Tucson: AZ "Flugzeugfriedhof", 309th Aerospace Maintenance and Regeneration Group

jollentreiber

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Tucson: AZ "Flugzeugfriedhof", 309th Aerospace Maintenance and Regeneration Group

Tach die Gemeinde,

jetzt könnte ich ja dem neuen Trend folgend hier einige mit Photoshop bebastelte Bilder von Flugzeugteile einstellen und das ganze dann auch noch als sehr geheime und nicht offen genannt werden sollende Location verkaufen. Könnte man machen und würde auch viel Schreiberei ersparen.

Nee, mach ich aber nicht und geheim ist der Ort, den ich heute hier mal vorstelle, auch nicht. Jeder hier im Forum hat davon sicher schon mal gehört. Der Platz in der Wüste von Arizona, auf dem die ausrangierten Flieger der US Streitkräfte in der Sonne schmoren.

Der „Flugzeugfriedhof“ der 309th Aerospace Maintenance and Regeneration Group (AMARG).

Meine diesjährige „Route 66 Tour“ nutzte ich auch um mal einen kleinen Abstecher ins „nur“ 550 km entfernte Tucson mit einigen sehenswerten Zielen der Region zu machen.
Eines davon war eben dieser doch einmalige „Flugzeugfriedhof“ in der Gluthitze der Sonora-Wüste.


http://www.dm.af.mil/units/amarc.asp






Also fliegen wir jetzt mal schnell rüber über den Atlantik und landen in den immer warmen Ort Tucson im Bundesstaat Arizona!!

https://maps.google.com/?ll=32.16077,-110.84433&z=14&t=h



Auf einer Fläche von über 10 km², neben der dortigen Davis-Monthan Air Force Base, lagern seit Mitte der 60er Jahre, als einzigster Standort in den Vereinigten Staaten, diverse ausrangierte Flugzeuge des US-Militärs.



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Teils eingemottet für die weitere Verwendung oder eben zwischengelagert bis zur späteren Verwertung als Ersatzteilspender, stehen die Luftfahrzeuge zu Hunderten im warmen und trockenen Klima der Sonora-Wüste.




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Da die Anlage zum Bereich der Air Force Base gehörig ist, ist eine selbstständige Erkundung des Geländes natürlich nicht möglich. Ein Weg, sicher er einfachste um auf die Anlage zu kommen, ist eine Tour über das Pima Air & Space Museum zu nutzen. Im klimatisierten Bus geht es dann, nach Kontrolle der persöhnlichen Dokumente und ohne Gepäck, zu einer ca. 2 stündigen Rundfahrt auf das weitläufige Gelände.




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Leider ist aus Sicherheitsgründen ein freies Begehen der Abstellorte nicht machbar. Wäre ja zu schön gewesen sich die vielen Flieger noch näher anzuschauen. Diese Möglichkeit ergibt sich jedoch und in ausreichenden Maße im o.g. Museum (dazu kommt ein extra Bericht).

Also rein in den Bus und nach einer nochmalige Kontrolle durch das Wachpersonal der Base auf das riesige Gelände. Aufgeteilt in zwei Hauptbereiche (Lagerung und Verwertung) ging es dann erst mal in den Abstellbereich der lagernden Luftfahrzeuge.





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In langen Reihen und alle Öffnungen und Fenster mit einer weißen Folie abgeklebt standen sie da. Die Flieger, die ich mir sonst nur über Google Earth angeschaut habe, ja genau diese waren nun zum greifen nahe.

Unglaublich nicht nur die Größe des Gelände, auch die Vorstellung über den Wert der abgestellten Maschinen in Dollar könnte einem ganz schwindelig machen säße man nicht in einem angenehm kühlen Bus und hat auch gar keine keine Zeit zum „schwindelig werden lassen“.

Was soll´s, schauen, staunen und photographieren.





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Fortsetzung folgt umgehend.
 
Fortsetzung Teil II

Ein Eindruck jagt den nächsten nur das mit der jeweils richtigen Fensterseite im Bus ist so ein kleines Problem.

