Hallo Murmel,
zum S-1 Netz und seinen Ebenen sollte man eher im 2. Buch von General Paduch nachlesen, denn erstens war das Sonderfernsprechnetz 1 nicht nur ein Netz der sicherheitsrelevanten Teilnehmer, sondern der oberen Führungsebene, das heisst, es waren neben NVA, Zoll, MfS, Regierung und anderen weiteren Einrichtungen, Diensstellen und Anlagen auch die bezirksgeleitete Industrie, die Kombinate, die Energieversorger die Betriebe des MInisterrates etc, bis hin zum VPKA angeschlossen. Wer allerdings meint, dass die Netzstruktur in den Bezirken endete liegt falsch und wer sicherheitsrelevant mit a schreibt ist mit vorsicht zu geniessen. Also bei Fachleuten nachlesen, nicht bei Abschreibern. Zu dem ist zu sagen, daß das Richtfunknetz kein Ersatznetz war, sondern sehr stark und in verschiedenen Richtungen voll rund um die Uhr arbeitete. Das Netz hatte Teile seines Ursprungs in den fernmeldetechnischen Gegebenheiten nach 1953, nach dem die alte Länderstruktur (MV, THÜ, SAH, SA, BBG) in die Bezirke überführt wurden und demzufolge auch schwach angeschlossene Bezirksstädte wie Suhl oder Gera zu versorgen waren. Auch wurde über das Netz nicht nur Parteigelaber übertragen sondern auch so wichtige (zu DDR Zeiten) Instrumentalien wie die Tageszeitungen der Zentralorgane (SED) Das dazu genutzte System GAZETA (= Zeitung) 2 arbeitet über Richtfunk indem die Druckvorlagen per Bildfunk übertragen wurden usw usf...
Der Beitrag unter WIKI hat nur ca. 20 % des Netzes und seiner Aufgaben umschrieben. Sichergestellt wurde das Netz von den BL der SED und vereinzelt KL der SED über eigene Richtfunkumsetzer und Relaisstellen. Die integration in das S-1 fand erst später statt. Insofern ist die Bezeichnung Parteinetz = S-1 auch Murks usw usf...
GRüsse Hermann