R-5, R-12 und R-14 Raketenbasen in Lettland

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Moin.

Hier der Versuch einer Zusammenfassung sämtlicher R-5, R-12 und R-14 Raketenbasen in Lettland. Was war da zu Sowjetzeiten, was ist aktuell noch vorhanden? Der Schwerpunkt liegt auf den Raketenstartplätzen, d.h. auf den charakterischen, metallenen Launch Pad-Ringen im Beton der Startplätze, bzw. den Silokomplexen/dem Kommandobunker zwischen den Schächten.
Grundlage sind inzwischen freigegebene CIA-Unterlagen, die Alben von Martin "Trolle" Mikkelsen bei Flickr, der INF-Vertrag, sowie eigene Besuche der Liegenschaften.
Die Ortsbezeichnung der Objekte ist nicht immer einfach, da oft mehrere existieren/sogar die CIA ihre Bezeichnungen im Laufe der Jahre z.T. geändert hat. Es sind dann hier mehrere Namen angeben. Zu den meisten Objekten gibt es bei Hidden Places schon einen Beitrag.

Ich komme für Lettland auf 14 Standorte, die ab den späten 1950ern bis etwa 1990 als Stationierungsorte für die obigen Mittelstreckenraketen genutzt wurden:

- Paplaka Nord (Paplaka/Barta North; Barta bei HP), 4 R-5 Lauch Pads (nicht nur 2, wie bei Martin Trolle M. angegeben), alles Metall weg.

- Paplaka Souh (Paplaka /Barta South), 4 R-5 Launch Pads, alles Metall weg. Eine Forststraße führt jetzt mitten durch den Launch Pad-Bereich.

- Nigrande2 (Marijas Muiza; Taujeni bei HP), 3 R-14U Silos. "Rückgebaut". Wird gegenwärtig als Schutthalde genutzt.

- Embute (Vainode, Nigrande3), 3 R-14U Silos. "Rückgebaut". Wird von der lettischen Armee in einem Teilbereich als Munitionslager genutzt.

- Nigrande (Nigrande1), 4 R-14 Launch Pads. Denke, die Sartplatzringe sind weg, war da lange nicht mehr.

- Augstkalne, 4 R-12 Launch Pads. Die sind alle recycled worden. So ziemlich jedes Gebäude ist abgerissen, ein Besuch lohnt nicht wirklich.

- Tervete, 4 R-12 Launch Pads. Inzwischen Starttischbefestigungen auch "ausgebaut", ansonsten ein Großteil der Infrastruktur noch vorhanden.

- Eleja, 4 R-12U Silos. Vor einigen Jahren "rückgebaut". Der Mittelpunktbunker ist zweietagig erhalten und momentan zugänglich.

- Jelgava North (Iecava, Klavi bei HP), 4 R-12 Launch Pads. Metall inzwischen recycled, dafür sind noch viele Gebäude erhalten. Wenn die
grottige Ortsangabe im INF-Vertrag stimmt, waren hier in den 1980er Jahren 84 sowjetische Marschflugkörper PK-55/SSC-X-SSC-4 stationiert.

- Jelgava South (Zalite bei HP), 4 R-12 Launch Pads. Starttischringe auch weg, dafür noch viel Infrastruktur und beeindruckende Wandmosaike.
Die Raketenbunker werden z.T. von letischen Farmern als Lagerstätte genutzt. Besuch lohnt!

- Lambarta (Lambarte/Misa), 4 R-12U Silos. Vor etwa 10 Jahren zerstört worden, keine weiteren Informationen.

- Gulbene (Galgauskas Ezeres/Tirza bei HP), 4 R-12U Silos. Silokomplex laut Martin Kaule vor 2 Jahren komplett "rückgebaut".

- Aluksne South (Zeltini), 4 R-12 Launch Pads. Heute eine Art Museum, frei zugänglich. Hier waren 2017 noch alle Launch Pad-Ringe vorhanden.
Auf einem steht ein tonnenschwerer, entsorgter Lenin aus einer Nachbarstadt. Besuch lohnt.

- Aluksne North (Strautini), 4 R-12 Launch Pads. Da bin ich noch nicht gewesen. In den 1980ern sind dort laut INF-Vertrag SS-20 stationiert
gewesen.

Gutgehn!
 
Also Strautini konnte ich finden. wenn auch keine sichtbaren Lanchpads mehr. nur den Lagerbereich.
Bei Zeltini haben mich meine Suchkünste wohl verlassen. Keine Pads oder etwas das ich als Depot mit getarnten Bunkern etc erkennen könnte.
Museum auch Fehlanzeige. Normal finde ich so was ja im Schlaf und mit Fieber.
 
Strautini ist bei der Armee besetz. Wir waren dort 2015 (oder 2014) - hochlade die Fotos bald. Danke schön Passanger für dieses Thema!
 
Und dann gab es noch mindestens eine Feldstellung/"Ausweichstellung" für jedes in Beitrag #1 erwähnte Objekt.
Da waren dann transportable Launch Pad-Startringteile, die auf dem Boden verlegt wurden (heute oft kaum noch zu erkennende Ortsstruktur), gelegentlich aber auch die bekannten Metall-Ringe in Beton verankert. Nach all den Jahren gleicht die Suche vor Ort oft einer Stecknadelsuche ...
Aber, sogar nach Sonnenuntergang sind sie manchmal auffindbar.

Hier das erste Photo eines Fundes bei Jelgava aus 12/2019:
R-12 field.JPG

Den Rest der Dokumentation zu dieser konkreten Feldstellung überlasse ich gern Herrn Büttner, er hat sich im Vorfeld der Reise deutlich zeitintensiver damit beschäftigt!

Gutgehn, Christian
 
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