Treuenbrietzen: Nachrichtenzentrale (Selterhof)

Bollerfritze

New member
Hallo Freunde des Forums,

hier einige Fotos von einem Raum im Bunker GSSD Nachrichtenzentrale bei Treuenbrietzen /Altes Lager. Hat jemand eine Idee wofür die Technik gebraucht wurde?

Beste Grüße vom Bollerfritzen
 
GSSD Nachrichtenbunker bei Treuenbrietzen

Mahlzeit!
Es gibt neues vom GSSD-Nachrichtenbunker nahe Treuenbrietzen / Altes Lager.
Es finden dort im großen Rahmen Abrissarbeiten auf dem Kasernengelände statt. Viele Gebäude sind bereits Staub geworden. Hoffentlich bleibt uns wenigstens der Bunker noch einige Zeit erhalten. Weiß vielleicht ein Einheimischer etwas über die Hintergründe der Abrissarbeiten?
Hier einige Fotos der Umgebung und einige ergänzende Fotos des Bunkerinneren...
Grüsse,
Christoph
 
Das wars ...
Was Könnte sich bei Foto: sGrößenänderung PICT0068 Kopie
befunden haben? Montageschacht? Antenne?
Kann jemand die Beschriftung auf Foto: sGrößenänderung PICT0100 Kopie
entziffern?
Grüsse,
Christoph
 
Es soll eine Solaranlage auf dem Gelände errichtet werden.Bisher ist noch nicht klar, was mit dem Bunker geschieht.
Entweder wird er zugeschüttet oder komplett herausgeholt.Im übrigen, das Land Brandenburg bezahlt den kompletten Abriss.

Raduga
 
Danke für die Infos.
Ich tippe mal eher auf Zuschütten. Funktioniert ja bei anderen Anlagen (meistens :roll: ) auch.
 
Hurra! Was brauch der Steuerzahler mehr als ne Solaranlage in der Pampa?
Immer wech mit der Kohle. Tztz.


Schöne Reportage übrigens @Lub :D

MfG!
 
Hallo derlup und Bunkerfreunde,
Deine interessante Fototour Bild 68 ... Zugang Montageschacht.


Grüße vom Bollerfritzen
 
Interessant ist auch, dass Bauteile des Heizkraftwerks noch 1993 erneuert wurden.

Vielleicht kann ja RADUGA sagen, wann die Koljas (und vorallem: Welche Teil der dortigen Truppen) Selterhof verließen.
Aufgrund der Wichtigkeit der 132. Nachrichtenbrigade (und der dortigen extrem wichtigen StNZ) hatte man wollte/konnte man das Objekte wohl nicht früher verlassen.


Mfg
Goony
 
Die 132 Nachrichtenbrigade hat im August 1994 das Objekt verlassen.Leider habe ich mir den genauen Termin nicht gemerkt.
Ich habe neben dem letzten Kommandeur gestanden, als er sich in Moskau abgemeldet hat. Deswegen habe ich auch noch ein Andenken.Es handelt sich hier um eine Feldvermittlung mit der das letzte Gespräch geführt wurde.
Die Einheit wurde in die Nähe von Petersburg verlegt.
Ihr kennt ja bestimmt die Bezeichnung, wir wohnen in Moskau.Wenn man genau nachfragte, waren es über 300 km von Moskau entfernt.
Die Einheit wurde auf jeden Fall in einem großen Waldgebiet untergebracht.
Darum wurden auch WC-Becken, Badewannen,Steine, Aspestplatten usw
verladen.
Die Verladung der Technik erfolgte in Altes-Lager. Der Transport dann per Bahn nach Mukran.
Der Bunker war nur zum Teil geräumt. Viele Teile die demontiert wurden lagen in den Gängen umher.
Nach uns vorligenden Informationen war in Selterhof nicht nur ein Teil der
Nachrichtenbrigade stationiert, sondern es befand sich in diesem Bereich vermutlich ein Mob-Lager.Bei der Erstbegehung wurden in einem Fahrzeugpark viele Siegelgaragen festgestellt. Diese waren getrennt vom übrigen Bereich.

