Objekte der Baltischen Rotbannerflotte

martin2

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Unsere allgemeine WGT-Standortliste verzeichnet für Sassnitz nur ganz nebulös die Liegenschaft RK 23 ohne weitere Details. Auch in der »Objektliste der von der Westgruppe der Streitkräfte der UdSSR auf dem Territorium der DDR genutzten Liegenschaften« per 31. Juli 1990 taucht unter Saßnitz nur eine Garnison mit 1,3 Hektar Größe und der Hinweis auf das Kartenblatt 21 auf.

Stichwort Rotbannerflotte: mir ist kein eigener Standort der RBF auf dem Gebiet der ehemaligen DDR bekannt. Lediglich "Mitnutzungen".
Das wundert mich jetzt alles - ich dachte, das sei bekannter Wissensstand. Ok, Du hast den ersten Standort der Baltischen Flotte: в/ч пп 09822, 234. Schiffsabteilung der 24. Raketenschnellbootbrigade. Auf gleicher Liegenschaft (Rostock-23) noch 35222-F, Außenstelle einer Umschlagbasis - halt ein Lager.

Die kleine Kaserne befindet sich direkt NW der westlichen Wegschleife zum Hafen, ist 25 Jahren ungenutzt, sie sticht eigentlich sofort ins Auge. Als ich vor einem Jahr oben war, gab es Abriss- und Bebauungspläne, es scheiterte daran, dass der Hang dort nicht standsicher ist. Mal sehen, wie weit die nun sind.

Aber darum geht es mir wirklich nicht, das halte ich für geklärt.

Mir geht es um diese Lotsenstation. Da war mir nicht klar, dass die vermutlich räumlich dazu gehörte. Ich benötige weitere Hinweise: Bitte alles sagen, was da bekannt ist.

@Andi39GE
Kannst Du diesen Mann der Einfachheit halber anschreiben?
 
Ich habe das Thema mal hierher ausgelagert.

Darf ich Dich nach Deiner Quelle für diese Einheit befragen? Ich vermute die Information stammt aus der Feldpostnummernliste der WGT (BW55-152 / Stand 12/1994).

Es gibt im Bundesarchiv zahlreiche Listen und Übersichten. Keine ist vollständig. In keiner fand ich bisher eine Liegenschaft die alleinig (!) der RBF zugeordnet war. Mitnutzungen mal außen vor gelassen. Aber vielleicht hatte ich bisher auch nicht die richtigen Listen ;).

BTW: die Feldpostnummernliste bereiten wir gerade auf und überführen sie im Frühjahr ins System. Dann wird das ganze kein Hoheitswissen mehr ;).

Beste Grüße
Martin
 
Nicht nur diese, mehrere. Und viele Jahre Forschung zu unklaren FPN, mehrere Leute.

Ich würde denken, dass (mindestens) zwei Standorte alleinig der Flotte zugerechnet werden müssen: Die Kaserne in Sassnitz und Ranzow. Bei einer weiteren (Wiek) spricht viel dafür. Gemeint ist natürlich die Befehlsunterstellung, nicht die Versorgungsunterstellung.
 
Das ist alles richtig - hat aber mit dem besprochenen Thema nichts zu tun. Wie kommst Du da jetzt auf diesen Schwenk?
 
Ich wollte nicht ablenken. Nur darauf klar hinweisen daß sich 'gemeinsame Nutzung' nur auf die örtliche Infrastruktur in einem Objekt inkl. gemeinsamer Nutzung von Versorgungseinrichtungen bezog.

Weiterhin meinte ich damit (hier speziell bei der BF) die Wassereinheiten. Ranzow und Wiek ist da was anderes und da kann es schon so sein wie von dir gesagt. Zu R. und W. wäre mehr zu sagen, ich denke aber das führt hier entsprechend TE zu weit weg.
 
Ich wollte nicht ablenken. Nur darauf klar hinweisen daß sich 'gemeinsame Nutzung' nur auf die örtliche Infrastruktur in einem Objekt inkl. gemeinsamer Nutzung von Versorgungseinrichtungen bezog.

Weiterhin meinte ich damit (hier speziell bei der BF) die Wassereinheiten
Nach meinem Wissensstand gab es keine gemeinsame Nutzung des sowjetischen Kasernenobjekts. Baltische Rotbannerflotte.

