Szprotawa/Sprottau: Sonderwaffenlager

Ralfi

Gesperrt
Auf unserer Schlesienreise besuchten wir auch das SWL in Sprottau.

Eine Holzkohlefirma nutzt den Bunker als Lager und die ganze Liegenschaft als Firmensitz. Einmal eine hervorragende Nachnutzung.

Grüße Ralfi

Link in die Galerie...
 
AW: Sonderwaffenlager Sprotawa-Sprottau (Polen)

Türen in Bild 8 und 9 sind mir neu

Danke für die Bilder !!
 
AW: Sonderwaffenlager Sprotawa-Sprottau (Polen)

@Klondike:
Die sind in anderen SWL sonst auch da.

@Ralfi:
Die Wandbeschriftung auf Bild 11 schon übersetzt? Vielleicht hilft ja jemand hier mal bitte aus. Sind die angemalten Bäume auf Bild 2 Original? Oder wurde die front komplett übermalt? Ist ja sonst eher grün bzw. Tarnfarbend.
 
AW: Sonderwaffenlager Sprotawa-Sprottau (Polen)

Wooln mer mal de Ralfi helfe:
Hintergrund:
Die beiden Tore mit den gewichtigen Abmaßen hatten, auch wenn sie hydraulisch langsam schlossen einen Ansatz F= M*A, will sagen u.U. war der Nachlaufumpuls erheblich. Wenn der Schließende den Knopf für das Schließen mehrmals kurz drückte weil er Angst hatte es schlägt an, machte er einen Fehler, denn die Antriebe gaben den Torlauf nicht gleitend weiter, sondern beim mehrmaligen Drücken ruckelte das ganze, was dazu führte dass die Tür einen Impuls bekommt. Das war gefürchtet, wenn noch ein Verschlafener durchschlüpfen will, das Tor stören die 90 kg eines Monteurs nicht. Nachdem es in Brand einen schweren Unfall bei der Betriebsabteilung gab (1987), bei dem ein stolpernder Soldat sein Bein verloren hat, wurden die Sicherheitsbestimmungen für diesen Typ erheblich verstärkt. Wegen der Masse des Tores und der Hydraulikschliessung die diesem Kolloss eigentlich nur einen Impuls geben sollte, war der Zustand kurz vor dem Schliessen der Knackpunkt, wenn ein Idiot seinen Arm oder andere Dinge im Verschlusssektor hatte.
Manche Leute wurden ja auch geschubst wie man so sagt.
Daher steht da geschrieben:
Das Drücken der verschlußknöpfe (Knopka steht hier für Taster Schalter) ist der Verschluss und das Öffnen durch folgende (Warn) Kommandos anzukündigen...
Das heisst der Schließer musste alle Handlungen laut ansagen. Wenn noch jemand im Arbeitssektor war, war das kein Problem, man konnte das Tor ja wieder öffnen, er musste dann nur ausserhalb der eingezeichneten Verschlusslinien warten und eines der Wandtelefone bedienen. Einem verdichteten Monteur konnte man aber nicht mehr helfen, daher die Forderung, alle Handlungen an den Verschlußsteuerungen anzusagen/ Laut zu verkünden.
Grüsse Hermann
 
AW: Sonderwaffenlager Sprotawa-Sprottau (Polen)

Kleiner Hinweis, fehlt ein z im polnischen Name, bei Gelegenheit mal verbessern. Sieht komisch aus. Ich meine das es im Tourplan u. Begehungsbericht richtig geschrieben steht.
 
AW: Sonderwaffenlager Szprotawa-Sprottau (Polen)

Kleiner Hinweis, fehlt ein z im polnischen Name, bei Gelegenheit mal verbessern. Sieht komisch aus. Ich meine das es im Tourplan u. Begehungsbericht richtig geschrieben steht.

Hatte das aus dem Beitrag so entnommen... Hoffe es ist nun keiner bei zu schaden gekommen...:mrgreen:

Kann zwar mein ersten Beitrag bearbeiten, aber nicht die Threadüberschrift.


@Hermann

Danke für deine Ausführlichen Erläuterungen. Ich hätte die Sauerei (Monteurmus) nicht weg machen wollen...;-):mrgreen:


Grüße Ralfi
 
AW: Sonderwaffenlager Sprotawa-Sprottau (Polen)

Ralfi,
das Fatale war, daß der Zeitzeuge zu Brand noch lebt und den Anwesenden den Rest des Beines gezeigt hat (Unterschenkel weg). So fatal das klingt, er gab auch an, selbst Schuld gewesen zu sein, weil Sicherheitsbestimmungen nicht beachtet. Infolge dessen, wurden wie gesagt einige Bestimmungen verändert, wie sich gezeigt hat, nicht nur in den Anlagen der DDR, sondern auch in Polen. Zu der Begehung vor zwei Jahren waren ca. 20 Personen anwesend, u.a. auch welche die versucht haben mehr zu dem Lager herauszufinden als eigentlich gestattet ist.

Treffen Waffenbrüderschaft will ich es nicht nennen, es waren ja keine, es hat aber fast drei Jahre gedauert die Maßnahme zu organisieren, was nicht mein Verdienst iwar. Einem Museumsfond wurden einige persönliche Gegenstände übergeben, Zeichnungen, Tagebücher etc.

Bei einer Kontrolle durch das Verteidigungsministerium wurden eine Reihe weiterer Hinweise herausgearbeitet wie:
- die Lage der Feuerlöscher ist unzweckmäßig,
neu positionieren.
- es ist nicht sichergestellt, dass ein Löschender einen PG6 HI nicht mit einem Wasserlöscher verwechselt wenn es zu einem elektrischen Brand kommt,
-verändern.

Die meisten Hinweise selbst befassten sich mit der Logik schnellen Handelns bei Extremsituationen. Welche Seite nutzen Hineinlaufende, welche Herauslaufende,

Was macht man nun bei einem Brand tatsächlich? Alles raus, alles verschließen, CO2 einblasen oder was?
usw usf.

Im Ergebnis dieser und anderer Überprüfungen/ Erkenntnisse wurde zwischen dem MfNV der DDR und dem Verteidigungsministerium der UdSSR ein Regierungsvertrag zu Maßnahmen und zum Verhalten bei Nuklearunfällen geschlossen. Leider befinden sich FIWA in einem Zustand der eine Führung erübrigt, Brand in der Verwahrlosung,

Nur Lärz ist ein weiteres Projekt wert. Hier ist ein Treffen im September angedacht, wenn es die alten Herren auf sich nehmen, mit einem Bus zu fahren...

Organisator bin allerdings nicht ich, sondern eine Gruppe mit dem Namen
"Erinnerung" Projekte zur Zeitgeschichte. Ich werde vielleicht nur Zuhörer sein und Mitschreibender. Der Geschädigte war übrigens längerdienender Fähnrich. Wegen seiner Schuldbeteiligung bekam er nach 1990 nur eine Minirente, die erst unter Herrn Putin gewandelt wurde. Die anderen Herren hatten wohl mehr mit der Leber oder den Strickjacken westlicher Kanzler zu tun. Er wird voraussichtlich im September anwesend sein.

Grüsse Hermann
 
AW: Sonderwaffenlager Szprotawa/Sprottau (Polen)

Ralfi,
das Tor mit der Schlupftür gestattete den Zutritt für Wartungspersonal, ohne den Zugang in die Lagerzone gross zu öffnen. Zu dem Tor gab es zwei Schlüsselebenen für zwei Personengruppen, die beide anwesend sein mussten. Die Schlußftür war elektrisch überwacht. Diese bauliche Gestaltung für Wartung und Zutritt ohne Transportmöglichkeit war Inhalt des Konzeptes der physischen Sicherheit der Analgen der Serie Basalt.
Grüsse Hermann
 
AW: Sonderwaffenlager Szprotawa/Sprottau (Polen)

aha Danke!!
Also hab ich bisher keine "Basalt"Anlage gesehen.... Tür in Tür war mir neu

Grüße
 
AW: Sonderwaffenlager Szprotawa/Sprottau (Polen)

Klondike,
die Möglichkeit ein gut ausgestattetes Lager zu sehen ist leider nicht mehr oft gegeben.
In dem Sinne bleibt einem nur, alles abzuknipsen was da ist. Daher ghat Boulder Recht, die Tyren sind Typtüren und alle Elemente bis auf die Elektrik sind typengercht gleich, Veränderungen waren ohne Projektierungsunterstützung unmöglich, weil jeder Eingriff in Abmaße von Öffnungen eine Kette weiterer Änderungen nach sich zieht, Lüftung, Durchsatz, ggf. Motorleistung etc. daher war man seitens der eingesetzten WE bemüht, die Bestandteile der Dichtungsketten (Gumkis, Flansche etc. ordentlich zu pflegen, weil dies erheblichen Einfluss auf die Lagertechnologie in Form der Werte hatte. Wer aufmerksam in siolchen Anlagen hingesehen hat, wir erkennen, dass diese neben Silberbronze und allen anderen schön knallig bunten Farben, eigentlich für deutschen Gefühl hervorragend in Schuss waren.
Das lässt sich nur erreichen, wenn ich eine einheitliche Technologie, genormte Bauteile und vereinheitlichte Wartungsvorgaben habe. In diesem fall war das Standard bei den Sicherstellungstruppen und überall gleich. Was in asiatischen Republiken in so einem Bauwerk wegen der Luftfeuchte und den Temperaturunterschieden adaptiert wurde, wüsste ich gern, es hat sich aber noch keiner aufgetan, der zu so einem Objekt Zugang hatte. Für ME Verhältnisse waren Klimatechnik und Regelungstechnik nach jetzigem Erkenntnisstand gleich.
Grüsse Hermann
 
1966 müsste ungefähr das Jahr der Fertigstellung sein, der umlaufende Sicherheitsstreifen hinterlässt auch noch einen unvollständigen Eindruck. Die Zufahrtsstraße führt durch einen vergleichsweise breiten gerodeten Streifen, das kannte ich bisher so nur aus der UdSSR.
 
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