Wolfsruh: ML-32 NVA - abgesetztes Raketenlager

bitti

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Wer hat Informationen über das kleine Objekt nordöstlich dem ehemlaigen Depot- früher nicht eingezeichnet. Es soll irgendwie in Verbindung mit einer FRA stehen?
In Wolfsruh befand sich das ML 32 der NVA.

Der Zusammenhang mit der FRA ergibt sich wie folgt: Mit der Einführung der Rakete S-200 wurde für die FRAG 411, Badingen dort ein Lager eingerichtet, Bunker analog Badingen.

Das ML wurde von der BW übernommen, ob es heute noch genutzt wird weiß ich nicht.

Das Gelände des Raketenlagers ist wohl in Privathand.

bitti
 
AW: ML 32 der NVA - Unbekanntes Objekt?

Buddelflink meinte:
Das HptDp ist übrigens noch in Betrieb.

In einem Jahr kann sich viel ändern ;).Noch ein paar Worte zum Objekt:Erbaut wurde das Lager von 1936-39(was ich für so ein Lager irgendwie sehr lang finde) als Luftwaffenmunitionsdepot.Nach dem Krieg wurde das Lager Brüderlich :lol: geteilt:im Norden die Koljas,im Süden die Kasernierte Vopo.1957 übernahm die NVA das gesammte Gelände,1991 die BW.
 
AW: ML 32 der NVA - Unbekanntes Objekt?

Bors,
ich hatte mit dem Thema schon mal historisch parallel zu tun, da ging es um die Bewertung der Typbauten der Luftwaffe für soche Läger.
In meiner Erinnerung nannten sich diese Standorte aber nicht Luftwaffenmunitionsdepot, sondern Luftmunitionsanstalt, also kurz Luft-Muna. Der Unterschied besteht darin, daß in dem einen nur gelagert, in dem anderen gewälzt, konfektioniert, verpackt und gegeurtet wurde, es war also eine gewisse "Produktion" und die infrastruktur dafür vorhanden. An den Standort der Munas findet man nachd eeren Vorschriften von 1935 also ganz spezielle Gebäudetypen, die sich in allen Munas nach 1935 gleichen (Typprojekt) aber eben nur in Munas zu finden sind. Die Lagerbunker scheinen bei dem meisten Munas göleiuch zu sein, was auch wieder mit Typisierung und logistischen Abläufen begründbar wäre. Vor Jahren gab es mal ein Treffen Ehemaliger vor Ort, die sprachen von Muna nie von Depot, das nur am Rande, so als Nachsatz.
Grüsse Hermann
 
AW: ML 32 der NVA - Unbekanntes Objekt?

Hallo,

gibt es eigentlich Neuigkeiten bezüglich Wolfsruh?
Ist das Lager jetzt in privater Hand?
Soweit ich weiß, sind die Schienen auch seit einiger Zeit rückgebaut worden.
Ich habe zwei interessantes Bilder von H. Glodschei auf www.drehscheibe-online.de gefunden was die Situation 1993 zwischen Schulzendorf und Wolfsruh darstellt (das Foto passt vllt. nicht ganz ins Thema, aber sicherlich kennen es einige nicht.)

Gruss
 
AW: ML 32 der NVA - Unbekanntes Objekt?

Andreas,
ich weis nur, dass eine Stipendarin vor der Schließung des ML noch eine Arbeiot zur Geschichte geschrieben hat. Ob das Lager wie üblich danach in Bundesvermögen überging und danach in Privat weis ich nicht, Ich kann ja mal den BGM anrufen.
(Wenn man allerdings weis wie viel Geld in das Lager gesteckt wurde (neue Feuerwehr, Video, elektronische Sicherungssysteme...keine Planungssicherheit weil die Politik nicht weis was sie will...)
GRüsse Hermann
 
AW: ML 32 der NVA - Unbekanntes Objekt?