Glücklicherweise bin ich noch nicht in dem Alter das ich gezwungen bin meine Reisen und Touren mit einem Sack voller 70-80jährigen Rentnern in einem Bus machen zu müssen und brauche mich auch sonst nicht um einen guten Fensterplatz zu streiten. Diese Aktion hier, auf der „309th Aerospace Maintenance and Regeneration Group“, war aber leider nicht anders machbar....ist trotzdem jedem zu empfehlen der mal die Möglichkeit hat und sich in der Region von Arizona aufhält.





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Der Bus fährt sehr gemächlich über das Gelände und ein fachkundiger Begleiter erläutert einem auf den Stationen die einzelnen geschichtlichen Fakten zu den abgestellten Flugobjekten. Ich hatte das Glück einen ehemaligen Piloten zu erwischen der nicht zu jedem von ihm geflogenen Flieger alle Detaildaten bis ins kleinste erläuterte, sondern wesentliche Daten zu allen Haltepunkte beisteuerte.




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Es soll aber wohl auch gewisse „Selbstdarsteller“ geben die, wegen vertrödelter Zeit, den „Schrottplatz“ dann nicht mehr schaffen. Dieser östlich gelegene Teil des Areals gibt dann auch den, der bis jetzt noch nicht sprachlos war den Rest.




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Fast so weit das Auge reicht steht hier teildemontierte Flugtechnik aller Bereiche der US Streitkräfte.
Ist schon komisch anzuschauen wie z.B. Jagdflieger, ganz ohne Fahrwerk, nur auf Holzstapel abgestellt so in „Reih und Glied“ stehen. Scheinbar zivile Flugzeuge ohne Leitwerke und alte B52 Bomber mit abgetrennten Flügeln ein trübes Bild bieten.





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Fortsetzung folgt umgehend.
 
Fortsetzung Teil III


Verwertbare Teile werden hier ausgebaut und als Ersatzteile wiederverwendet, der Rest dann an Verwerter abgegeben die sich weitläufig um das Areal angesiedelt haben. So können viele hunderte Menschen in und um Tucson alleine nur durch die Existenz des Platzes ihren Lebensunterhalt für sich und ihre Familien verdienen.




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Na jut, das mal als kleinen Bericht zu meinem Besuch der "309th Aerospace Maintenance and Regeneration Group" im Mai 2013. Die Tour startet von Montag bis Freitag am Vorplatz des Pima Air & Space Museum und kostet 7,- USD.

Man benötigt, so man nicht in Begleitung eines Erziehungsberechtigten und über 16 Jahre ist, einen Lichtbildausweis/Pass und es sollten auch keine großen Taschen mitführt werden.

Was auch noch ratsam wäre, ist das man nicht unbedingt Stolz wie Bolle sein größtes Teleobjektiv an der Knipse zur Schau stellt. Könnte sein das sich dann bei der Einfahrtkontrolle auf das Militärgelände einige Fragestellungen ergeben.



Alles klar?

OK....dann also schnell wieder zurück ins regnerische Deutschland und etwas Geld verdient für einen eigenen Besuch des „Flugzeugfriedhofes“ in Tucson, AZ.



Aber keine Abreise ohne noch ein Bild welches gänzlich ohne Technik auskommt und die Schönheit der Sonora-Wüste wiederspiegelt.



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Gruß
Lutz

Falls Fragen, Hinweise oder weiteres zur AMARG, gerne hier im Strang als weiterführende Beiträge.
 
Sehr schöner Bericht! Kannte den Ort bisher nur aus einem drei ???-Hörspiel. ;)

Und die Bilder kann ich alle sehen. Denke jedenfalls, dass das alle sind.
 
Ob die Russen auch so ein Gelände haben?

Das könnte ich mir durchaus vorstellen.
Alleine schon um während der damaligen Abrüstungsphase im kalten Krieg der gegnerischen Seite per Satellitenüberwachung zu zeigen das sie sich an den Abrüstungsabkommen in Form von Verschrottungen von KW Trägern oder Raketen gehalten haben.

Auch dafür wurde z.B. der Platz in Tucson von Seiten der USA genutzt.

Genaueres können/werden uns sicherlich unsere SU Experten hier im Forum sagen können.

Gruß
Lutz
 
Etwas vergleichbares wie AMARC gab, gibt es in der SU bzw. Nachfolgestaaten nicht. Sogar weltweit einmalig. Sei es die Anzahl der Flugzeuge, der Status der Konservierung oder die Entkonservierung um die Flugzeuge wieder zu nutzen.
 
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