Legnica (Liegnitz): Führungsbunker der 4. Luftarmee

Soweit meine Gedanken. Ich bitte um Diskussion, Hinweise, Kritik.

@the passenger
Ich sehe in dem Bodenmosaik keinen Bezug auf das Symbol der Nachrichtentruppen oder gar der Regierungsnachrichtentruppen. Zudem: Wenn, dann ist das Symbol des Eigentümers zu erwarten - und nicht das Symbol eines Dienstleisters. (Das Symbol taucht tatsächlich in Bunkern der Nachrichtentruppen auf. Also in Bunkern, die nur diese Funktion hatten. Dann aber immer mit dem gespitzten Pfeil der Nachrichtentruppen.)


@martin2,

Wie interpretierst Du denn dieses Bodenmosaikbild?

Das abgelichtete Motiv war eine sehr langwierige Arbeit (mindestens 3 Tage, sage ich. Zwei oder drei mal habe ich sowas ähnliches für spezielle Kunden (da ging es allerdings um einen Fußballverein) auch schon gemacht). Ich habe dieses Emblem nirgendwo sonst in irgend einem Objekt gesehen. Diesbezüglich warte ich auf Deine Einschätzung.

Ich halte dieses Bodenmosaik inzwischen für eine Kombination aus dem Symbol der Luftstreitkräfte und dem Symbol der "Nachrichtentruppen", wer auch immer auf diese Idee gekommen ist (ist mir in allen besuchten Objekten noch nicht begegnet) ... Ich konnte in den Weiten des Netzes kein anderes derartiges Emblem finden.
Nochmals die Frage: wie interpretierst Du(!) dieses Bodenmosaik?

Gutgehn, Christian
 
Was hast du gehört, was gab's noch ? mfg Frank



Frank, ich habe ein Dokument (Englisch), wo die Westfront (Westliche TVD) in 1. Westliche Front, 2. Westliche Front, Reserve Front, Baltische Front, 1. Südwestliche Front, 2. Südwestliche Front und 1. Belorussische Front aufgeteilt. Allerdings ist dort die NVA sowie einige der GSSD Divisionen nicht berücksichtigt. In wie weit das Dokument relevant ist vermag ich nicht zu sagen, zumal ich es mir bloß ausgedruckt habe und ich auch deren Ursprung nicht mehr nachvollziehen kann.

Wenn es dich interessiert kann ich ja mal nachschauen was ich so in der russischen Lektüre darüber finde.
 
Das wird nicht nur mich hier interessieren. Mach ruhig.

Es gab mindestens zwei Zeitsprünge dazu » Thematisiert hier ab ~1984 und dann nach 1988. Von wann ist dein engl. Dokument ?

Und Grüße an @Anita. Schön daß sie das Thema hier so eröffnet hat.

Grüße Frank
 
@martin2,
Wie interpretierst Du denn dieses Bodenmosaikbild?
Bis zum Beweis des Gegenteils halte ich das für ein reines Schmuckelement. Dafür habe ich zwei Gründe: Erstens - man tritt kein Wappen. Zweitens: Wenn Wappen irgendwo als Selbstbild verwendet wurden, dann sahen die schon dem Original ähnlich. Hier aber erkenne ich keine Ähnlichkeit zu einem mir bekannten sowjetischen militärischen Wappen.


Zitat von martin2
Ist damit aus Deiner Sicht die hier auch vorgetragene These der Kommandopunkte für einzelne Staffeln vom Tisch?
Nein, nicht. Wieso - so wie ich oben schrieb.
Es wäre hilfreich, wenn Du das nochmals kurz erörtert hättest - mir ist unklar, wo konkret ich nachzulesen habe. - Da auch Andy schrieb und ich daher denke, dass zu viel durcheinander geht, schlage ich vor, dass wir uns zunächst auf eine gemeinsame Diskussionsbasis verständigen. Dafür halte ich die sowjetische Lehrmeinung für nicht den schlechtesten Ansatz. Und der geht so (erbitte ggf. Korrekturen):

Wir leben mit der Doppelbedeutung der deutschen Vokabel "Front": Eine Front ist einerseits die Linie, an der der Krieg stattfindet. Andererseits bedeutet "Front" im sowjetischen Sinne die Zusammenfassung von typisch fünf Armeen. Die "Front" entspricht also der deutschen Heeresgruppe im zweiten Weltkrieg. Zunächst wurden die sowjetischen Fronten direkt durch den sowjetischen Generalstab geführt. Ab 1984 wurde zwischen Generalstab und Fronten eine Zwischenstruktur geschoben, für uns relevant ist das Oberkommando für den Westlichen Kriegsschauplatz - über dieses reden wir.

