Das klingt für mich ein bisschen nach Größenwahn.
Ja, einerseits schon. Andererseits ... aber der Reihe nach:
Ich erzähle sowas, wenn es aus einer seriösen Quelle (hier: NDR Nordmagazin) kommt und möglicherweise künftig relevant wird.
Hier gibt es eine (eigentlich zwei) Linie von der Geschichte in die Zukunft: Stettin als Großstadt und bedeutender Ostseehafen hatte bis 1945 große Bedeutung für Berlin. Die Uckermark war (und wird gerade wieder) das Umland, Vorland von Stettin. Und Swinemünde war die Badewanne von Berlin, in kürzester Zeit von Berlin erreichbar.
Heute bzw. in der Zukunft werden Stettin und Swinemünde wohl für Berlin und Ostdeutschland eine ähnliche Bedeutung erlangen wie es geschichtlich schon war. So ein LNG-Terminal kann und wird einen Teil von Ostdeutschland, bis hin zu Tschechen mit versorgen. Und 500.000 Container werden nicht allein aus Polen kommen, da ist anzunehmen, dass da ein Teil auch aus Deutschland kommt. So weit, so vorhersehbar.
Tatsächlich ist der Westteil von Swinemünde derzeit schlecht angebunden, es geht für LKW, Container ausschließlich über Stadtfähre oder Kasiborfähre. Eisenbahn geht gar nicht. Der sinnvolle Weg würde über den deutschen Teil der Insel Usedom gehen - die dortigen Dörfer haben schon mal abgewunken. Und beide Grenzübergänge sind für LKW nicht passierbar.
Ich komme derzeit zu dem Schluss, dass diese polnische Diskussion um eine Haffbrücke eigentlich dazu dient, Deutschland bzgl. eines westlichen Zugangs zu Swinemünde über deutsches Gebiet etwas weichzuklopfen. Aber das ist natürlich nur meine Spekulation.