Tallinn: Okkupationsmuseum Estland 1940-1991

Büttner

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Seit einigen Jahren gibt es im Estnischen Tallinn das sog. Museum der Okupation das sich mit der ersten sowjetischen Besatzung 1940/1941, der deutschen Besatzung 1941 bis 1944 und der zweiten sowjetischen Besatzung von 1944 bis 1991 widmet.

Das Museum ist von Dienstag bis Sonntag von 11 bis 18 Uhr geöffnet, Einlassende ist 17:30 Uhr. Es befindet sich in der Toompea 8 in einem Neubau. Eintritt 5 Euro. Shop vorhanden, später mehr dazu. Im Nahbereich existiert an einer Festungsmauer ein kostenpflichtiger privat betriebener Parkplatz, eine Stunde 1,10 Euro.
Das Museums-Personal spricht englisch und gibt den Besuchern eine englischsprachige Mappe mit die Erläuterungen zu den zahlreichen Exponaten enthält.
Webseite: www.okupatsioon.ee

Ein Teil der Ausstellung beschäftigt sich intensiv mit dem Thema Okupation, die Ära 1944 bis 1991 betreffend erinnert tatsächlich aber vieles anhand der Exponate an das sowjetische Gesellschaftssystem bzw. deren technische Erungenschaften. An den Vitrinen gibt es zahlreiche Audiostationen sowie Sitzgelegenheiten. Es werden Sonderausstellungen durchgeführt.

Fazit: Absolut sehenswert!

Es folgen Außen- und Übersichtsaufnahmen.
 

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Estnisches Okupationsmuseum 2. Weltkrieg

Rundgang, im Uhrzeigersinn. Bevor der Besucher zur großen Vitrine des 2. Weltkrieges kommt passiert er eine Sammlung Zellentüren, ein nicht näher verständliches Holzboot, ein Reihe Koffer sowie eine (Kunst-)Installation zur Verdeutlichung der sowjetischen und deutschen Besatzer, siehe Bild 1 bis 5.
6 - Überblick über die WKII-Vitrine, im Vordergrund ein SAS-965A
7 bis 10 - vor dieser Vitrine hielten sich besonders ältere Besucher auf, Stühle wurden hier rege genutzt
11 - von links nach rechts: Finnischer Offizier, Deutscher SS-Offizier, Sowjetischer Soldat (lt. Erläuterung)
12 bis 14 - der ausgestellte SAS-965A stammt aus dem Jahr 1966, ist nahezu original und ist 19 000 km gelaufen
13 - noch 2. Weltkrieg

PS: Auf Koffer stößt man immer wieder, diese stehen nach meinem Verständniss für die Deportation der Esten in den Osten der Sowjetunion.
 

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Estnisches Okupationsmuseum, nach Kriegsende

1 und 2 - eine von drei Vitrinen zur zweiten sowjetischen Besatzung 1944 bis 1991, ein Filmvorführraum ist am Rande erkennbar
3 - in den Boden eingelassener und hinterleuchteter Kasten mit nicht näher erläuterten Nachrichtenmitteln und Aufzeichungsgerätschaften
4 - eine von zwei Telefonzellen
5 - Feuerlöschmittelstand aus den fünfziger Jahren
6 - Ausschnitt der zweiten Vitrine
7 - Kernstrahlungsdosimeter DP-5A von 1964
8 - zwei Schiffstelefone
9 - Telefon der Telefonzelle: 01 = Feuerwehr, 02 = Miliz, 03 = "Schnelle Hilfe"
10/11 - Moskwitsch 400/401, 1951 gebaut, ebenfalls nahezu komplett original
12/13 - Getränkeautomat (Wasser), Einwurf 1 Kopeke
 

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Fortsetzung Bericht Okupationsmuseum

Nun zur letzten Vitrine, die zeitlich mit der Unabhängigkeit Estland Anfang der neunziger Jahre endet:

1/2 - eine weitere Telefonzelle mit Telefon, es ist möglich zwei Einkopekenmünzen oder eine Zweikopekenmünze einzuwerfen, neben den kostenfreien Notrufnummern 01 bis 03 kommt hier die 04 für den Gasdienst hinzu
3 - eine Sammlung unterschiedlicher Rundfunk- und Schallplattengeräte
4 - Übersicht über die angesprochene letzte Vitrine
5 - zu sehen in der unteren Reihe Abhörtechnik sowie deren Installationswerkzeuge vom KGB, siebziger Jahre. In der oberen Reihe von links nach rechts: Radio Selga 404, Radio Jupiter (70er), Standuhr Majak (70er) und Elektrorasierer Charkiw-6M, 1979
6 - 50 Jahre KGB
7 - Türschilder von Vernehmungszimmern
8 - Blick in die Vitrine
9 - links Schreibmaschiene Erika von 1980, rechts Schulcomputer Elektronika Juku E5101
10 - Flaggen der sozialistischen Ära
11 - vermutlich Selbstrufanlage der Miliz
12 - zweisprachiges Zutrittsverbotsschild
13 - Radio Stet VEGA-341, 1980er-Jahre
14 - links: Todesmeldungen sowjetischer Partei- und Staatsführer; mitte: sowjetische Geldscheine 1991 sowie Ein- und Fünfrubelmünzen, rechts: Bezugsscheine und -marken für bestimmte Haushaltswaren und Lebensmittel 1988 bis 1991, ganz rechts: verschiedene Pässe 1989 bis 1992
15 - Uniformjacke eines Sergeanten, Afghanistan 1986
16 - oben: wasserdichtes Telefon Akula von der Flottenbasis Paldiski 1993, unten: Mobiltelefon Mobifon von 1991 in Nutzung nur in Tallinn aufgrund eines finnischen Providers
 

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Okupationsmuseum, letzter Teil

Abschließend geht es in den Keller, in dem einige überlebensgroße Personen der sowjetischen Zeitgeschichte, Büsten und andere Denkmäler abgelegt sind.

1 - Leninbüste
2 - "Danke dir großartiger Stalin für unsere glückliche Kindheit" (auf Estnisch, keine Gewähr)
3 - weitere Propagandaplakate dieser Zeitepoche
4 - Blick in den Keller
5 - abgelegte Denkmäler
6 - diverse unidentifzierte Technik
7 - was ist da für ein Gerät?
8 - vermutlich eine Telefonvermittlung
9 - Wiktor Kingissepp, 1888-1922, Gründer und Führer der Estnischen Kommunistischen Partei; 1951 in Harjumägi aufgestellt, geschaffen durch E. Rossi und A. Kotli
10 - ein handloser Michail Iwanowitsch Kalinin (-> Stadt und Gebiet Kaliningrad), 1875-1946, mit einer Estin verheiratet, 1950 in Tallinn aufgestellt
11 - Büsten von Hand Poogelmann (1875-1938), Lembit Pärn (1903-1974) und Jaan Anvelt (1884-1937), alle aufgestellt in Straßen und Parks von Tallinn
12 - Übersicht von Denkmalkeller
 

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Im Shop habe ich folgende - deutschsprachige - Literatur erworben:

Der Rote Terror - Repressalien der sowjetischen Besatzungsmacht in Estland von Mart Laar,
Grenader, Tallinn, 2005, ISBN: 9949-411-82-3, 6 Euro

Estland im Zweiten Weltkrieg von Mart Laar,
Grenader, Tallinn, 2005, ISBN: 9949-411-94-7, 6 Euro

Der vergessene Krieg - Die bewaffnete Widerstandsbewegung in Estland 1944-1956 von Mart Laar,
Grenader, Tallinn, 2005, ISBN: 9949-411-76-9, 6 Euro

Diese Broschüren sind vor Ort mehrsprachig verfügbar und weisen jeweils 47 bis 71 Seiten auf.

Und als letztes eine weitere, diesmal zweisprachige (estnisch/englisch) Broschüre:
Stopp! Piiritsoon! - Pühendatud Eeste Rannarahvale
Stop! Border Zone! - Dedicated to the Estonian coastal folk
Von Külvi Kuusk und Maivi Kärginen, 2013 erschienen
ISBN: 978-9949-9527-0-0, 12 Euro, 111 Seiten

Darin geht es faktisch um die Estnische "Küstengrenze" von 1944 bis 1991, mit allen Konsequenzen. Manche Illustrationen errinnern an die innerdeutsche Grenze. Es entstand bei mir der Eindruck das aufgrund vermutlich der Nähe zu Finnland die gesamte Estnische Küste mit mehrreihigen Stacheldraht eingezäunt war um Fluchtversuche zu verhindern. Private Fischerboote scheint es dort seit den fünziger Jahren auch nicht mehr gegeben zu haben. Es finden sich in der Broschüre auch zahlreiche Illustrationen von Wachtürmen, Sicherungsanlagen, Radarposten, Grenzschützern, Dienstanweisungen und sonstigen militärischen Liegenschaften.

Die Vorstellung des Estnischen Okupationsmuseum in Tallinn ist damit beendet.
 

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