Retschow: FRA-4351

In einem Dokument der LSK/LV steht, dass Teile der 43. FRBr. aus der FRA-4351 vom 16.05.1989 bis 06.06.1989 an einer Truppenübung zum Gefechtsschiessen in der UdSSR im Raum Aschaluk / Kapustin Jar teilgenommen haben. Dabei sei erstmalig durch die NVA der scharfe Einsatz des Systemes S-300 durchgeführt worden.

Die vorhandene Technik der 43. FRBr. ist bis Mitte 1990 wieder in die UdSSR zurückgeführt worden. Sie hat sich real max. ein Jahr vor Ort befunden.

Grüße Frank
 
Die vorhandene Technik der 43. FRBr. ist bis Mitte 1990 wieder in die UdSSR zurückgeführt worden.
frage: betrifft das die gesamte technik der brigade oder nur das waffensystem s-300 der brigade? falls es nur um die technik des s-300 systems geht ist die oben zitierte aussage irreführend. lg syri
 
frage: betrifft das die gesamte technik der brigade oder nur das waffensystem s-300 der brigade?

ok, ich stimme dir zu. Es ist die Technik des Systems S-300 gemeint. Und zwar alles komplett so, wie kurz zuvor ausgeliefert und übernommen. Dies war imho so ein Sonderfall, i.d.R. wurden im genannten Zeitraum Einzelsysteme / Einzeltechnik / Teile davon - zurückgeführt.

Grüße Frank
 
In Retschow befand sich zu keinem Zeitpunkt irgendwelche Raketentechnik des S-300. Die Übernahme erfolgte in der FRAG 431, in Prangendorf. Von da wurde die Technik im Sommer 1990 auch wieder an die Sowjets zurück gegeben. Der pioniertechnische Ausbau war in Retschow 1989 noch nicht abgeschlossen und es bestanden somit keine Möglichkeiten die Technik dort zu stationieren. Das sind keine Spekulationen - ich war dabei.
 
Sei begrüßt im Forum und immer ganz locker bleiben :cool:

Es hat auch keiner hier diesen Zusammenhang hergestellt -ich jedenfalls nicht-. Es ist die Einheit und das System benannt worden. Das Zitat selbst ist belegbar. Und immer daran denken, nicht alles was bekannt ist, wird auch so im Detail gepostet. Dann gäbe es ja blos noch gleich kluge Menschen ...

Grüße Frank
 
Ich schreibe an der Geschichte der 43. FRBr. Da ich Anfang 1988 meinem Dienst beendet habe, habe ich die neue Stellung für die 4351 nicht mehr gesehen. Ich könnte für meine Arbeit eine Skizze der Stellung gebrauchen (formlos, wenn möglich mit einer Legende).
 
Ich schreibe an der Geschichte der 43. FRBr. Da ich Anfang 1988 meinem Dienst beendet habe, habe ich die neue Stellung für die 4351 nicht mehr gesehen. Ich könnte für meine Arbeit eine Skizze der Stellung gebrauchen (formlos, wenn möglich mit einer Legende).
Hallo, willkommen im Forum - macht es Dir was aus "für meine Arbeit" näher zu erläutern? Gerne auch PM, sofern Buchprojekt ist klar das man so etwas nicht öffentlich erörtern möchte.

Meine eigene grobe Darstellung der neuen Stellung beruht auf eine Ortsbegehung vor einigen Jahren. Da war schon sehr viel geschliffen, damit war eine Rekonstruktion der Verhältnisse vor Ort problematisch.

http://maps.google.de/maps?f=q&sour...8849,11.881666&spn=0.000756,0.001725&t=h&z=19

Dieses Gebäude dürfte eine Hauptstartrampe und zwei Nebenstartrampen beherbergt haben und war aus Fertigbetonteilen gebaut.

http://maps.google.de/maps?f=q&sour...8908,11.879512&spn=0.000756,0.001725&t=h&z=19

Hier sollte vermutlich die Raketenleitstation positioniert werden.
 
Hallo return41, habe an der Baustelle ebenfalls mitgewirkt.War einer von den FRT und einige Zeit der Kompaniechef der Baueinheit. Würde mich gern ausführlicher mit Dir darüber austauschen. Das Baugeschehen in Retschow soll Bestandteil eines Buches werden, welches die kurze Zeit des S-300 im Bestand der FRBR 43 darstellt. Infos hierzu findest Du auch auf www.lv-wv.de. Suche dringend Kontakte zu den ehemaligen Bauings. aus Bernau. Namentlich T.Haas, oder Herr Otto, bzw. Herr Zönnchen. Kannst Du helfen?
Gruß Theo

mail. beckert-thomas@t-online.de
 
Hallo, in Retschow war keine Technik des S-300 stationiert, hier erfolgte nur der Pioniertechnische Ausbau der zukünftigen Feuerstellung. Personal und Technik waren hauptsächlich in Prangendorf untergebracht!!
 
Hallo return41, habe an der Baustelle ebenfalls mitgewirkt.War einer von den FRT und einige Zeit der Kompaniechef der Baueinheit.
Hallo, in Retschow war keine Technik des S-300 stationiert, hier erfolgte nur der Pioniertechnische Ausbau der zukünftigen Feuerstellung.

@ninetheo,
Willkommen im Forum und Danke für die klaren Aussagen.
Versuche mal return41 eine Mail über das Forum zu senden, es kann sein das er längerfristig hier nicht mehr online war.
Gruss
SB
 
Hallo FinnMcCool,
wo warst Du mit dabei. Bei S-300, oder beim pioniertechnischen Ausbau in Retschow.
Ein Autorenkollektiv sucht händeringend nach Mitstreitern aus beiden Lagern.
Bitte melde dich.Dann auch mehr zum Buch.

Gruß Theo
 
Hallo FinnMcCool,
kennst Du die Bücher; Die Fla-Raketentruppen der Luftverteidigung der DDR (v. Bernd Biedermann . Siegfried Horst) wenn nicht, sehr zu empfehlen!!
Offizier bei den Fla-Raketen der NVA ( v.S. Horst)
so in der Art soll dem S-300mit Hauptteil der Besatzung und der Technik und einem speziellem Teil über die Bautätigkeit in Retschow auch ein Buch gestaltet werden .
Auf www.lv-wv.de findest Du alles weitere !!!
Gruß Theo
 
Hallo Theo,
Ich kenne die Bücher nicht nur, ich habe sie sogar gelesen. Was soll man dazu sagen? Altersstarrsinn? Das ist vielleicht ein zu hartes Attribut. Es sind banale persönliche Erinnerungen ohne fachlichen oder literarischen Wert. Geschrieben von alten Männern mit unzulänglichen sozialen Kontakten und mangelnden Realitätsbezug. Man kann doch nach 20 Jahren nicht so schreiben als ob es eben diese 20 Jahre nicht gegeben hätte.
Nicht dass diese Bücher keinerlei Berechtigung hätten, aber mal ehrlich, wer sollte diese Autoren lesen außer jene, die ihnen schon früher widerspruchslos zuhören mussten. Die einen tun es mit Wohlgefallen, die anderen eben mit Zorn.
Interessant wäre zu erfahren, wer bei dem neuen Projekt federführend sein möchte. Geht es darum über Ereignisse mit einem zeitlichen und, ich betone jetzt bewusst, intellektuellen Abstand von über 20 Jahren zu berichten oder wird gerontokratischen Intentionen eine Bühne geboten, auf der „Schlachten“ (und wenn nur in politbürokratischer Diktion) geschlagen werden sollen, die niemals zu gewinnen waren.
Dein link lässt da wenig hoffen. Und ich hätte einen Namen zu verlieren. ;-)
 
Hallo Theo,
Ich kenne die Bücher nicht nur, ich habe sie sogar gelesen. Was soll man dazu sagen? Altersstarrsinn? Das ist vielleicht ein zu hartes Attribut. Es sind banale persönliche Erinnerungen ohne fachlichen oder literarischen Wert. Geschrieben von alten Männern mit unzulänglichen sozialen Kontakten und mangelnden Realitätsbezug. Man kann doch nach 20 Jahren nicht so schreiben als ob es eben diese 20 Jahre nicht gegeben hätte.
Nicht dass diese Bücher keinerlei Berechtigung hätten, aber mal ehrlich, wer sollte diese Autoren lesen außer jene, die ihnen schon früher widerspruchslos zuhören mussten. Die einen tun es mit Wohlgefallen, die anderen eben mit Zorn.
Interessant wäre zu erfahren, wer bei dem neuen Projekt federführend sein möchte. Geht es darum über Ereignisse mit einem zeitlichen und, ich betone jetzt bewusst, intellektuellen Abstand von über 20 Jahren zu berichten oder wird gerontokratischen Intentionen eine Bühne geboten, auf der „Schlachten“ (und wenn nur in politbürokratischer Diktion) geschlagen werden sollen, die niemals zu gewinnen waren.
Dein link lässt da wenig hoffen. Und ich hätte einen Namen zu verlieren. ;-)

@FinnMcCool,
auf den Punkt gebracht - klare und deutliche Worte Deinerseits in selten gekannter Offenheit, meine Anerkennung! Aber leider weiß ich nicht was "gerontokratischen Intentionen" sind. Ich kannte bisher immer nur die Formulierung "unreflektiert". Du wirst wissen was ich meine.

Da Du mit S-300 zu tun hattest sei eine Frage erlaubt.
In der Kurzfassung "Zur Geschichte der 43. Fla-Raketenbrigade der Luftverteidigung der DDR" von Lothar Herrmann geht es auch um Bevoratung von Flugabwehrraketen. Dort ist zu lesen das die Flugabwehrraketen der S-300 der NVA in der Technischen Abteilung in Stallberg eingelagert gewesen - sein sollen. Kannst Du dazu was sagen?

Ich habe es bisher immer so verstanden das alle Technik in Prangendorf untergebracht war, vermutlich im Garagenobjekt der Kaserne, außerhalb, von der WEGA-Stellung abgesetzt.

Gruss
SB
 
Hallo SB,
wenn ich so die Elaborate von Herrn Herrmann lese, muss ich an Catos überliefertes Zitat über die Auguren denken, in Ciceros Interpretation. Aber das nur am Rande.
Ich weiß nicht ob in Stallberg Raketen des S-300 eingelagert waren; kann es mir aber nicht recht vorstellen. So ganz unbemerkt wäre es, trotz aller paranoischen Geheimhaltung der damaligen Zeit, nicht abgelaufen. Aber da sich in den letzten 20 Jahren kein Ehemaliger des FRR-23 dazu irgendwie geäußert hat, auch nicht mit einem Augurenlächeln ;-) , speichern wir das unter Legendenbildung ab.

Der FRK S-300 war in Prangendorf in der WEGA-Stellung untergebracht. Dort fand auch das Training zur Vorbereitung auf das Gefechtsschießen statt. Eine Unterbringung im Kasernenobjekt hätte bei der Obrigkeit Schnappatmung und Herzkammerflimmern ausgelöst, welche in der o.g. Geheimhaltung zu suchen wäre. Also, es stand außer Frage dass der Personenkreis so klein wie möglich gehalten wurde, der Kenntnis über diese Technik erhielt. Und das war in der WEGA-Stellung gegeben, denn diese durften nicht einmal die meisten Stabsoffiziere der 43. FRBr betreten.

Eine persönliche Bemerkung im Zusammenhang mit der Legendenbildung kann ich mir zum Schluss nicht verkneifen. Die Diskussion heute über den S-300 finde ich recht infantil und sie erinnert an den Wunderwaffenglaube der letzten Tage des Dritten Reiches. Es hat den Anschein dass mehr Leute vorgeben über den S-300 Bescheid zu wissen als die FRT Angehörige hatten und es wabern die abenteuerlichsten Versionen im Netz und an den Biertischen. Da werden Luftkriege mit dem S-300 gewonnen die niemals geführt wurden. Es stellen sich erwachsene Männer hin und führen akribisch auf inwiefern der S-300 dem Patriot überlegen wäre. Das ist kindisch. Und so überflüssig wie ein Kropf. Hier wird auf einem Niveau diskutiert wie es kleine Jungs im Sandkasten mit Zinnsoldaten tun.
Aber vielleicht sollten wir es den alten Genossen auch nicht so übel nehmen; sie sind mit einer sowjetrussischen Paranoia erzogen worden, die sie nie wieder ablegen können. Bemerkenswert nur dass die Russen das viel gelassener nehmen. Aber so ist das Leben.

