Prötzel: FRA-4122

Ihr beide, kann es sein das die "alte Feuerstellung" in späteren Jahren als Ausbildungsstellung genutzt wurde? Davon lese ich immer mal wieder. Da Ihr beide ja Zeitzeugen seit könntet ihr das ja wissen.

@Büttner,
man kann es so bezeichnen.
Ich habe 77 an der Neuen gebaut, da war die Alte noch in betrieb. Es war aber auch Vorzeigestellung und Lehrstellung für die A-Kompanie.

@kukki,
der eine, sagt mir was (ich glaube zu meiner Zeit war er schon Hauptmann). Da wir aber nicht zu der Einheit in Prötzel gehörten habe ich mir die Namen nicht gemerkt. Zu meiner Zeit gab es auch Zugführer die den Dienstgrad geschenkt bekommen haben, hatten aber ein Studium hinter sich. Der Weg zum Bahnhof war für uns auch kein Problem wir wurden gefahren. Das Bier zum Feierabend haben wir auch in der Gaststätte in Objekt trinken können.
An was ich mich auch nicht mehr erinnern kann, hatten die alten Stellungen Tarndächer gehabt.
Was ich auch nicht mehr weiß, waren die alte Stellungen nur Feldstellungen oder waren sie fest ausgebaut.
Warum hatte Prötzel den Beinamen Grüne Hölle.

Gruß pio
 
Hallo Pionier,

ich bin am 27.10.1967 entlassen worden. Im Sommer 1967 wurde ein einfaches Tarnnetz über die Raketenstellung gelegt. (s. Foto) Man glaubte der "Klassenfeind" wüßte dann nichts von den Raketen. Bis zu meiner Entlassung war das so gelößt.
Der Ausdruck "Grüne Hölle" wurde von EK zu EK so übernommen, genau wie das Kegeln im Flur. Es war Ehrensache, dass die Kugel von keinem Offizier erwischt wurde.
Grüne Hölle kommt sicher von dieser weit abgelegenen Waldgegend. Hier war alles erschwert, so zB. das Fahren in den Urlaub, das Ausgehen-wohin auch. Ein Bauer in Bisow verkaufte Alkohol. Dort holten wir uns spät abends einen Korn zB. "Herz As". Die Gaststätte innerhalb der Kaserne konnte nur in Ausgangsuniform und Ausgangskarte besucht werden. Man kann hier erkennen, eine Kneipe innerhalb des Objekts war ja schon in der NVA eine Rarität, dass es sehr schwierig war den Soldaten eine Abwechslung zu verschaffen. Übrigens der "Gastwirt" war einer von uns, auch ein EK. Dann kam noch der sture Dienst dazu, Politunterricht, Wache, Waffenreinigen usw. Einmal in der Woche (Freitags) durften wir dann zum Manschaftsduschen.
Das letzte halbe Jahr ging es für uns sechs Soldaten (Elektriker) besser, da wir den Hochspannunsschutzzaun bauten.
Naja, und ausser Zugf. Ltn. Laasch waren die übrigen Offiziere recht uneinsichtig (!)
Vielleicht genügt das als Antwort.
MfG
kukki
 
Die Rolldächer sind nach 72 drauf gekommen, ich war in Beetz war auch am Arsch der Welt mit der Bahn in Urlaub furchtbar. Von allen 4 Stellungen damals hatten es die in Markgrafpieske/Fürstenwalde wohl am besten zweks in Urlaub fahren/Ausgang. Mfg.kallepirna
 
Nachtrag: Hier sind noch Fotos vom Bau des Hochspannungsschuzzaunes, Sommer 1967 um die Fla-Raketenstellung.
Meine Kameraden werden mir es wohl nicht verübeln. War die schönste Zeit bei der "Fahne".Zaun1.jpgZaun3.jpgZaun2 Kopie.jpgZaun4.jpg
 

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Danke kukki für die Bilder.
Ich habe aus dieser Zeit keins, Geheimhaltung und Angst erwischt zu werden.
Das mit den EK-Spielen war in meiner Zeit im FRA 4122 auch noch so schlimm, beim Musikbox spielen war es zu einen tragischen Unfall gekommen.
Ob es der Soldat überlebt hat weiß ich nicht.
Wart ihr beim bau des Zaun, Pionieren unterstellt gewesen. Der hat ja nur 10 Jahre halten müssen.
Die FRA wurden ja mit eigen Kräften gebaut und wir wurden mit unserer Technik zu Hilfe gerufen.
 
