Radaranlage Schneekopf

Hallo,

wie jetzt: MfS oder GSSD?

Die Fotos sind im Rahmen einer Überprüfung eigentlich aller Militärstandorte in der DDR des MfS entstanden. "Was können potentielle Spione/MVM's von öffentlichen Wegen aus einsehen.

Die Buchstaben neben den Fotos bezeichnen die Standorte des Fotografen / der Einsichtnahme. In dem Fall waren es verschiedene Parkplätze.

Grüße
Martin
 
Martin,
gut gemacht. Das MfS wollte ja nicht den Standort an sich erkunden, sondern diesen
abwehrmäßig beurteilen, um die Befahrbarkeit, Kennzeichnung etc. laut Sperrgebietsverordnung zu katalogisieren.
nach einer Reihe von Vorkommnissen an NVA und GSSD Liegenschaften, hatte der NVR die Aufgabe gestellt, da endlich Ordnung reinzubringen und sowohl die Grenzen der Liegenschaften zu beschildern, die Nutzer zu katalogisieren etc. neben den zuständigen KD des MfS war die HA II involviert, NVA und HA I in den Kreisen und noch einige andere.
Eine umfassend befriedigende Löäsung wurde nicht gefunden.
a) weil die Gebiete die die DDR als Sperrgebiet auswarf für die MVM nicht bindend war,
b) die Beschilderung der permanenten Sperrgebiete durch die GSSD an die Westalliierten in Form von aktualisierten Karten erfolgte, an die man sich mehr oder weniger hielt. (Die MVM). Jede Ungenauigkeit in den Karten wurde ausgenutzt, es gab ja für Übungen noch temporäre SG, d.h. diese aren auch zu übermitteln. Bei den Begehungen im Auftrag des NVR wurd festgestellt, dass viele Liegenschaften der GSSD,
a) gar nicht,
b) unzureichend,
c) falsch, d.h. entgegen Vorschrift oder in russisch etc.
d) am falschen Ort gekennzeichnet waren.
Hier sollte Ordnung her, was einen ganz erheblichen Rechercheaufwand bedeutete und eine Masse Arbeit danach. Endprodukt war ein Katalog aller militärisch genutzten Liegenschaften in der DDR.
Grüsse Hermann
Nachsatz, also können wir den Standort als Richtfunkstandort abhacken, der ggf. noch als Anhöhe von anderen genutzt wurde, weil alle anderen Höhen z.T. schon vergeben waren.
 
Hallo Hermann

" Endprodukt war ein Katalog aller militärisch genutzten Liegenschaften in der DDR."

Das ist ja mal ne nette überraschung, kannst du dich zufällig noch an die Jahreszahl und an die aufnehmende Gruppe erinnern ?
damit wir wissen wo wir zum suchen ansetzten müssen.

grüße Fritze
 
Nachsatz zum Zweck,
neben dem Typturm des früheren Richtfunknetzes der Partei, welche später erst in NVA Hände und dann wieder zur Post zurückübergeben wurden, sieht man einen Teil der Aufklärungsstation der sowjetischen Streitkräfte zentraler Unterstellung. Reiner Radarstandort im Sinne der Luftlage war dies nicht, die Technik arbeitete passiv, im Rahmen von Bewertungen signifikanter Entscheidungsmerkmale hatten Funkaufklärungselemente zentraler Bedeutung zuzuarbeiten. Jedenfalls kein Radar wie es üblich ist. In der Ecke war auch das FuAR-2 bei Zella Mehlis/ Suhl vertreten, die ganze Ecke war bergtechnisch besetzt, in Ost und West, wie bekannt.
Grüsse Hermann
 
Sinn & Zweck kann uns bestimmt Manfred erklären :eek:)

Martin, Hermann hat es bereits erklärt. Der Schneekopf war wie z.B. der Brocken oder Großer Gleichberg einer der Standorte für Funk- und Funktechnische Aufklärung (Fernmelde- und Elektronische Aufklärung) der sowjetischen/russischen Streitkräfte. Rein passiv - nicht aktiv, d.h. kein Radar.

Manfred

Ein wenig Eigenwerbung:
auf meiner Homepage www.manfred-bischoff.de unter "FuFuTAkl im Bereich GSTD/WGT" habe ich mal versucht ein paar Infos + Bilder zusammenzutragen
 
Fritze,
das Auffinden und Fahnden nach diesem Katalog haben schon etliche probiert, bisher negativ, von dem Werk gab es nur ein Exemplar, welches auch nur in einer bestimmten VS Stelle im MfNV eingesehen werden konnte, Mitnehmen war nicht möglich. Alle die mit dem Werk arbeiten durften, sind vor 12-1990 gegangen, der Verbleib ist unklar. D.h. ich kann mir meinen Teil zwar denken, aber offiziell gab es das Wer nicht, es gibt ja nur ein paar Varianten wo er hingelangt sein kann.
Hätte ich auch gern, habe ich aber nicht. Leider.
Die Anregung zur Erstellung dieses Werkes waren geschichtlich weiter zu fassen als ein profaner Ortskatalog. Grunddenke war vermutlich endlich in ein etwas unübersichtlich gewordenes Liegenschaftswesen zu bringen. Über die Jahre der Nutzung der Räume und Objekte durch die sowj. Skr. war es trotz ganz knallharter Regelungen über die Inanspruchnahme von Liegenschaften und Grundstücken (erstmalig umfassen parafiert 1957 ud immer präzisiert in Folgejahren) dazu gekommen, dass Objekte neu gebaut wurden ohne Rücksprache zu führen, die Liegenschaften wuchsen selbsttätig etc., weil Zäune einfach verlegt wurden usw. usf. Irgendwann hatte die DDR Führung davon genug und gab diesen Katalog in Auftrag, der Brisanz hatte. Daher die nicht ausufernde Belegzahl.
Mehrere Vorkommnisse bei der Nutzung von Liegenschaften (Störungen durch neue, ungenehmigte Radaranlagen, plötzlich besetzte Anhöhen , Beschwerden von 1. KV der SED KL beim ZK... führten zu dieser Reaktion. Vermutlich handelten hier Offiziere und Befehlshaber mancher Einheit wie die Landfürsten vor etlichen Jahrhunderten. Zum Teil zumindest. Soweit zum Hintergrund. Zum Verbleib habe ich wie gesagt leider keine Info.
Grüsse Hermann
 
Nachsatz:
möglicherweise gab es solche UNterlagen auch bei den Einheiten die zur Erstellung des Katalogs zuarbeiteten, also MdI oder MfS , keine Ahnung ob da schon mal jemand über Schlagworte bei BStU nachgeforscht hat. Sicher ein interessantes Thema.
Grüsse Hermann
 
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