Tschechische Benes-Linie / Tschechen Wall

544willy

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sehr zu empfehlen die Artilleriewerke an den tschechischen Grenzlinien!

etwas zum Artilleriewerk "Boudenkoppe" zur Sicherung des Glatzer Tales um Grulich.
nachfolgender link zur Baudenkoppe zwecks Info


http://www.bunkry.cz/bouda/english.asp


Artillerie Festung BOUDA (Baudenkoppe)

Nach der Machtuebernahme durch Adolf Hitler im Jahre 1933 verschlechterten sich die Beziehungen zwischen Deutschland und der Tschechoslowakei. Die Revision der Ergebnisse der Versailler Vertrag in Europa war deutlich zu sehen.

Mit Ausnahme von Oesterreich und Rumaenien war die Tschechoslowakei ein multinationaler demokratischer Staat. Die Tschechoslowakei hatte eine lange Grenze mit autoritaeren Staaten. Die Deutsch-Tschechoslowakische Grenze war 1545 Kilometer lang. Nach dem Anschluss von Oesterreich an Deutschland im Jahre 1938 wurde die Grenzlinie zum Deutschen Reich 2103 Kilometer lang! Neben Deutschland war auch Ungarn ein potentieller Gegner. Die gemeinsame Grenze mit Ungarn war 832 Kilometer lang. Auch die Grenze zu Polen (948 km) wurde immer unsicherer.

Nach einer Studie ueber die Durchfuehrbarkeit einer Verteidigung sowie die Analyse aller Ressourcen und moegliche Alternativen wurde, aufgrund der Empfehlung des verbuendeten Frankreich, der Aufbau eines gigantischen System von Befestigungsanlagen zur Landesverteidigung entlang der deutschen Grenze und im Inneren des Landes beschlossen.

Konstukteure und Festungspioniere aus dem verbuendeten Frankreich unterstuetzten die tschechoslowakischen Festungspioniere mit ihreren militaerischen Spezialkenntnissen und Erfahrungen aus dem Bau der Maginot- Linie. Parallel dazu wurden die Streitkraefte in der Tschechoslowakei modernisiert.

Die Artilleriewerke und Infantriewerke sollten
den Schutz der wichtigsten Zentren der Wirtschaft und der Verwaltung,
die ungestoerte Mobilisierung der tschechoslowakischen Armee und
ihren Einsatz fuer die Verteidigung garantieren.
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Aufgrund der extremen Laenge der Grenze und die strategisch unglueckliche Form der Tschechoslowakei konnte eine ununterbrochene Linie von schweren Befestigungen nicht finanziert werden.

Nur an den strategisch wichtigsten Stellen waren schwere Befestigungen geplant. Diese 1.300 schweren Bunkern sollten als Hindernis den Gegner fuer einige Wochen binden. Spezielle unterirdische Ausruestung und erweiterte logistische Einrichtungen zur Versorgung mit Munition, Wasser und Lebensmittel sollten eine Verteitigung fuer ein paar Wochen garantieren.

Die leichten Anlagen vom "Bautyp 36" (Maschinengewehr Bunker mit Schießscharten) waren die haeufigsten Elemente in der Befestigungslinie. Mit dem weiterentwickelten Bautyp 37 war ein Ausbau mit einer Anzahl von 16.000 Bunkern bis Anfang der 50ziger Jahre geplant. Diese leichten Bunkeranlagen sollten den Angriff des Gegners verzoegern.

Bis zur "Sudetenkrise" im September 1938 wurden fast 10.000 leichte und 229 schweren Anlagen errichtet. Fuenf massiven Artillerie Festungen sind konstruktiv fertiggestellt worden, fuenf weitere Befestigungen waren noch im Bau und fuenf weitere Befestigungen waren noch in der Planungsphase. Insgesamt bestand die Verteidigung aus 15 Atilleriefestungen. Diese waren in der Linie zwischen den Staedten Maehrisch Ostrau (Ostrava) im Osten und Trautenau (Trutnov) am Rande der Sudeten im Westen verteilt.

Die Sudetenkrise wurde durch die azionalsozialiste Propaganda Deutschlands angeheizt. Die Propaganda der Nazis fuehrte in den westlichen und oestlichen Grenzregionen im Sudetenland zu einer Eskalatioin der politischen Spannungen und zu offenen Revolten zwischen den Bevoelkerungsgruppen.

Am 23.09.1938 beginnt die allgemeine Mobilmachung der tschechoslowakischen Streitkraefte. Nach genau 20 Jahren des Friedens stand Europa erneut am Rande eines neuen Krieges. Am 29.09.1938 begann die Vier-Maechte-Konferenz in Muenchen, wo Adolf Hitler, Edouard Daladier, Neville Chamberlain und Benito Mussolini die ethnische Trennung der deutschen und der tschechischen Bevoelkerung beschlossen.

Die zukuenftigen Grenzen des neuen tschechischen Staates wurden in Abwesenheit der tschechischen diplomastischen Vertretern neu bestimmt. Die beiden Garanten fuer die Unabhaengigkeit der Tschechoslowakei, Frankreich und England als tschechoslowakische Verbuendete wurden auf drastische Weise politisch entwertet. Innerhalb von 10 Tagen (bis zum 10. Oktober 1938) mussten die deutschsprachigen Grenzeregionen an Deutschland abgetretenen werden.

Durch die Abtretung von fast 20.000 Quadratkilometer an Deutschland und 12.000 Quadratkilometer an Ungarn und Polen hatte die ehemalige Tschechoslowakei nicht nur ein großes Potenzial ihrer Wirtschaft verloren, sondern verlor auch bis Ende des Krieges 1945 auch fast alle ihre Fortifikationen fuer die Verteidigung seiner Grenzen.

Durch die neue politische Konstellation in Mitteleuropa wurden die Arbeiten an dem tschechoslowakischen Verteidigungssystem im Oktober 1938 gestoppt.

Die Artillerie Festung BAUDENKOPPE ist einer der fuenf konstruktiv fertiggestellten Festungsanlagen und die Einzige, die fuer die Oeffentlichkeit in ihrer urspruenglichen Form erhalten ist. Sie besteht aus fuenf Bastionen der staerksten Baustufe (Stufe IV). Die Decken und die Waende in der aeußeren Richtung eines zu erwarteten Angriffs sind bis zu 3,5 Meter dick und widerstehen den Beschuss bis Kaliber 42 cm sowie direkten Treffer aller Fliegerbomben zu jener Zeit.
Diese Bunker sind mit einem unterirdischen System von Tunneln und Kavernen verbunden. Diese enthalten alles, was die Garnison von 316 sorgfaeltig ausgewaehlt und speziell ausgebildete Soldaten zur Erfuellung ihrer Aufgaben des Grenzschutzes benoetigen. Außerdem sollte die Festungsanlage zur Verstaerkung der Einheit eine halbe Infanterie Abteilung (87 Maenner) aufnehmen. Die Befestigungen sollten einen Luftangriff oder spezielle Angriffe der Infantrie und Pioniere aushalten. In Kriegszeiten war die Staerke der Mannschaft auf 400 Mann beziffert. Selbst ein voelliger Einschluss garantierte einen moeglichen Widerstand der Befestigung fuer ein paar Wochen.

Der Bau der Festung BAUDENKOPPE begann am 01.10.1936. Mit Hilfe von 800 Arbeiter und Bauunternehmer aus Prag wurde in weniger als 24 Monaten die Anlage errichtet. Die Kosten fuer Material und Lohn beliefen sich auf 28,5 Millionen Kronen, ohne die Kosten fuer die militaerische Ausruestung. Waehrend des Hoehepunktes der "Sudetenkrise" im September 1938, wurde die Fertigstellung der Festung im fieberhaften Tempo forciert. Wichtige Teile der Inneneinrichtung und der Bewaffnung (Atilleriekarusell mit den beiden 100 mm Haubitzen) waren noch nicht eingebaut. In den Infrantriebunkern war die vorlaeufige Garnison von 119 Soldaten der 5/19. Grenzregiment unter dem Kommando von Major Jan Spale (Inf.-Ing.) bereit fuer die Abwehr der Angreifer.


fortsetzung folgend
 
AW: Fahrt zur tschechischen Benes-Linie

Teil 2
Unsere Tour beginnt am Eingang vom Bunker KS 22a. Er befindet sich am Hang des Berges. Hier war der Haupteingang abgewandt von der gedachten Richtung des moeglichen Angriffs fuer Soldaten und fuer die Versorgung der Festung. Die Waffen am Eingang des Bunkes dienten nur als Zugangsverteidigung. Der rechte Kampfraum wurde mit einem schweren Maschinengewehr Modell 37 (k) ausgeruestet. Im linken Kampfraum wurde ein leichtes Maschinengewehr Modell 26 (lk) installiert. Zwei gepanzerte Stahl Kuppeln (Zlk), aus einem speziellen Stahl (Waende 30 cm dick, Gewicht 52 Tonnen) wurden in der Decke eingebaut. Sie hatten vier Schießscharten fuer ein leichtes Maschinengewehr zur Verteidigung fuer jede Kuppel. Das vierte leichte Maschinengewehr sicherten den Eingang und blockierten den Zugriff auf den Bunker bei zerstoerter Tuer. Die Soldaten erreichten schnell ueber Steigeisen und Leitern die Scharten (zo).

Durch Beschussversuche waehrend der Zeit des Krieges wurde der Eingang des Bunkers schwer beschaedigt. Die Schartenkuppeln wurden herausgerissen und zusammen mit aehnliche Bauteilen fuer den Bau von Festungsprojekten in Deutschland verwendet. Noch heute findet man gepanzerte Elemente (Kuppeln und Schießscharten) aus der tschechischen Produktion in die Befestigungen der ehemaligen deutschen Ost - Regionen (Festungsfront Oder Warthe Bogen) und vor allem entlang des Atlantikwalls in der Normandie, Bretagne, in Daenemark und Norwegen. Die Kuppel fuer eine Infanterie Bunker der leichten Baustufe (Stufe II) ist ein wenig schwaecher und wiegt nur 21 Tonnen mit einer Wandstaerke von 20 cm Dicke. Auf der linken Seite des Einganges ist eine Kuppel zu sehen. Hier bekommt der Besucher einen Eindruck vom Bau einer solchen gepanzerten Kuppel.

In den Jahren 1949 und 1950 wurde der beschaedigte Zugang zum Bunker renoviert. Die beschaedigten Teile wurden fachmaennisch gesprengt (die Bohrungen fuer die Sprengloecher sind klar erkennbar) und anschliesend nach den urspruenglichen Bauplaenen aufgebaut. Aus diesem Grund sehen sie noch heute die Trennung zwischen den neuen und alten Beton. Die anderen Bauteile wurden nicht renoviert (zu sehen am unvollstaendige rauhem Beton und Reste von Schalholz).

Der eigentliche Eingang ist durch einen massiven Falltuer und zwei dickwandig Stahltueren gesichert. Die erste Tuer war eine Falltuer, versenkbare in den Keller, bestehend aus (5 bis 7) cm dicken gehaerteten Stahl). Diese 6 Tonnen schwere Tuer wurde mit Hilfe eines Gegengewichts innerhalb von 15 Sekunden geschlossen. Um die Ecke gab es noch eine Tuer Stahl aus 4 cm dickem Stahl. Diese zweiflueglige Schiebetuer wurde mit einem Gegengewicht von 4 Tonnen innerhalb von 30 Sekunden geschlossen. Die beiden Tueren wurden gasdicht ausgefuehrt (Gas Schleuse). Hier konnten Lastwagen und Ladung dekontaminiert werden. Hinter der zweiten Tuer befindet sich der Bahnhof der Schmalspurbahn. Hier erfolgte die Umladung der Waren vom LKW auf die Transportwagen der Bahn.

