Ribnitz-Damgarten: Werkschutz / Bunker der Zivilverteidigung ehem. Faserplattenwerk

Nabend Jens,

aufgrund der Beschreibung der Wasserversorgung tippe ich auf SBW-600 ( wie in Dresden ). Ein 300ter ist doch nicht 30m lang? - oder?!

Grueße Björn
 
Ich kenne die Gegend ziemlich lange und gut aus damaliger Zeit in privater 'Zeitverbringung'. Was sollte denn dort ein solches Bauwerk ?

Das Faserplattenwerk selbst ist komplett von NSW-Vertragspartnern errichtet worden. Da gab es große Terminprobleme, die der DDR längere Zeit täglich Vertragsstrafenzahlungen in Valuta eingebracht haben.

Grüße Frank
 
Was sollte denn dort ein solches Bauwerk?
Frank, steht alles im Zeitungsartikel, Zitat: "„Geschützter Bunker für Werktätige“, so hieß das damals. Mit den Werktätigen waren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des damaligen VEB Faserplattenwerk gemeint. Siegfried Brusch kennt den Bunker in- und auswendig. Als der gebaut wurde, war er Hauptabteilungsleiter Rationalisierung in dem Betrieb und „ehrenamtlich“ in der Zivilverteidigung tätig. Von der wurde der Bunker genutzt.
Das Betonungetüm war für den Tag X, von dem jeder hoffte, dass er nie eintreten wird, gebaut worden. Siegfried Brusch streckt den Zeigefinger gen Decke. „Die besteht aus einer einen Meter dicken Betonschicht. Darüber wurde eine etwa anderthalb Meter starke Erdschicht aufgehäuft. Ausgelegt war der Bunker für etwa 300 Menschen. Das war die Besatzung einer Schicht“, erzählt er." Zitatende



GF

Nachsatz: Fasserplattenwerk: http://maps.google.de/maps?f=q&sour...7036,12.399895&spn=0.005441,0.013797&t=k&z=16
 
Björn,
dies ist schon alles so ok, und des Lesens mächtig sind wir wohl beide.

Die Frage, die ich habe, warum da an dieser Stelle (durchaus etwas abseits von einer Ortslage, wo mal gar nichts los war - Entschuldigung an die Dortigen) für diese Werktätigen dieses Bauwerk ?

Grüße Frank
 
Frank, warum - wieso war das Werk wichtig ( aus DDR-Sicht ) --> steht alles im Artikel, Zitat:Im Fall der Fälle, erläutert Bürgermeister Jürgen Borbe, der ebenfalls viele Jahre im Faserplattenwerk tätig war, sollte das Werk Baracken für Notunterkünfte produzieren und Platten für geborstene Scheiben bereit stellen." Zitatende
Das Ribnitz nicht ganz unwichtig war fuer die NATO, sollte klar sein: http://forum.hidden-places.de/showthread.php?t=1779&highlight=Ribnitz. Damit versteht sich von selbst, daß man die Belegschaft entsprechend gesichert unterbringen muß im E-Fall wenn`s am FP kracht.

GF

Nachsatz: der Bunker ( SBW-600 ) liegt mitten im Werk ( der Zugang ist nicht zu uebersehen ): http://maps.google.de/maps?f=q&source=s_q&hl=de&geocode=&q=ribnitz&sll=51.151786,10.415039&sspn=11.974787,28.256836&ie=UTF8&hq=&hnear=Ribnitz-Damgarten,+Nordvorpommern,+Mecklenburg-Vorpommern&t=k&ll=54.247907,12.400153&spn=0.00136,0.003449&z=18

Nachsatz II: das ist erst der zweite bekannte Standort fuer den Bautyp SBW-600.
 
Hallo,


SBW300 Laenge und Breite jeweils 16,5m.

SBW600 Laenge 30m und Breite 16,5m.

Auch aufgrund der erwaehnten Wasserversorgung von 30m³ wuerde ich auf einen 600er tippen.

Ein 300er mit den 4 Wassertanks hat damit, je nach Tankgroesse, ungefaehr 6m³.

Eine Vorortinspektion wird bestimmt Klarheit bringen.

Beste Gruesse
GAX
 
Aber hatte ein SBW600 nicht mehr als 300 Personen Kapazität? Oder lasse ich mich da von den Zahlen täuschen?

Gruß
Patchman
 
Hallo Patchmann,


ja das stimmt, SBW600 fuer 600 Personen vorgesehen.
Vielleicht hatten sie es dann etwas bequemer, ich moechte nicht in einem der beiden Typen sein, wenn er maximal belegt ist.

Man erkennt den Unterschied auch gut von aussen an dem KDWD, der 600er KDWD ist doppelt so gross wie der am 300er

Der SBW600 hat ein 10 Kammern KDWD, der SBW300 ein 5 Kammern KDWD, jedenfalls bei dem Typ, wo er aufgesetzt ist.

Beste Gruesse
GAX
 
Sorry, hatte das Bauwerk gestern nicht bei GE gefunden. Auch der Abstand der seitlichen Zugänge spricht für den 600er.

Gruß Jens
 
Der Bunker liegt mitten im Werk ? Ich muss Blind gewesen sein,denn ich habe gestern 2 Stunden gesucht. Wo genau liegt er denn ?
 
Der Bunker steht auf dem Firmengelände von Stahlbau Ribnitz und wird als Lager genutzt. Ich hatte da mal gearbeitet und in der Pause mal ein paar Fotos geschossen. Ja Licht geht noch......sind noch die originalen Lampen von damals.
 
Hallo,

die Ostseezeitung berichtet heute hinter einer Bezahlschranke mal wieder über das Thema.

Heute gehört das Gelände der Stahl-Bau Ribnitz GmbH. Genutzt als Lagerraum scheint der Bunker noch einem recht ordentlichen Zustand zu sein. So ist das Frischluftgebläse noch komplett vorhanden. Baubeginn soll Mitte der 60er Jahre gewesen sein, wobei sich die Fertigstellung wohl bis Anfang der 70er Jahre hinzog. Einer der zunächst im Faserplattenwerk selbst beschäftigt war und später als Leiter für Rückwärtige Dienste im Stab der Zivilverteidigung des damaligen Kreises Ribnitz-Damgarten tätig war sagte zum Bunker:

Zwar sei der Bunker für 600 Pesonen ausgelegt. Dies sei aber nur graue Theorie gewesen, so Wilfried Schlorf. „Mehr als 280 bis 300, maximal vielleicht 400 Personen konnten in dem 17 Meter mal 30 Meter großen Bunker nicht untergebracht werden, da die tatsächliche Nutzfläche nur etwa 420 Quadratmeter betrug.“

https://www.ostsee-zeitung.de/lokales/vorpo...WDRKLF6SSA.html
 
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