Beeskow: Institut für Zivilverteidigung "Otto Grotewohl"

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anonym

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Mahlzeit.

Kennt jemand das Gelände der ehemaligen ZV-Kaderschmiede in Beeskow? Die dortige Hochschule, das "Institut für Zivilverteidigung Otto Grotewohl", nahm 1979 seinen Lehrbetrieb auf; im Anschluss an das vierjährige Studium erhielt man sein Diplom und Hauptmann-Schulterstücke und konnte als hauptamtlicher Zivilverteidiger nun selbst auf Kreis- oder Bezirksebene ausbilden.

Leider ist über das Gelände nicht viel im Netz zu finden und D-Sat habe ich nicht. Über einen Google Earth-Ausschnitt bin ich auch dankbar, das läuft auf meiner alten Leitung nicht wirklich gut :-(

Anonyme Grüße:mrgreen:
 
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Hallo Anonym,
das Gelände, zumindest ein Teil davon ist heute in Nutzung durch den TÜV als Ausbildungsstätte. Der Rest ist ungenutzt. Die Lehrbasis und einige kleine Ausbildungsschutzbauten stehen leer. Die ehemalige AFÜST des MinR ist leergeräumt und vergammelt, da ungenutzt. Geschützter Keller völlig unspektakulär. Man kann auch im Ausnahmefall Besuche anmelden, sollte aber sagen können was man mit den Daten will. Zuvor war das Gelände bis 1945 Reichsfeuerwehrschule mit einer weltbekannten Feuerwehrsammlung. Leider kann man schwer nachverfolgen, wohin die wertvollen Stücke im Krieg gelangten. Zu DDR Zeiten hat man 2 Neubauten errichtet, eine FÜST, eine NZ und die Lekr-u. Ausbildungsbasis. Steht aber alles leer oder ist mit Schultischen zugerümpelt. Interesse an öffentlichen Führungen besteht nicht.

Der frühere Nutzer BVA hat den zentralen Teil verkauft und ist auf der RFS sitzengeblieben, weil die Bausubstanz zwar schön als und unter Denkmalschutz stehend, toll aussieht aber ein Nutzer gerade in Wärmedämmung und Beheizung enorm investieren müsste.

Grüsse Hermann
 
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...und wenn wir schon mal in der Ecke sind...

Was ist das? (6km gen Osten)
 

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Hallo Erkunder,
Karte 1 ist richtig, Karte 2 kann ich momentan nicht zuordnen. Es gab an der Spree ein ZV Bezirkslager, das hatte aber glaube ich keinen Bahnanschluß.
Es gab aber in der Nähe von HORNITEX ein Lager mit Gleisanschuß, momentan weis ich aber nicht wer der Träger war. Muß ich auch erst nachsehen. Östlich der Chaussee mit dem ZV Komplex gab es noch einen SP der wird heute vom Schützenverein genutzt, einige der kleinen Ausbildungsbunker wurden auch für GST und VMA = Vormilitärische Ausbildung genutzt die liegen teilweise da noch in der gegend rum, aber alles nichts besonderes, meist wurde Bergen, Retten und teilw. auch Brandmittelausbildung geübt, wie viele andere ZV Einrichtungen das auch taten.
Zu dem Lager ist zu sagen, daß da vor Jahren die Hallen noch standen und das Gleis nach 1990 noch teilweise genutzt wurde, der Rest steht leer. Ich tippe mal aus der Erinnerung heraus auf BVL Bezirksversorgungslager, kann es aber derzeit nicht recht einordnen.
GRüsse Hermann
 
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Gleisanschluss kommt hin oben.
Hier noch mal ganz. Lagerbunker?
MfG!
 

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Danke für die Infos. Mich interessiert allgemein, was aus den alten Objekten der ZV geworden ist. Der Bestand an Schulungszentren für Katatrophen- und Zivilschutz ist im Rahmen der Zusammenführung der beiden Deutschlands deutlich geschrumpft und ich bin gespannt, ob die AKNZ in Ahrweiler nicht doch eines Tages eine Zweigstelle im Berliner Raum erhält. Aber dann bestimmt in einem repräsentativen Neubau und ganz bestimmt nicht auf einer maligno-farbenen "DDR-Altlast".

In den nächsten Tagen bekomme ich ein paar Pläne, die angeblich von dem Objekt sind. Die Karte hier wird auf jeden Fall helfen, dies zu überprüfen.

