genehmigt).

Das würde ich so als einen reinen Schuss in den Ofen interpretieren um die Diskussion anzuheizen.

Grüße Frank
 
Fundstück in der Presse:

Die Tiefgarage für Tag X

FREUDENBERG/MZ. Stille. Schimmel. Ein Geruch nach Bohnerwachs, feuchten Tapeten und unberührter Vergangenheit. Dann ein langer Gang, der in einem ganz normalen DDR-Neubau-Keller anfängt. Dort, wo diese Keller sonst aufhören, klafft ein tiefes, dunkles Loch. Und dahinter wartet ein weiträumiges unterirdisches Reich, naturbelassen wie an dem Tag vor zwei Jahrzehnten, als die letzte Bunkerbesatzung die unterirdische Parallelwelt verließ, in der der Innenminister der DDR den Plänen der damaligen Staatsführung zufolge einen Atomkrieg hätte überleben sollen.


"Blumberg" war der Tarnname der Einheit, die Karl-Heinz Scholz seinerzeit kommandierte. "Schulungsobjekt" oder kurz "SO" nannten sie das tief in den brandenburgischen Sand gegrabene Bauwerk am Rande der kleinen Gemeinde Freudenberg, das von einem Hochspannungszaun geschützt und von Wehrpflichtigen vor allem aus Sachsen-Anhalt und Thüringen bewacht wurde.


Im Gegensatz zu den meisten anderen Schutzbauwerken, die nach den Vorgaben des "Delfin" genannten DDR-Planes zur Vorbereitung auf einen Atomkrieg gebaut wurden, blieb das "Schulungsobjekt" bis heute nahezu unerforscht. Während die Rettungsinsel unter der Erde, in die sich Staats- und Parteichef Erich Honecker im Ernstfall flüchten sollte, zeitweise zum Touristenmagneten wurde und andere Bunkerbauten regelmäßig für Interessierte geöffnet werden, erfuhren im Falle "SO" auch nach dem Mauerfall nicht einmal die Nachbarn im Dorf, welches Geheimnis das Wäldchen nebenan birgt.


Karl-Heinz Scholz weiß es dafür umso besser. Bis zur Schließung der Geheimanlage durch das Bundesinnenministerium war der frühere Oberst der Volkspolizei Kommandant der in drei einzelne Bereiche aufgeteilten "Ausweichführungsstelle", die durch 300 Meter lange Gänge mit der Außenwelt verbunden sind. Vier Meter unter der Erde liegt die etwa 14 Meter breite und 88 Meter lange Anlage, in der rund 200 Angehörige des Innenministeriums im Verteidigungsfall Dienst getan hätten.


Anders als in anderen Bunkerbauwerken, die nach der Wende von Schatzsuchern und Andenkenjägern restlos ausgeräumt wurden, ist hier unten manches noch genau so erhalten wie in der Zeit, als der Bunker im Dienst stand. Codetabellen liegen in der Funkzentrale, Übersichtskarten im Hauptgebäude. Sogenannte RDU-Reaktoren sowjetischer Produktion, die zur Sauerstofferzeugung durch eine chemische Reaktion gedacht waren, stapeln sich in einer Abstellkammer. Sogar ein Haufen alter Telefone des Typs Variant aus dem VEB Fernmeldewerk Nordhausen liegt noch vergessen in einer Ecke. Karl-Heinz Scholz erinnert sich gut daran, wie streng die Geheimhaltung um den größten Volkspolizeibunker war, obwohl der die ursprünglich geplante sogenannte Schutzklasse nie erreichte. Im Gegensatz zu "anderen Ministerien" wie Scholz sagt, ohne das MfS direkt zu nennen, habe das Innenministerium nie die Mittel erhalten, die den eigentlich geplanten Bau eines wirklichen Bunkers erlaubt hätten. So sei es bei den drei "Tiefgaragen" geblieben, die nach oben hin durch Barackenbauten getarnt waren.


Wehrdienstleistende durften den inneren Kreis der Anlage nicht betreten, weshalb Scholz' Bunkereinheit eine außergewöhnliche Zusammensetzung hatte: "Bei mir dienten eigentlich ausschließlich Offiziere." Damit der "Klassenfeind" dem unterirdischen Treiben nicht auf die Spur kam, liefen alle Außenverbindungen über das rund 20 Kilometer entfernt liegende "Dienstobjekt Blumberg". Das war Heimat des Volkspolizeiorchesters. Die Aufgabe der Bunkertruppe mit dem Ehrennamen "Richard Sorge" wäre es allerdings nicht gewesen, Musik zum Untergang der DDR-Titanic zu spielen. Vielmehr habe man bereitgestanden, im Fall einer Krise oder eines Krieges die Nachrichtenverbindungen zu den Behörden der Bezirke per Telefon und Richtfunk zu sichern, sagt Scholz, der nach der Wende noch mehrere Jahre für das Bundesinnenministerium arbeitete. Ein Tonstudio mit einer Direktleitung zum Rundfunk der DDR hätte es erlaubt, Warnungen oder Hinweise an die Bevölkerung durchzugeben.


Ausprobiert worden sei das aber nie, sagt Scholz. Auch die einzige Übung, bei der alle künftigen Bunkerinsassen an einem Testalarm teilnehmen sollten, wurde noch vor der Abfahrt aus Berlin abgebrochen. Hermetisch abgeschirmt durch Stahltüren, die sich nur durch Chipkartenleser öffnen ließen, hätte die Besatzung wenigstens zehn Stunden, vielleicht aber auch drei Tage abgetaucht bleiben können. "Auch ich habe aber nie gesagt bekommen, wie es danach weitergegangen wäre".


Wie es nach dem Mauerfall weiterging, weiß Scholz dafür umso besser. Lange sei unklar gewesen, was mit dem ausgedehnten Gelände des "Schulungsobjektes" werden solle. Schließlich aber entschied das Bundesinnenministerium, dass das Bauwerk Nummer 7001 nicht mehr benötigt wird.


Später tauchten Ansprüche von Alteigentümern auf. Eine Sekte siedelte sich an, die in einer der Baracken ein "Gideon"-Haus gründete, das armen Seelen als sicherer Ort auf einer "spirituellen Reise weg von Gewalt, Drogen und Unmoral" dienen sollte. Ein Vorhaben, von dem heute noch ein Schriftzug an einem Tarnhaus kündet.


Geblieben ist die Freudenberg AG, eine Gründung der Gemeinde, die das im märkischen Sand vergrabene Erbstück des Kalten Krieges inzwischen als Steueroase vermarktet. Doch auch für den kleinen Geldbeutel hat der einst für weit über 50 Millionen DDR-Mark erbaute Ausweichführungspunkt etwas zu bieten: Für Partys kann jedermann das Gelände mieten.

Quelle: http://www.mz-web.de/servlet/Conten...lledPageId=1013016724320&listid=1018881578370
 
Mitteldeutsche Zeitung?
Hätte verstanden das es in der MOZ oder MAZ gekommen wäre aber das ist schon eine Überraschung. Danke für die Verlinkung!
 
Am kommenden Wochenende (24/25.22.2012) werden durch Herrn Bergner wieder Führungen durch das Objekt angeboten, vielleicht sogar eine der letzten?

...Wie lange die Bunker noch besichtigt werden können, ist ungewiss. Eigentümerwechsel, Vandalismus und hoher wirtschaftlicher Aufwand zum Betreten machen die Touren durch die Unterwelt immer schwieriger, sagt Bergner. So könnte der Besichtigungstermin am Wochenende in Freudenberg der vorerst letzte sein. Das Areal rund um das „Objekt 7001“ soll verkauft werden.

