Rettungsdienst / Schnelle Medizinische Hilfe

Ist ja witzig, wie viele ehemalige Berliner Wasserretter hier vertreten sind.
Danke fürs Auslagern des Themas.

Mit der Nummer in Bammelecke meinte ich den MRB, der des Nächtens über die Startanlage der Regattastrecke geballter ist. Ich glaub, das geschah auch im Rahmen eines Langstreckenschwimmens.
Das gab n Hallali. Da kann ich mich an nen einen erinnern, der mit seinem Sanikoffer ins Boot springen wollte. Das Boot war schneller. Er lag im Wasser. Andere vergaßen in ihrer Hektik, die Klampen zu lösen. Insgesamt war es ne recht lustige Veranstaltung.
Unser fahrbereiter Bootsführer schaute uns an, schüttelte den Kopf und meinte, wir bleiben an Land. Unser Pegel ging nicht konform mit der Situation.
An dem Abend hat sich auf der Rückfahrt auch noch der Impeller unserer Wasserkühlung eliminiert. Das haben wir gegen Mitternacht auf Gewässer selbst repariert.
Zu meiner Zeit gab's mal n Unfall mit nem Poseidon. Der ist über nen Dolmen einer alten Steganlage gesemmelt. Die waren unter der Wasserlinie. War ne böse Geschichte. Auf welchem Gewässen das war kann ich heute nicht mehr sagen.
Ich hab hinterher nur das Boot auf der Werft gesehen. Sah übel aus.

Insgesamt war es aber eine recht interessante Zeit. Wenn ich mal Revue passieren lasse, dann habe ich auf dem Müggelsee erstaunlich viele Motoren repariert. Mit Seglern und Paddlern hatten wir auch recht viel Spaß.
Kleiner Seitenhieb: Mit der DLRG auch. ;o)
Im Strandbad Friedrichshafen sind wir regelmäßig auf Kaperfahrt gegangen.
Da wurden gerne mal die Stationsflagge oder nen Fender vergessen. Die haben wir eingesammelt. Gab's auch wieder zurück. Gegen nen Kasten Bier.

Gruß Polle
 
Ich habe noch was Neues gefunden und muss meine Aussage bezüglich der motorisierten Wasserrettung teilweise korrigieren.
Mit zunehmendem Badebetrieb nach dem 1. Weltkrieg bildete das DRK 4 Sanitätskolonnen die 6 Wasserrettungsstellen betrieben, allerdings nur im Westteil.
Der Badebetrieb wurde teilweise mit Ruderbooten oder geliehenen Motorbooten überwacht.
1923 bekam die Kolonne Nikolassee/ Wannsee das erste Motorrettungsboot, 1927 und 1929 folgten 2 weitere und 1930 schließlich das 4. Boot.
Das war aber alles Wasserwacht und nicht Rettungsamt und es war nur im Westteil.
Für den Ostteil stimmt meine Aussage wieder zumal da die Boote dann vom RA, also staatlicherseits, beschafft wurden.
Man lernt also nie aus.
 
Bin gerade bei meinem alten Verein zu Besuch. Käffchen trinken und über die guten alten Zeiten sinnieren.
Da habe ich ein Foto entdeckt, welches ich euch nicht vorenthalten möchte.
Abgebildet ist die alte Werft in Saatwinkel am Tegeler See.
Wann das Bild entstand kann ich nicht sagen. Der Text unter dem Bild war leider verdeckt. Das wird mir aber sicherlich noch zugetragen.
uploadfromtaptalk1470752768283.jpg

Gruß Polle
 
Auf dem Bild ist die ASB- Station Saatwinkel zu sehen, es handelt sich um eine Postkartenansicht aus dem Jahre 1929.

Quelle: 100 Jahre organisierte Wasserrettung von Jürgen Weigel, S.109
 
Na siehste.
Das Buch hab ich leider nicht mehr. Habs mal verliehen und nie wieder gesehen. Grmpf
Es müsste noch ein ähnliches Foto von der Werft auf der Spreeseite geben.
 
Ich will das Thema Rettungsamt mal wieder hochholen- die Forschung geht ja weiter.
Ich habe da 2 Bilder gefunden. Eines in Berlin vom 01.08.1959- was war da los? Es soll eine Übung gewesen sein zwischen NVA und RA. Andere Quellen sprechen von einem echte Einsatz, sozusagen erste Luftrettung.
Das 2. Bild kann ich weder zeitlich noch örtlich zuordnen. Kennzeichen B...- Bezirk Schwerin? Und weiß dazu jemand mehr? Dem Fahrzeug nach könnte es aus den 70ger Jahren sein.
Vielleicht kennt ja wer irgendwelche Luftrettungseinsätze der NVA, sind ja einige Experten hier. Ich würde mich freuen.
 

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Ich habe da 2 Bilder gefunden. Eines in Berlin vom 01.08.1959- was war da los? Es soll eine Übung gewesen sein zwischen NVA und RA. Andere Quellen sprechen von einem echte Einsatz, sozusagen erste Luftrettung.

