S1-Sondernetz für Bedarfsträger, Geschichte und Entwicklung nach 1989

Tja- @gerd ist schon ein kleiner Fernmeldefuchs.

Ich bin weder ein Fernmeldefuchs, noch behaupte ich alle Details der Systeme zu kennen. Ich war nur ein gaaaanz klitzekleines Licht im Fm Bereich und eigentlich nur früher durch mehrere Zufälle dazu gekommen.... Mein eigentliches Gebiet hatte ein paar Volt mehr.
Mein Technikinteresse ist seit Jahrzehnten geblieben.
 
Moderiert:
Ich weiß, daß das alles mehr oder weniger der Erinnerung meiner eigenen Vergangenheit dient, weswegen ich ja dieses Thema losgetreten habe. Ich freue mich aber riesig, Kontakt zu Menschen zu haben, die meine Erfahrungen (mehr oder weniger) teilen können. Also Dank erst mal an alle, die sich daraufhin zu Wort gemeldet haben. Bin weder Maschinenstürmer noch Fortschrittsfeind jedoch immer und immer noch Bedenkenträger und Bewunderer derer, die mit nichts als Rechenschieber in der Hand und dem Wissen um Widerstand, Spule und Kondensator solche Systeme der Kommunikation überhaupt erst möglich machen konnten. Hab noch Stangen- und (Heb)drehwähler vom System 25, 50 und andere warten und instandsetzen dürfen. Motorwähler und Koordinatenschalter waren auch mein Geschäft. Früh das Störungsbuch lesen und dann in einem Meer von Schaltungen zur Fehlersuche zu versinken war mein Leben. Und heute noch kann ich einen Draht durchs Dorf spannen und das zweite Bein in die Erde rammen und mit einer 1,5V Batterie OB telefonieren. das mach Spaß und bringt immer wieder alle zum Staunen. Ein 10er Klappenschrank und ein (wegen Bedenken bzgl. der Vorschriften der EVU) nicht vollautomatisch betriebenes 15KVA Netzersatzaggregat der NVA mit Zweizylinder-Gegenkolben-Diesel des VEB Dieselkraftmaschinenwerk Karl-Marx-Stadt mit restauriertem und an die DIN-Vorschriften angepasstem NELUS-Schrank vervollständigen diese Freude.
Nostalgie oder Retro-Tick, ich weiß. Ich hoffe und glaube, Ihr könnt mir diese Schwäche nachsehen. Das war nun aber auch genug zu mir. Ich bedanke mich für Eure Aufmerksamkeit und die weiterführenden Informationen.

Liebe Grüße

die Kunstseide :)
 
Ich sehe das so wie Martin2. Die Geschichte der Fernkabel-Weiternutzung lässt sich ziemlich gut hier verfolgen, heutzutage liegt die Nutzung halt nicht mehr in deutscher Hand.

Grüße Frank

» wikipedia/Deutsche_Fernkabel_Gesellschaft
» wikipedia/Nokia_Networks

Manchmal lauft ihr auf der falschen Fährte. So wie die Fernkabel gem. Einigungsvertrag alle automatisch in das Eigentum der Deutschen Bundespost gingen und dort auch als "Inventar" gebucht waren..... ist heute die Deutsche Tekekom Eigentümer dieser Kabel.
Alles was ihr aufführt- auch im Link- sind technische Dienstleister und Personalverwalter. Genau so, wie Hauseigentümer heutzutage kaufmännisches und technisches Management diese Immobilien verwalten und bewirtschaften lassen.
Ich bin auch dieser Tage immer noch und zum Teil in diesem Metier tätig. Wenn ich einen Übertragungsweg von Würburg nach Berlin oder von Berlin nach Rheinsberg ( gleich in welcher Bandbreite) und diesen Übertragungsweg bei der Telekom bestelle, dann schaltet mir die Telekom in ihrem Kabelnetz diese Verbindung-
Wenn ich dies bei Vodafone bestelle.... mietet Vodafone eben diese Übertragungswege bei der Telekom an und stellt an den beiden Endpunkten ihre Technik auf.
Derzeit habe ich eine Verbindung, die bei Vodafone bestellt wurde, in Mischführung in Arbeit. Vodafone mietet bei Telekom einen Übertragungsweg von Würzburg nach Berlin in einen Vodafonswitch..... geht von dort ins Kabelnetz von Versatel und führt den Übertragungsweg im Versatelnetz Berlin bis zu einem vorhandenen Schaltpunkt in Biesdorf.... zum betreffenden Endnutzer ist vergangene Woche die letzte Meile in Glasfaser durch Versatel gebaut worden.....
Der gleiche Aufwand der letzten Meile hätte bei Tekekom 30.000 Euro Aufwand gekostet- bei Versatel Null.
Vodafone ist hier nur der Mieter des Übertragungsweges.... erscheint aber gegenüber seinem Kunden als der offensiche Eigentümer. Agiert also nur als Wiederverkäufer.
Genau so, wie wir andere Objekte betrachten können, wo ein techischer Dienstleister die Übertragungsstelle (Eigentum der Telekom) betreibt und das Personal dazu von einem anderen Dienstleister für Personal ausleiht.
Alles eine Frage der Kosten.

