Wilhelmshagen: Munitionsdepot

AW: MdI Munitionsdepot Wilhelmshagen

...wo die Fledermäuse eigentlich zu DDR Zeiten gewohnt haben? Diese Frage kam mir beim Betrachten gerade in den Sinn.
Hi Boulder, zu der Zeit gab es noch jede Menge alter Dachstuehle in Scheunen, alten Saegewerken, alten Stuhlfabriken etc. etc. --> nach der "Wende" wurde entweder, da alles betriebliche plattgemacht, abgerissen oder mit Unterspannbahnenfolien & Isolierung und und und alles dicht gemacht und damit fuer FM unbrauchbar. GF
 
fledermaeuse wollen doch unbedingt riesige einraum appartments haben .... die sind sehr sehr waehlerisch geworden (achtung scherzmodus).

fehlt jetzt nurnoch das wir hier bald eigene stadtsiedlungen fuer die viecher im wald haben ... solch ein dummfug ..mal han aufs herz. die tiere suchen sich ihren unterschlupf selbst aus ... und das ging auch zu ddr zeiten wo die ganzen bunker zB noch im betrieb waren. warum nicht heute ?

naja..menschliches volk...
 
Also mal am Rande,
im FBZ gab es z.B. auch schon damals wenig / gar nicht genutzte kleinere Schutzbauten auf dem Gelände verteilt, manche 'sonstwo'. Da waren die drinn, ganz so wie zuvor beschrieben & da hat sie auch keiner gestört. Vielleicht weniger als heute.

Wir hatten auch einen Specht mit Dachschaden. Der hat über Jahre an einem Metallantennenmast 'gearbeitet'. Da hat einen schon vom Zuhören der Piep irgendwie leidgetan. Grüße Frank
 
Allgemeine Feldbeobachtungen meinerseits haben eine höhere Wahrscheinlichkeit ergeben, dass, wenn das Schutzbauwerk NICHT fledermaustauglich hergerichtet wurde, mehr von den Tierchen drinnen abhängen als wenn das Gegenteil der Fall ist. Eine offene Drucktüre ist halt bequemer zu durchfliegen als ein scharfkantiger Schlitz, an dem sich die Flugnager die Flügel aufreißen. Sollte man vielleicht mal den Schützern mitteilen...
 
Sky, habe ich ganz aehnlich beobachtet. Dazu kommt noch, daß z.B. in der HNZ 2 die FM zum Tod verurteilt waren, da die Flieger nunmal nicht in der Lage sind, den fuer sie schweren Deckel aufzustaemmen. Grueße
 
Fulcrum,
das siehste nun mal ganz falsch, die meisten dieser schwachsinnigen Umnutzungen mit dem Verpulvern von Steuergeldern sind aimmer dann zu verzeichnen wenn die vom ganzen Tag Langeweile habend, Abend BATMAN sehen. Und der hat ja wohl ganz viele Körners...
Grüsse Hermann
 
Ich finde es gut, wenn für die Fledermäuse etwas getan wird, aber leider scheint es in die falsche Richtung zu gehen. Nachdem ich bei einer Bunkerbegehung Fledermäuse fand hatte ich mich an die Bundesgeschäftsstelle des BUND gewand. Sie hatten noch reagiert und wollten es an die zuständige Bezirksstelle weiterleiten. Nur von dort kam nichts mehr, auch keine Veränderung am Bauwerk. Nach meiner Erfahrung gibt es im Ostwall mehrere 10000 Fledermäuse und in den hergerichteten in unseren Breiten fast keine. Woran liegt das? Vielleicht sollten sie die Bunker so lassen wie sie sind, dann werden die Fledermäuse schon kommen.

Gruß Sven!
 
Vielleicht kann Jolle ja mal Czeslaw ( sicher falsch geschrieben) interviewen, der ja FM- Experte ist. Dann kann er ja mal einen kurzen Fachvortrag zum Thema " FM und wie ich ihnen erkläre wo ihre Quartiere sind" halten. Wenn ich mich recht entsinne ist C. ja auch Forumsmitglied.
 
Vielleicht sollten sie die Bunker so lassen wie sie sind, dann werden die Fledermäuse schon kommen

Ja Sven,
das ist eigentlich in meinem vorigen Beitrag gemeint. Es waren verschiedene kleinere geschützte Unterstände, verbunkerte Stellungen etc. auf dem gesamten Areal verteilt. Dort wo sonst auch keiner hinkam / durfte. Deren Druckschutztüren waren offen und aussen an der Wand verriegelt, die Eingänge mit Gittertüren verschlossen. Schon zwecks Belüftungsgründen & Kontrollen. Man brauchte nur von aussen reinzuleuchten. Und da hat man sie mit dabei gesehen. Grüße Frank
 
Wenn ich mich recht entsinne ist C. ja auch Forumsmitglied.

.....aber schreibfaul:lol:


Was die Fledermäuse am Ostwall betrifft...die scheinen sich dort nicht mehr so wohl zu fühlen. Bei der diesjährigen Zählung waren es wieder weniger als im Vorjahr (genaue Zahl reiche ich bei Bedarf nach). Ob die fehlenden nun die vorbereiteten Quartiere in unserer Region zum Überwintern nutzen entzieht sich meines Wissens.

Hier mal eine Restgruppe beim Bahnhof Friedrich vom letzten WE .
Um es gleich vorweg zu sagen, die Schonzeit (Begehungsverbot) war bis zum 15.04.
 
Schlafplätze in alten Munitionsbunkern

Erkner/Woltersdorf (MOZ) In der Nacht verließen zu DDR-Zeiten regelmäßig Lkw mit Munition das „Lagerobjekt 2“, im Wald zwischen Erkner, Woltersdorf und Berlin. Das streng bewachte Depot unterstand dem Ministerium des Inneren. Heute sind in den alten Bunkern Höhlen von Menschen und Fledermäusen zu finden.

„Alles weggerissen, alles, nichts mehr da.“ Regina Zabel stapft über den Kies. Nur ein paar Betontrümmer und Kabel gucken aus dem Boden. Zwei Jahre ist es her, dass Regina Zabel mit ihrem Hund das letzte mal an ihrer früheren Wirkungstätte spazieren ging. Noch immer kennt sie jeden Meter. „Hier stand der Flachbau mit den Fahrzeugen der Kampfgruppen“, erinnert sie sich. „Rechts war die riesige Halle, die Strafgefangene aus Rüdersdorf Ende der 70er Jahre gebaut haben“, weiß die Erkneranerin. Zu sehen ist von all dem nichts mehr. Zumindest nicht in der Natur. Auf den Fotos von Manfred Jatzlauk, der ebenfalls zu DDR-Zeiten in dem Munitionsdepot arbeitete, schon. Nach der Wende hat er sie dort aufgenommen. Regina Zabel hat sie zu ihrem Spaziergang mitgebracht.

Zu der Zeit, als sie dort arbeitete, wäre das undenkbar gewesen. „Ich durfte nicht mal meinen Nachbarn erzählen, wo ich arbeite“, sagt die 60-Jährige, die von 1975 bis 1990 zum Wachschutz des Objektes gehörte. „Das Objekt“ unterstand dem Ministerium des Inneren. Es war das Lagerobjekt 2 und gehörte zur Versorgungsbasis der Polizei. Von Bettwäsche bis zu Munition war alles vorhanden. Rund 35 Männer und Frauen arbeiteten in Hallen und Wirtschaftgebäuden, schätzt Regina Zabel. Fünf Zivilisten waren dafür zuständig, die eingelagerte Munition in Lkw zu laden oder „scharf zu machen“.

