Sturmbahn in Brandenburg

Durch Zufall die Reste einer Sturmbahn in Brandenburg gefunden. Da mir dieses Gelände nicht als ehemaliges NVA Gelände bekannt ist, frage ich mich ob solche Sturmbahnen mit einer solch hohen Wand auch von der GST genutzt wurden? Allerdings war die NVA von dort nicht sehr weit entfernt.

Gruß
Anita
 

Anhänge

  • comp_Brandenburg Sturmbahn 2018 (1).jpg
    comp_Brandenburg Sturmbahn 2018 (1).jpg
    455,3 KB · Aufrufe: 95
  • comp_Brandenburg Sturmbahn 2018 (2).jpg
    comp_Brandenburg Sturmbahn 2018 (2).jpg
    490,3 KB · Aufrufe: 100
  • comp_Brandenburg Sturmbahn 2018 (3).jpg
    comp_Brandenburg Sturmbahn 2018 (3).jpg
    583,6 KB · Aufrufe: 92
  • comp_Brandenburg Sturmbahn 2018 (4).jpg
    comp_Brandenburg Sturmbahn 2018 (4).jpg
    429,6 KB · Aufrufe: 83
  • comp_Brandenburg Sturmbahn 2018 (5).jpg
    comp_Brandenburg Sturmbahn 2018 (5).jpg
    570,3 KB · Aufrufe: 86
  • comp_Brandenburg Sturmbahn 2018 (6).jpg
    comp_Brandenburg Sturmbahn 2018 (6).jpg
    283,3 KB · Aufrufe: 91
  • comp_Brandenburg Sturmbahn 2018 (7).jpg
    comp_Brandenburg Sturmbahn 2018 (7).jpg
    273,6 KB · Aufrufe: 83
  • comp_Brandenburg Sturmbahn 2018 (8).jpg
    comp_Brandenburg Sturmbahn 2018 (8).jpg
    320,7 KB · Aufrufe: 87
  • comp_Brandenburg Sturmbahn 2018 (9).jpg
    comp_Brandenburg Sturmbahn 2018 (9).jpg
    416,6 KB · Aufrufe: 87
  • comp_Brandenburg Sturmbahn 2018 (10).jpg
    comp_Brandenburg Sturmbahn 2018 (10).jpg
    489,8 KB · Aufrufe: 86
  • comp_Brandenburg Sturmbahn 2018 (11).jpg
    comp_Brandenburg Sturmbahn 2018 (11).jpg
    525,9 KB · Aufrufe: 82
Die NVA-Sturmbahn war normiert. Was Du da fotografiert hast, sieht auf den ersten Blick nicht nach einer NVA-Sturmbahn aus.
 
Ausgesprochen simple Objekte, aber sehr interessant ... hier fällt mir die ausgesprochen rustikale Reste-Bauweise - man könnte es ja aktuell DIY-Style nennen - auf. Die Sturmbahnen meiner Jugend sind übrigens nicht mehr auffindbar; selbst die im MSR in Hohenstücken, auf der ich wohl am meisten trainiert habe, scheint verschwunden zu sein. Da lohnt sich das wohl, eine Sammlung der verbliebenen zu beginnen.
 
In verschiedenen GST-Lagern gab es eine Sturmbahn, so zum Beispiel in Tambach-Dietharz im Zentralen Ausbildungslager der GST Rote Jungfront. Hier sind heute auch noch Reste vorhanden, einige Hindernisse entsprechen denen der NVA, einige fehlen und andere gab es so bei der NVA nicht. Hier scheint es im Gegensatz zur NVA viele Varianten gegeben zu haben. Als Mitglied der GST war man immer einer Sektion zugeordnet, eine davon war der Militärische Mehrkampf (MMK). Bei Wettkämpfen im MMK war das Überwinden der Sturmbahn eine Disziplin.

Auch die Bereitschaftspolizeieinheiten hatten eine Sturmbahn.

Bei dem jetzt im Solarfeld stehenden Salzgitterbunker bei Merseburg (http://www.sachsenschiene.net/bunker/bun/bun_444.htm?1061), gab es auch eine Sturmbahn. Das Gelände wird als ZV-Übungsgelände der Leuna-Werke beschrieben, somit nehme ich an durch die Kampfgruppen genutzt. Hier gab es die bekannten Hindernisse.

Bei Wikipedia wird neben neueren Hindernisbahnen auch die Sturmbahn beschrieben:
https://de.wikipedia.org/wiki/Hindernisbahn

Bei den aufgeführten Hindernissen kenne ich das "Steigehindernis" nur unter der Bezeichnung "Röhre-Stempel-Röhre".

Die im Artikel genannten Modifizierungen, kenne ich von der OHS LaSK in Zittau, da gab es zusätzlich eine spezielle Brand-Kampfbahn. Dann habe ich in der NVA mal einen Film über die Ausbildung von NVA Fallschirmjägern gesehen. Die haben das obere Fenster der Giebelwand ohne Tau erklimmen müssen und sind dann vom Ende des Balancierbalkens direkt heruntergesprungen, haben also nicht die sonst üblichen dahinterliegenden Betonstempel genutzt.