Hi,

das kleine Lager verfällt so langsam. Das Tor ist abgeschlossen und wir haben gesehen, dass viel frisch geschlagenes Holz darauf wartet abgeholt zu werden. Aber grundsätzlich ist auf dem Gelände niemand.

Das große Lager ist in Privatbesitz und die Leute auf dem Gelände achten stets darauf, dass das Tor zu ist und niemand fremdes rein kommt. Auch auf Nachfrage haben die keinen rein gelassen, die haben Angst, dass man das Gelände auskundschaftet. Haben wohl zu viele schlechte Erfahrungen gemacht...

Gruß

David
 
AW: ML 32 der NVA - Unbekanntes Objekt?

Davee,
unter heutigen Gesichtspunkten weis man ja nie wen man sich auf den Hof holt. Ich würde es so auch machen. Die Muna selbst ist wei alle anderen Munas auch, nichts besonderes, ausser dass es einige der wenigen Munas war, die von den sowjetischen Streitkräften unversehrt an die NVA übergeben wurde. Duie Muna selbst wurde strikt nach den Vorhaben der Vorschriften zjm Bau uind Betrieb von Munas errichtet, also alle Straßen, Abstände Wälle unterlagen einer Normung. Dass da nun nach 1990 noch das eine oder ander gebäude saniert wurde ist schön, war aber letzten Endes rausgeschmissenes Geld, wie in Ladeburg, Bad Sülze, FFo und anderen Standorten auch.
Begründung war immer,´das man ein solches Gelände nur weite4rverkaufen kann, wenn es ordentlich saniert ist. Dass der Kaufpreis niemals die hineingesteckten Millionen begründen und aufwerten kann ist wohl klar. Also ein Verlustgeschäft wie es der Normalbürger nicht machen würde, wer kauft sich schon ein neues Auto für 20 T€ um dann den Schrottpreis von 2500 € zu bekommen, wenn er es am nächsten tag Probeweise zum Verwerter bringt...
Dass da, ausser einem guten Gebäudezustand noch gross was zu entdecken ist, glaube ich eher nicht, ob Wolfsruh zu den geplanten KS Munas werden sollte muss ich auch erst nachsehen.
Grüsse Hermann
 
AW: ML 32 der NVA - Unbekanntes Objekt?

Hallo Hermann,

ich verstehe schon, dass man nicht jeden auf seinem Hof haben will. Ich war nur überrascht als gleich einer angerannt kam und das Tor zugemacht hat, als ich in die Richtung fuhr.

Ich glaube auch, dass es interessantere Orte gibt, als diese Muna.


Es ist doch eine übliche Bundeswehrgeschichte, dass die Standorte erst saniert und dann geschlossen werden.

Gruß

David
 
Hi!

Wir waren heute auf einer Ausgiebigen Tour,rund um Fürstenberg und Umgebung (Röbelinsee!!) .

Bei der MUNA bei Wolfsruh,haben wir dann dieses Areal gefunden.













1 Frage:diente es zum Verladen der Raketen auf mobile Startrampen?
2.Frage:warum war dieses brisante(?) Gelände,nur mit einem einfachen Zaun gesichert (kein Strom,kein Stacheldraht), war das Gelände früher wesentlich größer und das war nur ein Gelände,IM Gelände?

Grüße...
 
1 Frage:diente es zum Verladen der Raketen auf mobile Startrampen?

Im Prinzip schon. Die ansich mobilen Startrampen der S-200 (dafür waren Raketen gelagert) waren relativ ortsfest installiert. Es handelte sich um ein abgesetztes Reservelager zum Auffüllen nach Verschuß in den Startabteilungen der Fla-Raketen. Sie wurden von da auf Transportern verladen dahin gefahren.

2.Frage:warum war dieses brisante(?) Gelände,nur mit einem einfachen Zaun gesichert (kein Strom,kein Stacheldraht), war das Gelände früher wesentlich größer und das war nur ein Gelände,IM Gelände?

