Frische Nehrung: Messhaus?

Kannstdu den Begriff "Messhaus" beschreiben? Was wurde dort gemacht?

Entlang der Ostseeküste wurde ausgehend von Peenemünde in östliche Richtung ein Netz aus verschiedenen Messhäusern errichtet. Dort konnte die Flugbahn der neu entwickelten Rakten / Fernwaffen nachverfolgt werden. Auf den Häusern befanden sich verschiedene Messeinrichtungen wie etwa ein Kinotheodolit.

Hier mal ein Messhaus direkt in Peenmeünde: http://forum.hidden-places.de/showthread.php/3463-Peenemünde-Messhaus-Schanze

BG
Martin
 
Moin,
unwahrscheinlich. Wenn wir die Reichweite der A4 mit 300km annehmen, dann ist dieses Meßhaus 100km zu weit weg stationiert. Soviel ich weiß, sind die Raketen vor der Danziger Bucht herunter gekommen. Also auf Hel machen solche Meßhäuser Sinn.
Grüße aus Genshagen

Hape!
 
Moin,
unwahrscheinlich. Wenn wir die Reichweite der A4 mit 300km annehmen, dann ist dieses Meßhaus 100km zu weit weg stationiert. Soviel ich weiß, sind die Raketen vor der Danziger Bucht herunter gekommen. Also auf Hel machen solche Meßhäuser Sinn.

Korrekt. Aber dieses Messhaus (wenn es sich um eins handelt) blickt ja quasi direkt in die Danziger Bucht oder ist die Entfernung zur Erfassung dann doch zu weit? Wiegesagt, nur eine Theorie weil ich die Bauforum doch recht ungewöhnlich fand.

BG
Martin
 
Naja, eine optische Überwachung mittels Kinotheodolit erscheint mir schwierig. Für Radiomessverfahren jedoch möglich, auch eine normale optische Efassung. Laut Dornberger konnte man, wenn man den Zeitpunkt wusste, die Rakete anfliegen sehen. Die Bauform ist mir auch zu "auffällig".
 
Hhm, das sind eigentlich Schuppen o.ä. mit großem Tor wo das Boot drin steht für die Rettung. GF

Stimmt, so kenne ich sie auch. Meist stehen die auch im Ort und nicht völlig abseits und einen Station mit Turm habe ich bisher auch noch nicht gesehen. Selbst baulich und sogar farblich (Tore, Fensterläden grün, roter Backstein) ähneln sich die mir bekannten Häuser egal ob an der Nord- oder Ostsee.

Gruß Klaus
 
Da fällt mir gerade ein, in welche Schußrichtung waren denn die Starts der A4 in der Tucheler Heide? Zufällig auch in die Bucht?

BG
Martin
 
Gibt es einen Link für Google Earth, wo die A4 in der Tucholler Heide Abgeschossen wurden. Würde mich freuen wenn einer einen Link hätte. mfg.kallepirna
 
Meint ihr nicht,daß die Meßeinrichtungen nicht nur auf die A4 zugeschnitten waren? Es waren doch auch größere Raketen in Planung,da würde es doch Sinn machen,schonmal vorsorglich weiter entfernte Meßpunkte zu errichten.
 
Literaturtipp: Gückelhorn, Wolfgang/Paul, Detlev: V2 gefrorene Blitze - Einsatzgeschichte der V2 aus Eifel, Hunsrück und Westerwald 1944/45; Helios Verlags- und Buchvertriebsgesellschaft, Aachen 2007

Zitat aus v.g. Buch: "Ende Juli (1944*) wurde Heidelager (Blizna*) aufgegeben und man nutzte ein neues Gebiet 25 km ostwärts Tuchel, genannt Heidekraut. Von hier schoß man in südlicher Richtung, in die Nähe von Lutatow und Szadek auf Entfernungen bis 250 km." *Anmerkungen @Nelson2110
 
Bei einer Besprechung am 4.12.1944 in Karlshagen hat Dr. Jauernick Maßnahmen erläutert wie die Schussweite der A4 auf 315 Km erhöht werden kann.
1. Verwendung von 75% Äthanol (13 Km)
2. Volltanken (7 Km)
3. Erhöhen der Druckminderereinstellung um 4 atü (22 Km)
4. Fortfall der Behälterisolation (30 Km)
5. Erhöhung der Ausströmgeschwindigkeit des spezifischen Gewichts des Treibstoffes (22- 35 Km)

In dem Dokument steht auch das 8 Aggregate mit einer um 6 atü vergrößerten DME (Druckminderereinstellung) verschossen wurden. 2 Aggregate zerlegten sich nach 12 und 72 sek. Die anderen 6 Aggregate waren ohne Befund.

Generalmajor Rossmann hatte bei der selben Besprechung über die A4b (ehemals A9, Codename Bastard-Gerät) geäußert, das 10 A4b Aggregate hergestellt wurden um sie zu testen. Nach dem Diagramm sind dort Reichweiten von 400 Km eingezeichnet.

Für die Verfolgung der A4b sollten Freyer eingesetzt werden, laut Vorschlag.

Gruß Sven!
 
Dornberger sagt in Richtung Süden. Was irgendwie seltsam anmutet (Übersetzungsfehler ?!), ...

Habe mir das Material nochmal rausgesucht. Es wurde bewusst 'auf Land' -Süden- verschossen. Es sollte u.a. das hartnäckige Problem mit der Zerlegung im Flug geklärt werden. Das war so bei Wasserschüssen schwerer verfolgbar. GF
 
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