Warum HDR?

blair

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Warum HDR?

Es gibt sicher die unterschiedlichsten Gründe, warum sich jemand entscheidet ein HDR Bild mit Hilfe seines Computers zu erzeugen
Ich möchte in diesen Beitrag gerne mal MEINE Gründe aufzeigen und vielleicht auch einige falsche Vorstellungen richtigstellen. Ich glaube nämlich, dass viele gar nicht wissen was ein „richtiges“ HDR Bild ist und in welchen (Licht)-Situationen es sinnvoll ist sich für ein HDR-Bild zu entscheiden.
Wikipedia schreibt: Ein High Dynamic Range Image (HDRI, HDR-Bild, „Bild mit hohem Dynamikumfang“) oder Hochkontrastbild ist ein digitales Bild, das große Helligkeitsunterschiede detailreich wiedergibt.

Das ist genau die richtige kurze Beschreibung, warum ich HDR Bilder mache. Es geht mir um die Helligkeitsunterschiede.
Da ich ja sehr viel in Gebäuden mit oftmals sehr schlechten Lichtverhältnissen fotografiere, muss ich zum Teil große Helligkeitsunterschiede ausgleichen um ein ansprechendes Bild zu machen.

Dabei hilft mir die HDR-Technik, indem ich eben mehrere Bilder (bei mir zwischen min. 3 Bilder bis zu max. 8 Bilder) mit unterschiedlich langen Belichtungszeiten aufnehme. Die Menge hängt immer von den Lichtverhältnissen vor Ort und auch vom Motiv ab.

Meine Kamera hat keine automatische HDR-Funktion, so dass ich jedes Bild manuell an der Kamera einstellen (Belichtungszeit) muss. Außerdem benötige ich natürlich ein Stativ und eine Fernbedienung, um die Kamera beim Auslösen nicht unnötig zu berühren (Schutz vor „verwackeln“). Auch anderen Hilfen wie Bildstabilisatoren sind beim mir abgeschaltet, da diese bei Stativaufnahmen kontraproduktiv sind.
Wie viele Bilder ich pro Aufnahme und welche Werte ich für die einzelnen Bilder einstelle, hängt immer vom Motiv ab und ich entscheide dies spontan vor Ort. Dabei hilft mir meine Erfahrung. Natürlich habe ich über die Jahre lernen müssen, WIE und WAS man WO einstellen muss. Ich wähle auch immer schon vor Ort den richtigen Blickwinkel, somit sind meine Bilder nie zugeschnitten, sondern das was ich fotografieren will, ist das was man hinterher sieht.

So eine HDR Aufnahme braucht natürlich etwas mehr Zeit. Da es mir aber Freude macht, vor Ort die richtige Position/Motiv zu finden und dann die Kamera richtig zu bedienen bzw. auszureizen, ist es mir der Mehraufwand wert.

Die Arbeit am Computer ist dann der eher kleine und unliebsame, aber unumgängliche Teil beim Erstellen eines HDR-Bildes. Dies trifft zumindest bei mir zu, da meine Kamera, wie schon geschrieben, keine automatische HDR-Funktion hat. Der Computer fügt die einzelnen Aufnahmen zu einem (HDR)-Bild zusammen.

Der wichtige und ausschlaggebende Teil, ist die Arbeit mit der Kamera (und das ist mein Hobby). Der Computer kann auch nicht zaubern und ein unpassendes Motiv/Bild wird durch die Bearbeitung nicht automatisch besser.

Mir persönlich geht es bei meinen Bildern um Natürlichkeit, die natürlich auch im Auge des Betrachters liegt. Ich bin daher sehr vorsichtig was die Einstellung bei meinem HDR-Programm betrifft, auch dies musste ich natürlich erst über die Jahre lernen. Ich benutze ein kleines HDR Programm das speziell für die Erstellung von HDR-Bilder gedacht ist. Mir ist Photoshop dafür viel zum mächtig und kompliziert.

Jeder Fotograf weiß auch, dass Fotos nachbearbeitet werden müssen (sollten) zum Beispiel, was das Nachschärfen betrifft, da kein Bild „richtig“ scharf aus der Kamera kommt. Dies bemerkt man allerdings oft erst im direkten Bildervergleich.

Bei vielen meiner Bilder kann der „Laie“ sicher nicht erkennen, ob es ein HDR-Bild ist oder nicht. Dies ist so gewollt. Auch ist nicht jedes Motiv HDR-geeignet. Dies wird leider oft falsch macht. Ich entscheide immer vor Ort, ob ich ein HDR-Bild mache oder ob eine Langzeit-Belichtung ausreichend ist.

So, das waren einige Hinweise zu MEINER Motivation und (etwas) Technik, WIE und WARUM ich HDR-Bilder mag und auch erstelle. Es gibt sicher auch andere Ansichten und Gründe…
Ich hoffe auch dargestellt zu haben, dass HDR-Fotografie mehr ist als nur am Computer Bilder zu bearbeiten.

Ich stelle hier mal ein Beispiel ein, das zeigt warum in der gezeigten Situation/Motiv ein HDR-Bild sinnvoll war.

Hier die Bilderserie:
Insgesamt 7 Aufnahmen, angefangen mit 1/20 Sek. Belichtungszeit bis 4 Sek. Belichtungszeit.

1.JPG



2.jpg



3.JPG



4.JPG



5.JPG



6.JPG



7.JPG



Die einzelnen Bilder wären nicht zu gebrauchen, da sie entweder viel zu dunkel sind oder Überbelichtet sind, erst in Kombination als HDR-Bild, ergeben sie ein ansprechendes Bild.

Hier das Ergebnis:

hdr.jpg
 
Da du es hier -das tolle Bild aus der Serie Vockerode- extra nochmal erwähnst » mir gefällt HDR.

Ohne daß ich es extra begründen muß oder auch kann. Ich bin Techniker, für mich stehen andere Dinge der Bewertung dabei im Vordergrund. Das es schwierig ist, daß man testen & probieren muß, und daß auf dem Weg dabei etwas qualitätsmäßig nicht so gelungene Produkte entstehen ist für mich klar und eben auch im Forum so vertreten.

Ich schrieb damals schon » ich kenne das alte Kraftwerk Vockerode per Zufall noch aus Betriebszeiten und zusätzlich hatten die alten markanten vier Schornsteine eine Bedeutung als Radar-Justiermarken.

Ich habe selten so etwas Faszinierendes wie deine zugehörige Bildserie gesehen :encouragement:

Grüße Frank
 
Aus dem selben Grund mache ich auch HDR und noch aus einem anderen. Gerade untertage gibt es absolut kein Licht und Blitzen ist durch die Luftfeuchtigkeit und der Größe der Räume nicht wirklich gut. Deswegen mache ich Langzeitbelichtungen und leuchte mit einer starken Taschenlampe möglichst gleichmäßig aus. Durch das Superweitwinkelobjektiv bekomme ich nicht immer die Ränder hin oder die Tiefe der Räume machen Probleme. Deshalb mache ich mehrere Aufnahmen mit der selben Belichtungszeit und leuchte bestimmte Areale aus. Daraus mache ich dann ein HDR oder besser ich nutze diese Technik aus.

IMG_3013.jpg IMG_3014.jpg IMG_3015.jpg

und das Ergebnis

IMG_3016.jpg

Gruß Sven!
 
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