Auf der rechten Seite der LKW Schleuse gibt es einen Personaleingang (E). Dieser wurde mit einer Gewehrscharte gesichert (r). In diesem Zugangsbereich finden Sie auch Rohre fuer den Lufteinlass der Klimaanlage fuer die gesamten Festung. Der Zugangsbunker enthaelt zwei Kampfraeume (S), ein kleinen Filter - Raum (F), Munitionsdepot (Mk), zwei Manschaftsraeume (Um6; Up1), zwei Funkraeume (R), den Befehlsraum fuer den Kommandanten des Eingangsbunkers (SV), Toilettenanlagen WC (L), ein Lagerraum (P), und eine Werkstatt mit Ausruestung und Lager (Y).

Zu Beginn einige Erklaerungen vor unserer Tour durch die Stollen und Tunnel
Wir bitten Sie, ihre Schritte auf der Treppe langsam und sorgfaeltig zu setzen, bis sich Ihre Augen an die Lichtverhaeltnisse und unterirdischen Bedingungen angepasst haben. Waehrend der Tour bitten wir Sie zu beachten, dass gelegentlich Kanaele im Fussboden der Etage eingelassen worden sind. Bei Ausfall des elektrisches Lichtes bitte wir Sie, an Ihrem Ort zu warten, bis Hilfe vom Museeumspersonal kommt.

Zwei massiven Stahlbeton Saeulen fehlen im Bereich Anlieferung. Diese wurden vermutlich waehrend des Krieges gesprengt. Sie erreichen den Stollen ueber eine schraege Rampe mit 26 Stufen. Es gibt Kanaele in der Treppe fuer die Schienen und die Kabel-Schleppe der Schmalspurbahn. Besondere keilfoermige Rollboecke wurden fuer die Umladung der Arbeiten an der Rampe eingesetzt. Einen restaurierten Rollbock der beiden urspruenglich Anlagen koennen Sie auf der linken Seite des Stollens auf der Schiene betrachten. Diese speziellen Wagen dienten als operative Hilfsmittel fuer den Transport der tatsaechlichen Waggons der Schmalspurbahn zu den Stollen. Damit entfiel ein doppeltes Verladens der Gueter.

Erklaerungen an der Rampe
Am Anfang des Haupt-Stollens sehen Sie auf der rechten Seite den Zugang zu den fast 70 m langen Entwaesserungstunnels. Er zog Wasser und Abwasser aus der Befestigung in das Tal unter dem Eingang.
Sichtbare Schaeden der Decken und der Waende zeugen von einem unvollstaendige Bau in den Jahren nach dem Krieg.
An dieser Stelle erkennen wir einen scheinbar unlogischen Verlauf der Schienen der Schmalspurbahn. Den Grund dafuer finden wir in einer bestimmten baulichen Entscheidung. In diesem Teil befinden sich die Eingaenge zu den Munitionskammern zu beiden Seiten des Hauptstollens. Vor diesen Eingaengen gab es auch eine Zugangsverteidigung hinter einer Trennwand mit einer Maschinengewehr Scharte und einer gepanzerten Tuer aus 3 cm dickem Stahl.


Erlaeuterungen zur Rollsperre 1 und der Haupt Filter Kammer
Nur ein paar Meter weiter finden Sie die Rollsperre 1. Die deutsche Festungspioniere sowie andere Experten der deutschen Armee haben an den tschechischen Fortifikationen verschiedenen Tuersysteme getestet (Beschussversuche). Diese entwickelten Tuersysteme bauten die Deutschen spaeter in ihre Bunkersysteme am Westwall, den Startrampen fuer V1 V2 V3 (LaCoupole, LeBlockhaus, Mimoyecques) ein.
Die verschiebbaren Sperre besteht aus einem massiver Block aus Stahlbeton, 1 Meter dick, Gewicht von 20 Tonnen. Durch diese Konstruktion wurde der Eingang der Haupt Filter Kammer neben dem Maschinenraum blockiert. Zusammen mit der teilweisen Erneuerung der Befestigung in den 50er Jahren wurde die urspruengliche Verwendung der Kavernen geringfuegig geaendert. Der Filter Raum ist nicht fuer die Öffentlichkeit zugaenglich. Die hier installierten Batterien von Filtern reinigten die von ausssen angesaugte Luft bei Gas-Alarm. Konstanter geringer Überdruck sicherte in der gesamten Festung, das keine verunreinigte Luft von aussen den Innenraum erreichen konnte. Mit diese Technik der Klimaanlage war es moeglich einezelne Kampfbunker und Stollen mit Warmluft zu beheizen. Hinter der Filter Kammer finden Sie die Rollsperre 2


Erklaerungen am Kraftwerk und Tanklagers
Auf der rechten Seite des Stollens sehen Sie eine 25 m lange Kaverne. Hier wurden Heizmaterial, Wasser, Treibstoff und Schmiermittel gelagert. Die Kaverne steht ueber 2 schmale Stollen in Verbindung mit dem 30 m langen Maschinenraum.
Im Kraftwerk sind drei Dieselmotoren mit 80 kVA als netzunabhaengige Stromversorgung fuer die Festung installiert. In Friedenszeiten erfolgte die Stromversorgung von außen. Im Maschinenraum befanden sich zwei Kompressoren (komprimierte Luft von 60 atue) angetrieben durch lansam laufende Dieselmotoren. Die Einrichtung einer Werkstatt befindet sich ebenfalss im Maschinenraum. Unter dem Maschinenraum war in eine weiterer Kammer fuer die Schalldaempfer der Abgasanlage. Das Auspuffrohr laeuft durch die Stollen nach Aussen. Als Notfallbeleuchtung stand ein kleiner Motor mit 8 kVA und Kerosin Leuchten zur Verfuegung. Dieser ganze Bereich sollte bis 1939 installiert und ausgestattet sein, so dass die Garnison Lampen und Stromversorgung in der Festung (Baustelle) hatte. An dieser Stelle ist das darueberliegende Gebirge mehr als 30 m dick.
Im Zuge der Rekonstruktion der Festung haben wir den Maschinenraum in das urspruenglichen Tanklager verlegt. Der urspruengliche geplante Maschinenraum ist aufgrund der Bauarbeiten in Kriegszeiten schlecht zugaenglich.



