KrasnajaGolowa
New member
Zurzeit arbeite ich an einem Teil der Standortgeschichte der Stadt Weißenfels. Viele wichtige und interessante konnte ich bereits hier im Forum und durch Schriftverkehr mit ehemaligen Sowjetsoldaten erfahren. Dennoch möchte ich es mal zentral auf einer Stelle haben und noch bestehende Fragen versuchen hier klären.
Die 11. Raketenbrigade bestand aus folgenden Einheiten:
• Stab
• Führungsbatterie der Brigade (z.B. Verbindungs- oder Topografiezug) auf russisch "батарея управления"
• Meteorologische Batterie (bestand aus zwei Zügen)
• Der 171. Raketenabteilung (im vollem Bestand in Jena-Forst stationiert)
• Der 180. Raketenabteilung (im vollem Bestand in Jena-Forst stationiert)
• Der 417. Raketenabteilung (im vollem Bestand in Weißenfels stationiert)
• Batterie Regelarbeiten und Instandsetzung auf russisch "батарея регламента и ремонт"
• Pionierkompanie auf russisch "Инженерно-сапёрная рота"
• Versorgungszug (Wäsche, Lebensmittel,…)
• Fahrzeugszug
• Einem Zug zur radioaktiven, chemischen und biologischen Abwehr auf russisch "Взвод радиационной, химической и биологической защиты"
• Medizinischer Punkt
Eine Raketenabteilung (im russischen „ОРДН“ bezeichnet) bestand aus folgenden Einheiten:
• Stab
• Führungsbatterie der Raketenabteilung (z.B. Verbindungs- oder Topografiezug)
• Startbatterien (2 Stück; in Weißenfels die 5. und 6.)
• Technische Batterie
• Gliederungen der Versorgung
Das „ОРДН“ bedeutete, dass die Raketenabteilung („РДН“) gesondert (selbstständig) kämpfen konnte. Lediglich die meteorologischen und die Zieldaten waren von der Raketenbrigade notwendig.
Eine Startbatterie bestand aus folgenden Einheiten:
• Einem Führungszug
• 1. Startabteilung
• 2. Startabteilung
Von den Raketen waren bis 1984 die R-17 (SS-1c oder auch 8K14) stationiert.Von 1984 bis 1988 waren die Raketen Typ OTR-23 (9M714 OKA) stationiert.Von 1988 bis 1991 waren erneut die Raketen Typ R-17 (SS-1c oder auch 8K14) stationiert.
Für diese Raketen standen die Startrampen Typ „9P117M“ zur Verfügung. Die Startrampen wurden stets ohne Raketen betrieben bzw. in den Garagen gelagert. Die Raketen selbst waren im Hanger gelagert, in dem für die Raketen stabile Verhältnisse bezüglich Temperatur und Luftfeuchtigkeit herrschte. In periodischen Abständen wurden die Raketen überwacht. Die Raketen selbst waren auf Transportfahrzeugen vom Typ „Tележка 2T3M“ gelagert, welche stets in Verbindung mit Schleppfahrzeugen (auf der Basis des LKW Zil-157) standen. Somit war das ganze Gespann immer auf einen Ernstfall vorbereitet. In Weißenfels wurden jedoch nicht die kompletten Raketen gelagert. Lediglich der technische Teil der Rakete, also das Triebwerk, die Steuerung, die Tanks mit den Treibstoffen usw. lagerten hier. Im Soldatenjargon hieß dieser Teil „Schwanz“. Der Gefechtskopf der Rakete wurde bei einem Truppenteil mit der Bezeichnung Bewegliche raketentechnische Basis (auf russisch "Подвижная ракетно-техническая база, ПТРБ") gelagert.
Für diesen Raketentyp R-17 (SS-1c) gab es verschiedene Möglichkeiten der Bestückung des Gefechtskopfes. Diese waren mit einem gewohnlichem oder mit einem nuklearen Spregkopf. Da die Waffenteile der Raketen allerdings separat gelagert wurden, erübrigt sich auch jede Spekulation ob und wo nukleare Waffentechnik in Weißenfels gelagert war. Im Ernstfall wären die Raketenabteilungen von der Beweglichen raketentechnischen Basis (auf russisch "Подвижная ракетно-техническая база, ПТРБ") "beliefert" worden um an irgendeinem Ort „zu verbinden“ die Gefechtsmontage vorzunehmen.
Jetzt stellt sich noch die Frage, ab wann die 11. Raketenbrigade in Weißenfels war. Im Jahr 1968 befand sie sich bereits in Weißenfels. 1958/58 kam zunächst die 77.RBr nach Weißenfels. Wann der austausch stattfand ist noch ungeklärt. Geblieben ist sie sicher bis zum 15. Juli 1991.