(Gerontokratie – Herrschaft der Alten, Intention – Beweggrund ; gemeint habe ich damit das Bestreben der Alten, die Deutungshoheit über die Zeit, die sie einmal dominierten, zu erlangen)
 
Der FRK S-300 war in Prangendorf in der WEGA-Stellung untergebracht. Dort fand auch das Training zur Vorbereitung auf das Gefechtsschießen statt.
Danke für die Begriffserläuterung.

Wenn Du erlaubst resultierte aus der Antwort eine Frage. Diese zielt auf die Abstellung der Technik ab. Soweit bekannt dürften sich im Stellungsbereich nur zwei Garagen - an der Betankungslinie (unsauber formuliert) - befunden, darin seien wohl u.a. die TLF (Sattelschlepper) der WEGA untergebracht.

Folglich müsste die S-300 ungeschützt und ungetarnt unter freiem Himmel gestanden haben? Wenn ich alleine nur die Startrampen nehme sind das schon 12 Fahrzeuge.

Gruss
SB
 
Folglich müsste die S-300 ungeschützt und ungetarnt unter freiem Himmel gestanden haben? Wenn ich alleine nur die Startrampen nehme sind das schon 12 Fahrzeuge.

So war es - ungeschützt und ungetarnt. Das "ungeschützt" war irrelevant, drohte ja kein unmittelbarer Angriff durch die Bundeswehr [und wie sich später herausstellte auch kein mittelbarer;-) ]. Es war ja auch nur eine Übergangslösung bis die Stellung in Retschow fertiggestellt sein sollte. Eine Tarnung wäre höchstens für Luftraumaufklärung nötig gewesen. Von den umliegenden Straßen war die Technik durch die Entfernung und Geländeverlauf nicht einsehbar. Bis auf das Tiefflugradar [NWO] - wenn dies entfaltet wurde, war es kilometerweit zu sehen. Das traf aber auch für die Tragluftkuppeln des S-200 zu. Und da hat keiner der Bäuerlein in der Gegend angenommen, dass da die Flugrouten der Kraniche beobachtet wurden.
Ich denke dass hier bewusst eine wenig "Informationsabfluss" beabsichtigt war. Wie sollte der Westen sich sonst vor etwas fürchten, von deren Existenz er nicht einmal eine Ahnung hätte. [In diesem Zeitraum brachte auch, so glaube ich heute, das ZDF-Magazin einen Beitrag über neue russische Raketen. In dieser Sendung erschien auch eine Phantomzeichnung einer Hauptstartrampe - es war weniger Phantom als mehr eine sehr realitätsnahe Zeichnung. Der Zeichner hatte so ein Ding schon einmal gesehen. (!)]

Platz stand in der Stellung des S-200 war für die gesamte Technik des S-300 ausreichend zur Verfügung.
 
Ich wundere mich auch etwas über Fragestellungen zur Gesamteinordung. Das System war in dieser Zeit da, durchaus auch etwas ungeplant in Prangendorf. Einfach auch weil es damals ingesamt Abstimmungsschwierigkeiten zwischen der GSSD & der NVA gab. Da es im Planungsrahmen der Nordfront ablief und auf jeden Fall installiert worden wäre (egal nun, ob durch DDR - NVA Anteillnahme oder nicht), war es auch kein strategisches Geheimnis. Den Rest der konkreten Lokalisation übernimmt dann die Aufklärung.

Je unauffälliger die Dislozierung abläuft, desto größer war die Wahrscheinlichkeit des Nichtauffallens - siehe OTR-22 in den LaSK der NVA.

Grüße Frank.
 
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