Berlin: Abriss Landeslabor, Invalidenstrase 60

Büttner

Well-known member

Das ehemalige Landeslabor Berlin-Brandenburg

Das ehemalige Landeslabor Berlin-Brandenburg in der Invalidenstrase 60 wird zurück gebaut. Die Arbeiten beginnen aktuell und umfassen eine Schadstoffsanierung und den Rückbau inklusive Kellergeschoß. Es schliesst sich das Verfüllen und Verdichten der Baugrube sowie das Entsiegeln der Geländeoberfläche an.

Da das Gebäude einen erheblichen Sanierungsbedarf aufweist und nicht den aktuellen Anforderungen an einen modernen Laborbetrieb entspricht, wurde der Dienstsitz des Landeslabors Berlin-Brandenburg (LLBB) nach Berlin-Adlershof verlegt. Aus diesem Grund befindet sich das Gebäude seit dem 01.05.2019 im Leerstand.

Beim Rückbau müssen rund 7.700m² Grundstückgröße bearbeitet werden. Die Liegenschaft ist mit einem Labor- und Verwaltungsgebäude (Baujahr 1979) bebaut, welches aus zwei miteinander verbundenen Gebäudeteilen besteht (ein Flachhaus und ein Hochhaus). Die Arbeiten werden in zwei Schritten durchgeführt.

1. Schritt - Schadstoffsanierung

Alle Schadstoffe (innen) werden entfernt (Putz, Kanäle, Leitungen, Fußboden). Dabei wird das Haus bis auf die Betonstruktur von innen rückgebaut.

2. Schritt - Kontrollierter sorgfältiger Rückbau

Dabei wird es keine Sprengung geben, sondern das Gebäude wird Platte für Platte abgebaut. Chemikalien und Säuren, die aufgrund des Laborbetriebes eingesetzt wurden, sind aus dem Gebäude bereits entfernt.




Das Gebäude benutzt ich in den letzten beiden Jahren ein paar Mal als Fotostandort für die Dokumentation der Neubaustrecke Straßenbahn (Verlängerung M10 zum U-Bahnhof Turmstraße).
Gespräche ergaben Aussagen das es eine NEA im Keller gäbe und mehrere große Vorratstanks auf dem Parkplatz westlich vom Hauptgebäude.
Das Dachgeschoss des unten dargestellten Gebäudeteils ist faktisch eine sehr umfangreiche Be- und Entlüftungsanlage. Auch einige Laborartig eingerichtete Räume sind mit entsprechenden Be- und Entlüftungsanlagen versehen.
Mein aktueller Stand ist das die Sanierung noch nicht abgeschlossen ist. Sanierung meint Rückbau bestimmter Einrichtungen um das Gebäude anschließend abreißen zu können. Beschrieben als 1. Phase.

Landeslabor.jpg
 
Die Entkernung ist mittlerweile abgeschlossen. Das Thema Sperlings-Brutplätze wurde ebenfalls gelöst. Jetzt beginnt die eigentliche Demontage.
An der Stelle wo man mir erzählte dort wären Dieseltanks für die NEA unterm Parkplatz taucht ein großes Loch auf. Siehe Foto. Es sieht aus wie ein kreisrunder Behälter wie man ihn von Flugplätzen kennt. Ich schätze den Durchmesser auf 10 bis 20 Meter. Tiefe nicht erkennbar. Wenn man mit der S-Bahn Richtung Zoo vorbeifährt sollte man von oben reinschauen können.

Nordostseite.jpgNordseite2.jpgWestseite.jpgZufahrt-1.jpgZufahrt-2.jpg
 
Es sieht aus wie ein kreisrunder Behälter wie man ihn von Flugplätzen kennt. Ich schätze den Durchmesser auf 10 bis 20 Meter.
Die Breite des Parkplatzes kann man von oben ganz gut messen, sie liegt bei ~16 m. Der Ø wird also am unteren Ende deiner Angabe liegen. Vllt lässt sich noch etwas zur Tiefe feststellen. Dann könnten wir in bekannter Manier eine Abschätzung der Füllmenge durchführen.
 
Die Wandung hatte ich von WNW und NNW aus sehen können. Minimaltiefe 3 Meter.
Einen Montageschacht für die NEA hatte ich damals und auch aktuell nicht erkennen können. Es bleibt bei der Vermutung das sich diese im Keller befindet.
 
Hier zwei Richtgrößen, was zu erwarten ist »

Pi/4 × 10.00 m² × 2.80 m = 219.9 m³
Pi/4 × 9.00 m² × 2.80 m = 178.1 m³

1 m³ » 1000 Liter. Bei uns fahren Tanklastzüge mit 14.000 Liter Fassungsvermögen herum.
 
Die Treibstoffmenge erscheint gewaltig. Dafür das dort wohl nur mit einer NEA zu rechnen ist.
Möglicherweise gings dort nicht nur um das Landeslabor sondern die NEA sollte darüber hinaus weitere Versorgungsaufgaben übernehmen.
 
Möglicherweise gings dort nicht nur um das Landeslabor sondern die NEA sollte darüber hinaus weitere Versorgungsaufgaben übernehmen.

Vorab: Ich kenne die Liegenschaft nicht.
Stefan, Du solltest nicht vorschnell einengen, Du schließt damit durchaus nicht unwahrscheinliche weitere Möglichkeiten aus. Zum Beispiel ein Zwischenlager für Treibstoff. Im Übrigen ist das von der Größe her auch eine industrielle Klärgrube/Sammelbecken: Was macht Dich so sicher, dass da Treibstoff gelagert wurde?
 
Dort befand sich vor 1990 die Landesanstalt für Gesundheit und Umwelt, das ist ein Bau aus Zeiten des Kalten Krieges. In Berlin galten nach der Berlin-Blockade strenge Regeln der autonomen Versorgung. Daher ist die mögliche Tankgröße durchaus passend.

BTW » westlich neben dem Komplex befand sich an der Stelle des heutigen Supermarktes die Leichenschauhalle.

Invalidenstr60.jpg
 
Dort befand sich vor 1990 die Landesanstalt für Gesundheit und Umwelt, das ist ein Bau aus Zeiten des Kalten Krieges. In Berlin galten nach der Berlin-Blockade strenge Regeln der autonomen Versorgung. Daher ist die mögliche Tankgröße durchaus passend.
Lt. Kartenanbieter histomap ist das Gebäude in der ersten Hälfte der siebziger Jahre entstanden. Ich habe da noch Innenaufnahmen vom Gebäude aus der Anfangszeit der Asbestsanierung. Muss ich raussuchen und hier hochladen der Vollständigkeit halber.
 
Im Archiv habe ich einen Plan, wo dieses Objekt noch nicht eingezeichnet ist. Der ist zwar nicht datiert, aber auf zugehörigen U/S-Netzplan ist U Pankstrasse als in Betrieb eingetragen. Laut Wiki wurde diese Station am 5. Oktober 1977 eröffnet.
Somit frühester Baubeginn 1978 möglich.

InvalidenStr60_XX.jpgU8.jpg
 
Oben