Ansonsten schon `ne mysteriöse Angelegenheit:
Zitat von Kurtz
Könnte es nicht sein, dass ein Teil der geheimnisvollen RBr zunächst auf Frontebene angesiedelt und deshalb auch in der sowjetischen Hierarchie höher angebunden waren? Wenn Eagle-One Brigadegeneral Winogradow ab 1958 mit der 233. RBrig und diese mit 8K11 (Scud-A) und dem Standort Kochstedt in Verbindung bringt, weist das zumindest in diese Richtung.
Ich denke, dass diese Überlegung fehl geht.
These:
Es gab ab 1959/60 zwei Brigaden mit SS-1a, eine in Fürstenberg,
eine in Kochstedt. Beide waren dem Generalstab (12. Verwaltung)
unterstellt - versorgungsmäßig unterstellt der Gruppe (an dieser
Stelle vermischt sich sowj Verständnis: Gruppe <-> Front).
Ab 1961 gab es zwei weitere Brigaden - Luna.
Obwohl der Gruppe unterstellt, eigentlich den Divisionen zugeordnet.
Hier haben wir (vmtl) eine klassische Doppelunterstellung, weil
zunächst die Mittel nicht reichten.
Dazu müßte man wissen, welchen Status die sowjet. RBr bis dato in der SU überhaupt hatten! Gab es denn VOR 1960 die Trennung in RBr-Front, RBr-Armee oder RBr-Division? Und wenn ja, kann es denn dann nicht sein, daß in einen FRONTstaat wie die DDR eben nur (zunächst) FRONT-RBr disloziert wurden?
Da Du Dich auf "vor 1960" beziehst:
Das ist relativ eindeutig, weil es in einer Vielzahl an Werken
(Penkowski auch) erörtert wird: Chruschtschow sah sich
unter Zeitdruck: Er warf alles an die Front, was so einigermaßen
greifbar war. Das war technisch nicht völlig ausgetestet. Vor
allem aber war zu wenig vorhanden.
Daher muss man (Du definiertest: VOR 1960) zwingend annehmen,
dass diese Einheiten alle dem Befehle nach dem Generalstab direkt
unterstanden.
Interessant übrigens, dass niemand meinen Ball aufnahm: Es gibt
ausweislich der Seiten der 233 zwei Wendepunkte:
1) 1964 - da ist vmtl eine Umbewaffnung erfolgt
2) 1966 - Abzug. Ich möchte meinen, dass nun genug SS-1 zur
Verfügung standen, um RB auf Armeeebene aufzustellen - aber
das ging bei der Vokabel "233 - Abzug" aus meiner Sicht unter.
Martin