Vogelsang: Kasernenanlage und Raketenbunker

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Zitat von the passenger
Hier noch nen Photo aus Vogelsang, meiner Meinung nach die Garage für die Raketentransporter



Passenger,
das ist sie leider nicht, sondern die war dreizügig und stand etwas weiter östlich (wenn Du Dich von Deinem Betrachterstandpunkt 90° nach links drehst, schaust Du zu ihrem ehem. Standort). Daß die dort stand, habe ich auch erst hier im Thema festgestellt (durch einen Hinweis von "Kurtz" ein paar Seiten weiter oben), leider war die Halle schon abgerissen als ich das erstemal in Vogelsang zu Besuch war.

Gruß M.

Moin Maus,

bist Du Dir absolut sicher, das dieses vierzügige Gebäude (Gebäude # 50, sowjetische Kennzeichnung) nicht die Raketentransporter-Halle war? Ich hab das so von M.Trolle als gesichert übernommen.

MfG, Christian
 
vierzügige Gebäude (Gebäude # 50, sowjetische Kennzeichnung) nicht die Raketentransporter-Halle war? Ich hab das so von M.Trolle als gesichert übernommen.

MfG, Christian

Martin Trolle Mikkelsen
Lychen II, Missile Base, Missile Storage Area

The Diagram shows the Missile Hangar (with Junkalor Air Conditioning Unit, similar to the one in Neuthymen) and the Garage for the Missile Vehicles. These two Buildings are largely intact. The other Garages are Ruins.

Taken on May 4, 2009
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http://www.flickr.com/photos/martintrolle/3500922977/
 
Hier einige Bilder aus dem westlichen Bunker der Militärstadt 13. (für heute der Bunkertechnikbereich und die "Arbeitsräume" im südlichen Bereich des Gebäudes).

Südseite des Bunkers (links ein Ausschnitt der Verladeeinrichtung):

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Flur und Räume im östlichen Bereich (Belüftungsseite):


149.JPG151.JPG152.JPG153.JPG154.JPG156.JPG160.JPG

Westseite (Heizungsseite):

210.JPG209.JPG206.JPG204.JPG201.jpg193.JPG192.JPG214.jpg

Das interessanteste waren für mich die Lagermarkierungen auf dem Fußboden! Extrem unterschiedliche Größen der markierten Flächen ... Ansonsten war dort ein Verkehr, wie auf der A-2 Sonntagsabends.
 
(Fortsetzung #343) Hier die Bilder aus dem "Lagerbereich" (von Süd nach Nord sind dort ein mittelgroßer Raum mit Markierungen auf dem Fußboden, dann ein großer Raum ohne Markierungen, und zuletzt ein kleinerer Raum vor dem nördlichen Bunkertor):


162.JPG163.JPG165.JPG166.JPG169.JPG170.JPG


Blick zurück, Toröffnungsalarm (Made in USSR):

173.JPG, 190.JPG Kompressor und Ventilator:175.JPG Nordtor:180.JPG


Mindestens eine Frage an die Bunkerfachleute bleibt für mich nach diesem Besuch, hier die zwangsläufigste: sowohl oben über dem Nordtor, als auch oben über dem Südtor (Mitte des Tores) konnte ich von innen die Sonne/den Himmel draußen sehen. Fehlt da einfach nur eine explosionsresistente Gummilippe, oder wie sollte das im Ernstfall funktionieren?

MfG, Christian
 
Zuletzt bearbeitet:
sowohl oben über dem Nordtor, als auch oben über dem Südtor (Mitte des Tores) konnte ich von innen die Sonne/den Himmel draußen sehen.
Passenger,
der Grund für den Lichtschein, den Du da siehst, ist konstruktionsbedingt und hat mit einer "Endstellung" der Verriegelung des Verschlusses nichts zu tun. Der Verschluß, also diese Stange die sich beim Zudrehen oben/unten einhakt, hat keine Schutzwirkung für das Bauwerk im Sinne von Abdichtung oder Druckresistenz. Er verhindert nur ein Aufziehen des Tores per Hand bzw ein Aufschwingen der Torflügel durch ihr Eigengewicht, nichts weiter.

Die Dicke der Tore und die Geometrie der Scharniere (und damit der Weg, den die Torflügel beim Öffnen/Schließen zurücklegen) bedingt einen ca. 15 cm Spalt zwischen den Torflügeln im geschlossenen Zustand. Dieser ist nur mit einer von außen auf eine Torhälfte geschweißten IIRC etwa 1 cm dicken Platte abgedeckt. Die Tore sind also in keinster Weise "dicht" und sollen es auch nicht sein, daher erübrigt sich auch eine "Gummilippe" o.ä.