Im ostdeutschen Kabelnetz hat nur Vodafone zum Schein durch Übernahme von KabelDeutschland Teile eines Fernnetzes erworben.
Real aber nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das was im ersten Teil geschrieben wurde - genau darauf wollte ich hinaus. Völlig korrekt.

Der letzte Absatz ist falsch. Es gibt weitere Fernkabelbetreiber (neuer Fernkabel) - entlang von Stromtrassen sowie Gastrassen. Letztere von einer eher unbekannten Leipziger Gesellschaft.
 
Ich habe alles in allem Zweifel, dass die ALTEN Fernkabel in nennenswertem Umfang in Nutzung sind. Die alten Fk, Bzk, Hk, Kk, Ngk, Mk... sind doch durch LWL ersetzt worden, oder irre ich mich so? In dem Bereich, in dem mir Diese bekannt sind, sind sie seit Ende der 90er ausser Betrieb. Da ich nicht in dem Bereich arbeite, wäre es schön, wenn ein wissender eine wahre Antwort hat. Danke schon jetzt.
 
Wir reden hier eigentlich von Anbeginn ums S1 und die möglichen (Fern) Kabel dazu. Da Bedarf es wohl keiner Erwähnung neuer Netzbetreiber und ihrer LWL-Systeme. Wobei die meisten dieser Netze nur intern arbeiten für einen eigenen Kundenstamm. Es fehlen oft Netzübergänge zu anderen Netzbetreibern. Ins Überland-Netz der VerbundnetzAG Leipzig komme ich in der Regel nur von einem Netzbetreiber der Gasnetze. Bsp. EWE.
Als "OPAL " Gasleitung verlegt wurde, waren auch Zeitungsartikel unterwegs zur Nutzung des parallelen Gf-Kabel zur Versorgung abgelegener Dörfer mit Internet. Alles Spinnereien. Nicht eines dieser Szenarien ist eingetreten.
Wenn man also von Würzburg nach Berlin eine Verbindung haben will, wird die immer noch zu 99% bei der Deutschen Telekom angemietet.
Selbst die Mobilfunkstandorte ( Sendemaste) werden- wenn nicht mit eigenem Richtfunk- mittels Deutsche Telekom mit Mietleitungen 2Mbit/s oder 34MBit/s versorgt.
Einst war ich in leitender Stellung in einer Firma tätig die z.Bsp. Carrierhotel in großen Städten errichtete und vermietete. Ich weiß schon wer am Markt ist und wohin er will- denn ich war für die Machbarkeitssstudien zuständig.
Wir haben auch als erste Rufnummern portiert vom Leipzig ins Rheinland und solche Portierungen getestet. Danach wurden diese Angebote bei Internet-Providern wie web.de Gang und Gäbe. Das waren die Vorläufe für die heutigen Portierungen aus Ortnetzen zu Providern und deren Weitergabe zum Kunden. Wenn also ein Kunde in Berlin bei 1&1 einen DSL bestellt, bekommt er ja 3 Berliner Rufnummern mitverkauft... die halt erst einmal nach Karlsruhe portiert werden müssen, damit der Kunde in Berlin sie nutzen kann.. Inzwischen mit Nutzung der Carrierhotels u.ä. geht es technisch etwas einfacher.

@Gerd, auch stillgelegte Kupfer/Tuben-Fernkabel sind weiterhin Eigentum der Deutschen Telekom und sind mit ihren Vollwerten buchhalterisch erfasst. Auch ein SOK-161 ist dort immer noch enthalten. Stillegung heisst nicht Aussonderung.
 
Ich habe alles in allem Zweifel, dass die ALTEN Fernkabel in nennenswertem Umfang in Nutzung sind.
Tja - wie definiert man nennenswert? Also den Überblick über ganz Ostdeutschland habe ich nicht. Lediglich meine Region und auch nur das, was öffentlich wurde: In Zuge von KRITIS sind ja alle wieder etwas schmallippig geworden. - Also das Trassenbündel FK40/41/8A/11 ist definitiv in Nutzung. Vor einigen Jahren hat da eine Mastlogistikfirma 15 Meter entfernt einen schönen großen Mobilfunkmast daneben gestellt.

