Frank K.
Well-known member
Das Mutterland wurde als unverwundbar eingestuft. Dann kam die Zeit der Marschflugkörper und die Luftverteidigung wurde umorganisiert ...Die wurde erst so um 1980 eingerichtet, vor gab es dort keine Flugabwehr.
Das Mutterland wurde als unverwundbar eingestuft. Dann kam die Zeit der Marschflugkörper und die Luftverteidigung wurde umorganisiert ...Die wurde erst so um 1980 eingerichtet, vor gab es dort keine Flugabwehr.


Jaroslaw Jemeljanenko, der Gründer von Chornobyl Tour, beobachtete die Bewegung der russischen Truppen durch die Tschernobyl-Zone in Echtzeit von seiner Wohnung in Kiew aus. Die Bilder der russischen Panzer und gepanzerten Personenfahrzeuge stammten von einer Kamera, die in der Nähe des Grundstücks von Chornobyl Tour in der Zone installiert war. Jemeljanenko hatte den Vortag in der Sperrzone verbracht. Ein israelisches Fernsehteam filmte ihn für einen Bericht über die ukrainische Bereitschaft, den möglichen russischen Angriff abzuwehren. Die Kameraleute forderten Jemeljanenko und eine der weiblichen Mitarbeiterinnen von Chornobyl Tour auf, in ein gepanzertes Personenfahrzeug (BTR) aus der Sowjetzeit zu steigen, um ihre Entschlossenheit und die ihres Volkes zum Gegenangriff zu demonstrieren. Sie kamen der Aufforderung nach. Das gepanzerte Personenfahrzeug gehörte der Firma und war ein Artefakt aus den 1980er Jahren, als ähnliche Fahrzeuge von sowjetischen Truppen zur radiologischen Kontrolle des Geländes eingesetzt wurden. Es stand in der Nähe des Standes des Informationszentrums von Chornobyl Tour neben dem Kontrollpunkt Dytiatky, der sich an den Toren der Sperrzone an der Straße von Kiew nach Chornobyl befand. Der Stand von Chornobyl Tour wurde mithilfe einer batteriebetriebenen Videokamera überwacht, die auch den Kontrollpunkt und die angrenzende Autobahn erfasste.
Diese Kamera sollte am Tag der Invasion Yemelianenkos Augen sein. Er wurde vom Geräusch der Sirenen und den Explosionen russischer Raketen geweckt, die auf die Stadt zielten. Sein erster Schritt bestand darin, Kontakt zu seinen Familienangehörigen aufzunehmen, herauszufinden, wo sich seine Mitarbeiter aufhielten, und zu entscheiden, was als nächstes zu tun sei. Yemelianenko überprüfte die Videokamera in der Zone. Alles schien in Ordnung zu sein: Rund um den Kontrollpunkt Dytiatky wurde keinerlei Bewegung registriert. Auf seiner Facebook-Seite postete Yemelianenko: „In Richtung Tschernobyl ist alles ruhig. Ich beobachte es ständig. Ich fahre nirgendwo hin. Ich hebe kein Bargeld ab, ich warte nicht in der Schlange fürs Benzin. Ich bleibe zu Hause. In Kiew. Der erste Tag ist psychisch immer der schwierigste, deshalb sollte man nichts Unnötiges tun. Wir werden auf unserem Territorium zuverlässig von der UAF [ukrainischen Streitkräfte] beschützt.“ Als Antwort auf den Kommentar einer Freundin, sie habe Explosionen aus Richtung Tschernobyl gehört, schrieb Yemelianenko: „Ich beobachte die Richtung von Dytiatky: alles ist ruhig. Die Kamera aktualisiert sich jede Sekunde.“
In einem anderen Teil Kiews beobachtete Kateryna Aslamova, die Reiseführerkoordinatorin von Tschernobyl, von ihrer Wohnung aus ebenfalls die Kamera am Kontrollpunkt Dytiatky. Für sie wie für Yemelianenko schien alles in Ordnung zu sein: Die ukrainischen Wachen besetzten den Kontrollpunkt und gingen ihren üblichen Aufgaben nach. Sie bemerkte, dass einer von ihnen einen Hund fütterte. Doch dann verschwanden die ukrainischen Wachen. Einige Zeit später sah Aslamova eine Kolonne von Militärfahrzeugen mit dem Buchstaben V ankommen. Soldaten stiegen aus den Fahrzeugen und begannen, die ukrainische Flagge über dem Kontrollpunkt zu entfernen. Es bestand kein Zweifel mehr, dass es sich um russische Soldaten handelte. Jemeljanenko sah dasselbe Bild auf seinem Monitor. Er und Aslamova, die nun miteinander in Kontakt standen, begannen, die Fahrzeuge zu zählen. „Und so saßen wir da und zählten: 1, 2, 3, 10, 40, 100, 200... Wir bekamen den Eindruck, dass diese Fahrzeuge kein Ende nehmen würden“, erinnerte sich Jemeljanenko. „Beispielsweise sahen einige der Bilder aus wie Standbilder, aber es waren Videos. Die russischen Fahrzeuge hielten an, weil sie nicht weiterfahren konnten. Die gesamte Autobahnspur für den Verkehr in Richtung Kiew bis zur Stadt Ivankiv war mit ihren Fahrzeugen verstopft.“ Sie gaben die von ihren Kameras aufgezeichneten Informationen an die ukrainischen Sicherheitsdienste und das Militär weiter.