Im "Handbuch militärisches Grundwissen", was sicher einige kennen und noch besitzen, wird die Sturmbahn (mit Abbildung) und das Überwinden einiger Hindernisse im Detail beschrieben (S. 418 ff.). Die Abbildung findet man auch im Internet.

Gruß Klaus
 
Schwer zu sagen, wem das gehörte. Spannend finde ich den Tunnel, wo Teile von ehemaligen Personenwagen der DR verbaut wurden. Verschrottung erfolgte übrigens auch im Brandenburger Knast.

Die angefügte Zeichnung stellt die NVA-Standart-Sturmbahn dar. Gut zu erkennen, dass auf dem letzten Bild die Überreste des Elementes 10 (Giebelwand mit Sprungpodest - im Sommer am Seil zum oberen Fenster klettern und dann über Sprungpodest, im Winter durch das untere Fenster flanken) zu sehen sind.
 

Anhänge

  • sturmbahn_nva.jpg
    sturmbahn_nva.jpg
    21,9 KB · Aufrufe: 76
Auch wenn ja alles genormt war - unsere sah anders aus. In Hohenstücken stand am Ende die Handgranatenwurfanlage, mit der man sich einen sooooo realistischen Bewegungsablauf des Wurfes zulegte ... naja. War eher so eine Speerwurfbewegung. Aber: Es ging ja in dem Moment um den Anschlag der F1 am oberen Ende, als sportliches Ergebnis.
 
Auch wenn ja alles genormt war - unsere sah anders aus. In Hohenstücken stand am Ende die Handgranatenwurfanlage, mit der man sich einen sooooo realistischen Bewegungsablauf des Wurfes zulegte ... naja. War eher so eine Speerwurfbewegung. Aber: Es ging ja in dem Moment um den Anschlag der F1 am oberen Ende, als sportliches Ergebnis.

Die Handgrantenwurfanlage gab es auch woanders, war aber kein Hindernis der Sturmbahn, auch wenn sie sich meist in unmittelbarer Nähe der Sturmbahn befand, genauso wie die "Gestelle mit Autoreifen" zum Üben des Nahkampfes mit der Fecht-MPi. In dem von mir angesprochenen GST-Lager sind ebenfalls Reste der Handgranatenwurfanlage in unmittelbarer Nähe der Sturmbahn (bei der Giebelwand) vorhanden. Die NVA-Sturmbahn musste identisch aufgebaut sein, weil es feste Normzeiten für deren Überwindung gab. Übrigens gab es in Zittau an der OHS LaSK sogar zwei der "normalen" Sturmbahnen, einmal links des Weges vom KdL neben dem Haus der NVA und einmal am Ex-Platz.

Gruß Klaus
 
Die angefügte Zeichnung stellt die NVA-Standart-Sturmbahn dar. Gut zu erkennen, dass auf dem letzten Bild die Überreste des Elementes 10 (Giebelwand mit Sprungpodest - im Sommer am Seil zum oberen Fenster klettern und dann über Sprungpodest, im Winter durch das untere Fenster flanken) zu sehen sind.

Genauso dürften sie wohl die meisten Ehemaligen kennen. Bei der Gesamtüberwindung der Sturmbahn am Ende des so genannten Härtekomplexes musste ebenfalls nicht das obere Fenster der Giebelwand genommen werden.

Gruß Klaus
 
Die Handgrantenwurfanlage gab es auch woanders, war aber kein Hindernis der Sturmbahn, auch wenn sie sich meist in unmittelbarer Nähe der Sturmbahn befand,
In meiner schwachen Erinnerung war bei der Norm Wintersturmbahn das letzte Element der Handgranatenwurf. Oder ist das getrübte Erinnerung?
 
Genauso dürften sie wohl die meisten Ehemaligen kennen. Bei der Gesamtüberwindung der Sturmbahn am Ende des so genannten Härtekomplexes musste ebenfalls nicht das obere Fenster der Giebelwand genommen werden.
Als ehemaliger Ausbilder darf ich darauf hinweisen, dass die Standardsturmbahn der NVA insoweit mulitfunktional war, als das die zwei verschiedene Nutzungen ermöglichte: Die Abnahme der Sommernorm sowie die Abnahme der Winternorm. Beispielsweise ging es bei der Winternorm über die erste Elementgruppe, in der Sommernorm wohl darunter. Bei der Fensterwand ging es im Winter durch das untere, im Sommer durch das obere Fenster.

Im übrigen gab es noch eine weitere Sturmbahn (die hier aber nicht vorliegt): Sie sog. polnische Sutmbahn wurde IMHO bei den Fallis genutzt. Ob die Herren Aufklärer sie auch nutzten, müsste bitte der Herr mit der deutsch-russischen Flagge im Avatar sagen.
 
In meiner schwachen Erinnerung war bei der Norm Wintersturmbahn das letzte Element der Handgranatenwurf. Oder ist das getrübte Erinnerung?