fortsetzung folgend
 
AW: Fahrt zur tschechischen Benes-Linie

Teil 3
Erlaeuterungen zum Haupt Munition Depots M1
66 m von der Rampe befindet sich das Haupt Munitionsdepots M1. Die 40 m lange Hoehle sollte als Depot fuer 6.000 Artillerie Granaten Kaliber 10 cm dienen. An der Rueckwand finden Sie eine Nische mit einer Brunnenkammer fuer Trinkwasser. Die Kaverne sollte durch zwei Ziegelwaende und durch eine 10 mm dicke Stahl Tuer abgetrennt werden.

Der Brunnen wird unter dem Fussboden mit dem Hauptbrunnen auf der anderen Seite des Stollens verbunden. In ihm koennen Sie die Installation von drei Wasserpumpen sehen. Von dieser zentralen Stellen wurde die Wasserversorgung fuer die gesamte Befestigung gewaehrleistet. Unter dem Fussboden ist der Haupt Wassertank fuer den Wasservorrat. Eine der Pumpen diente nur fuer Loeschwasser zur Brandbekaempfung. Alle exlposoinsgefaehrdeten Kavernen wurden mit einer Sprinkleranlage ausgeruestet.

Raeume mit Spinkleranlage:
Vorbereitung Kammer fuer die Artillerie Munition - ersten Raum auf der rechten Seite in der Munition Dump M1,
Vorbereitung Kammer fuer die Infanterie Munition - dritter Raum auf der gleichen Seite,
Handgranaten Depot - vierter Raum,
in der zweiten Kaverne in denen die Maschinengewehr Munition gelagert wurde
Depot fuer Fackeln. Aufgrund der Sensibilitaet und dem Risiko von pyrotechnischen Erzeugnissen war hier spezielle Konstruktion geplant, der Zugang wurde zweimal abgewinkelt und mit einer 10 mm dicke Drucktuer aus Stahl verschlossen und mit einer Sprinkleranlage ausgeruestet.
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Waehrend der Mobilisierung der tschechischen Armee im September 1938 war ein Teil der erforderlichen Munition bereits vorhanden. Mehr als 1 Million Stueck Maschinengewehr Munition Kaliber 7,92 mm lag bereits in der Festung.

Erklaerungen zu den nicht betonierten Tunnel
Wie bereits gesagt, die Festung wurde teilweise in den Jahren 1949 und 1950 renoviert. Neben den Reparaturarbeiten am Eingang und in den Raumen an den vorderen Teil der Stollen wurden neue Kavernen als Lagerraeume in den Fels gearbeitet. Mit insgesamt elf Kavernen sollte die Festung zu einem großen unterirdischen Depot ausgebaut werden. Obwohl die Arbeit an den ersten beiden Tunnels begonnen worden sind, sind diese nie fertig gestellt worden. Diese beiden Tunnel auf der linken und rechten Seite des Haupt Stollens schlug man in den massiven Felsen. Diese unterirdischen Baustellen sind heute in den Wintermonaten Zuflucht fuer einige Dutzende Fledermaeuse.

Gegenueber dem zweiten unvollstaendige Tunnel (etwa 30 Meter lang) finden Sie einen kleinen Raum, die sogenannte untere Kabel Kammer. Auf dem Boden sehen Sie eine Steckdose aus Stahl und in der Decke die Oeffnung eines Stahlrohrs. Dies Rohr fuehrt senkrecht nach oben mehr als 45 Meter durch den Berg und endet in einer speziellen Anlage. Diese sogenannte obere Kabel Kammer. An der Decke befindet sich eine weitere Stahl Steckdose. Zwischen den beiden Steckdosen wurde ein Stahlseil gespannt, es diente als Halterung fuer das Telefonkabel. Von der oberen Kammer fuehrten ein Kabel in 3 m Tiefe unter der Erdoberflaeche. Die zweite Kabel Kammer ist ein paar Meter weiter auf der rechten Seite. An dieser Stelle ist das darueberliegende Gebirge fast 50 Meter dick. Die dritte Kabelverbindung lief direkt aus dem Dorf Techonon (dort finden Sie auch heute noch die Kasernen der Garnison aus fruehrer Zeit) in den Zugang zur Festung. Diese redundanten Fernmeldeleitungen sollten eine sichere und zuverlaessige Verbindung der Festung mit anderen militaerischen Einheiten gewaehrleisten auch bei schweren Kaempfen und Zerstoerung durch Artilleriebeschuss sowie Fliegerbomben.

Kleine Nischen, die in regelmaeßigen Abstaenden auf der linken Seite der Stollen sind Ausweichstellen bei Durchfahrt der Schmalspurbahn. Die Konsolen unter der Decke auf der rechten Seite, dienen als Halterungen fuer Stromkabel, Telefonleitungen, Wasserleitungen und in einigen Abschnitten fuer die Rohre der Klimaanlage.


Erlaeuterung am Gangkreuz von Stollen vor der Kaserne (Mannschaftsraeume)
225 m hinter der Munitionsdepot M1 stehen Sie jetzt an einer Kreuzung von Stollen. Hier oben ist das darueberliegende Gebirge fast 60 Meter dick. Wir stehen unter dem Gipfel des Berges BAUDENKOPPE. Von hier erreichen wir die Bloecke K - S22, K-S21 und K-S23. Hinter uns liegt der Zugangsbunker. Am Ende des 180 m langen Stollens befindet sich der Zugang zu dem Fahrstuhlschacht und dem Treppenhaus zu dem Infanterie Block K - S24. In der kleinen Übergabestation erfolgte die Umladung der Maschinengewehr - Munition fuer diesen Bunkerblock von der Schmalspurbahn auf kleine Wagen mit Gummiraedern. Der Stollen fuehrt nach links zu den Eingaengen der Mannschaftsraeume und dem Ambulatorium.