Durch die Nachrichtenbrigade wurden weitere Bunker betrieben. Einer davon befindet sich in Lynow.

Ich werde mal nach Bildern suchen von 1994.

Raduga
 
Selterhof

Als erstes ein Hinweis zum Montageschacht.
Die Decke wurde durch die Russen selbst gesprengt. Man hat die Notstromaggregate mit in die Heimat genommen.

Ich habe mal einige Bilder von 1994 herausgesucht.

Raduga
 
Selterhof

Genau gegenüber den Eingang zum Objekt befand sich die sogenannte
Eigenversorgung. Dieser Bereich war im Wald vesteckt. Hier wurden eigentlich Schweine gehalten. Dieser Bereich wurde vor dem Abzug als Müllplatz umfunktioniert und als Autoreperaturplatz genutzt.
Das beste Stück, das zurückgelassen wurde, war eine Säurebehälter.
Es waren nur 800 l Schwefelsäure, die dann plötzlich auf dem Gelände standen und keiner hat das getan.

Auch war der Abriss der Heizung perfekt organisiert.Durch die Einheit wurde die neue Heizungsanlage an ein dubiose Firma (Ex-Import) als Schrott verkauft. Keiner hatte etwas gesehen und bemerkt, so die russische Seite zum Bundesvermögensamt

Raduga
 
Selterhog

Noch ein Hinweis. Der Bunker hatte einen Direktzugang zum Fernkabelring
Berlin.Dieser wurde bis zuletzt, also 1994 genutzt.
Nach meiner Kenntnis lief die Verbindung bis zur Ortsee und von dort über Seekabel bis nach Kaliningrad.

Raduga
 
Raduga,

sehr interessante Fotos und Informationen. Danke insofern!

Wegen der MOB-Geschichte: Laut ungenannter Quelle lag im Selterhof auch ein Richtfunkbataillon. Daraus resultiert für mich die Frage, ob diese auch die Unterteilung Lehr- und Gefechtspark hatten. Vielleicht rühren die Versiegelungen daher...

Das mit dem MobLager kann aber auch stimmen. Ich müsste mich mal schlau machen.

PS: Die Garagen nahe des Bunkers standen sepperat und wurden beheitzt. Meinst du diese?


Mfg
Goony
 
Selterhof

Gonny,
in Selterhof lag noch das 26.Fernmelde Batl. Wohin die zugeordnet werden müssen, kann ich im Moment nicht sagen.Da muss ich mich auch sachkundig machen.

Zur Information:

132.Fermeldebrigade Feldpostnummer: 83 373
26. Fm,- Batl Felspostnummer: 19 642

Die Fm Brigade war über die ganze DDR verteilt.

Nach einer Lehreinheit sieht es nicht aus.Hier waren nur ausgebildete Nachrichtenleute tätig. Das Objekt wäre auch für eine Lehreinheit zu klein gewesen.

Mit dem Richtfunk-Truppenteil verhält es sich so. Man hat darüber gesprochen und gemutmasst. Es wurden keine konkreten hinweise gefunden. Dabei darf man die Einheit am Keilberg (TÜP) nicht aus den Augen verlieren.Das war eindeutig eine Richtfunkstelle.

Raduga
 
Soweit ich mich erinnere, war das (kleinere) Objekt am Keilberg eine Stütznachrichtenzentrale, die Anbindung ins Richtfunknetz hatte. Hatte sogesehen aber nichts mit der FÜST bei Pechüle zu tun. Beides also unabhängige Objekte.

Und irgendwie traf sich dann alles im Selterhof. Durch ein neues gefundenes Dokument konnte die Wichtigkeit der StNZ Treuenbrietzen ein weiteres Mal bestätigt werden.
Der Monolith war ja Standartbau: Siehe Altengrabow, Planken etc. - dennoch baute man einen Granit an.


PS: Wer die Drucküberwachungsanlage sehen will (siehe Radugas Foto) muss sich den Bunker Zeppelin/RANET bei Wünsdorf anschauen. Denn da hat diese Technik ihren neuen Standort...


Mfg
Goony
 
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