Dem Oberkommando für den Westlichen Kriegsschauplatz unterstanden mehrere Fronten, Andy nannte einige. Hinzu kamen noch die beiden in der DDR stehenden Fronten. Zum Begriff der Staffeln sowie der Reserve der Front: Da man von einem sehr verlustreichen Krieg ausging, wurden vom Oberkommando für den Westlichen Kriegsschauplatz die Fronten in eine 1. Staffel, eine 2. Staffel sowie eine Reserve gegliedert. Warum, das dürfte klar sein: Die 1. Staffel greift auf breiter Linie an, die 2. Staffel rückt versetzt nach und füllt Lücken usw.

Soweit zur Theorie - sind wir uns da einig oder gab ich etwas falsch wieder?

Nun Meinung, meine:
Es wäre völlig unsinnig, unterschiedliche geschützte Kommandopunkte für Staffeln vorzuhalten. Dies steht dem Denkansatz völlig konträr gegenüber, Der von Andy angedeutete Denkansatz, dass das Oberkommando für den Westlichen Kriegschauplatz für jede Front einen Kommandopunkt vorgehalten habe (also zur FÜHRUNG jeder Front einen), geht noch deutlicher fehl: Das wäre ja so, als wenn die 1. Westfront (RANET, REDUT) nun auch noch für Führung der unterstellten 5 Armeen Kommandopunkte vorhalten würde - nein: Die sollen das mal schön allein machen, die haben sogar schon einen.

@Frank
Danke für Deinen umfangreichen Beitrag. Ich möchte ihn später beantworten, schon um die Missverständnisse so klein wie möglich zu halten; einer deutete sich ja schon an.
 
Martin, du stellst hier wieder Fragen, da veröffentlichen andere Bücher dazu.
Was tun - sprach Zeus. Wollen wir Fotos loben? Ja, die Fotos sind toll.

Es wäre aus meiner Sicht vernünftiger und einfacher dies privat zB am (Bier-)Tisch zu besprechen.
Der Vorteil ist, dass ich vielleicht mehr von Deinem Kenntnisstand erfahre. Der Nachteil ist, dass alle anderen raus sind.
Gegen Bier ist natürlich nichts einzuwenden.

Zitat von martin2
Ist damit aus Deiner Sicht die hier auch vorgetragene These der Kommandopunkte für einzelne Staffeln vom Tisch?
Nein, nicht. Wieso - so wie ich oben schrieb. Alles damit Zusammenhängende hing auch mit der Person Marschall Ogarkow's zusammen. Er war vom Sept 1984 der Oberbefehlshaber. Er fiel zuvor durch ausserhalb der Linie stehende Auffassungen zum NATO Doppelbeschluß auf und wurde weggelobt.
Zu den Staffeln siehe mein Beitrag direkt über diesem. Bzgl. Ogarkow bin ich mir so gar nicht sicher: So einfach ist die Welt ja nun auch nicht. Der durfte die Auffassungen des militärischen Flügels zu Zeiten des NATO-Doppelbeschlusses umsetzen und passte dann 1988 nicht mehr in eine völlig andere Welt.

Zitat von martin2
Leider weiß ich zu wenig zur Baugeschichte von Schwepnitz, in welchem Jahr wurde der denn fertig?
S. kann ich nicht sagen - soll laut Buschfunk zeitnah 1984 fertig geworden sein.
Und genau das passt nicht.
Man kann doch nicht 1984 etwas beschließen und dann fällt ein Bunker vom Himmel. Ein Jahr Vorlauf, Zwei Jahre Bauzeit, mindestens. Wenn der Bunker 1984 fertig wurde, wurde der Bau allerspätestens 1981 beschlossen. Da war die Struktur "Oberkommando Westlicher Kriegsschauplatz" aber noch gar nicht beschlossen.

