Martin, du stellst hier wieder Fragen, da veröffentlichen andere Bücher dazu.
Was tun - sprach Zeus. Wollen wir Fotos loben? Ja, die Fotos sind toll.
Es wäre aus meiner Sicht vernünftiger und einfacher dies privat zB am (Bier-)Tisch zu besprechen.
Der Vorteil ist, dass ich vielleicht mehr von Deinem Kenntnisstand erfahre. Der Nachteil ist, dass alle anderen raus sind.
Gegen Bier ist natürlich nichts einzuwenden.
Zitat von martin2
Ist damit aus Deiner Sicht die hier auch vorgetragene These der Kommandopunkte für einzelne Staffeln vom Tisch?
Nein, nicht. Wieso - so wie ich oben schrieb. Alles damit Zusammenhängende hing auch mit der Person Marschall Ogarkow's zusammen. Er war vom Sept 1984 der Oberbefehlshaber. Er fiel zuvor durch ausserhalb der Linie stehende Auffassungen zum NATO Doppelbeschluß auf und wurde weggelobt.
Zu den Staffeln siehe mein Beitrag direkt über diesem. Bzgl. Ogarkow bin ich mir so gar nicht sicher: So einfach ist die Welt ja nun auch nicht. Der durfte die Auffassungen des militärischen Flügels zu Zeiten des NATO-Doppelbeschlusses umsetzen und passte dann 1988 nicht mehr in eine völlig andere Welt.
Zitat von martin2
Leider weiß ich zu wenig zur Baugeschichte von Schwepnitz, in welchem Jahr wurde der denn fertig?
S. kann ich nicht sagen - soll laut Buschfunk zeitnah 1984 fertig geworden sein.
Und genau das passt nicht.
Man kann doch nicht 1984 etwas beschließen und dann fällt ein Bunker vom Himmel. Ein Jahr Vorlauf, Zwei Jahre Bauzeit, mindestens. Wenn der Bunker 1984 fertig wurde, wurde der Bau allerspätestens 1981 beschlossen. Da war die Struktur "Oberkommando Westlicher Kriegsschauplatz" aber noch gar nicht beschlossen.
Zitat von martin2
Die Frage stellt sich modifiziert auch für Falkenhagen: War dieses Bauwerk schon vor 1984 in Betrieb - und für wen dann?
F. wurde ab 1970 als FS des Oberkommandos der Truppen in Westrichtung vorgehalten, strikt geheimgehalten, mehrfach umgebaut und dann ab 1984 ständig besetzt.
Dieses Oberkommando gab es zu diesem Zeitpunkt aber gar nicht, das entstand erst 1984 (oder ich habe etwas sehr missverstanden). Somit stellt sich die Frage, für welche Struktur dieser Bunker gedacht war. Ich wehre mich gegen den Gedanken, dass die sowjetische Seite so etwas in dieser Größe einfach aus Jux und Tollerei baute.
Zitat von martin2
Im Kriegsfall hätte es für die Herren Genossen NVA-Verbindungs-Offiziere in den KP nichts zu tun gegeben: Die Gegenstelle war ja weg. Die naheliegende Möglichkeit ist nun die, dass dieses nur in der Friedensstruktur galt, klar. Somit wäre das dann aber nur ein Placebo gewesen. Also eine politisch gewollte "Teilhabe".
Ich verstehe deine Auffassungen dazu nicht » 'im Kriegsfall nichts zu tun gegeben' & 'Placebo'. Das erste ist völlig daneben - so funktioniert Zusammenwirken nicht. Und das zweite, da sage ich lieber gar nichts dazu.
Ich sehe, dass hier ein großes Missverständnis entstehen kann, vielleicht sogar schon entstanden ist.
Als erstes trennen wir mal Person von Funktion.
Es steht außer Frage das die Herren Genossen NVA-Verbindungsoffiziere die Besten waren. Sonst hätten sie das nie im Leben gesehen. (Du hast übrigens meine Frage nach der entsendenden Struktureinheit irgendwie überlesen.)
Die Person lassen wir mal völlig weg, vielleicht wird es dadurch entspannter: Wir reden über die Funktion, quasi über die Planstelle.
Die Vokabel "Verbindungsoffizier" ist wohldefiniert: An übergeordneter Stelle die Verbindung zur eigenen Truppe halten. Leider scheitert diese Aufgabe im Kriegsfall: Die NVA ist nicht mehr existent. Schlimmer noch: Bei den direkt unterstellten Fronten ist keine "NVA-Front". Erst eine weitere Ebene darunter findet man in zwei Fronten je eine aus der NVA hervorgegangene Armee.
Nun wird aber jeder einigermaßen kluge Befehlshaber es tunlichst unterlassen, seinem direkt Unterstellten zu düpieren indem er Befehle an ihm vorbei nach unten reicht. Daher hat sich aus meiner heutigen Sicht im Kriegsfall die Funktion "NVA-Verbindungsoffizier" erledigt.
Du hast dann in diesem Kapitel angedeutet "so funktioniert Zusammenwirken nicht". Gut, es ist Zeit, mal wieder etwas zu lernen: Wie funktioniert es denn dann? (Vielleicht in einem völlig eigenen Artikel bitte. Und bitte nichts böses vermuten, es geht um Verstehen, Lernen.)
Bei der Vokabel "Placebo" hast Du auch pikiert reagiert. Ich weiß aber nicht so recht, warum eigentlich. Es ist doch so, dass in den letzten 25 Jahren ein quasi schleichender Erkenntnisprozess war. Erst verabschiedeten wir (wer auch immer konkret "wir" ist) von der Idee einer Armee unter DDR-Befehl. Dann lernten wir im Laufe der Zeit, dass so einiges durchaus Show war. Und wir lernen immer weiter, verstehen immer besser. Nun ist gar nicht so völlig ausgeschlossen, dass die Idee der Verbindungsoffiziere fremder Staaten (aus Sicht der UdSSR fremder Staaten!) sich real lediglich auf auf den Friedenszustand bezog. Dein Mosaikstein war, dass die Verbindungsoffiziere nur einen ganz kleinen Teil sahen. Das meinte ich mit Placebo.
Zitat von martin2
Vielleicht ist das daher ansatzweise zu erfassen: F und S und so etwas wie REDUT sind nach allen Berichten "warm" vorgehalten worden: Da war die Betriebsmannschaft an Bord, die Nachrichtensicherstellung auch. Vor allem waren zu jeder Zeit leitende Offiziere im KP, die bei einem Enthauptungsschlag sofort hätten handeln können.
Ja, so ungefähr. Aber immer dieser Enthauptungsschlag. Der stand hier im Territorium nicht unmittelbar im Mittelpunkt.
Schenke mir eine bessere Vokabel. Aber natürlich stand "hier im Territorium" im Mittelpunkt eines möglichen Enthauptungsschlags. Die reale Angst der sowjetischen Seite vor Pershing-2 hatte doch einen realen Hintergrund - und zwar zu genau der diskutierten Zeit! Praktisch ohne Vorwarnzeit wäre ein konzentrierter Schlag auf alle Führungs- und Sendezentren möglich gewesen. Das wäre es dann gewesen für die Führung der Truppen auf DDR-Gebiet. Das kann man schon Enthauptung nennen.
Ja, die Verbindungsoffiziere waren jeweils mehrfach vor Ort (in F. & S.).
Danke für die Information.
Korrekterweise heißt es übrigens Auffüllgruppe (habe aber auch VO geschrieben). Die Übungen begannen mit Kommandierung nach L. und endeten dort. Von dort erfolgte nachts gedeckte Überführung nach den FS in abgedunkelten Kfz (Bussen).
Bitte löse die Abkürzung "VO" auf.
Die Vokabel "Auffüllgruppe" höre ich zum ersten Mal. Ist das eine sprechende Vokabel ähnlich "Verbindungsoffizier"?
Wie oben schon geschrieben:
Es wäre hilfreich, wenn Du in einem eigenen Beitrag den Dir bekannten Stand der Aufgaben dieser Offiziere beschreibst.
Zitat von martin2
Ich habe bzgl. Liegnitz immer noch das Problem, dass ich mir bezüglich des Hotelbunkers nicht sicher bin. Denn der entspricht so überhaupt nicht der mir bekannten Beschreibung.
Das Problem
habe ich auch. Habe auch andere Beschreibung - kann aber Zeitpunkt vor 1984 gewesen sein. Dann andere Funktion als OKdo.
Ich glaube, ich nehme die Einladung zum Bier nicht nur an, sondern gebe auch das Bier aus
"Meiner" sollte ab 1984 sein. Der ist aber irgendwie hin zum Erdkern versunken. Es gab ihn, es gibt recht übereinstimmende Berichte ("man sieht nur einen Teil") - aber er ist weg. Einfach verschwunden.
Nein, es gibt keine Angaben zu mgl. SBW dort. Sie (die weiter oben von mir erwähnten) waren da nicht drin während dieser Übungen.
Ok. Verstanden.
Editors Note: Bitte entspannt lesen. Verstehen wollen - ist nicht böse.