Daraus in Verbindung mit anderen Merkmalen kann man wenn man möchte Schlußfolgerungen ziehen zB ob es eine Möglichkeit gab, das Bauwerk zu klimatisieren.

Hier mal ein Foto des vorderen (Nord-) Tores des westlichen Bunkers, entstanden während der genehmigten Öffnung und Vermessung des Bauwerks 2011. Links oben kannst Du den Spalt sehen, durch den Dein gesehener Lichtschein kam. Vermute aber mal, was Du da gesehen hast war nicht wirklich die Sonne (Norden) und auch nicht der Himmel (Vorbau vor dem Tor) :)

Gruß M.
 

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Bitte nicht die anderen Tore vergessen hinsichtlich Fragestellung "dicht", Danke. Nur die beiden Außentore dabei zu betrachten greift zu kurz.
 
Bitte nicht die anderen Tore vergessen hinsichtlich Fragestellung "dicht", Danke. Nur die beiden Außentore dabei zu betrachten greift zu kurz.
Das klingt ja spannend. Dann sag doch mal bitte, warum Du gerade eben zu Passengers Frage zu den Außentoren auf die "Endstellung" des Verschlusses hingewiesen hast. Was geschieht denn Deiner Meinung nach, wenn sich die Verschlüsse der Außentore in der "Endstellung" befinden?

Und um die anderen Tore nicht zu vergessen, Zusatzfrage:
Wie "dicht" ist Deiner Meinung nach eine zweiflügelige Tür, die unten einen mehrere cm breiten Spalt zum Boden aufweist, und deren Rahmen/Zarge unten keinen Anschlag bzw. keine Schwelle hat?

Auch hier hält übrigens nur ein Riegel, der hinter ein ca. 5x5cm großes Stück Blech am Boden gesteckt wird, das Tor vom Aufschwingen ab. Der Riegel ist im Bild im Anhang unten am rechten Türflügel zu sehen, das Stück Blech unten im ersten Foto von Passenger in #344. Beide Bilder zeigen im westlichen Bunker das Tor zwischen Raum 3 (nennen wir ihn mal "Montagezone" :) ) und dem Trakt mit den techn. Arbeitsräumen.

Gruß M.
 

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Auch hier hält übrigens nur ein Riegel [...] das Tor vom Aufschwingen ab.
Ergänzung der Vollständigkeit halber:
Nicht nur einer, sondern korrekterweise zwei Riegel halten das Tor vom Aufschwingen ab. Der zweite wird an diesem Tor über eine abenteuerliche Stangenverlängerung nach oben in die Zarge gesteckt, siehe Anhang anderer Bildausschnitt aus dem eben schon gezeigten Foto.

Wie gesagt nur der Vollständigkeit halber. Am restlichen Inhalt, Fragen und Aussagen des vorigen Beitrags ändert das natürlich nichts.

Gruß M.
 

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Ganz einfachen Grund hatte meine Frage, ist das Tor überhaupt richtig verschlossen gewesen bei seinem Besuch? Deswegen die Endstellung.
 
Passenger,
der Grund für den Lichtschein, den Du da siehst, ist konstruktionsbedingt und hat mit einer "Endstellung" der Verriegelung des Verschlusses nichts zu tun. Der Verschluß, also diese Stange die sich beim Zudrehen oben/unten einhakt, hat keine Schutzwirkung für das Bauwerk im Sinne von Abdichtung oder Druckresistenz. Er verhindert nur ein Aufziehen des Tores per Hand bzw ein Aufschwingen der Torflügel durch ihr Eigengewicht, nichts weiter.

Die Dicke der Tore und die Geometrie der Scharniere (und damit der Weg, den die Torflügel beim Öffnen/Schließen zurücklegen) bedingt einen ca. 15 cm Spalt zwischen den Torflügeln im geschlossenen Zustand. Dieser ist nur mit einer von außen auf eine Torhälfte geschweißten IIRC etwa 1 cm dicken Platte abgedeckt. Die Tore sind also in keinster Weise "dicht" und sollen es auch nicht sein, daher erübrigt sich auch eine "Gummilippe" o.ä.

Daraus in Verbindung mit anderen Merkmalen kann man wenn man möchte Schlußfolgerungen ziehen zB ob es eine Möglichkeit gab, das Bauwerk zu klimatisieren.

