Die Qual der Wahl – Übernachtung
Zu jeder Reise gehört ja bekanntlich auch die Frage wo man sich abends dann ins Bett haut.
Ok, wenn man sein Weib und die kleinen Bälger in Deutschland lässt, wird man sicher Ärger mit der Liebsten bekommen kann jedoch auch die Tour für sich selbst lockerer gestalten und das Thema Übernachtung duchaus entspannter angehen.
Da ich ja glücklicherweise von ersteren Zwängen entbunden war, habe ich mich also ganz entspannt dem Thema gewidmet. Die Hotellösung für New York wurde etwas weiter oben ja schon erläutert. Aber was nun für Florida, also den zweiten Abschnitt der Tour?
Hier fiel meine Entscheidung zu Gunsten einer Zweifachvariante.
Die ersten beiden Übernachtungen habe ich von Deutschland aus über deutsche Reiseveranstalter per Internet gebucht und bin dann zwei mal vor Ort voll auf die Fresse gefallen.
Beide Übernachtungen, trotz großspuriger Werbung, weit überteuert im Vergleich vor Ort und die großspurig angepriesenen „Superunterkünfte“ stellten sich als schäbige und abgewohnte Hotels dar.
Die Krönung dabei war das „Banana Bay“ in Key West.
Eigentlich gebucht für eine Nacht am südlichsten Ort der USA, also direkt in Key West, mit Aussicht auf einem traumhaften Sonnenuntergang am Strand wurde ich dann in eine Absteige 50 Meilen (80 km) weiter nördlich und ohne Sonnenuntergang am Meer verfrachtet. Protest war zwecklos, da im Kleingedruckten die abgelegene Unterkunftsmöglichkeit vermerkt war.
Naja, vielleicht sah ich ja für die Hotelangestellten nicht so aus wie der „romantische Sonnenuntergangstyp“ und man wollten mir das spießige und verlogene Treiben dort an der abendlichen Strandbar ersparen.
Jut ick hab´s überlebt, nur werde ich beim nächsten mal diesen Fehler der Vorabbuchungen von Unterkünften nicht mehr machen.
Die anderen Nächte hatte ich mir vorab ohne feste Übernachtungsziele und -buchungen gänzlich offen gelassen. Erstens hatte ich so keinen Termindruck und zweitens gibt es ja genügend Hotels bzw. Motels in den einzelnen Regionen zu finden.
Wer vor hat sich auf diese Art durch das Land zu schlafen, sollte sich eines dieser Couponhefte besorgen. Meistens liegen diese bei Mc Donalds oder ähnlichen Einrichtungen im Eingangsbereich rum.
Hier wird, aufgegliedert für die jeweiligen Ortschaften, eine gewisse Anzahl von Hotel- oder Motelbetten beworben..
Je nach Geldbeutel und Geschmack kann man dann vor Ort entscheiden ob und welchen Bettenanbieter man für sich in Anspruch nehmen möchte.
Allerdings ist die beworbene Bettenzahl begrenzt, so das es vorkommen kann, dass das Übernachtungshaus den angepriesenen Preis nicht mehr zur Verfügung hat. Aber auch das sollte kein Problem sein, denn wie gesagt, Betten gibt es in Florida wie Sand am Meer.
Was ich noch erwähnen möchte, ist die Auswahl des Hauses. Gerne schaut man ja auf den Preis und hofft das es schon ok sein wird. Habe ich an sich auch so gemacht und bin im großen und ganzem nicht unbedingt schlecht dabei gefahren. Bis ich in Homestead ein äußerst negatives Erlebnis hatte.
Was war geschehen?
Ich war schon ziemlich spät dran und hatte mich für das Super-8 Motel in Homestead am Golf von Mexico entschieden.
Gut, die Gegend um das Motel sah zwar nicht so besonders schön aus, dafür lag das Motel an einer belebten Straße und schien somit sicher. Also rein, gebucht und die erste Entäuschung erlebt.
Die Einrichtung des Zimmers hatte augenscheinlich das gleiche Alter wie das mürrisch in der Reception dahinvegetierende „alte Mädel“. Der Preis von 77,- USD (fürs Zimmer :highly_amused

erschien mir bei diesem Anblick dann auch bei weitem überteuert. Aber egal...ich wollte nur noch schlafen.
Bis ich dann gegen 23:00 Uhr von lautem Geschrei und Geräuschen die Pistolenschüssen ähnelten geweckt wurde. Tja, was nun? Die Motelwände aus Holzplatten und die dünne Zimmertür ebenerdig zum dunklem Parkplatz....eben alles wie in einem schlechten Western.
Nach kurzem Zögern war für mich klar das ich sofort meine Sachen ins Auto schmeiße und mir schleunigst eine andere Bleibe suchen werde. Auch die Ankunft eines Streifenwagens hat mich davon nicht mehr abhalten können.
Und weil ja ein Unglück selten allein kommt, habe ich bei meiner überstürzten Abreise gänzlich die Orientierung in der Gegend verloren.
So hatte ich dann zusätzlich noch das zweifelhafte Vergnügen mit meinem fetten und nagelneuen Mietwagen die Seitenstraßen eines eh schon nicht so sonderbar empfehlenswerten Stadtteiles von Homestead alleine bei Nacht anzuschauen zu dürfen. Ist schon erstaunlich wie Dunkel in solch einer Situationen die spärlich beleuchteten Nebenstraßen dann empfunden werden die man tagsüber noch ohne jegliche negative Gedanken durchfahren ist.
Im nachherein (und wieder mutig) betrachtet, hätte man da eigentlich die besten Bilder vom wirklichem Nachtleben der schwarzen Bewohner machen können. Aber der Gedanke kam mir erst als ich im „Ramada Inn“ mein „sicheres“ Zimmer bezogen habe.
Ich muss aber auch Fairerweise dazusagen, das dies meine einzigste negative Erfahrung im Betreff Sicherheit in den USA war. Was sich für michjedenfalls in diesem Fall bestätigt hat, war der Tipp das man auch auf sein Bauchgefühl achten sollte....und das war bei diesem Motel eigentlich schon sehr schlecht.
Mein Fazit bezüglich Unterkunft ist das man nicht unbedingt vom Preis der Unterkunft auf die Qualität derselben schließen kann. Das wird aber nicht nur in USA so sein, sondern überall. Da der Zimmerpreis nicht nach Personenanzahl berechnet wird sondern eben nur als Zimmer insgesamt, würde ich empfehlen bei einer Gruppe immer ab einen Preis von ca. 100,- USD zu mieten. Ab dieser Größenordnung kann man eigendlich relativ sicher sein dass man keine "Absteige" erwischt.
Hier mal einige Bilder von verschiedenen Unterkünften die ich so mit Coupon erwischt habe. Preislich von 49,- bis 99,- USD gelegen.
Gruß
Lutz
p.s.: Bild 6 ist natürlich ein Scherz. Jedoch hatte ich bei 2-3 Zimmern während der Tour das Gefühl in so etwas zu nächtigen. :dejection: