Daß (und ggf. wie lange) der Stein noch steht, wird wohl mit den Eigentumsverhältnissen zusammenhängen. Also ob die Grabstätte gepachtet ist, wenn ja für wie lange, oder ob sie gekauft ist. Wie Klaus schon sagte, es ist ja kein Denkmal.
Die "Lebensrune" ᛉ ist ein Buchstabe aus dem alten Futhark-Runenalphabet mit dem Lautwert "Z". Der Name dieses Buchstaben bedeutete vermutlich "Elch" ("vermutlich" deshalb, weil man heute natürlich keinen der ursprünglichen Verwender mehr fragen kann). Die "Todesrune" ᛦ ist das gleiche Zeichen, nur auf den Kopf gestellt gezeichnet (eine sog. Sturzrune). Gelegentlich wurde das so gezeichnet, um eine Verwechslung mit einem ähnlich aussehenden Zeichen zu vermeiden.
Mit "Leben" oder "Tod" haben beide nicht das geringste zu tun. Erst (iirc) Ende des 19. Jhd. erfand der oben in #12 von Klaus genannte Herr ein Fantasie-Runenalphabet, in dem er den Zeichen Fantasie-Bedeutungen zugeschrieben hat. In der NS-Zeit kam es dann bei eifrigen PG in Mode, diese beiden Zeichen an Stelle von Sternchen und Kreuz in Todesanzeigen zu verwenden (Grund: Abgrenzung ggü. christlicher Symbolik).
Warum die Runen auf diesem Stein verwendet wurden kann man nur raten, von "der Steinmetz war es aus den letzten 10 Jahren seiner Arbeit so gewohnt" bis zu "auf Wunsch der Verstorbenen selber".
Der verlängerte mittlere Strich fehlt bei den Zeichen auf dem Stein wahrscheinlich deshalb, weil in der verwendeten extrafetten Schriftart ganz einfach der Platz dafür fehlt. Sprich, die Zeichen sind passend zu ihrer Schriftart gestaltet, genauso wie heutzutage eine gute Schriftart auch ein passend gestaltetes Euro-Symbol enthält (
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/d/d3/EuroVarianten.png ), obwohl "eigentlich" das Euro-Symbol exakt so "auszusehen hat":
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Euro_Construction.svg
Die Schrift auf dem Stein ist übrigens nicht dieselbe wie beim Lagertor in Buchenwald. Es ist
keine "Bauhaus-Schrift", sondern eine extrafette Variante basierend auf Buchstabenformen ähnlich der Schrift "Post-Antiqua" von Herbert Post, und vmtl. vom Entwerfer des Steins oder dem Steinmetz selber geschaffen.
Gruß M.