Jemeljanenko aktualisierte seine Facebook-Seite fast den ganzen Tag, schrieb aber nichts weiter über seine Kamera und die Geschichte, die sie erzählte. Um 13:58 Uhr aktualisierte er einen früheren Beitrag: „Es gibt Neuigkeiten, dass die Brücke über den Fluss Wusch bei Tscherewach zerstört wurde, um den Gegner aufzuhalten.“ Das nächste Update kam um 14:19 Uhr: „Russische Truppen, die nach Wiltscha durchgebrochen waren, wurden an die Grenze zurückgedrängt.“ Um 17:21 Uhr kam der letzte Beitrag des Tages: „Es gibt Neuigkeiten über einen Versuch, das Kernkraftwerk Tschernobyl einzunehmen.“ Jemeljanenko fügte hinzu: „Ich aktualisiere den Beitrag nicht, da sich die Situation ständig ändert.“ Sie änderte sich tatsächlich, aber nur zum Schlechteren.
Es war kurz nach 16:00 Uhr. dass Anton Herashchenko, ein Berater des Innenministers, über seine Telegram- und Facebook-Konten ein weltweites Publikum darüber informierte, dass russische Truppen aus Weißrussland in die Sperrzone eingedrungen seien und es in der Zone selbst zu Kämpfen käme. „Die Nationalgardisten, die die Sammler unsicheren nuklearen radioaktiven Abfalls bewachen, kämpfen hart“, schrieb Herashchenko. Er fügte hinzu: „Wenn die Artillerie der Invasoren die Sammler von Atommüll trifft und zerstört/beschädigt, könnte radioaktiver Atomstaub über das Territorium der Ukraine, Weißrusslands und der Länder der EU verteilt werden!“
Zeit-Online, 14.2.2025
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Krieg gegen die Ukraine: Ukraine weitet Angriffe auf Russland laut Selenskyj bis Jahresende aus
Wolodymyr Selenskyj kündigt eine "geografische Ausweitung" der Angriffe auf Russland an. In Pokrowsk erhalten die ukrainischen Truppen Verstärkung. Das Liveblogwww.zeit.de
Den Ermittlungen zufolge griffen die Angreifer das Kernkraftwerk Tschernobyl mit einer Kamikaze-Drohne namens „Geran-2“ vom Typ „Shahed“ an.

Auf der Berlinale soll ein Film aus Tschornobyl gezeigt werden vom Beginn das russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine. Es sollen Aufnahmen der Überwachungskameras des Geländes gezeigt werden. Wie genau der Film heisst weiß ich nicht.
Als russische Truppen das ukrainische Atomkraftwerk Tschornobyl am 24. Februar 2022, in den ersten Stunden der allumfassenden Invasion der Ukraine, besetzten, wurde ihre Aktion von Überwachungskameras aufgezeichnet. Im Zuge des Versuchs, die nur hundert Kilometer entfernte ukrainische Hauptstadt Kyiv einzunehmen, verwandelten sie das Gelände des Atomkraftwerks in eine Militärbasis. Die meisten ihrer kriminellen Aktivitäten während der fünf Wochen, die sie in dem radioaktiven Gebiet festsaßen, wurden vom Überwachungssystem des Atommeilers aufgezeichnet.
Spetsialna Operatsiia basiert auf diesen Aufnahmen, die am Ort des verheerendsten Nuklearkatastrophe der Geschichte entstanden sind, und entwirft eine nahezu entkörperlichte Untersuchung militärischer Logik. Jede Einstellung ist ein Beweisstück für das Kriegsverbrechen des nuklearen Terrors.
- Regie Oleksiy Radynski
- Buch Oleksiy Radynski
- Montage Taras Spivak
- Sound Design Vladimir Golovnitski
- Produzent*in Lyuba Knorozok
- Koproduzent*in Jurga Kaye
Oleksiy Radynski
Oleksiy Radynski ist ein in Kyiv lebender Filmemacher und Autor. Seine Filme experimentieren mit dokumentarischen Formen und Praktiken des politischen Kinos. Sie wurden auf Filmfestivals und Ausstellungen weltweit gezeigt, unte anderem auf dem Internationalen Filmfestival Rotterdam, dem Institute of Contemporary Arts, der Taipei Biennale, dem Sheffield Doc Fest und DOK Leipzig. Sein Film Chornobyl 22 (2023) gewann den Großen Preis bei den Internationalen Kurzfilmtagen Oberhausen.
Filmografie
- 2013 Incident in the Museum;8 min
- 2014 Integration;17 min
- 2015 People Who Came to Power;mit Tomas Rafa, 17 min
- 2016 Landslide;28 min
- 2017 The Film of Kyiv. Episode One;8 min
- 2019 Facade Colour: Blue;23 min
- 2020 Сirculation;11 min
- 2022 Infinity According to Florian;70 min
- 2023 Chornobyl 22;22 min
- 2024 Where Russia Ends;25 min
- 2025 Spetsialna Operatsiia
...verpixelt; die Öffentlichkeit muss ja nicht alles erfahren.
Anhang anzeigen 115461
Die Werknummer der Drohne wurde verpixelt damit die russischen Streitkräfte keine Möglichkeit einer Zuordnung, Trefferauswertung haben.
Auf der Berlinale soll ein Film aus Tschornobyl gezeigt werden vom Beginn das russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine. Es sollen Aufnahmen der Überwachungskameras des Geländes gezeigt werden. Wie genau der Film heisst weiß ich nicht.
Derzeit sind drei Bergsteigertrupps damit beschäftigt, den Überbau teilweise zu öffnen und drei Schwelbrände in der Dachisolierung zu löschen.
kyivvlada.com.ua

Eine Falschflaggen- Aktion können wir ausschließen?
In den sozialen Medien und auf russischen Webseiten wird aktiv die Behauptung verbreitet, die Ukraine habe den Sarkophag des Kernkraftwerks Tschernobyl selbst angegriffen, um Russland zu beschuldigen, „friedliche Verhandlungen zu stören“ und den Vorfall im Vorfeld der Münchner Sicherheitskonferenz auszunutzen. „Selenskyj und seine kriegslüsternen Kumpane haben alles getan: Der ukrainische Geheimdienst GUR hat den Sarkophag von Tschernobyl ‚vor laufender Kamera‘ mit einer eigenen Drohne angegriffen und Russland die Schuld gegeben. Drei Jahre lang hat Russland nichts gegen die Atomenergie unternommen, und plötzlich beschließt es, einen inaktiven Reaktor anzugreifen“, behaupteten Nutzer sozialer Medien.
Auch die Aussagen des Kremlsprechers Dmitri Peskow, Russland greife die ukrainischen Atomanlagen nicht an, sind falsch. Es gibt zahlreiche dokumentierte Beweise, auch von der IAEO, dass alle drei in Betrieb befindlichen ukrainischen Kernkraftwerke – Südukraine, Chmelnyzky und Riwne – wiederholt von Russland angegriffen wurden. Russische Beamte haben jedoch jedes Mal bestritten, dass ukrainische Atomkraftwerke angegriffen wurden.
Nach den Angriffen auf Ölraffinerien weit im russischen Binnenland
wollten die Russen mal demonstrieren, dass sie auch gezielt was kaputt machen könnten.
Ausgerechnet du machst hier auf Empörung. Dabei hast du selbst vor Ort schon mal Sabotage betrieben. Der Bildbeweis aus November 2019:Deine Formulierung interpretiere ich als Verharmlosung des ... Angriffskrieges gegen die Ukraine.