Tschö KG
Die 11. Raketenbrigade bestand aus folgenden Einheiten:
• Stab
• Führungsbatterie der Brigade (z.B. Verbindungs- oder Topografiezug) auf russisch "батарея управления"
• Meteorologische Batterie (bestand aus zwei Zügen)
• Der 171. Raketenabteilung (im vollem Bestand in Jena-Forst stationiert)
• Der 180. Raketenabteilung (im vollem Bestand in Jena-Forst stationiert)
• Der 417. Raketenabteilung (im vollem Bestand in Weißenfels stationiert)
• Batterie Regelarbeiten und Instandsetzung auf russisch "батарея регламента и ремонт"
• Pionierkompanie auf russisch "Инженерно-сапёрная рота"
• Versorgungszug (Wäsche, Lebensmittel,…)
• Fahrzeugszug
• Einem Zug zur radioaktiven, chemischen und biologischen Abwehr auf russisch "Взвод радиационной, химической и биологической защиты"
• Medizinischer Punkt
Eine Raketenabteilung (im russischen „ОРДН“ bezeichnet) bestand aus folgenden Einheiten:
• Stab
• Führungsbatterie der Raketenabteilung (z.B. Verbindungs- oder Topografiezug)
• Startbatterien (2 Stück; in Weißenfels die 5. und 6.)
• Technische Batterie
• Gliederungen der Versorgung
Das „ОРДН“ bedeutete, dass die Raketenabteilung („РДН“) gesondert (selbstständig) kämpfen konnte. Lediglich die meteorologischen und die Zieldaten waren von der Raketenbrigade notwendig.
Eine Startbatterie bestand aus folgenden Einheiten:
• Einem Führungszug
• 1. Startabteilung
• 2. Startabteilung
Von den Raketen waren bis 1984 die R-17 (SS-1c oder auch 8K14) stationiert.Von 1984 bis 1988 waren die Raketen Typ OTR-23 (9M714 OKA) stationiert.Von 1988 bis 1991 waren erneut die Raketen Typ R-17 (SS-1c oder auch 8K14) stationiert.
Für diese Raketen standen die Startrampen Typ „9P117M“ zur Verfügung. Die Startrampen wurden stets ohne Raketen betrieben bzw. in den Garagen gelagert. Die Raketen selbst waren im Hanger gelagert, in dem für die Raketen stabile Verhältnisse bezüglich Temperatur und Luftfeuchtigkeit herrschte. In periodischen Abständen wurden die Raketen überwacht. Die Raketen selbst waren auf Transportfahrzeugen vom Typ „Tележка 2T3M“ gelagert, welche stets in Verbindung mit Schleppfahrzeugen (auf der Basis des LKW Zil-157) standen. Somit war das ganze Gespann immer auf einen Ernstfall vorbereitet. In Weißenfels wurden jedoch nicht die kompletten Raketen gelagert. Lediglich der technische Teil der Rakete, also das Triebwerk, die Steuerung, die Tanks mit den Treibstoffen usw. lagerten hier. Im Soldatenjargon hieß dieser Teil „Schwanz“. Der Gefechtskopf der Rakete wurde bei einem Truppenteil mit der Bezeichnung Bewegliche raketentechnische Basis (auf russisch "Подвижная ракетно-техническая база, ПТРБ") gelagert.
Für diesen Raketentyp R-17 (SS-1c) gab es verschiedene Möglichkeiten der Bestückung des Gefechtskopfes. Diese waren mit einem gewohnlichem oder mit einem nuklearen Spregkopf. Da die Waffenteile der Raketen allerdings separat gelagert wurden, erübrigt sich auch jede Spekulation ob und wo nukleare Waffentechnik in Weißenfels gelagert war. Im Ernstfall wären die Raketenabteilungen von der Beweglichen raketentechnischen Basis (auf russisch "Подвижная ракетно-техническая база, ПТРБ") "beliefert" worden um an irgendeinem Ort „zu verbinden“ die Gefechtsmontage vorzunehmen.
Jetzt stellt sich noch die Frage, ab wann die 11. Raketenbrigade in Weißenfels war. Im Jahr 1968 befand sie sich bereits in Weißenfels. 1958/58 kam zunächst die 77.RBr nach Weißenfels. Wann der austausch stattfand ist noch ungeklärt. Geblieben ist sie sicher bis zum 15. Juli 1991.
Tschö KG
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