Russland verliert letzten Satelliten für Raketen-Überwachung

Frank K.

Active member
Russland hat seinen letzten Satelliten für die Ortung von Raketenstarts verloren, schreibt die Zeitung "Kommersant" unter Berufung auf Quellen im Verteidigungsministerium.

Der 71X6-Satellit war erst im März 2012 in die Erdumlaufbahn gebracht worden und sollte ursprünglich fünf bzw. sieben Jahre seinen Dienst tun.

Erste Probleme seien Anfang des Jahres entstanden, als die Akkus des Satelliten ausfielen. Im April sei die Situation kritisch geworden: Der Kontakt zu dem Raumapparat sei verloren gegangen, so dass er faktisch nicht mehr zu steuern gewesen sei. Angesichts dessen sei beschlossen worden, ihn auszuschalten.

Russland hatte insgesamt acht Satelliten dieses Typs, von denen der letzte im Rahmen des Rüstungsauftrags 2011 gebaut wurde. Fast zwei Jahre dauerte dessen Bau. Jetzt hat Russland keinen einzigen Satelliten für die Ortung von Raketenstarts, obwohl mindestens zwei benötigt werden. Der vorletzte 71X6-Satellit war im Juni 2008 gestartet worden, war aber nur bis Februar 2010 in Betrieb.

Quellen zufolge verfügt das Verteidigungsministerium derzeit über zwei Satelliten des Typs 73D6 (als Reservesystem - fk). Allerdings seien sechs Satelliten dieses Typs erforderlich, um eine vollwertige Ortung zu gewährleisten.

Bereits 2005 gab es offene Kritik an dem neuen System. Im Oktober 2011 kündigte der damalige Befehlshaber der Weltraumtruppen an, dass „die russischen Weltraumkräfte nicht erneuert werden, sondern ein neues einheitliches System entwickelt wird“, das auch zum Schutz vor Raketenangriffen eingesetzt würde. 2012 wurden für diese Zwecke enorme Geldsummen ausgegeben, aber zu den Fortschritten der vergangenen zwei Jahre gab das Verteidigungsministerium bislang keine Kommentare ab.

Quelle & weiter »
de.ria.ru/zeitungen/268852447

Grüße Frank
 
Oben