. Ansonsten war ich seinerzeit sehr erstaunt und begeistert, das die Schaltzentrale ein Raucherraum war.
Das Bundesumweltministerium hatte sich zu dem Loch geäußert. Meldung finde ich gerade nicht.
Nach Angaben der ukrainischen Sperrzonenverwaltung und des Atomkraftwerk-Betreibers in Tschernobyl werden die Feuerlöscharbeiten an der Hülle des New Safe Confinement (NSC) fortgesetzt. Es treten weiter Schwelbrände auf.
Die Untersuchungen zum Ausmaß der Schäden laufen parallel zu den Löscharbeiten, können aber nach wie vor noch nicht gesichert beziffert werden. Die Strahlungssituation bewegt sich weiterhin im normalen Bereich.
Das Radiologische Lagezentrum des Bundes im BMUV (RLZ-Bund) wurde am heutigen Morgen, 14. Februar 2025, gegen 5:00 Uhr über das Melde-, Informations- und Kommunikationsportal der Internationalen Atomenergieorganisation (IAEO) darüber informiert, dass das ehemalige Atomkraftwerk Tschernobyl in der Ukraine von einer Drohne beschädigt wurde.
Nach Angaben des Betreibers schlug die Drohne in 87 m Höhe in das "New Safe Confinement" (NSC) ein. Dabei handelt es sich um die 2019 in Betrieb genommene Schutzhülle über dem 1986 havarierten Block 4 des Atomkraftwerkes Tschernobyl. Die Hülle des NSC besteht aus einem Stahlskelett, das von außen und innen mit Edelstahl verkleidet ist. Das durch die Explosion der Drohne ausgebrochene Feuer an der Außenhülle des NSC erstreckte sich auf ca. 40 qm Fläche. In den Morgenstunden konnte das Feuer gelöscht werden. Nach vorliegenden Informationen wurde nicht nur die äußere Hülle des NSC durchbrochen, sondern auch die innere Hülle des NSC beschädigt. Untersuchungen zum Ausmaß der Schäden dauern derzeit auch nach Informationen der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) noch an.
Infolge der Explosion und des Brandes ist es zu keiner Freisetzung von Radioaktivität gekommen. Innerhalb der 1986 nach dem Reaktorunfall eingerichteten Sperrzone von 30 km um das AKW Tschernobyl wurden aktuell im Vergleich zum Vortag keine Erhöhungen der Radioaktivitätsmesswerte festgestellt.
In der Ruine des 1986 havarierten Reaktors sind noch radioaktive Stoffe vorhanden. Das Inventar wird auf ca. 200 Tonnen Kernschmelzmaterial und etwa 30 Tonnen hochkontaminierten Staub mit einer Gesamtaktivität von ca. 10^18 Bq geschätzt. Diese Stoffe sind von der Schutzhülle des NSC sowie dem 1986 errichteten „Sarkophag“ eingeschlossen.
Beschädigungen an der inneren Hülle könnten bei einem großen Brand im Inneren des Reaktors zur Freisetzung kontaminierten Staubs führen. Die radiologischen Folgen für die ukrainische Bevölkerung wären dann nach hiesiger Einschätzung begrenzt, da die Sperrzone rund um den Reaktor weitgehend unbewohnt ist und damit die potenziell betroffene Bevölkerung in mindestens 30 km Abstand vom Reaktor lebt. Auswirkungen auf Deutschland wären nicht zu erwarten.
Sollte das BMUV Hinweise haben, dass sich ein radiologischer Notfall mit erheblichen Auswirkungen in der Ukraine ereignet, würde das radiologische Lagezentrum des Bundes im BMUV die Lage bewerten, die Öffentlichkeit informieren und, soweit erforderlich, Verhaltensempfehlungen geben.
Am Morgen des 24. Februar hörten vier Stalker – illegale Touristen in der Sperrzone – vor dem Bahnhof das Brummen von Geräten. Trotz der Notwendigkeit, die Kontrolle zu passieren, drangen solche Leute in die Zone ein, um Extremsportarten zu betreiben – Highline.