Sicher nur im Winter? Mir ist auch so, dass nachdem alle Hindernisse überwunden waren, die Handgranate geworfen werden musste (da gings es glaube ich nicht um die Weite, sondern es musste in einen abgesteckten Bereich geworfen werden - der war nicht so weit weg, wenn ich mich richtig erinnere). Dann Schnuffi auf und zurück zum Startpunkt rennen.

Unter "Grundausbildung" sieht man auf folgender Webseite ein Foto, auf dem der Soldat beim Handgranatenwurf den Sommer Felddienstanzug trägt und es sieht mir auch nicht nach Winter aus:
http://www.nva-flieger.de/index.php/chronik/os-leben.html

Gruß Klaus
 
Nicht sicher. - Mir ging es um den Bezug zu Deinem Beitrag #10. Der ist mindestens missverständlich, da am Ende der Sturmbahn ja ein "Handgranatenwurfanlage" war.
 
Nicht sicher. - Mir ging es um den Bezug zu Deinem Beitrag #10. Der ist mindestens missverständlich, da am Ende der Sturmbahn ja ein "Handgranatenwurfanlage" war.

Wenn bei der NVA von Handgranatenwurfanlage gesprochen wurde, war denke ich die Anlage mit einem hohen Mast in der Mitte gemeint, an dem an zwei Seiten jeweils 4 Seile im 45(?) Grad Winkel gespannt waren. An den Seilen hingen F1 Handgranaten an einem Bügel. Oben am Mast befanden sich "Metallteller", die bei richtiger Handhabung und ausreichend Schwung den Aufschlag der Handgranate akustisch signalisierten.
Es ging ja im Posting #9 um Abweichungen vom Standard, der Handgranatenwurf am Ende der Sturmbahn war ja keine Besonderheit.

Gruß Klaus
 
Also: Der Handgranatenwurf war in beiden Normen drin, danach Schutzmaske auf und zurück zum Start.

Die Skizze aus meinem Beitrag zeigt den Ablauf beider Normen. Vorn Sommer-Norm, hinten Winternorm. Man sieht z.B., das im Winter die Häuserwand nur durch das untere Fenster "gestürmt" wurde und die Wippe ausgelassen wurde. Ebenso entfielen Sprungpodest und Tau. Dafür entfiel im Sommer die Grabenhürde.
 
Ich hoffe das wird jetzt nicht OT:

Normzeiten (400m-Bahn):
AK I bis 30 Jahre
Sturmbahn Winter - Note 1 3:10 min; Note 2 3:35 min; Note 3 4:25 min
Sturmbahn Sommer - Note 1 4:20 min; Note 2 4:55 min; Note 3 5:50 min

Für die AK II bis 35 Jahre erhöhte sich die Norm um jeweils 10 Sekunden gegenüber AK 1. Ab AK 3 entfiel die Sturmbahn.
In den Grenzkompanien gab es auch eine Sturmbahn GK.

Für Offiziersschüler ab 3. Lehrjahr galten folgende Normen:
Winter - Note 1 2:55 min; Note 2 3:20 min; Note 3 4:05 min
Sommer - Note 1 4:10 min; Note 2 4:45 min; Note 3 5:25 min
 
Hier spricht der Putin- Fanboy;

wir haben im AB die Normal- Sturmbahn genutzt; sowohl Sommer- als auch Winternorm. Bei Letzterer war m.E.n. mehr Laufstrecke zurückzulegen, um ein anderes Hindernis auszulassen.
War mein einziger Tag "S" übrigens; die eine Bezwingung.
Wir hatten andere Normen; es gab dafür die DV für "FJ und Fernaufklärungseinheiten", oder so ähnlich. Details sind aus meinem volatilen Speicher verflogen.
Und Jahre ein paar Jahre später habe die DV auf dem Relikte- Flohmarkt am Brandenburger Tor liegenlassen. Schön blöd.

Und wenn wir mal unter uns waren, haben wir auf unserer eigenen Kampfbahn getobt; auch vor den Kadern des Divisionsstabs. Die lag im Wald, westlich der Kasernen in Drögeheide und war etwas spezieller konfiguriert. Anfang 2000 habe ich noch Stacheldrahtreste davon gefunden.

Do swidanija, FA
 
Wenn bei der NVA von Handgranatenwurfanlage gesprochen wurde, war denke ich die Anlage mit einem hohen Mast in der Mitte gemeint, an dem an zwei Seiten jeweils 4 Seile im 45(?) Grad Winkel gespannt waren. An den Seilen hingen F1 Handgranaten an einem Bügel. Oben am Mast befanden sich "Metallteller", die bei richtiger Handhabung und ausreichend Schwung den Aufschlag der Handgranate akustisch signalisierten.
Hier liegt der Grund des Missverständnisses. Denn eine solche Anlage habe ich nie kennengelernt. Bei Grenzers wurde noch ganz normal in der Gegend rumgeworfen.

P.S: Danke an FA für Erklärung der Aufklärung. :)
 
Oben