Zitat von martin2
Die Frage stellt sich modifiziert auch für Falkenhagen: War dieses Bauwerk schon vor 1984 in Betrieb - und für wen dann?
F. wurde ab 1970 als FS des Oberkommandos der Truppen in Westrichtung vorgehalten, strikt geheimgehalten, mehrfach umgebaut und dann ab 1984 ständig besetzt.
Dieses Oberkommando gab es zu diesem Zeitpunkt aber gar nicht, das entstand erst 1984 (oder ich habe etwas sehr missverstanden). Somit stellt sich die Frage, für welche Struktur dieser Bunker gedacht war. Ich wehre mich gegen den Gedanken, dass die sowjetische Seite so etwas in dieser Größe einfach aus Jux und Tollerei baute.

Zitat von martin2
Im Kriegsfall hätte es für die Herren Genossen NVA-Verbindungs-Offiziere in den KP nichts zu tun gegeben: Die Gegenstelle war ja weg. Die naheliegende Möglichkeit ist nun die, dass dieses nur in der Friedensstruktur galt, klar. Somit wäre das dann aber nur ein Placebo gewesen. Also eine politisch gewollte "Teilhabe".
Ich verstehe deine Auffassungen dazu nicht » 'im Kriegsfall nichts zu tun gegeben' & 'Placebo'. Das erste ist völlig daneben - so funktioniert Zusammenwirken nicht. Und das zweite, da sage ich lieber gar nichts dazu.
Ich sehe, dass hier ein großes Missverständnis entstehen kann, vielleicht sogar schon entstanden ist.

Als erstes trennen wir mal Person von Funktion.
Es steht außer Frage das die Herren Genossen NVA-Verbindungsoffiziere die Besten waren. Sonst hätten sie das nie im Leben gesehen. (Du hast übrigens meine Frage nach der entsendenden Struktureinheit irgendwie überlesen.)

Die Person lassen wir mal völlig weg, vielleicht wird es dadurch entspannter: Wir reden über die Funktion, quasi über die Planstelle.
Die Vokabel "Verbindungsoffizier" ist wohldefiniert: An übergeordneter Stelle die Verbindung zur eigenen Truppe halten. Leider scheitert diese Aufgabe im Kriegsfall: Die NVA ist nicht mehr existent. Schlimmer noch: Bei den direkt unterstellten Fronten ist keine "NVA-Front". Erst eine weitere Ebene darunter findet man in zwei Fronten je eine aus der NVA hervorgegangene Armee.

Nun wird aber jeder einigermaßen kluge Befehlshaber es tunlichst unterlassen, seinem direkt Unterstellten zu düpieren indem er Befehle an ihm vorbei nach unten reicht. Daher hat sich aus meiner heutigen Sicht im Kriegsfall die Funktion "NVA-Verbindungsoffizier" erledigt.

Du hast dann in diesem Kapitel angedeutet "so funktioniert Zusammenwirken nicht". Gut, es ist Zeit, mal wieder etwas zu lernen: Wie funktioniert es denn dann? (Vielleicht in einem völlig eigenen Artikel bitte. Und bitte nichts böses vermuten, es geht um Verstehen, Lernen.)

Bei der Vokabel "Placebo" hast Du auch pikiert reagiert. Ich weiß aber nicht so recht, warum eigentlich. Es ist doch so, dass in den letzten 25 Jahren ein quasi schleichender Erkenntnisprozess war. Erst verabschiedeten wir (wer auch immer konkret "wir" ist) von der Idee einer Armee unter DDR-Befehl. Dann lernten wir im Laufe der Zeit, dass so einiges durchaus Show war. Und wir lernen immer weiter, verstehen immer besser. Nun ist gar nicht so völlig ausgeschlossen, dass die Idee der Verbindungsoffiziere fremder Staaten (aus Sicht der UdSSR fremder Staaten!) sich real lediglich auf auf den Friedenszustand bezog. Dein Mosaikstein war, dass die Verbindungsoffiziere nur einen ganz kleinen Teil sahen. Das meinte ich mit Placebo.

Zitat von martin2
Vielleicht ist das daher ansatzweise zu erfassen: F und S und so etwas wie REDUT sind nach allen Berichten "warm" vorgehalten worden: Da war die Betriebsmannschaft an Bord, die Nachrichtensicherstellung auch. Vor allem waren zu jeder Zeit leitende Offiziere im KP, die bei einem Enthauptungsschlag sofort hätten handeln können.
Ja, so ungefähr. Aber immer dieser Enthauptungsschlag. Der stand hier im Territorium nicht unmittelbar im Mittelpunkt.
Schenke mir eine bessere Vokabel. Aber natürlich stand "hier im Territorium" im Mittelpunkt eines möglichen Enthauptungsschlags. Die reale Angst der sowjetischen Seite vor Pershing-2 hatte doch einen realen Hintergrund - und zwar zu genau der diskutierten Zeit! Praktisch ohne Vorwarnzeit wäre ein konzentrierter Schlag auf alle Führungs- und Sendezentren möglich gewesen. Das wäre es dann gewesen für die Führung der Truppen auf DDR-Gebiet. Das kann man schon Enthauptung nennen.

Ja, die Verbindungsoffiziere waren jeweils mehrfach vor Ort (in F. & S.).
Danke für die Information.

Korrekterweise heißt es übrigens Auffüllgruppe (habe aber auch VO geschrieben). Die Übungen begannen mit Kommandierung nach L. und endeten dort. Von dort erfolgte nachts gedeckte Überführung nach den FS in abgedunkelten Kfz (Bussen).
Bitte löse die Abkürzung "VO" auf.
Die Vokabel "Auffüllgruppe" höre ich zum ersten Mal. Ist das eine sprechende Vokabel ähnlich "Verbindungsoffizier"?

Wie oben schon geschrieben:
Es wäre hilfreich, wenn Du in einem eigenen Beitrag den Dir bekannten Stand der Aufgaben dieser Offiziere beschreibst.

Zitat von martin2
Ich habe bzgl. Liegnitz immer noch das Problem, dass ich mir bezüglich des Hotelbunkers nicht sicher bin. Denn der entspricht so überhaupt nicht der mir bekannten Beschreibung.
Das Problem :) habe ich auch. Habe auch andere Beschreibung - kann aber Zeitpunkt vor 1984 gewesen sein. Dann andere Funktion als OKdo.
Ich glaube, ich nehme die Einladung zum Bier nicht nur an, sondern gebe auch das Bier aus :)
"Meiner" sollte ab 1984 sein. Der ist aber irgendwie hin zum Erdkern versunken. Es gab ihn, es gibt recht übereinstimmende Berichte ("man sieht nur einen Teil") - aber er ist weg. Einfach verschwunden.

Nein, es gibt keine Angaben zu mgl. SBW dort. Sie (die weiter oben von mir erwähnten) waren da nicht drin während dieser Übungen.
Ok. Verstanden.

Editors Note: Bitte entspannt lesen. Verstehen wollen - ist nicht böse.
 
...

Die NVA ist nicht mehr existent. Schlimmer noch: Bei den direkt unterstellten Fronten ist keine "NVA-Front". Erst eine weitere Ebene darunter findet man in zwei Fronten je eine aus der NVA hervorgegangene Armee.

...

Editors Note: Bitte entspannt lesen. Verstehen wollen - ist nicht böse.

Mal gleich vorweg: ein interessantes Thema!
Ich greife mal Deinen letzten Satz auf: nicht böse sein.
Zu dem Zitat bin ich etwas verwirrt: Direkt unterstellte Front und darunter 2 Fronten mit Armeen, die aus der NVA hervor gingen. Fronten "unterhalb" einer Front? Oder verstehe ich Dich da falsch?
 