Hermann, wie groß sind denn die Übungsbunker? Sind sie verklinkert (oder ganz gemauert), die Decke liegt etwa auf Geländeniveau und ist einen Meter hoch übererdet? In Buch haben wir einen solchen Bau, der im Lageplan "Lebensmittellager" genannt wird. Ein dort ausgebildeter zeigte allerdings Fotos aus dem Bau, man sah deutlich einen handbetreibbaren Schutzraumlüfter und einige Überdruckventile (die allerdings nicht nach außen führten) ->daher nahm ich an, dass der kleine Steinklops auch eine Übungsanlage sein könnte. Nichts genaues weiß man nicht, denn hochrangige ZVler sind in der Regel verschwiegener, als Oberste anderer bunkerberührender Staatsorgane. :roll:
 
AW: Beeskow - "Institut für Zivilverteidigung"

Hallo Anonym,
ich war 2001 mal angemeldet zu einer Besichtigung, ich meine in meiner Erinnerung waren das alles kleine Typbauten, bestehend aus Betonplatten, Mauerwerk etc. um den zu Schulenden mögliche Realitätsnähe zu zeigen. Verschiedene Türen, Lüfter uind Systeme waren auch da, man sagte damals die länfste Übungszeit in einem solchen bauwerk waren 4 Tage mit mehreren Personen um die Probleme die auf so beengtem Raum entstehen aufzuzeigen
(Bunkermacke) Weiterhin wurden Röhren, Fuchsbau (bekannt von der Sturmbahn) für Ausbildungszwecke genutzt, eben alles das wo die ZV hätte rangemußt und was mit behelfsmäßigen Mitteln zu machen war. Ich würde sagen, die haben sich bei den eingeschränkten Möglichkeiten, die die DDR hier finanziell hatte, richtig Mühe gegeben.
Grüsse Hermann
 
AW: Beeskow - "Institut für Zivilverteidigung"

Ich habe mal wieder Literatur gewälzt und festgestellt, dass bereits 1990 im Rahmen der Umstrukturierung ein großer Teil der ZV-Liegenschaften aufgelöst wurde bzw. als "für die weitere Aufrechterhaltung des Katastrophenschutzes der DDR nicht relevant" waren - Beeskow gehörte dazu!

Bei uns in Buch habe ich neulich eine Holztür entdeckt, die von außen mit PVC benagelt und von innen mit einem Waschmaschinenanschlussschlauch als Gasdichtung ausgestattet war. So wurden in der Ausbildungsliteratur immer behelfsmäßige Schutzraumtüren beschrieben - einfach, billig, gut! Die Fuchsbauten sind nach wie vor sehr beliebt, das DRK scheucht regelmäßig die vierbeinigen Retter durch.
 
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Hat denn nun jemand ne Idee, was das Gelände östlich davon war?
Sieht mir ja wie ein gut gesichertes Lager mit übererdeten Lagerbunkern?! aus..

MfG!
 
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Erkunder,
in meiner Erinnerung Luftwaffen-ML Schneeberg, genutzt von den Bundis, früher größtes ML der NVA-LSK-LV, dann modernisiert. Vorsicht ist geboten.
Steht zur Schließung laut irgendwelchen, dauernd geänderten Listen der Bundis. Kann es aber nicht beschwören, ich glaube aber in einer Liste davon gelesen zu haben, kann aber auch eine Murks Info gewesen sein. Im Buch von Koop "Die abgewickelte" Armee wird das Lager beschrieben. Das erste was man abstellte war die HSA bei (in meiner Erinnerung 17 km Aussenzaun).
Sofort brauchte man riesige Mengen an Wachen, denn der Zaun in dieser Länge wollte gut bewacht sein. Schließlich alles voll damals. man hat sich nur über die Kosten und die Anzahl gewundert, denn mit 3 Mann Fußkranken kann man das halt nicht durchhalten. Fortan hat man die Wachen über längere Zeit mit Bussen herangefahren (!) und über die Kosten gejammert. Wozu doch so ein Westelbischer Zaun alles gut war... hat sogar die Kosten minimiert...
Grüsse Hermann
 
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LOL!!!!!


VG!


PS: Gerade gecheckt, laut Ressortkonzept ist es heute das "Luftwaffenmunitionsdepot 51" Soll aber nicht aufgelöst sondern nur umgegliedert werden bzw. wurde schon.
 
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Hallöchen,
meint ihr zufällig das BW Munitionsdepot Weichensdorf (kurz vor Friedland). N Kumpel aus der Lehrzeit hat dort einen Teil seines Grundwehrdienstes abgeleistet - erzählte was von Hängebahn für das "schwere Zeugs", da hatten/haben(?) die wohl einiges von vor Ort. Und es soll ne relativ grosse Anlage mit mehreren Bunkern sein, ich trau mich auch nich wirklich da hin da das Objekt stark bewacht sein soll und da es nur eine (lange) Zufahrtstrasse gibt kommt die Ausrede "hab mich verfahren" beim Pförtner bestimmt nich gut:confused: .Das einzige was einem noch auffält ist n Sendeturm dort. Genaueres weiß ich aber leider nicht mehr. In Schneeberg ist meines Wissens nix interresantes zu finden (kann mich irren) ausser nem Reiterhof :mrgreen: . Wohn dort ganz in der Nähe. Vom ehem. Inst. für Zivilschutz kann ich nicht viel sagen- der Tüv hat dort ne überbetriebliche Ausbildungsstätte (also zu 70% Tiefflieger die nix anderes bekommen haben oder andere QuerSchlägeR) und früher war dort noch n Festsaal, weiß ich genau, da hatte ich Jugendweihe:mrgreen: .
Viel interessanter scheint das Gelände n Stück weiter die Bahrensdorfer Strasse rauf zu sein, da sitzt jetzt der Beeskower Schützenverein drauf und hat dort n Ballerplatz. Von aussen sehr gut zu erkennen 1. sowas wie ne Sturmbahn mit Eskalierwand und 2. für n Schützenverein ziemlich grosse(r?) Bunker/ mit Erde überdeckter Schutzraum/räume, auf der anderen Strassenseite sind auch noch 2 Bünkerchen. Kann mich hier vielleicht mal umsehn und ein paar Fotos machen- falls gewünscht, auch von der Tüv-Uni, zumindest von aussen- rein will ich da nicht unbedingt:p , Cu
 