Hier mal ein Foto des vorderen (Nord-) Tores des westlichen Bunkers, entstanden während der genehmigten Öffnung und Vermessung des Bauwerks 2011. Links oben kannst Du den Spalt sehen, durch den Dein gesehener Lichtschein kam. Vermute aber mal, was Du da gesehen hast war nicht wirklich die Sonne (Norden) und auch nicht der Himmel (Vorbau vor dem Tor) :)

Gruß M.


Moin Maus,

vielen Dank für den tiefschürfenden und treffenden Kommentar, deckt sich in wesentlichen Punkten mit meinen Beobachtungen vor Ort. Den ca. 15 cm-Spalt aus "konstruktionstechnischen Gründen" werde ich nie verstehen, 3 mm hätten meiner Meinung nach auch gereicht.

Torspalt.JPG


Die Sonne/den Himmel konnte ich wirklich sehen, allerding nur am Südtor (am Nordtor war es wegen des Vorbaus nur indirektes Licht), geschenkt!

Spekulativ: mit ein paar Lappen am richtigen Ort kann der Bunker klimatisiert sein (nach vielen Funden habe ich den allerhöchsten Respekt vor dem Improvisationtalent der Sowjet-Soldaten), meine Haustür (mit Gummilippe) ist aber dichter. Verglichen mit den Bunkertüren in Himmelpfort habe ich in Vogelsang allenfalls 5. Liga gesehen.

MfG, Christian
 
Den ca. 15 cm-Spalt aus "konstruktionstechnischen Gründen" werde ich nie verstehen, 3 mm hätten meiner Meinung nach auch gereicht.
Passenger,
mir gefällt wie Du denkst :)
Sowohl in Vogelsang als auch in Neuthymen habe ich auch mehrmals kopfschüttelnd vor diesem Spalt gestanden. Letztlich haben wir das dann sowohl vor Ort als auch zeichnerisch gestestet - und ein mm-Spalt reicht tatsächlich nicht, da (wie oben schon gesagt, wegen der Geometrie der Scharniere) die Flügel beim Öffnen/Schließen mehrere cm "in den Spalt hineinschwingen", siehe Anhang. Mit einem schmaleren Spalt zwischen den Flügeln würde man die Tore entweder nicht zu-, oder nicht aufbekommen.

Gruß M.

PS Habe in der Datei eine Hilfslinie gesetzt damit man das noch besser erkennt. Die ist im Browser zwar nicht zu sehen, wird aber beim Öffnen mit PS angezeigt.
 

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Passenger,
mir gefällt wie Du denkst :)
Sowohl in Vogelsang als auch in Neuthymen habe ich auch mehrmals kopfschüttelnd vor diesem Spalt gestanden. Letztlich haben wir das dann sowohl vor Ort als auch zeichnerisch gestestet - und ein mm-Spalt reicht tatsächlich nicht, da (wie oben schon gesagt, wegen der Geometrie der Scharniere) die Flügel beim Öffnen/Schließen mehrere cm "in den Spalt hineinschwingen", siehe Anhang. Mit einem schmaleren Spalt zwischen den Flügeln würde man die Tore entweder nicht zu-, oder nicht aufbekommen.

Gruß M.

PS Habe in der Datei eine Hilfslinie gesetzt damit man das noch besser erkennt. Die ist im Browser zwar nicht zu sehen, wird aber beim Öffnen mit PS angezeigt.

Maus,
vielen Dank für die Blume!

Hab das heute gemäß der Skizze in #353 mal "nachgespielt", geht bei der Stärke der Tore und dem vorhandenen Drehpunkt wirklich nicht ohne diesen Spalt. Was für eine merkwürdige Konstruktion!
Gibt es eigentlich Informationen, wann der Bunker erbaut wurde?

Gutgehn, Christian
 
Was für eine merkwürdige Konstruktion!
Passenger,
also wenn ich bei all den besichtigten sowjetischen Objekten eins glaube gelernt zu haben, dann daß auf den ersten Blick "merkwürdige" Konstruktionen idR nicht gewählt wurden, weil man es nicht besser oder schöner gekonnt hätte wenn man nur wollte.
Im konkreten Fall reden wir von einem Zeitpunkt, wo 3 Jahre später in der SU der erste bemannte Weltraumflug stattfand - d.h. man hat es hier nicht mit Leuten zu tun, die zu doof waren, dicht schließende Türen zu entwickeln. Der Grund für die Wahl "merkwürdiger" Konstruktionen aus ihrer Sicht war, daß es ausreichend war für den geplanten Verwendungszweck.