Wofür die Dinge, die sie bewachten, genutzt werden sollten, wussten die wenigsten. Man habe nur gemerkt, wenn nachts „Aktionen“ waren, sagt Regina Zabel. Ein bis zweimal im Monat fuhren Lkw das Depot an. Die Fahrer luden Kisten mit Pistolen-, Gewehr- und Granatmunition auf. „Alles geheim“, sagt Regina Zabel. Ihres Wissens ging die Fracht zum Flugplatz. „Die Aufschriften auf den Kisten wurden so retuschiert, dass man nicht erkennen konnte, dass sie aus der DDR kamen.“

Das sei die „eiserne Reserve“ für den Ernstfall gewesen, weiß der Woltersdorfer Hobbyhistoriker und Bestatter Gerald Ramm. Von dort aus seien Lkw 1961 zum Mauerbau nach Berlin gefahren. Bei der Grenzsicherung 1989 habe das Lager ebenfalls eine Rolle gespielt. Von einstigen Beschäftigten wisse er, dass dort auch Granat- und kleine Raketenwerfer lagerten. „Als Kinder sind wir da rumgestromert und haben den Stacheldraht und die Hunde gesehen“, so Ramm.

Abgesperrt war das Gelände weiträumig. Stacheldraht, vier Wachtürme und bissige Hunde in Laufgängen sicherten das Lager. Am Haupteingang mit kleinem, grauen Kratzputzhäuschen und großem Metalltor erfolgte die Kontrolle. Zusätzlich liefen Regina Zabel und ihre Kollegen Streife, in Uniform und mit Pistole im Halfter. Zwölf Stunden dauerte eine Schicht.

Gut eine Stunde dauert heute ein Rundgang über das Gelände. Freie Flächen zeugen noch von ehemaligen Gebäuden. Ansonsten wächst Gras über das Munitionslager. Einzig einige der neueren und älteren Bunker existieren noch. Gut zehn mögen es sein. Die ältesten stammen aus dem zweiten Weltkrieg. Die neusten aus den 80er-Jahren. Sie wurden mit Erde zugeschüttet. Nur hin und wieder guckt eine schmale Luke hervor. Fledermausquartier steht daran geschrieben. Vor anderen Eingängen sind menschliche Spuren zu sehen. Planen und Bretterverschläge deuten aufHöhlen hin. Im Gras liegen einzelnen neue Patronenhülsen von Soft-Air-Waffen.

Regina Zabel habe nie zur Waffe greifen müssen, sagt sie. Lediglich einige Spione von westlichen Alliierten, die Fotos schießen wollten, habe sie weggeschickt. Ansonsten, erzählt die gelernte Rinderzüchterin, die lange in einer Tierarztpraxis arbeitete, sei sie eher zufällig zum Wachschutz gekommen. „Ich hatte einen Hund und eine Ausbildung zur Hundeführerin“, soRegina Zabel. Bei einem Wettbewerb hätten sie Hundeführer des Objektes gefragt, ob sie nicht auch dort anfangen wollte. Weil das Geld stimmte, willigte sie ein. Im März 1990 kündigte Regina Zabel und arbeitete danach bis zur Rente 20 Jahre bei der Post in Berlin.

Das Munitionsdepot schloss im gleichen Jahr. Später sei dort noch Papier eingelagert worden, weiß Manfred Jatzlauk. Vor zwei Jahren wurden die Gebäude abgerissen, „als Ausgleichs- und Ersatzmaßnahme für den Bau der A 10“, sagt Rahnsdorfs Revierförster Dieter Peth. In seinem Gebiet liegt die Fläche. Sie gehört dem Bund. Und langsam holt die Natur sie sich zurück.

Quelle MOZ Manja Wilde 09.09.2011 20:20 Uhr
 
Stimmt so auch, war letztes Jahr leider da ohne vorher zu recherchieren was es ist - alles platt.Falls jemand trotzdem Bedarf an Fotos vom aktuellen Stand haben sollte kann ich sie ihm/ihr gerne zukommen lassen.
 
Wohne da gleich um die Ecke, viel ist da echt nicht mehr los, das einzige interessante ist das die bei den Abrissarbeiten unter einem Bunker noch einen aktivem Bunker samt Munition gefunden haben.....ich selbst habe Granaten Hülsen gefunden beim urinieren im Wald, wenn man also mal einen Metalldetektor hätte würde man definitiv noch was finden, alles können die Bauarbeiter garnicht gefunden haben
 
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