Stationierung von R-5 M bzw. SS-3 in der DDR

Die Frage ist eher ob es am Fundort ein "Neues Lager" gibt.

Aus folgendem Grund:
Die Bataillone der 57. Spezialbaubrigade waren nicht fest am Stationierungsstandort (Forst Zinna oder auch Wittenberg). Sondern je nach speziellem Bauauftrag nahmen die Quartier in der Nähe des Bauobjekts. Und wenn dort alles fertig war, zogen sie zur nächsten Spezialbaustelle.
 
Zu den letzten Beiträgen:
In Forst Zinna gab es links der Zufahrt zur Kaserne einen inzwischen (bis auf ein Fledermausgebäude) "rückgebauten" Objektbereich mit folgendem Wandbild (2014) an einem imposanten Denkmal:

Iwan, der Baumeister.jpg
 
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Nur mal so:
es gab meiner Meinung nach definitiv mehr R5M-Startplätze in der ehemaligen DDR, als bisher angenommen (= 2).
Ich hatte damals gesagt, dass ich ohne Beweis vermute, dass im Südraum eine weitere Stationierung gewesen sein muss.

Ich blättere in einem von Dir empfohlenen Buch sowie in freigegebenen Archivbeständen und denke, dass wir so einiges noch gar nicht wissen. Möglicherweise erwarten uns noch einige Überraschungen.
 
Die Aufnahme ist aus dem Jahr 1965
Moin.

Drei der vier R-12 Startplätze bei Beutel sind auf deinem hochgeladenen Bild wunderschön zu erkennen.
Hier ein Link zu M. Trolle, die R-12 Startplätze:

Ich würde mich sehr freuen, wenn du aus dieser Zeit noch ein weiteres Luftbild oberhalb des hier eingebrachten Satellitenfotos (Beitrag #24) hochladen würdest.

Gutgehn.
 
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Luftaufnahme südlich von Lychen, Oktober 1965.

Anhang anzeigen 115068

Quelle Luftbild: U.S. Geological Survey

Danke fürs Hochladen! Schöner Fingerabdruck Mitte links. Alle R-12 Startplätze sind gut zu erkennen.

Andere Sache: hier zwei Photos vom "dritten" R-5M Startplatz aus Mai 2024, unterwegs mit Sam Matze. Und noch ein fettes Danke an S. B.!!!

Überblick nach Reinigungsarbeiten:
Der dritte Startplatz.JPG

Zur Frage der Verankerung des Startringes (zur Befestigung des Raketen-Starttisches) gehe ich von vier senkrecht in den Beton (ca. 50 cm) eingelassenen Gewindebolzen aus. Durchmesser etwa 30 mm, dann schlicht eine Mutter draufgesetzt. Der Bolzen endet etwa 7 cm unter der Startring-Oberfläche. Bedeutet meiner Meinung nach, das es mindestens 6 cm Luft für den Befestigungsmechanismus des Starttisches auf dem Startring gab:
Verankerung.JPG

Gutgehn!
 
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Zur Frage der Verankerung des Startringes (zur Befestigung des Raketen-Starttisches) gehe ich von vier senkrecht in den Beton (ca. 50 cm) eingelassenen Gewindebolzen aus. Durchmesser etwa 30 mm, dann schlicht eine Mutter draufgesetzt. Der Bolzen endet etwa 7 cm unter der Startring-Oberfläche. Bedeutet meiner Meinung nach, das es mindestens 6 cm Luft für den Befestigungsmechanismus des Starttisches auf dem Startring gab
Zum Verständnis » wie erfolgte das Befestigen nach dem Aufrichten der Rakete ? Manuell mit mechanischem (Grob-)Werkzeug oder einer Halbautomatik.
 
Zum Verständnis » wie erfolgte das Befestigen nach dem Aufrichten der Rakete ? Manuell mit mechanischem (Grob-)Werkzeug oder einer Halbautomatik.
Du meinst die Befestigung der Rakete auf dem Starttisch?
Keine wirkliche Ahnung, ich habe auch noch nie einen R-5 Starttisch in real gesehen. Die beste Info die ich dazu je gefunden habe, ist dieser (wohl sowjetische Lehr-)Film. Ab Minute 17:08:
 
Ich meinte die Befestigung des Starttisches am Startring.
Danke, so richtig Auswertbares ist nicht zu erkennen. Ich habe auch noch keinen Starttisch gesehen, man findet auch kaum was über diese frühen sowj. Raketen. Wovon es Bilder gibt, ist der mobile Starttisch der Fernrakete A4 (V2). Da die R-5 Nachfolger war, der Ø gleich zur A4 und die Startmasse (nur) rund das 2,3 fache betrug wird es da vermutlich mechanisch ähnlich zugegangen sein. Die Rakete im Museum Peenemünde steht auf so einem Tisch.