Quelle und mehr: http://www.berliner-zeitung.de/bran...e-in-die-ddr-unterwelt,10809312,20933372.html

BG
Martin
 
Da meine Frau nie die Gelegenheit hatte, die Anlage komplett zu besichtigen haben wir uns heute mal auf den Weg dorthin gemacht zu einer der 2 x jährlich stattfindenden Besichtigungsmöglichkeiten.

Die Führung selbst war ok. Einführungsvortrag von P. Bergner im TO 04, dann durch den Tunnel die drei Bunker abgearbeitet und dann bei TO 02 wieder ans Tageslicht. Wer wollte, konnte dann noch "nach hinten" und die Garagenbausteine von außen auf die Digicam bannen. Auch der Informationsgehalt der Erläuterungen war in Ordnung (zumindest soweit ich zugehört habe :) )

Bunkerzustand: Eigentlich so wie es hier im Forum schon bekannt ist. TO 01 und 02 mit Schimmelbildung aber noch erträglich. TO 03 an Sollbruchstelle feucht und der große Lageraum ist schon arg in Mitleidenschaft gezogen. "Kleintechnik" hat sich in den letzten Jahren zum Teil verflüchtigt, aber es ist immer noch einiges zu sehen. Seien es nun Fernschreibgeräte, fast komplette NA-Räume oder die Überbleibsel der Rechentechnik. Immer wieder nachdenklich macht der "Spezialaufenthaltsraum" im Schleusenbereich von TO 03 - zum Glück wurde der nie gebraucht.

Ansonsten: Die in manchen Zeitungsartikeln gemachten Zukunftspläne sind immer noch Zukunftspläne und die Partys die es eins in einem der Garagenbaustein mal gab sind wohl inzwischen auch Geschichte.
 
Der Delphin ist die beste Quelle, was Informationen zu Brandenburger u. a. Bunkern angeht; das haben schon mehrere durchaus gut informierte Leute festgestellt und weitergegeben. "Jemand, der meinte ..." - na gut.
 
Es gibt einen Tiefbrunnen für das geplante TO 4.

Diana, es wäre zweckmäßig genauer zu definieren auf welchen Beitrag im Thema du dich jeweils beziehst, zB durch Nutzung der Zitatfunktion. So ist es manchmal schwierig dir zu folgen.

Das Buch '... Programm Delphin' von P.Bergner ist hier im Forum umfassend kommentiert worden. Jeder am Thema Interessierte kennt es, viele von ihnen besitzen es. Es ist das Standardwerk zum Thema. Nur sollte man nach so vielen Jahren (2007 erschienen) auch berücksichtigen und in seine Überlegungen mit einbeziehen, daß sich der Erkenntnisstand zu einigen Anlagen inzwischen geändert hat. Was als solches ganz normal ist, insbesondere bei dem Aufwand den einige von uns da so treiben.

Und P. Bergner behauptet nicht - der weiß, was er sagt.

Hier am Objekt ist das schon naturgemäß so. Er kennt es persönlich aus der Bauphase, es ist quasi 'sein' Bunker.

Grüße Frank
 
Aktueller Hinweis auf www.ddr-bunker.de

Objekt 7001 Freudenberg
Bunkertour Herbst 2015

Auf Grund von strukturellen Veränderungen bei den Eigentümern der Immobilie ergeben sich auch veränderte Nutzungskonzeptionen. Diese sehen keine weitere Führung in dieser Bunkeranlage vor.

Daher wird die Herbsttour 2015 voraussichtlich auch die letzte Gelegenheit sein, diesen Bauwerkskomplex zu besichtigen.
 
@bitti: "veränderte Nutzungskonzeptionen" kann es sein das dort nun auch eine Paintball-Anlage entsteht, mir ist vor 1 Monat ein Schild in der Gegend aufgefallen (aus Heckelberg-Brunow kommend)

Grüße

PS: was ist das denn egtl.? 52°43'17.73"N 13°50'27.33"E
 
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