Frank, mir ist nicht klar, wo du das Bild herhast. Im verlinkten Wiki-Beitrag ist es auch enthalten. In der Kürze der Zeit nicht komplett überprüfbar, aber aufgeführte handelnde Personen sind bekannt. Am einfachsten den Text da dazu nachlesen.

Grüße Frank

» de.wikipedia./Transporthubschraubergeschwader_34
 
Die zweite Maschine in deinem Beitrag #27, die DM-SPF Mi 4T wird in den Unterlagen der INTERFLUG von 1963 bis 1972 gelistet. Von ihr gibt es einige (durchaus interessante historische) Einsatz-Abbildungen.

Bsp » helicopter-database.de/idphoto=7303

Das Kfz.-Kennzeichnen des Sankra interpretiere ich als BD09-71, BD war Kreis Güstrow.
 
Nicht das es übersehen wird » der Texteintrag des BArch zu deinem ersten Bild aus #27 »

Hubschrauber landete mit Schwerverletzten auf dem Marx-Engels-Platz. Ein Hubschrauber der Nationalen Volksarmee landete in den Morgenstunden des 1.8.1959 auf dem Marx-Engels-Platz in Berlin und brachte einen Schwerverletzten aus Rathenow. Ein Krankenwagen, der von Funkwagen und Feuerwehr begleitet wurde, übernahm den Transport des Verletzten in die Charite. Der Krankenwagen ist an den Hubschrauber herangefahren, um den Verletzten einzuladen.
 
Hallo Frank K, vielen Dank für Deine Hilfe. Den Text kannte ich nicht, das Bild habe ich irgendwo im Netz aufgelesen. Also doch ein richtiger Einsatz.
Ich habe noch eine Frage: Gab es auf den Wählscheiben der Telefone für Berlin den Eintrag Rettungsamt oder stand da wie überall anders Polizei, Feuerwehr und Rotes Kreuz? Vielleicht hat ja noch jemand ein solches Telefon oder ein Bild (z.B. aus einem alten Betrieb).
Vielen Dank !!!
 
Im Telefonbuch von Berlin aus Zeiten der DDR, Ausgabe 1989, steht vorne nicht "Deutsches Rotes Kreuz" wie auf der Wählscheibe vieler Telefone sondern "Schnelle Medizinische Hilfe 115"
 
Schnelle Medizinische Hilfe würde ja den Punkt treffen. In Berlin war die Situation wie folgt:

Schnelle Medizinische Hilfe (SMH) an den Krankenhäusern stationierter Notarztwagen, meist Barkas SMH 3 (mit hohem Aufbau)
Dringende Medizinische Hilfe (DMH) bezirklich stationiert (wie heute der ärztliche Hausbesuchsdienst) meist Barkas SMH (normale Ausführung)
Krankentransport (KT) stationiert im Rettungsamt Marienburger Str. Barkas KT (eine Trage, 2 Sitze und ein Tragestuhl) und Barkas Kleinbus für Transporte von gehbehinderten Menschen zu den Polikliniken.
SMH "Storchenwagen" stationiert im Rettungsamt Marienburger Str. für Notfälle in der Schwangerschaft Barkas SMH 3 (mit hohem Aufbau und Inkubator)

Desweiteren gab es Fahrzeuge für Ferntransporte (ab Ende 1989: 2 Volvo, 1 Citroen CS, 5 Citroen BX (PKW), 1 VW 253 KTW undm2mRobur LO Busse).
Mit den Citroen DS wurden unter anderem auch Transplantationsteams gefahren.
Mit übernahme des Rettungsamtes durch die Berliner Feuerwehr wurden die Fahrzeuge Typ Barkas suksessive abgelöst durch Daimler Benz Fahrzeuge.

BG Lars (fuhr von 12/89 bis 07/93 als KT beim Rettungsamt)

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Es stand aber auch bei uns in Berlin Rotes Kreuz drauf .. so wie überall. Auch die Fahrzeuge hatten das Rote Kreuz drauf. (zu tragen , wollt ick erst schreiben ;) )
 
Hallo Lars,
kleine Korrektur- die DMH war an Krankenhäusern stationiert und am Ende die SMH 3 (hoher Aufbau). Vorher auch SMH 2. Die SMH waren die Hausbesuchsdienste, die dann z.T. von den Wartburg med abgelöst wurden.
Interessant ist, dass ich in meinen Unterlagen ein Schreiben von 1979 gefunden habe dass die Leitstelle ab sofort nicht mehr dem Rettungsamt untersteht sondern der Schnellen Medizinischen Hilfe. Sie wäre jetzt eine Struktureiheit des Magistrats. Das Rettungsamt wurde ja mehrfach umbenannt und blieb trotzdem immer dasselbe.
 
Urian, da hast Du recht. Korrektur (war nur das Emblem drauf). Auf den Türen stand "R (Berliner Bär) A" und darunter "Rettungsamt Berlin". Unten rechts bzw. links der Funkrufname als Nummer.

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