Um eure vom eigentlichen Thema ausschweifenden militärstrategischen Diskussionen wieder etwas auf die Beine zu stellen, solltet ihr mal in das Buch "Die militärische Sicherheit der DDR im Kalten Krieg" schauen. Im Beitrag des GM a.D. Deim ist ab Seite 39 einiges zum Aufbau/Gliederung der Westrichtung/des westlichen Kriegsschauplatzes geschrieben, insbesondere was die Begriffe Fronten, Staffeln und beteiligte Armeen betrifft. Leider benennt er nicht die zugehörigen Führungsstellen und deren Hausherren.
Wie bereits weiter oben benannt, gab es gemäß sowjetischer Lehrmeinung (und wie in meiner Ausbildung auch bis zur Ebene Armee selbst erfahren) folgende Führungsstellen:
- Vorgeschobener GS (peredowoi komandnyi punkt),
- Gefechtsstand (komandnyi punkt),
- Wechselgefechtsstand (zapasnyi komandnyi punkt,)
- Rückwärtige Führungsstaffel (tülowoi punkt uprawlenija).
Staffeln haben definitiv keine Führungsstellen/Gefechtsstände.
 
@MD_GSWG
Ich habe mehrmals meinen Satz nachgelesen. Ja, das ist unglücklich (falsch) formuliert. Ich nehme an, dass der gemeinte Sinn klar ist.

@moses
Das ist mir wohlbekannt. Und das sagt ja nicht nur Herr Deim. Das ist nun aber ein Diskussionsforum, da hat nicht jeder den gleichen Stand.

Ich nehme an, dass Du einen Schreibfehler hast: Rückwärtige Führungsstaffel --> Rückwärtige Führungsstelle
 
In Abhängigkeit der Führungsebene lautet die (ost-)deutschem Bezeichnung (russisch immer TPU):
- Rückwärtige Führungsgruppe,
- Rückwärtige Führungsstelle,
- Rückwärtige Führungsstaffel.
Da wir uns auf der Ebene Richtung/Kriegsschauplatz befinden haben wir es mit einer "Rückwärtigen Führungsstaffel" zu tuen.
 
Schön, nun haben wir zuletzt gehört wie es aus der Sicht sowj. mil. Lehrmeinung von damals bewertet wird. Wir (Älteren) haben alle gelernt daß dies idR relativiert werden musste. Zu dem Thema – was habe ich in der UdSSR gelernt & was davon findet sich real in D wieder - gab es ja hier im Forum schon umfangreiche Diskussionen und Anpassungen der vertretenen Meinung dazu. Kommt ja noch hinzu, daß die sowj. Führung sowieso nicht alle ihre Strategie in die halbe (soz.) Welt posaunt hat. Die Realität stellte sich in den letzten Jahren immer etwas anders dar.

Meine Meinung dazu steht weiter oben. Dafür lassen sich eine Reihe von Argumenten aufführen. Bleibt die interessante Frage bei mir » was war dann zB der GS Falkenhagen ? Zu was wurde er vorgehalten ?

Grüße Frank
 
Ich kann es nicht belegen, aber nach Allem was ich gehört und gesehen habe denke ich, dass in Legnica (sicher neben weiteren FüSt) der GS und in Falkenhagen der VGS der Westrichtung waren. In Legnica soll übrigens in einem SBW auch MIDA eingerüstet gewesen sein, allerdings weis ich nicht ob es im vorgenannten GS war oder auf einer anderen FüSt.
 
In Legnica soll übrigens in einem SBW auch MIDA eingerüstet gewesen sein, ...

Hhhmm, das sollte sich gegenprüfen lassen. Hier lesen sowieso genügend mit. Kannst du sagen was die Gegenstelle war ? Den Zeitraum bewertend sollte es der ZGS-14 gewesen sein.

Grüße Frank

PS MIDA: Das war stark verkürzt ein System der Luftlagedarstellung auf µR-Basis. Es war kompatibel zur gro0en sowj. Anlage ALMAS-2, aber wesentlich kleiner. A-2 ist hier thematisiert. Es war im ZGS-14 installiert, am SBW Nickel in Wünsdorf als auch in Polen. MIDA wurde am ZGS-14 entwickelt.
 