Es wird sehr offtopic:
Als "OPAL " Gasleitung verlegt wurde, waren auch Zeitungsartikel unterwegs zur Nutzung des parallelen Gf-Kabel zur Versorgung abgelegener Dörfer mit Internet. Alles Spinnereien. Nicht eines dieser Szenarien ist eingetreten.
Nun zwar nicht OPAL, sondern eine schon zu DDR-Zeiten bestehende Gastrasse: Ich bin das lebende Gegenbeispiel. Von der nahe gelegenen Gastrasse wurden einige 100 Meter Glasfaser bis zur Unterverteilung der Telekom gelegt, von dort geht es mit Telekom-Kupfer zu mir. So habe ich VDSL.

Da auch Du Leipzig erwähnst: enviaTel oder HLcomm?
 
Das alles soll jetzt im Klartext heißen, das wir über 0,9 bis 0,6 Cu A-V_DSL übertragen können, die hervorragen ÜST-Kabel zwischen den Regionen (Bundesländern bis hin zur Bundeshauptstadt) aber stillgelegt bzw. für niederwertige, weil von "findigen Kennern" an privare Unternehmen verscherbelte Spielereien genutzt werden?
Es gibt im Krisen/Katastrophenfall (kommt in unserer Gesellschaft nicht vor, ich weiß) noch nicht mal eine (vom öffentlichen Netz unabhängige) OB-Verbindung zwischen Dresden und Leipzig, zwischen Dresden und Berlin ??!!?? Warum glaube ich das sofort? Wir haben keine nennenswerten SV-Ersatzaggregate bei der Telekom, der Bahn, den Energieversorgern. Wir haben keine Ahnung und keinen Plan und wir können noch nicht mal über ein separates, vor Angriffen geschütztes Netz über unsere Hilflosigkeit debattieren. Wir könne in einer 1/2 Millionenstadt wie Leipzig die "sorry" Scheiße nicht entsorgen, Frischwasser heranschaffen und lassen die Stadtwerke mit ihrem Versorgungsauftrag für Elektroenergie und Fernwärme am ausgestreckten Arm verhungern? Denn sie alle sollen ja ausschließlich wirtschaftlich sein. Alle Verantwortlichen werden sich sowas von wundern, wenn die Bewohner einer solchen Lapalie wie Leipzig aus welchen Gründen auch immer, um Hilfe rufen. Wo sind die Verladerampen, wo sind die Notstromaggregate, womit kommuniziert der verantwortliche Bürgermeister und mit wem? Sorry, ich hatte keine Hoffnung erwartet und keine bekommen. Alles ist gut, weil es so ist, wie erwartet.
 
Das alles soll jetzt im Klartext heißen, das wir über 0,9 bis 0,6 Cu A-V_DSL übertragen können, die hervorragen ÜST-Kabel zwischen den Regionen (Bundesländern bis hin zur Bundeshauptstadt) aber stillgelegt bzw. für niederwertige, weil von "findigen Kennern" an privare Unternehmen verscherbelte Spielereien genutzt werden?
Ich habe doch gerade erklärt, dass das nicht stimmt.

Es gibt im Krisen/Katastrophenfall (kommt in unserer Gesellschaft nicht vor, ich weiß) noch nicht mal eine (vom öffentlichen Netz unabhängige) OB-Verbindung zwischen Dresden und Leipzig, zwischen Dresden und Berlin ??!!??
Es gibt nicht nur ein getrenntes Netz - sondern mehrere auf der Ebene des Bundes. Am besten, Du fängst mal mit "KTN-Bund" an. Darüber hinaus hat jedes (ok, ob wirklich jedes weiß ich nicht) Bundesland ein eigenes Landesdatennetz.

Wir haben keine nennenswerten SV-Ersatzaggregate bei der Telekom, der Bahn, den Energieversorgern.
Was erzählst Du denn für wilde Sachen?

Wo sind die Verladerampen, wo sind die Notstromaggregate,
Das wird im Einzelnen nicht jedem erzählt. Glaub mir: Es ist vorhanden.
 
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@Gerd, auch stillgelegte Kupfer/Tuben-Fernkabel sind weiterhin Eigentum der Deutschen Telekom und sind mit ihren Vollwerten buchhalterisch erfasst. Auch ein SOK-161 ist dort immer noch enthalten. Stillegung heisst nicht Aussonderung.[/QUOTE]

Naja... SOK161 war und ist nicht posteigen. Ehem. HK, Bzk, KK etc. sind stillgelegt (häufig gekappt und verschlossen) und desinvestiert -also raus aus den Büchern- , aber slebstverständlich im sachlichen Eigentum der Telekom (oder an wen manch Kabel ging)....

Soweit mein Kenntnisstand aus der Region. Auf Vollständigkeit und Fehlerfreiheit keine Gewähr.
gerd
 
Ich habe doch gerade erklärt, dass das nicht stimmt.