für pionier3: wir bauten die Steuertechnik, den Hochspannungstrafo die Garage aus Fertigteilen dazu, verlegten einen Draht in der Erde unter dem HSZaun, damit sich niemand unter den Zaun hindurch graben konnte. Auch die Montage der Isolatoren an den Betonsäulen war unsere Aufgabe. Die Säulen selbst setzten die Pioniere, auch der Graben für den erwähnten Draht wurde von ihnen ausgehoben.
Wir waren von verschiedenen Einheiten abkommandiert, ich eben vom Fla-Rak. 4122, Prötzel. Unser Vorgesetzter war ein vorzeitig beförderter Gefreiter, also ein Vize-EK. Er war Diplomingenieur für E-Technik und hatte diese HS-Anlage entworfen.

für Büttner: vom Sechs-Tage-Krieg haben wir nichts mitbekommen, schließe aber nicht aus, dass im Politunterricht der Kompanie darüber gesprochen wurde. Es gab ja damals auch Probleme in der CSSR. (Prager Frühling) Da hatten wir schon erhöhte Gefechtsbereitschaft. Aber genaues wurde uns nicht mitgeteilt. Es wurde nur gemunkelt, dass sich unsere Entlassung verschieben könnte. Der Entlassungstag, der 27.10.1967, stand nicht mehr sicher fest. Es blieb dann aber dabei. Mir ist nichts bekannt, dass die Tarnnetze deshalb montiert wurden. Es gab ja auch keine konkreten Montagepläne, es wurde vielmehr probiert wie diese Dingen am besten zu befestigen sind und vor allem wie sie wieder schnell entfernt werden können.
MfG
kukki
 
kukki,
waren die Pioniere von der LV oder LsKa.
Ich frage nur, da ich seit Jahren an der Geschichte der Pioniere des FRR 11/31 arbeite.
Ich selber habe an einigen Objekteinzäunungen mit gebaut.
 
an pionier3 keine Ahnung, ob vom Land oder der Luft. Sie waren mit einer Art großen Steinbohrer vor Ort, um die Löcher für die Säulen auszuheben.
 
Das mit den EK-Spielen war in meiner Zeit im FRA 4122 auch noch so schlimm, beim Musikbox spielen war es zu einen tragischen Unfall gekommen.
Ob es der Soldat überlebt hat weiß ich nicht.

Hallo kukki,

Könntest Du das obige bitte mal etwas näher erläutern.
Die Funktion des "Musikbox spielen" ist mir schon klar, es geht um das vorher und nachher.

Danke und Gruß
Lutz
 
Hallo kukki,

Könntest Du das obige bitte mal etwas näher erläutern.
Die Funktion des "Musikbox spielen" ist mir schon klar, es geht um das vorher und nachher.

Danke und Gruß
Lutz

Hallo Lutz,

ich bin nicht kukki, werde es mal aus der Zeit erklären als ich im FRA war.
Bei uns Pionieren gab es diese Spiele nicht und ich kenne es nur vom erzählen.
Das von mir, sieh oben, erzählte ist im FRA geschähen und hatte für mich etwas nicht nachvollziehbares. Wenn ich heute darüber nachdenke läuft es mir noch immer kalt den Rücken runder.
Nach dem was wir damals erfahren hatten war es so:
Die EKs hatten sich wieder unter den Neuen ein Opfer ausgesucht, mit dem sie Musikbox spielen wollten.
Das Opfer in den Besenschrank, Tür zu und sing ein Lied. Da der Soldat nicht wollte war es wie immer am Anfang, es wurde am Schrank gerüttelt.
Da er noch immer nicht wollte soll man den Schrank mit dem Soldaten zum Fenster getragen haben und da die Musikbox kaputt ist aus dem Fenster geworfen haben.
Wie schon gesagt, ob es der Soldat überlebt hat weis ich nicht.
Ich glaube jeder der in der NVA gedient hat musste da durch. Ob es nun Musikbox, Schildkröten, Heimfahrt oder anderes war.
Aus meiner Sicht war es das Machtgehabe der EKs und die Hilflosigkeit der Unteroffiziere. In meiner Truppe gab es so etwas nicht.
Das soll da zu alles sein, wäre ein eigenes Thema.
Gruß pio
 
Bei uns Pionieren gab es diese Spiele nicht und ich kenne es nur vom erzählen.