Gegenstelle ist eigentlich nicht so der richtige Ausdruck, da es ja keine Telefonverbindung war.
Heute würde man sagen an welchem "Server" hing dieses MIDA. Richtig Frank, es hing mit Sicherheit am A-2 des ZGS.
MIDA ist kein Ersatz oder eine Ablösung für A-2, sondern nur eine Darstellungsapparatur für die Luftlage, die mit dem ALMAS-System er- und bearbeitet wurde. Daher auch der Name "Mikroelektronische Darstellung ALMAS 32" (Namenspatron war übrigens GMH; wobei auch der von mir konsultierte Entwickler(einer der Drei) nicht mehr weis, wofür die 32 steht). Entwickelt wurde es nicht am ZGS sondern von 3 Offizieren bei GS/A.
Das es im Nickel ein MIDA gab, wusste ich bisher auch noch nicht (macht eigentlich keinen Sinn, denn dort gab es ja ein A-2-System).
Die Aussage, dass ein MIDA in Legnica stand, stammt übrigens auch von den Entwicklern des Systems.
 
Gegenstelle ist eigentlich nicht so der richtige Ausdruck, da es ja keine Telefonverbindung war.
Heute würde man sagen an welchem "Server" hing dieses MIDA. Richtig Frank, es hing mit Sicherheit am A-2 des ZGS.
MIDA ist kein Ersatz oder eine Ablösung für A-2, sondern nur eine Darstellungsapparatur für die Luftlage, die mit dem ALMAS-System er- und bearbeitet wurde. Daher auch der Name "Mikroelektronische Darstellung ALMAS 32" (Namenspatron war übrigens GMH; wobei auch der von mir konsultierte Entwickler(einer der Drei) nicht mehr weis, wofür die 32 steht). Entwickelt wurde es nicht am ZGS sondern von 3 Offizieren bei GS/A.
Das es im Nickel ein MIDA gab, wusste ich bisher auch noch nicht (macht eigentlich keinen Sinn, denn dort gab es ja ein A-2-System).
Die Aussage, dass ein MIDA in Legnica stand, stammt übrigens auch von den Entwicklern des Systems.

Moin Moses (und Moin auch an andere Langzeit-Teilnehmer und Frischlinge bei Hidden Places),

vorweg: wir kennen uns nicht und mein folgender Kommentar ist nicht bösartig gemeint (ich hoffe, du kannst das bezüglich meiner Teilnahme hier im Forum nachvollziehen), im Gegenteil. Mir geht es um die Plattform hier.

Also, los: Hidden Places war in meinen Augen mal "top of the pop", darum hab ich mich hier eingeklinkt. Inzwischen wird die Diskrepanz zwischen extremen "Fachbeiträgen" und "ich habe eine Ruine gefunden, hier die Bilder" aber immer größer. Deinen obigen Beitrag z.B. verstehe ich (als ständig Mitlesender hier) so etwa zu Hälfte. Wie mag es erst anderen gehen?
Das größte Problem sind für mich diese ewigen Abkürzungen. Warum nicht 5 Minuten mehr Zeit für einen besserverständlichen Beitrag? Ich will kein Forum, das auf Wissenshunger verzichtet, aber eines, das sich besser rüberbringt. Und ich würde mich genauso freuen, wenn einige "Ruinenfinder" mal nicht nur paar Bilder, sondern auch verläßliche Hintergrundinfos rüberbringen.
Wenn dieser Spagat nicht gelingt, wird es hier in Zukunft echt öde ...

Gutgehn, Christian
 
Christian,
zuvor: du hast völlig Recht - ich stimme dir da zu. Vllt sollten wir das woanders (anderes Forum) weiterdiskutieren.

Das interessante an der MIDA-Geschichte hier im Zusammenhang ist daß es eine Verbindung vom ZGS-14 NVA in Fürstenwalde zum OK WKSP in Legnica gab. Dies zum Zwecke der Luftlagendarstellung auch in L. die am ZGS-14 zur Verfügung stand.

Habe ich auch völlig verdrängt. Das ist im Zusammenhang wer was wem zu sagen hatte und wer mit auf wen hört - das haben wir ja weiter oben diskutiert - bemerkenswert.

Grüße Frank
 
Kann bitte ein Moderator den Titel des Threads vorsichtig korrigieren?