Das Ambulatorium ist in den hinteren Teil des ersten Saal der Kaserne. Hier ist ein kleiner Raum fuer kontaminierte Kleidung, fuer die Toiletten und eine Dusche, ein Krankenzimmer mit drei Etagenbetten, ein Ankleideraum und eine Apotheke. Die Abtrennung der Einzelzimmer sind nur noch durch Spuren an der Decke oder auf dem Fußboden erkennbar. Die Trennwaende wurden die in den 50er und 60er Jahren durch die Bevoelkerung der benachbarten Doerfer benoetigt.

Die Infanterie Block K-S24 ist auch fuer die Öffentlichkeit geoeffnet. Die Treppenhaus Achse hat eine Hoehe von 31 Metern und die 167 Treppenstufen. In der Mitte der der Achse der Treppe war ein Aufzug fuer Werkstoffe (Vy) mit einer Tragfaehigkeit von 400 kg geplant. Die Infanterie Block K-S24 (Besatzung: 26 Soldaten) war stark bewaffnet. Die wichtigsten Waffen waren zwei schwere Maschinengewehre (2k) in der Beton Scharte montiert (2k im Kampfraum mit dem Buchstaben S) sowie zwei leichte Maschinengewehre Modell 26 (lk) in den Hilfs-Schießscharten. Zusaetzliche wurden zwei Maschinengewehre in einer gepanzerten Kuppel (K2k) montiert. Zwei gepanzerte Kuppeln (Zlk) wurden mit einem leichten Maschinengewehr ausgeruestet. Aufgrund des schwierigen Gelaendes wurden keine Panzerangriffe fuer moeglich gehalten. Der Bunker hat einen normalen Eingang, das ist eine Raritaet fuer eine solche Bebauung. Der Eingang (E) wurde fuer die Patrouillen der Wachposten verwendet. In dem Infanterie Bunker gab es zwei Munition Depots (M), eine Filter Kammer (F), zwei Mannschaftsraeume (Up2, Um6), ein Lager (P), ein Befehlsstand (SV), ein Vorbereitungsraum (T) sowie Toilettenanlagen (L).

Dieser Bunker wurde durch die deutschen Armee mit Beschussversuchen belegt. Trotz der enormen Explosion wurde der Bunkerblock nicht zerstoert aber um 50 cm verlagert. Dies fuehrte zu einer schweren Beschaedigung des Treppenhauses. Die Verwendung der Treppe war nur nach einer Sanierung moeglich.

Erklaerungen in der ersten Halle der Mannschaftdunterkunft
In hinteren Teil der ersten Halle ist das Ambulatorium abgetrennt. Im mittleren Abschnitt befinden sich die die Duschen und 10 Toiletten. Im vorderen Abschnitt waren die Lagerraeume (gefuellt mit taegliche Rationen von Lebensmitteln, Kohle, Bekleidung), die Kueche und auf der anderen Seite des Stollens befand sich der Heizraum. Im Bereich der Kaserne gab es drei Rohre fuer die Klimaanlage, das System von zwei separaten Oeffnungen (warme Luft) und der Abluft. In drei anderen Hallen waren die Quartiere fuer die Soldaten, NCOs, Offiziere, und der Bereitschaftsraum. Die Anzahl der Betten war geringer als die Garnisonsstaerke. Ein Teil der Besatzung war im Quartiere auf der Oberflaeche, der andere Teil befand sich an verschiedenen Orten der Befestigung im Dienst. Immer zwei Mann hatten sich ein Bett zu teilen. Jeder der drei Saele hatte zwei Toiletten.


Erklaerungen in der (fuenfte) Halle des Hauptquartiers
In den letzten Halle befanden sich die Quartiere fuer die Offiziere, Bueroraeume und das Lagezimmer. Im hinteren Teil lagen die sozialen Einrichtungen fuer die Offiziere. Im Jahr 1938 wurde ein erfahrener Veteran aus ersten Weltkrieg, Inf.-Ing. Major Jan Spale als Festungskommandant eingesetzt. Ihn unterstuetzte Leutnant Kamenik und Leutnant Jandl. Leutnant Stach war der Artillerie Beobachter.
Der Stollen fuehrt uns auf die Kampfstaende der Bunker. Nach 40 Metern erreichen Sie Gleise. Hier befand sich ein Lager fuer Transportgueter und eine Werkstatt fuer die Schmalspurbahn. In der Zwischenzeit wurde der Stollen und die Gleise weitgehend saniert. Es folgt ein 200 m langer gerader Abschnitt des Haupt Stollens.

Erklaerungen zum Hoehenausgleich
Der Hauptstollen endet rund 750 Meter hinter dem Zugangsbunker. Den Hoehehnausgleich sicherte ein Schacht von 16 m.
Aus diesem Grund wurde in dem Schacht eine Treppe mit 74 Stufen eingebaut. An dieser Stelle finden Sie einen schmalen Schacht (17 Meter hoch) als Notausgang aus der Festung. Der Notausgang war mit einer Fuellung aus einigen Tonnen Kies gegen eingeworfene Granaten gesichert. Im Notfall wurde der Kies nach innen freigegeben werden, so dass die Garnison eine Chance zur Flucht aus der Festung hatte. Die Funktion dieser recht abenteuerlich Anlagen wird auf einer Tafel an der Wand beschrieben.
In der Vergangenheit war der Schacht zum Hohehnausgleich der Stollen eines der gefaehrlichsten Teile der Befestigung. Da dieser nicht ordnungsgemaeß gesichert war, stuerzten in frueheren Zeiten einige Amateur Entdecker ab und starben hier.

Um die Bunker-Bloecke K-S21 und K-S23 gehen sie (abhaengig von der Art der Tour) die 74 Treppenstufen der Wendeltreppe und ueberwinden den Hoehenausgleich zu Fuß in dem Infanterie Stollen. Der Infanterie Bunker K-S23 (ist noch nicht zugaenglich) mit einer Besatzung von 19 Soldaten hatte nur Waffen unter Panzerplatten. Ein schweres und ein zwillings-Maschinengewehr war in der Kuppel montiert. Ein leichtes Maschinengewehr fuer die Verteidigung befand sich in der Naehe einer Kuppel. In der dritte Kuppel arbeitete der Artillerie Bebochter fuer die Artilleriefestung BAUDENKOPPE zur Sicherung dieser befestigten Linie um das Glatzer Tal.

Waehrend einer Tour besuchen Sie die Infanterie Block K-S21. Dieser Block wurde mit 6 schweren Maschinengewehren Modell 37 im DZ Halterungen ausgeruestet. Zwei befinden sich (2k) sind an den Schießscharten im Kaumpfraum (S), die dritte Waffe befand sich in einer Kuppel (K2k). Außerdem gab es zwei leichte Maschinengewehre Modell 26. Eines von diesem Maschinengewehr kam in einer Hilfsscharte (lk), das andere in der Kuppel (Zlk) zum Einsatz. Die Besatzung bestand aus 21 Soldaten. Der Bunker besitzt einem Notausstieg (H) gesichert durch eine Gewehr-Scharte (r). Der Notausstieg fuehrt in den Schuetzengraben unter den Schießscharten. Im Bunker finden Sie auch zwei Munitiondepots (M, Mk), einen Filter Raum fuer die Lueftung (F), Quartiere fuer Offiziere und Soldaten (Um4, Up1), ein Handranatenlager (Gr), einen Lagerraum (P), den Befehlsstand (SV), eine Lagezimmer (T) und eine Toilette mit WC (L). Wir gehen ein paar Meter zurueck und wenden uns zu dem Stollen der zum Untergeschoss des Artillerie Karusells fuehrt. Die kleinere Halle auf der rechten Seite mit gut erhaltenen Trennwaende war der Befehlsstand des Turms. In den beiden anderen Raeumen befanden sich die Artillerie Munition Depots M2.


Erklaerungen an der M2 des Artillerie Bunkers K-S22
Der Bau der Untergeschosse ist eine standardisierte Loesung fuer die tschechoslowakischen Artillerie Festungen. Unmittelbar in der Naehe des zentralen Artillerieturmes befand sich ein Bereitschaftsraum, das Quartier des Kommandant, eine Feuer Leitstelle, ein Funkraum und eine Lagezimmer. In den beiden anderen Hallen befanden sich ca. die Haelfte des gesamten Munitionvorrats fuer das Artilleriekarussell. 2.600 Granaten des Kalibers 100 mm in jedem Depot. Bereits vor dem Raum der Feuerleitstelle wurde der Artillerie Stollens durch zwei gasdichte Tueren, eine sogenannte Gaschleuse (SAS), abgesperrt.
Bei einem Angriff gegen den Artillerie-Bunker sollte eine unabhaengige Lueftung die giftigen Gase und die verbrauchte Luft durch Ueberdruck nach aussen gedrueckt werden. Duch diese Gasschleuse konnten der Pulverdampf nicht die anderen Stollen der Befestigung erreichen. Der Fahrstuhlschacht mit der Wendeltreppe fuehrt zum Magazin des Artillerie Bunkers. Die Tragfaehigkeit des Aufzugs lag um 2.500 kg. Er hatte eine Geschwindigkeit von 1 Meter in 3 Sekunden. Auf der rechten Seite sehen Sie den Motor, mit der Seil und Kabelfuehrung. Auf der linken Seite finden Sie die Gleichrichter Raume (alle Antriebe wurden mit Gleichstrom Motoren realisiert). Die Treppe hat 99 Stufen.


Erklaerungen zum Artillerie Bunker K-S22
Der Geschuezturm (Laenge 11 Meter, Durchmesser 8 Meter) des Artillerieturmes war im Gebaeude als versenkbares Artilleriekarusell ausgefuehrt (YRO). Im Jahr 1938 wurden die ersten beiden Tuerme dieser anspruchsvollen Waffe zum Stand der Bauarbeiten in den SKODA Werken in Pilsen gefertigt. Der Artillerieturm hatte ein Gesamtgewicht von 420 Tonnen. 120 Tonnen in zu den vertikal beweglichen Teile, 120 Tonnen lagen auf dem Geschuetzring und zur Unterseite der Achse des Geschutzturmes den Rest von 180 Tonnen bildeten die aussenliegenden Schanzteile. Die aeußeren Teile des Turms bestanden aus hochfesten Stahl, der gegen die Auswirkungen der schwersten Bomben und den 42 cm Granaten der damaligen Zeit standhielt. Der bewegliche Geschuetzturm (360 Grad Drehung pro Minute, 70 Zentimeter vertikale Bewegung in 7 Sekunden) war bewaffnet mit einer Doppelhaubitze 100 mm, Reichweite 11,950 Meter. Es war die effektivste Waffe der Festung.

Sie dominierte das Glatzer Tal um Grulich. Diese Waffe gab den beiden benachbarten Festung ADAMSBERG und BERGHÖHE Unterstuetzung. Eines der wichtigsten Ziele war der strategisch wichtigen Bahnhof Mittelwalde (heute in Polen: Miedzylesie).
In der obersten Etage des Bunkers wurde Artillerie Munition vorbereitet. Im Munition Depot M 3 sollten rund 800 Granaten Kaliber 100 mm gelagert werden. Rechts darunter lagen die Raeume fuer die Mannschaften (Upm), soziale Einrichtungen (L), Filter Anlagen (F + V), das Quartier fuer den Kommandant und Lagerraeume.