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Zurück zu Beeskow:

1990 wurde die Zivilverteidigung recht schnell umstrukturiert und wechselte vom MfNV zum MdI - grob gesagt, sie wurde wieder zivil. Die "Hauptverwaltung Zivilverteidigung" (heißt es nicht, "Angriff ist die beste Verteidigung!"?) wurde zur "Hauptdirektion Zivilschutz" und entschlackte den Apparat erst einmal kräftig.
Die ehemalige Offiziers- und Kaderschimiede der ZV in Beeskow wurde im "Ist-Standsbericht zu Fragen des Zivil- und Katastrophenschutzes in der DDR" vom 15. August 1990 folgendermaßen geführt:
Kreislager
Verwaltungsetage für den Stab des ZS, 210 mq, 3 Büroräume, 1 Schulungsraum, 1 Küche, 1 WC

1. Lageretage, 210 qm, 1 Büroraum, 1 Lagerraum

2. Lageretage, 210 qm, 1 Raum für materielle Instandsetzung, 1 Lagerraum

3. Lageretage, 210 qm, 1 Papierlagerraum, 1 Lagerraum

Viel blieb also nicht vom einstigen Glanz. Wo ist bloß das ganze Papier geblieben???
 
AW: Beeskow - "Institut für Zivilverteidigung"

Hallo Anonym,
gute Frage, einiges wird wohl in der Ausbildung weiter verwendet worden sein, den Rest konnte man entsorgen. So schlecht war ja der Zivilschutz in der Alt BRD auch nicht. Ich hätte vielleicht nicht so viel aus den ZV Lägern verschenkt, aber das ist eine andere Geschichte...
Grüsse Hermann
 
AW: Beeskow - "Institut für Zivilverteidigung"

Hermann meinte:
Ich hätte vielleicht nicht so viel aus den ZV Lägern verschenkt
Ich glaube, die alten ZV-Broschüren bekommt man heute wieder - allerdings mit neuem Einband und im Impressum steht "Bundesamt für Zivilschutz" oder sowas :shock:
 
AW: Beeskow - "Institut für Zivilverteidigung"

Hallo,

das ist es :

http://www.google.de/maps?f=d&hl=de...14.252894&spn=0.005634,0.016909&t=k&z=17&om=1

Habe dort 4 Jahre zugebracht :). Heute ist es teilweise verfallen, teilweise vom TÜV genutzt und der Rest ist eine Berufsschule sowie eine Schule für Umschulungen. Der hintere Teil (Unterkünfte, Lehrgebäude und RD) sind vor 2 Jahren total verfallen und voller Pilz gewesen. Die Liegenschaft ist zum großen Teil nicht mehr zu verwerten. In den Wäldern hinter der Schule sind einige Bunker vergraben und links unten die Schneissen waren früher die Schiessanlagen - auch wenn nach int. Recht die ZV keine automatischen Waffen tragen durfte ;).

Gruss,
GermaniX
 
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War heute mal vor Ort... erstmal ein paar Bilder vom Gelände gegenüber der Tüv-Akademie....
 
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Und nun ratet mal was ich am Südlichen ende der TÜV-Akademie gefunden habe...
Jep, nen klein Bunker...
Wie es scheint befindet sich das Gelände kurz vor dem Abriss oder Umbau. Auf dem Boden befanden sich Radladerspuren und hinter nem Gebäude standen Orangene Container...
Hat da einer nähere Infos drüber???
 
AW: Beeskow - "Institut für Zivilverteidigung"

Hallo,

der Bunker ist bekannt. Der wurde 1988 zu Testzwecken von einer NVA Baubrigade gebaut. Dies war ein Prototyp für einen 24h Bunker - in 24 Stunden kompletter Aufbau. Reichte für 50 Leute in autonomer Versorgung.

Der abgebildete Plattenbau war die Unterkunft für 4 Hochschullehrgänge. Es gab davon 12 - davor war das eine Fachschulausbildung. Könnte, denke ich, alle Gebäude beschreiben.

Wenn Du die Strasse Richtung Kummorow weiter fährst (ca. 1 - 2 km) kommt rechts noch ein Gelände - dort sind noch einige Bunker im Wald vergraben.

gruß,
GermaniX
 
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