Das von mir, sieh oben, erzählte ist im FRA geschähen und hatte für mich etwas nicht nachvollziehbares. Wenn ich heute darüber nachdenke läuft es mir noch immer kalt den Rücken runder.

Nach dem was wir damals erfahren hatten war es so:
.......

Hallo pionier3,

sorry, war da etwas schnell mit der Namenszuordnung.

Danke für deine Antwort.
Meine Frage zur "Musikbox war ansich nur deshalb gestellt, weil wir diese Geschichte 1988 bei uns im Regiment (7001) auch gehört haben.
Wie ein Thread im NVA Forum jedoch belegt, geisterte diese Geschichte schon immer durch die Regimenter der NVA.
Ein Zeitzeuge oder ähnliches zu dem Vorgang ist bis heute nicht aufgetaucht.

Naja, ist ja eigentlich auch falsch hier im Thread.
Hätte ja sein können das Du dazu etwas genaueres hättest sagen können.

Danke und Gruß
Lutz
 
Hallo Lutz,

ich war, als es passierte 77, im FRA 4122. Meines Wissens wurden die Beteiligten und Anwesenden sofort versetzt.
Da die FRA vorzeige Abteilung war, hat man auch nie darüber gesprochen.
Ich habe es nicht selber gesehen, da wir auf der Baustelle waren.
Erfahren haben wir es beim Tanken im Objekt. Ich will mich auch nicht auf den Monat festlegen, muß aber Sommer gewesen sein da sind wir aus bestimmten Gründen immer erst mit der Dunkelheit ins Objekt.

Gruß pio
 
das
Thema "Musikbox" höre ich hier zum erstenmal. Einfach brutal. Sicher gab es untern den EK`s einige Idoten, die sich aufspielten und die Neuen schikanieren mußten. Während meiner 18 Monate Armeezeit habe ich nicht ein einziges Mal ein Einschreiten der Vorgestzten gegen diesen Wahnsinn bemwerkt.
Mit dem Kegeln meinte ich etwas ganz anderes. Die EK`s schoben eine richtige schwere Kegelkugel über den gesamten Korridor hin und her, von einem Ende zum Andern. Da der Flur gefliest war, machte das einen Höllenlärm. Der Fliesensockel wurde dabei natürlich oft beschädigt. An beiden Stirnseiten des Gebäudes. Zu dieser "Kegelstunde" durfte sich kein anderer Soldat im Gang aufhalten. Das ganze dauerte etwa 10 Minuten, wenn nicht vorher ein Offizier auftauchte. Damit wollten wohl einige ihre Freude über die bevorstehende Entlassung zum Ausdruck bringen, bzw. ihr Mißfallen zur NVA. Das Ganze passierte immer ganz spontan und war an keine feste Zeiten gebunden. Hinterher will es immer keiner gewesen sein. Wie gesagt das war 1966-1967.
MfG
kukki
 
Guten Tag,
sollte man nicht die Objekte aus #1 und #3 trennen? Für mich sind das 2 verschiedene Objekte, oder irre ich dabei?

Grüße
PS: Softairdings lässt eine Besichtigung von #3 nicht zu....(grummel)
 
Hallo dieter schultz,

ich habe dort 1967 gedient. Kennst Du denn dieses Objekt überhaupt? Bei Deinem Alter. Ich kennen noch einige Offiziere aus dieser Zeit. Würde mich schon interessieren was aus diesen Leuten geworden ist.
 
Hallo dieter schultz,

ich habe dort 1967 gedient. Kennst Du denn dieses Objekt überhaupt? Bei Deinem Alter. Ich kennen noch einige Offiziere aus dieser Zeit. Würde mich schon interessieren was aus diesen Leuten geworden ist.

Schön, schreib doch mal was dazu. Kleine Details eben. Wieviel Raketen hattet ihr denn im DHS in Reserve und wo genau waren die denn?
 
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