Nach der Abtretung des tschechoslowakischen Grenzgebietes an Deutschland wurden die Befestigungen der Öffentlichkeit zugaenglich gemacht werden. Adolf Hitler ruehmte sich ueber diesen zweifelhaften diplomatischen Erfolg. Auf dem Weg zu den folgenden Kriegen besuchte Hitler diese Region bereits im Herbst 1938. Die tschechoslowakischen Festungsfront waren die einzigen Festungen in Europa die wiederholt von Hitler besucht worden sind.

fortsetzung folgend
 
AW: Fahrt zur tschechischen Benes-Linie

Teil 4

Bereits im Oktober 1938 begann die deutsche Armee die technischen und taktischen Geheimnisse der Festung zu untersuchen. Das deutsche Militaer fuehrte Beschuss Tests durch. Die Auswirkung herkoemmlicher Waffen und Munition auf die Staerke des Betons der Bunker und die Panzerung der Kuppeln wurde genauestens geprueft. Die tschechoslowakische Befestigung basierte auf den grundlegenden Erfahrungen der Maginot - Line. Die hier gewonnenen Ergebnisse und Erkenntnisse durch die Anwendung von Waffentests wurden in den Kriegen der folgenden Jahre gegen Polen, Frankreich, Belgien, Niederlanden und gegen Griechenland angewandt. Die Waffen und Schutzsysteme der tschechischen Festungen fanden an den deutschen Befestigungen am Atlantikwall und am Oder-Warthe-Bogen wieder eine neue Verwendung. Insbesondere handelt es sich dabei um die Stahlkuppeln und die Maschinenkanonen.


Wir sollten bedenken, dass das tschechoslowakischen Befestigung System in der Zeit der ersten Haelfte der dreiziger Jahre des 20. Jahrhunderts entwickelt wurde. Der langen Krieg hatte die Entwicklung von Waffen enorm beschleunigt. Im Jahr 1938 konnten die Geschuetze in den Turm nicht mehr eingebaut werden. Die Artilleriefestung war damit nicht in der Lage ihre vorgesehene Sicherung des Glatzer Tales zu erfuellen.

Im Fruehjahr 1945 beschloss die deutsche Armee erneut diese Befestigungslinie gegen die vorrueckende Rote Armee zu reaktivieren. Waehrend der letzten Wochen des 2. Weltkriegs bewiesen die tschechoslowakischen Artilleriefestungen in der Region Ostrau ueberzeugend ihre Robustheit bei den Kaempfen. Zahlenmaessig war die sowjetische Armee der deutsche Armee ueberlegen. Trotz dieser guenstigen Ausgangssituation fuer einen sowjetischen Frontalangriffe gegen die deutschen Linien in den alten tschechoslowakischen Befestigungen westlich von Maehrisch Ostrau brach der Angriff immer wieder zusammen. Keine groeßere Fortschritte konnten beim Angriff mit zwei Wellen (Maerz 10. und 24. 1945) erreicht werden. Die Rote Armee wollte diesen Frontabschnitt innerhalb ener Woche nehmen. Obwohl die ersten sowjetischen Panzer auf dem suedlichen Ufer des Flusses Oppa bereits am 17. April 1945 standen, wurde die Linie von schweren Bunkern erst am 27. April 1945 zum ersten Mal definitiv durchbrochen.

Auch die westlichen Alliierten wurden auf den Invasions-Straenden in der Normandie und in anderen Bereichen des Atlantikwalls durch die sogenannten "Bunker - Regelbaubauten" mit den Waffen aus dem tschechoslowakischen Befestigungen (hauptsaechlich der Kasematte Panzerabwehrkanone Modell 36 und Maschinengewehre) fuer kuerzere Zeiten gebunden.

Die tschechischen Befestigungen sollten den Gegner fuer einige Zeit binden. Die damaligen Verbuendeten Frankreich und England hatten damit die Zeit der tschechoslowakischen Republik beizustehen. Auf Grund der deutschen Außenpolitik 1938 (Muenchner Abkommen) hatten die tschechoslowakischen Befestigungen keine Chance sich im Krieg zu beweisen.

In heutiger Zeit ist die intensive Auseinandersetzung mit den betrieblichen und organisatorischen Grundsaetzen und deren taktische und technische Umsetzung fuer den Festungsbau aufschlussreich und fuer die Geschichte sehr anregend"
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weitere Linke

http://www.opevneni.cz/
http://www.ropiky.net

fuer die Kleinkampfbunker ebenfalls an den tschechischen Befestigung als information vorab.

Darueberhinaus gibt es eine Denkschrift des OKH aus dem Jahre 1941 zur tschecho-slowakischen Befestigungslinie.
Sehr sehenswerte Abbildungen (technische Zeichnungen). Im www kursieren daraus bereits einige Bilder.

Hitler besuchte die Beneschlinie mehrmals und war von der Ausfuehrung der Bauten erstaunt.... Das Heer nahm
  • die Parameter der Werke auf,
  • fuehrte Beschusstest und
  • Uebungen zum Ueberwinden dieser Hindernisse
durch.

Im Gegensatz zur Festungsfront des Oder Warthe Bogens mit ihren 1,50 m dicken Bunkerwaenden. zum OWB gibt es bei Phoenix eine TV Spot von ca. 60 min (sehenswert) mit diesen Aussagen von A.Hitler.
Kuppel und Bewaffnungen fanden im Westwallbau eine weitere Verwendung.

freundlichst willy
 
AW: Fahrt zur tschechischen Benes-Linie

ein Topp-Bericht. Hut ab.
Auch die geschichtliche Aufarbeitung ( Einarbeitung des "Versailler Vertrag"es und die jeweiligen Grenzverschiebungen und -erweiterungen und damit der neuen Herausforderung an die Verteidigungsstellungen ) prima!!!
 
teddi der bericht ist nicht von mir, lediglich die uebertragung (nicht uebersetzung) ins deutsche
gruss willy
 
Trotzdem muss man ja Kenntnis besitzen.
Sind denn über die Beschussaktivitäten weitere und tiefergehende Kenntnisse bekannt, sei es Veröffentlichungen oder im Internet? Das es Nachbauten gab, die auch auf HVS beschossen wurden, ist bekannt, aber schwer nachzuweisen, obwohl Literatur - die vielleicht nicht immer vollkommen -vorhanden ist!
 