Ich möchte das Thema wieder aufgreifen, wohl wissend, dass latent eine gewisse Spannung wahrzunehmen ist, deren Grund sich mir allerdings nicht erschließt.

Aus meiner Sicht möchte ich den Zwischenstand der Diskussion zusammenfassen:
Einige Teilnehmer haben im Rahmen einer Reise einen eher kleinen (nun entkernten) Bunkerkomplex gesehen, der möglicherweise in direktem Zusammenhang mit dem Oberkommando für die Westliche Kriegsrichtung steht. Allerdings bestehen Zweifel, da unterschiedliche indirekte Berichte von damaligen Verbindungsoffizieren der NVA ein anderes geschütztes Bauwerk beschreiben.

Die Diskussion um die Bunker Falkenhagen und Schwepnitz ergab, dass beide Bunker mit hoher Sicherheit gleichem Oberkommendo zugerechnet werden müssen. Eine zweifelsfreie Zuordnung (Kommandopunkt, vorgeschobener KP, Reserve/Ausweich-KP) lässt sich derzeit nicht zweifelfrei vornehmen, da Originalakten nicht verfügbar sind und die topografische Anordnung dieser Bauwerke mit der heute bekannten "sowjetischen Lehrmeinung" nicht deckungsgleich ist.

Mindestens zwei Diskussionsteilnehmer hatten Gespräche mit ehemaligen "Verbindungsoffizieren" der NVA, die am Standort Liegnitz/Legnica waren. Es deutet sich an, dass sie in einem geschützten Komplex dienten, der nicht identisch mit dem hier besprochenen Bunker ist. Die Rolle dieser Verbindungsoffiziere wurde noch nicht näher besprochen. Dieses möchte ich thematisieren bzw. erfragen:

Es ist üblich gewesen, dieser kleine Personengruppe mit der Vokabel "Verbindungsoffiziere" (VO) anzusprechen. Frank K. machte darauf aufmerksam, dass auch die Vokabel "Auffüllgruppe" existiert. Sofern das sprechende Vokabeln (und keine Tarnbezeichnungen) sind, ist die Rolle dieser NVA-Offiziere zumindest mir zunehmend unklar, ich hatte das noch nie hinterfragt: Was waren deren Aufgaben im Frieden? Was wären deren Aufgaben im Krieg (Spannungsfall, Verteidigungsfall) gewesen?

Die Rolle dieser Offiziere ist möglicherweise auch über die entsendende NVA-Einheit erkennbar: Möglich wären zum Beispiel Offiziere der Nachrichtentruppe. 1968 verlegte Paduch (zu der Zeit noch nicht General) mit Nachrichtenoffizieren von einem sowjetischen Stab in Liegnitz zu einem in Milovice. Auch die Verwaltung Aufklärung der NVA (MilND) steht in Rede. Kann genauer gesagt werden, aus welchen Struktureinheiten die NVA-Verbindungsoffiziere kamen?

Am Rande ist mitzuteilen, dass ich in Bezug auf diese Diskussion den Hinweis erhielt, dass NVA-Offiziere nie im Bunker Schwepnitz gewesen seien. Ich kann diesen Hinweis nicht prüfen, ich teile ihn lediglich allgemein mit.
 
Kann bitte ein Moderator den Titel des Threads vorsichtig korrigieren?

Ich - eigentlich wir - sind keine Freunde von Themenänderung. Das kann man immer und recht einfach machen. Den Respekt hat aber immer der TE bzw. die Historie, also hier Anita. Ausserdem wissen wir mE hier schon über was wir reden.

Grüße Frank
 
Oja, ein interessantes und weites Thema. Eigentlich bin ich eher der Leser. Möchte hier doch noch einmal die weiten Formulierungen von @martin2 aufgreifen. Oft völlig am Ziel vorbei orientiert. Ich kann hier aber nicht auf alle schiefen Punkte auf einmal eingehen.

a) das Oberkommando WKSP gab es bereits vor 1984. Nur eben in verringerter Besatzung durch Stab/GS der Nordgruppe und aufgefüllt aus Moskau bei höhere Stufen. Ab 1984 mit Ogarkow dann ständig installiert und mit festem eigenen Stellenplan. Um diese Truppe unterzubringen musste dann Stab/GS der Nordgruppe umziehen.