Es gibt nicht nur ein getrenntes Netz - sondern mehrere auf der Ebene des Bundes. Am besten, Du fängst mal mit "KTN-Bund" an. Darüber hinaus hat jedes (ok, ob wirklich jedes weiß ich nicht) Bundesland ein eigenes Landesdatennetz.


Was erzählst Du denn für wilde Sachen?


Das wird im Einzelnen nicht jedem erzählt. Glaub mir: Es ist vorhanden.

Also, die getrennten Netz Bund, Länder etc. , ja die gibt es. Auch als physisch eigene Netze. Siehe auch:
http://www.mik.brandenburg.de/cms/detail.php/bb1.c.252294.de
Also nicht einfach VPN-Tunnel oder so. Aber eigentlich nur eigene "Kanäle" oder LWL-Faser im Kabel. Selbst das digitale BOS Funknetz erachte ich als nicht aurreichend autark bei größeren Problemen. Näheres möchte ich zu diesen Themen hier nicht erläutern. Ich hätte mir schon gewünscht, das 4m Analognetz als Rückfallebene zu erhalten, zumal der Digi-Funk zumindest für Handfunkgeräte nicht flächendeckend abgesichert ist.
 
http://www.cio.bund.de/Web/DE/Innovative-Vorhaben/Netze-des-Bundes/netze_des_bundes_node.html
@Gerd:
Es sind nicht nur eigene Kanäle oder LWL-Fasern. An vielen Stellen sind die Steuergelder gut ausgegeben worden.
Siehe Link oben. Darüber lässt sich mit etwas Suche im Internet einiges finden. Der Rest dazu gehört nicht ins Internet.
Martin2 hat dazu mit seine Ausführungen recht. Auch das BDOS-Net ist sehr leistungsfähig. Hie gilt aber auch wie bei den alten 2m und 4m Netzen, man muss investieren und regemäßig Upgrades vornehmen. Das ist bei uns oft Ländersache. Und dort werden nur die Minimalanforderungen umgesetzt. Das war aber leider auch beim 2m und 4m Netz so.
Beim G20 in Hamburg gab es keine Engpässe in diese Sondernetz. Und da gab es mal einen richtigen "Last-Test".
 
Das kann durchaus sein. Mein Laden hängt u.a. am LVN. Unsere Einsatzkräfte im BOS Funk (alt 4m/2m; neu digital). Da gibt es durchaus andere Alltagserfahrungen.
Aber das ist halt überall anders und teilweise Situationsbedingt. Auf manche Einsätze kann man sich auch mittelfristig vorbereiten, auch technisch und kapazitätsmäßig. Bei Alarmstart siehr es manchmal anders aus.
Ich freue mich zu hören das mein Kentnis- und Erlebnisstand durchaus durch positivere Beispiele überlagert wird.
Und ja, es ist duchaus so, dass bei weitem nicht alles ins Netz gehört. Sonst könnte man einiges anders schreiben. Sicherheit fängt aber auch damit an nicht alles preizugeben.
 
Ich ziehe mich zurück. Endgültig. Es gibt vieles von " wir wissen nichts" bis hin zu "wir sollten nicht drüber reden" Letzeres ist mir noch am Verständlichsten. Und am Vertrautesten. Und es wäre gut so. Ich glaube aber noch nicht mal mehr daran. Meine Neugier war meiner Verletzlichkeit wegen meiner allgemeinen Sinnsuche geschuldet. Vergesst meine Fragen. Sie sind so sinnlos wie das Dasein ansich. Das Leben slbst hat einen Grund, den ich Euch nicht verraten werde, denn Ihr kommt selbst darauf. Und, es hat keinen Zweck, es ist sinnlos an sich.
 
Es gibt vieles von " wir wissen nichts"
Du hast jede Menge Hinweise zu Nachverwendungen bekommen. Du hast Hinweise zu heutigen Netzstrukturen bekommen. "Nichts" sieht anders aus.

bis hin zu "wir sollten nicht drüber reden" Letzeres ist mir noch am Verständlichsten. Und am Vertrautesten. Und es wäre gut so. Ich glaube aber noch nicht mal mehr daran.
Die objektive Realität wird nicht dadurch geändert, ob Du daran glaubst oder auch nicht glaubst. Heute wird viel weniger geheim gehalten als zur DDR-Zeit. Viel weniger. Das bedeutet aber nicht, dass es gar keine Geheimhaltung mehr gibt.

Das Leben slbst hat einen Grund, den ich Euch nicht verraten werde, denn Ihr kommt selbst darauf. Und, es hat keinen Zweck, es ist sinnlos an sich.
Das sind hier alles erwachsene Leute. Lebensberatung dürfte unnötig sein.
 
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