wie gesagt, teddi, es gibt ueber die tschoslawakischen Befestigungen
  • Die Denkschrift ueber die tschecho-slowakische Befestigungslinie, OKH 1941,
  • Aussagen und Wertungen ueber die Besuche A.Hitlers am OWB und an den tschecho-slowakischen Befestigungen,
  • Aussagen ueber die Wiederverwendung von Bewaffnung am Atlantikwall aus den CSR Befestigungen (Kuppeln und Kanonen, MG und MKM)
  • Ruestungdsproduktion der SKODA- Werke in Plzen (Pilsen) bezuegl. der Baudenkoppe mit dem 360° drehbaren Artillerieturm mit vertikalerr Verschiebung um 70 cm und seiner Doppelhaubitze 100 mm

Auf alle Faelle ist aus den Aussagen Hitler zur Befestigung und zum Oder-Warthe-Bogen zu entnehmen, die CSR Befestigung (AW- PZW) mit 3,50 m Dicke des Stahlbetons (Eisenbeton) in der Hauptstoszrichtung (42 cm Kaliber) und im Deckenbereich gegen damalige Fliegerbomben ausreichend Dicken aufgewiesen hat.... Adolf war bei seinem OWB nicht begeistert (1,50 m Dicke).
Frankreich war der damalige Buendnispartner der CSR des buergerlichern Benesch/Masaryk. Die franzoesischen Festungspioniere unterstuetzten die tschechischen Ingenieuere bei Konstruktion und Bau der "gigantischen" Befest.-Anlage. Hitler wusste fuer seinem feldzug gegen den Westen genau um die Staerken der franzoesischen Maginot-Linie.

Baudenkoppe ist nicht das einzige der Artilleriewerke nebst vielen Infantriewerken. Die Tschechen bennen mindestens fuenf Artilleriewerke dieser Groeszenordnung. Ihr werdet beim Besuch sehen wenn ihr Euch die entsprechende Reiseroute aussucht. Auch das AW Adersbach ist nicht schlecht.
freundlichst willy
 
Is klar - AH - "Denkschrift zur Frage unserer Festungsanlagen vom 1.7.1938"
( aus dem BA-MA Freiburg - Nr.: RH 11 III/169 ) Quelle aus dem B./B.: "Der Westwall"
hatte weitreichende Folgen auf den deutschen Festungsbau.
Ebenfalls natürlich die Denkschriften nach der "Besetzung" der tschechischen Benes-Linie.
Ja, die Äußerungen am OWB sind auch auffällig : "General Förster, Chef der Pioniere und Festungen, war für die Gesamtheit der Arbeiten zuständig. Ab 1. Oktober 1937 sollten die Festungsbataillone volle Kampfbereitschaft haben. Hitler befahl nach einem Besuch die Arbeiten ab 4. Juli 1938 einzustellen. Begonnene wurden bis zum Jahr 1941 fortgesetzt. Kosten und die politische Situation werden als Gründe mitgenannt. 1942 begann der Atlantikwall ( AW )-Bau und somit weitere Finanzmittelkürzung. Seit dem Baustopp wurden die Einrichtungen systematisch ausgeschlachtet und in Westwall und AW eingebaut."
Interessant sind in dieser Zeit die Beschussaktivitäten auf die Festungsbauwerke - ob auf Panzer- oder Stahlbetonmaterial - und wer dies und vor allen Dingen wo? Beschüsse aus Test- und Probeversuche! Diese Erkenntnisse sind u.a. in vielfältiger Weise in die Pläne der Bauten berücksichtigt worden. Ein Betätigungsfeld, welches für den allgemeinen Festungsbau schon immer von Belang war. Aus diesen Erkenntnissen und noch anderen ist auch zu schliessen, dass der Westwall gegenüber der Maginotlinie im taktisch-technischen Bereich anders aufgestellt wurde.
 
Denkschrift ueber die tschecho-slowakische Landesbefestigung, OKH 1941...
do heiszt es richtig... aehnliches gibt es ueber die franzoesische Landesbefestigung vom OKH.
in diesem Zusammenhang kam ich zum Link
http://www.festungsbauten.de/maginot.htm
http://www.festungsbauten.de/cssr01.htm
die beide sehenswert sind.... u.a. viele Bilder auch zur Technik und u.a. zu den Beschussversuchen (Bild/Grafik zu Artillerietricher, Stukkatrichter)
freundlichst willy
 
Kann ich dir nur bestätigen, dass diese Links informativ sind!
Danke dafür.
Weißt du was von Beschüssen in deiner Gegend?
 
Einzigartig hierbei sind wohl die Beschussversuche mit unterkalibrigen Geschossen anzusehen. Die Wirkungen dieser Geschosse waren so beeindruckend, dass bis zum Kriegsende die Ergebnisse streng geheim gehalten wurden - aus Angst, die Alliierten könnten dies gegen Deutschland (Atlantikwall, Westwall z.B.) einsetzen.
Ich habe an diversen Bunkern in Tschechien noch diese Röchlinggeschosse stecken sehen. Müsste bei Gelegenheit mal meine Fotos sichten.
 
wäre sehr interessant, schon deswegen, weil an der ML auch von deutschen diese versuche an einigen bauwerken vollzogen wurden, auch in belgien
 
Da wollen wir doch mal den alten Beitrag reaktivieren :cool:

In den letzten Jahren haben sich die bestehenden Bunkermuseum der Benesh-Linie immer besser aufgestellt und neue Vereine kümmern sich um den Ausbau weiterer Anlagen.

Hier mal einige Impressionen der Anlage Berghöhe bei Kraliky.

Grulich_112022.jpg

Wer selbst mal die Bauten sehen möchte kann sich gern bei mir melden. Exkursionen sind an verlängerten Wochenenden organisierbar oder gar auf einer 5tägigen Bildungsreise zu vielen weiteren Bunkerbauten.

VG Martin
 
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