Gibt es eigentlich Informationen, wann der Bunker erbaut wurde?
Der Bunker in Neuthymen und der östliche in Vogelsang wurden IIRC 1958 errichtet, direkt in Vorbereitung der Stationierung der R-5M. Der westliche in VS wurde wohl erst einige Zeit später fertig, nach dem gleichen Projekt errichtet aber in etwas modifizierter Bauweise (Rippenkonstruktion).

Gruß M.
 
Der Abriß in Vogelsang wurde vorübergehend eingestellt, die Firma Otto D. ist verschwunden: ein weiteres Kino, der Knast-Bereich und das Divisionsstabsgebäude (?) sind jetzt auch "verschwunden" (Bild: 3.10.14):

265.JPG
 
Zuletzt bearbeitet:
Außerdem ist ab heute bis zum Oktober im Rathaus Zehdenick die Ausstellung "Geschichte der Garnison Vogelsang" zu sehen

Die Ausstellung "Geschichte der Garnison Vogelsang" ist jetzt umgezogen und kann bis zum 21.11. in der Kreisverwaltung des Landkreises Oberhavel in Oranienburg (Adolf-Dechert-Straße 1, 2. OG) beischtigt werden. Geöffnet ist immer Mo-Fr von 8-18 Uhr.

Hier dazu die Pressemitteilung des Landkreises OHV: "Über eine militärische Parallelwelt mitten im Wald"
http://www.oberhavel.de/Quicknaviga...244.1&ModID=7&FID=2244.14568.1&NavID=2244.943

Außerdem als Anhang wieder Beispiel einer der Ausstellungstafeln.

Gruß M.
 

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Die Ausstellung "Geschichte der Garnison Vogelsang"
Vorankündigung für alle, die es nicht nach Zehdenick oder Oranienburg geschafft haben, oder für die die Öffnungszeiten da ungünstig waren: Die Ausstellung "Geschichte der Garnison Vogelsang" wird demnächst auch in Berlin zu sehen sein, und zwar im DE/RU Museum Karshorst. Genauere Info folgt dann wenn es soweit ist (etwa Mitte Dezember).

Und noch eine schlechte Nachricht: Habe das zwar noch nicht mit eigenen Augen gesehen, aber ein Bekannter berichtete, daß in Vogelsang die bekannte Reliefwand an der Kalaschnikow-Stele, sowie auch die angrenzenden Gebäude abgerissen sein sollen. Das würde dann auch eins der berühmtesten VS-Motive betreffen, den "traurigen Soldat" an der Seitenwand des Nachbargebäudes, sowie auch das etwas weniger bekannte Relief im Keller.

Zusatzinfo falls das jemand so noch nicht wußte, die Reliefwand und die angrenzenden Gebäude sind überhaupt nur so lange erhalten geblieben, weil der ehm. User "Boulder" im Sommer 2012 bei der Unteren Denkmalschutzbehörde Brandenburg für dieses Ensemble die Prüfung auf Erhalt als Denkmal beantragt hatte. Für die Zeit der Prüfung hatte das einen Baustop zur Folge (die Technik für den Abriß war im Herbst 2013 schon vor Ort und die Baufirma war "nicht amüsiert", daß sie sich um die Reliefwand und Nachbargebäude herumarbeiten mußte).
So konnte wenigstens noch der eine/andere Besucher diese Kunstwerke nochmals (oder auch überhaupt zum erstenmal) vor ihrem endgültigen Verschwinden sehen. Dafür auch hier nochmal ein herzliches Dankeschön an Boulder.

Gruß M.
 
@Maus

Das sind keine schönen Nachrichten. Ich möchte mich an dieser Stelle ebenfalls bei Boulder für seine Bemühungen und den damit verbundenen zeitlichen Aufschub bedanken, der mir einige schöne Photos und Momente vor Ort erlaubt hat!

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Gutgehn, Christian
 
Genauere Info folgt dann wenn es soweit ist (etwa Mitte Dezember).

So, wie angekündigt hier noch die genauen Daten:
Die Ausstellung "Geschichte der Garnison Vogelsang" wird vom 15.12.14 bis 30.1.15 gezeigt im Deutsch-Russischen Museum Berlin-Karlshorst (Zwieseler Str. 4 unweit vom S-Bhf Karlshorst). Genauer Standort ist im Flur zum Kinosaal, dieser befindet sich im UG rechts. Das Museum hat täglich außer Montags bis 18.00 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei.
Wer es also nicht nach Zehdenick und Oranienburg geschafft hatte u/o nur am WE Zeit hat, kann sich die Ausstellung jetzt hier in Berlin anschauen.

Anhang: Plakat im Schaukasten des Museums

Gruß M.
 

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