Zürch: Hafenkran aus Rostock

Frank K.

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Am Mittwoch sind die letzten Arbeiten ausgeführt worden – nun steht der Hafenkran aus Rostock in voller Grösse am vorgesehenen Platz am Zürcher Limmatquai

Er weckt das Kind in manchem Manne und bei einigen Betrachterinnen zwar nicht gerade Mutterinstinkte, aber erstaunliche Empathie: Diesen Eindruck gewinnt, wer den Hafenkran kurz nach dessen Aufrichtung am Zürcher Limmatquai besucht. Menschentrauben bilden sich am Mittwochnachmittag vor dem Objekt, das nun samt verrosteter Führerkabine und himmelwärts weisendem Arm strammsteht.

Auf seinen Plattformen klettern noch behelmte Herren herum, auf einer Hebebühne werden letzte Handgriffe verrichtet: Neun Tage nach Beginn ihrer Aufbauarbeit vollenden die deutschen Ingenieure, die das ausrangierte Ungetüm in seiner Heimat in Rostock schon fachkundig zerlegt hatten, ihr Werk im Dienst der Kunst, der Debattierkultur oder welcher Kräfte auch immer.

Wer gedacht hat, der Zauber werde nach dem Gestürm im Vorfeld mit der konkreten Ausgestaltung verfliegen wie der Reiz eines zu lange angekündigten Festes, sieht sich getäuscht.
«Der ist eigentlich wirklich schön, sicher schöner als manche moderne Kirche», lobt ein Besucher den Giganten. Der verströmt gewiss nicht die Anmut von Botticellis Venus, eher die sperrige Schönheit eines verwundeten Sauriers. Aber selbst vorbeirauschende Trams scheinen mit ihm zu flirten, bis auf die hochgezüchtete Cobra vielleicht, die verächtlich faucht.

Grüße Frank

Quelle & weiter
» nzz/er-steht

» tagesanzeiger/Reise-in-die-Heimat-unseres-Hafenkrans
 
Erstaulich, mit welcher Eleganz sich so ein oller Blocksäulendrehkran aus dem VEB Kranbau Eberswalde in das Stadtbild einfügt....

frozzelt FA
 
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