"Damals in Prypja wollten wir die Seile zwischen zwei Gebäuden spannen und zu Fuß gehen, um ein Video darüber zu drehen", sagt der 34-jährige Konstantin Kornoza gegenüber MIHR. "Aber als wir am Morgen des 24. Februar aufwachten, begann der Krieg.
Vom Balkon des verlassenen Hochhauses, in dem wir übernachteten, sahen wir Flugzeuge und Raketen über uns hinwegfliegen, und sahen in der Ferne Explosionen. Am Tag zuvor deutete nichts auf Gefahr hin, am Tag zuvor, am 23. Februar, liefen wir um ganz Prypjat herum – von der Grenze der Sperrzone bis zur verlassenen Stadt, und sahen niemanden." Kornoza sagt, dass er und seine Freunde zum Kernkraftwerk Tschernobyl gingen, um zu fliehen. Sie hofften, gemeinsam mit dem Personal zur Evakuierung zu gelangen. Sie erreichten den Bahnhof vor dem russischen Militär. Zuerst wollten sie die Stalker nicht akzeptieren, da sie kein Recht haben, sich in der Sicherheitseinrichtung aufzuhalten, aber nach Kontrollen ließen sie sie herein und steckten sie in den Keller.
Sperrzone um AtomkraftwerkRätsel um blaue Hunde in Tschernobyl ist gelöst
Seit Tagen gehen Meldungen über angebliche blaue Hunde in der radioaktiv verstrahlten Zone von Tschernobyl durch die Medien. Endlich erklärt ein ukrainischer Experte, was es damit auf sich hat.
02.11.2025, 08.01 Uhr
Das waren Berichte mit erhöhtem Gruselfaktor, die im Netz zirkulierten: über blaue Hunde, die in der radioaktiv verseuchten Sperrzone um das havarierte, ehemals sowjetische Atomkraftwerk Tschernobyl herumlaufen sollen. Mutationen? Oder haben sich die Hunde in einer blauen Substanz gewälzt, wie die »Bild«-Zeitung mutmaßte? Auch die Tierschutzorganisation Clean Futures Fund verfolgte diesen Gedanken und schrieb auf Instagram:
Wenn ja, was kann das für eine blaue Substanz sein? Geht von diesen bunten Hunden eine Gefahr aus? Fotos zeigten jedenfalls eindeutig Hunde mit einem blau verfärbten Pelz.
Auch das Wissenschaftsressort des SPIEGEL befasste sich mit den Berichten über die sonderbaren Vierbeiner. Und entschied im Licht der bisherigen Erkenntnisse: keine Meldung.
Doch nun hat sich der Generaldirektor des mit der Beobachtung der Zone befassten Staatsunternehmens Ecocentre, Serhij Kirjejew, mit einer Klarstellung zu Wort gemeldet, die eine Nachricht wert ist: Natürlich gebe es in der Nordukraine keine blauen Hunde, sagte er vor Journalisten in Tschernobyl. »Das ist Unsinn.«
Und Kirjejew präsentierte eine sehr einfache Erklärung für das skurrile Phänomen: In und um das Atomkraftwerk gibt es viele streunende Straßenhunde: »Diese Hunde wurden sterilisiert, und sie werden mit Blau gekennzeichnet, dass sie sterilisiert wurden.« Sterilisiert werden die Tiere dem Generaldirektor zufolge, damit ihre weitere Ausbreitung eingedämmt wird.
»Die Farbe ist harmlos für diese Hunde«
Fragt sich der Tierliebhaber besorgt, ob diese Sprühfarbe für die Hunde möglicherweise ein Problem sein könnte. Aber der ukrainische Fachmann versichert: »Die Farbe ist harmlos für diese Hunde.«
Sie haben jedenfalls einen Lebensraum gewählt, der von Menschen wegen seiner Gefahren für die Gesundheit gemieden wird: Die Strahlenkatastrophe von Tschernobyl gilt als die schwerste in der zivilen Nutzung der Atomenergie. Im April 1986 explodierte ein Reaktor in dem damals sowjetischen Kernkraftwerk, und es mussten in einem Umkreis von etwa 30 Kilometern alle Ortschaften geräumt werden. Zehntausende Menschen wurden umgesiedelt, Tausende erlitten Strahlenschäden.
Die von der fliehenden Bevölkerung zurückgelassenen Hunde vermehrten sich, und bis heute gibt es eine Population von Straßenhunden.
oka/dpa