Bei der A4 waren es vier Füße die mE höhennivellierbar einstellbar waren. Deren unterer Abschluß war jeweils eine Platte. Der Aufstellmechanismus hat die Rakete dann in den Tisch gehoben. Siehe die verschiedenen Bilder dazu.


ME haben wir in den verschiedenen Raketenthemen hier noch nie das Objekt soweit von unten betrachtet :)
Da du ja die Befestigungsbolzen gezeigt hast ist der zugehörige Mechanismus des Starttisches von Interesse. Denkbar sind längere Gewindemuffen. Aber wie sind die an den Bolzen befestigt worden ?
 
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Es sind Bolzen mit Gewinde, darauf wird eine Mutter geschraubt. Christian hat das ja beschrieben. Auf diese Weise sind Startring und Starttisch miteinander verbunden. Bolzen meint hier überdimensionale Schraube. Diese wird mit dem Kopf nach unten durch das Loch am Ende vom Schlitz eingefädelt und dann in Längsrichtung durch den Schlitz an die richtige Position geschoben. Von oben dann, wie schon gesagt, die Mutter draufgeschraubt nachdem der Starttisch dauf gestellt wurde.
Die vielen angedeuteten Löcher sind Arretierungshilfen deren Gegenstücke sich auf der Unterseite vom Starttisch befinden.
Vor über 10 Jahren hatten wir mal Zugang zu solch einem Starttisch. Ein Museum in Shitomir. In Kyjiw steht auch so ein Starttisch.
Die Unterschiede zwischen SS-3 und SS-4 spielen konstruktiv betrachtet keine Rolle.
 
ME haben wir in den verschiedenen Raketenthemen hier noch nie das Objekt soweit von unten betrachtet :)
Da du ja die Befestigungsbolzen gezeigt hast ist der zugehörige Mechanismus des Starttisches von Interesse. Denkbar sind längere Gewindemuffen. Aber wie sind die an den Bolzen befestigt worden ?

Von hinten angefangen: die vier Befestigungsbolzen des Startringes (Bild in Beitrag #29) haben für mich nichts mit der Befestigung des Starttisches zu tun, aber die von dort ausgehenden Schlitze im Metall. Herr Büttner hat das im letzten Beitrag ganz gut beschrieben.
Zur "soweit von unten Betrachtungsweise", es geht noch mehr. Bei unserer Reinigung des Startplatzes haben wir zwei symmetrisch angeordnete Löcher gefunden:
Gliedermaßstab.JPG Down under.JPG

Ich konnte nach Reinigung des oberen Bereiches meinen Zollstock mühelos mit einer Hand 160 cm versenken. Wäre mit anderen R-5M-Startplätzen abzugleichen.

Des weiteren gehe ich nach unserem Objektbesuch davon aus, daß vor Ort wohl nie eine Übung mit Starttisch/Rakete stattgefunden hat. Eine der Arretierungsshilfen ist bis heute mit Betonresten "zugeschmiert" (siehe Bild in Beitrag #29, Mitte links, der helle Fleck).

Bleiben für mich einige wohl nicht zu beantwortende Fragen:
- wer hat die Startringe hergestellt, wer hat sie montiert?
- wo wurden die Starttische hergestellt? (die R-5M wurde in Dnepropetrowsk hergestellt)
 
Zu Löchern im Beton außerhalb vom Startring, zu beachten ist das aufgrund der Aufrichttechnologie Arretierungen vorhanden sind. Dort "krallen" sich der Aufrichter bzw. der Raketenauflieger fest. Das können Ösen für Haken oder Rohre für Sporne o. ä. sein.
 
Wow! Ich hatte diesbezüglich eigentlich auf keine weiteren Infos zu Hoffen gewagt. Das wäre dann ein Büro in Leningrad gewesen. Kannst du bitte noch sagen, wie du an diese Info gekommen bist?
Gutgehn!
Unter anderem in: А.В. Карпенко, А.Ф. Уткин, А.Д. Попов, Ю. С. Соломонов „Отечественные стратегический ракетные комплексы“
 
Hier kann man sehen das der Raketenaufrichter auch zum Transport des Starttisches benutzt wird auf dem Startring. Das ist zwar von SS-4 aber ich gehe davon aus das es bei SS-3 auch so gemacht wurde.
Die Fotos dazu sind relativ weit unten zu sehen, zwei Stück.
 
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