Das war ein (dafür mitgenutztes) Teil des Munitionslagers ML-32. Ein größeres allgemeines ML. Die waren idR nach aussen mit einer Hochspannungssicherungsanlage HSA gesichert. Im Inneren dann Bereiche nur einfach abgetrennt.

Grüße Frank
 
Hallo,

das Lager der TA-4110 war mitnichten Teil des ML-32, lag auch etwas ausserhalb von letzterem und hatte auch eine eigene Zufahrt. Eine HSA gab es nicht.

Auf dem Gelände befinden sich 2 Lagerbunker für S-200, eine 3er Batterie FB-75 für die geschützte Unterbringung der TLF (Sattelzüge) und eine Prüfhalle für die Raketen. Die Raketen lagen dort unbetankt, die bekamen ihren Sprit erst in der technischen Zone der FRAG-411. Auch eine Nutzung als direkte Gefechtsreserve halte ich für fragwürdig (unbetankt und 15 Km von der Feuerstellung entfernt würde ich als suboptimal für diesen Zweck bezeichnen, die Reserve lag meiner Meinung nach in einem (baugleich denen im Objekt Wolfsruh) Lagerbunker, ebenfalls in der technischen Zone der FRAG.

Grüße
Skynet
 
Noch eine Frage dazu!

Die Zufahrtswege waren extrem Eng (es hat gerade einmal ein PKW draufgepasst),wie muss man sich den Einsatz vorstellen?
Sind die alle mit der Zugmaschine (KrAZ mit Auflieger?) durchs Haupttor rein/raus oder wurde direkt in den nahgelegenen Wald hinein gefahren um dann an einer vorbereiteten (freies Schuss/Startfeld) Lichtung,gestartet?
 
Ob es ein Teil des ML-32 war oder nicht ist (leider) Bestandteil eines Streites zwischen (ehemaligen 'wichtigen Leuten' der) Landstreitkräfte LaSK und der Luftverteidigung LSK/LV :( Das Lager war direkt dem Ministerium der NVA unterstellt.

Siehe auch hier die Beschreibung »
sachsenschiene.net/dep_177

Da hat @Skynet sicher auch mit zum Inhalt beigetragen.

Es war ein Aussenlager. Ge-/ Verschossen sollte/ wurde von da nicht. Dazu fehlte die komplette notwendige restliche Infrastruktur. Sie hätte aber auch im Krisenfall dahin verlegt werden können.

Ja es waren immer enge Wege. Die reichten gerade so, es gab auch Einparkhilfen aus Beton dafür. Wir haben diesen Teil der allgemeinen S-200 Problematik hier im Forum thematisiert. Bitte auch die Suchfunktion nutzen.

Grüße Frank
 
Eine HSA gab es nicht.

Ok, muss ich revidieren, hatte bei unserem Besuch vor Ort sogar selbst das HSA Häuschen fotografiert. Allerdings eine komplett eigenständige Anlage, der Verlauf ist bei Google Earth noch halbwegs zu erkennen, das ML-32 ist auch fast 500m weit entfernt vom Raketenlagerobjekt.

Edit: mischi, eine sehr schöne Seite zur FRAG 411 bzw. S-200 allgemein mit historischen Fotos. da wird alles sehr schön erklärt, mal eben in den Wald fahren und eine Rakete abfeuern war bei diesem System nicht drin ;) :

www.s200-wega.de
 
@skynet,schöne Seite! Da werden ein einige Details verdeutlicht,die man sich heutzutage (vor Ort) nur zusammen reimen kann.

p.s.mit der S-200,möchte ich als Pilot, damals nichts "zu tun" haben. :-D
 
Schätzungsweise 3? So genau hab ich nun nicht nachgefragt weil die Anzahl mich nicht wirklich interessiert hat sondern nur, was da drin stand. Hinfahren, ausmessen, mit Maß für KrAZ +Auflieger vergleichen, würde ich sagen.
 
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