b) des bestand dort eine geschützte Führungsstelle. Ob das die hier beschriebene war muß ich mal eroieren.Auf alle Fälle war dort ab 1984 der TPU ( Rückwärtige Führungsstelle) für die Stabsgruppen die nicht in Falkenhagen und Schwepnitz gebraucht wurden.

c) die richtige Führungsstelle war schon immer der Bunker Falkenhagen mit Wechsel-Feld Führungsstelle auf TüP Lieberose.
Von dort waren frührer die Truppen /Fronten der 1. und 2. Staffel mit unterschiedlichen Gruppen zu führen.

d) der Bunker Schwepnitz war Führungsstelle 2. Staffel und gleichzeitig möglicher SKP für Falkenhagen.
Wer mal in Direktive 1/85 der NVA schaut, auch fürs MfNV waren mehrere (Wechsel) Führungspunkte vorgesehen.
Ich bitte um Beachtung: 1. Staffel war multinational und 2. Staffel war rein sowjetisch. Dies war erst einmal auf 2 Standorte zu trennen.
Für den Fall der Arbeit als SKP für den Fall des Ausfall Falkenhagen war auch für den SKP ein multinationaler Anteil vorzusehen. Daher auch NVA Offiziere für Schwepnitz.
e) nach dem herrschenden Prinzip der Einzelleitung betrachtet waren beide Führungskomplexe Führungsstellen des Oberbefehlshabers der
Truppen in Westrichtung.

f) ja- es hab mehrere Fronten und auch mehrere Szenarien. Wobei F und S keine Führungsstellen der Staffeln waren, sondern die Führungspunkte des Führungsorgans der Truppen in Westrichtung zur Führung der Gruppierungen /Fronten dieser Staffeln.

g) MIDA war in einer Übungslage nach Legnica erprobt. Nicht zur Führungsstelle des Oberkommandierenden sondern zu seiner Führungsstelle LSK (LV) und das war der Bunker/ die Führungsstelle der 4. Luftarmee. Die 4. Luftarmee stand in besonderer Verwendung und der Befehlshaber der 4. Luftarmee war gleichzeitig Befehlshaber der LSK beim Oberbefehlshaber der Truppen in Westrichtung. Und in dieser Führungsstelle hatten wir als LSK/LV der DDR eine operative Gruppe. Die mit der ausgewählten Luftlage via MIDA versorgt war. Ich meine das war ein UK-20.
Wir hatten von Fürstenwalde und Eggersdorf ständige Fernmeldeverbindungen zum Gefechtsstand der 4. Luftarmee als Führungsstelle LSK der Truppen in Westrichtung.

h) Gut- unsere Offiziere waren mal Verbindungsoffiziere benannt. Rein fachlich war dort beim Oberbefehlshaber eine operative Gruppe der NVA. Besetzt mit Fachoffizieren aller TSK und Fachrichtungen. Die saßen dann letztendlich im Bunker Falkenhagen.
Zum Beispiel hatten wir dort einen OSL Edel als den Fachoffizier Nachrichten-u. Flugsicherung der LSK/LV DDR. Der Mensch Edel saß vor einigen Jahren in Strausberg unserem Kollegen Büttner gegenüber und erzählte ihm unter anderem von der Verlegung nach Legnica und dann des Nachts zurück nach Falkenhagen...... so wie es auch andere Offiziere erlebten.
Oder nehmen wir den Kapitän zur See Minow. Der in seinem Buch auch über seine (Übungs) Einsätze in Falkenhagen berichtet. Einfach mal lesen.
Und das sind nur 2 von der Truppe.
Leiter dieser operativen Gruppe war nach meiner Erinnerung GO Stechbarth.
Warum bitte sollte diese operative Gruppe Nonsens gewesen sein ?
Was machte zum Bespiel unsere operative Gruppe auf der Führungsstelle LSK der Front... oder auf der RFS der Front ???
Aber das erkläre ich ggf. mal in einem anderen Beitrag genauer.
Die Gründe bei @martin2 über ein Nichtbestehen der NVA können nicht greifen.
 
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