Das Objekt Schiffslotsenstation war durch eine öffentliche Straße getrennt, das gehörte nicht dazu. Ob es da wirklich eine gemeinsame Nutzung gab - darf bezweifelt werden. Dort stationierte VM-Offziere erinnern sich jedenfalls nicht.

Die gemeinsame Nutzung beschränkt sich auf den Hafen der Volksmarine. Und der war deutlich weiter südlich. Es gibt keine örtliche Gemeinsamkeit zum sowjetischen Kasernenobjekt.
 
Genau, darauf wollte ich ja auch hinweisen. Wenn du das nur auf das reine Kasernenobjekt beziehst, ist es so ok. Das war GSSD und da kam man so einfach nicht rein. Auch nicht VM. Nur wenn GSSD das so wollte - inklusive dem Russenmagazin.

Die allgemeinere Formulierung der gemeinsamen Nutzung bezieht sich hier auf den Hafenbereich inkl. der Molen.
 
Ja, das ist natürlich korrekt.

Ich verwende hier generell & bewusst für sowas den Begriff GSSD. Damit kann offensichtlich der geneigte nicht so interessierte & informierte, aber mitlesende Nutzer iA etwas anfangen. Man kann sich ja auch weiterinformieren.

Wir sind hier halt nicht (mehr) das Spezialforum für sowas. Und für die Verwendung des allg. Begriffs GSSD bin ich schon öfters kritisiert worden - nicht nur hier :cool:
 
Der Moderator @Martin K. hat -wie man oben leicht erkennen kann- das Thema durch Auslagerung erzeugt, es geht hier ausdrücklich um den Unterschied zwischen GSSD und Baltischer Rotbannerflotte, bezogen auf Liegenschaften in der DDR.

Wenn nun Du als weiterer Moderator sagst, dass das Schnurz sei und das GSSD heiße - dann wird die Diskussion tatsächlich kompliziert. Um nicht zu sagen: Sinnlos.
 
Du hast den ersten Standort der Baltischen Flotte: в/ч пп 09822, 234. Schiffsabteilung der 24. Raketenschnellbootbrigade.

Hhm, was ist denn die Quelle für diese Bemerkung. Es gibt andere Quellen in Printform da steht was von 461. Abteilung mit Stammsitz/ Stab in der diskutierten Kaserne. Also keine 234. Abt. und auch keine Gasteinheit/ Gastboote. Gehörte auch nicht zur 24. RS-Brigade, sondern war der Brigade zur täglichen Diensterfüllung operativ unterstellt und stand in der rückw. Sicherstellung der Brigade ?!
 
Nicht nur diese, mehrere. Und viele Jahre Forschung zu unklaren FPN, mehrere Leute.

Ich würde denken, dass (mindestens) zwei Standorte alleinig der Flotte zugerechnet werden müssen: Die Kaserne in Sassnitz und Ranzow. Bei einer weiteren (Wiek) spricht viel dafür. Gemeint ist natürlich die Befehlsunterstellung, nicht die Versorgungsunterstellung.

Bezüglich Wiek: Da saß ganz offensichtlich wirklich eine Einheit (Funkaufklärungskompanie) der Baltischen Rotbannflotte. So steht es jedenfalls in einer Broschüre zur Geschichte der LTS-Brigade(n) der Volksmarine. Beide Einheiten schlossen im Ausbildungsjahr 1966/1967 einen Patenschaftsvertrag.
 
Wie die Broschüre heißt, habe ich schon geschrieben. Sie ist in keinem Verlag erschienen und wird es auch nicht. Autoren sind ehemalige Angehörige der LTS (KTS)-Brigade. Sie ist 2016 erschienen und wurde von den Autoren selbst vertrieben (ist vergriffen).
 
Ah. Darum fand ich über google nichts. Kannst Du bitte die Namen der Autoren nennen bzw. wo es diese Broschüre gab.
Evtl. gibt es ja eines Tages eine Neuauflage oder irgendwer hat eine übrig bzw. kann am Telefon Auskunft zum Inhalt geben. Danke.
PS: Außer es ist GEHEIM, VS-nfD oder STRENG VERTRAULICH oder so....
 
Hhm, was ist denn die Quelle für diese Bemerkung.
Mein privates Archiv.

Es gibt andere Quellen in Printform da steht was von 461. Abteilung mit Stammsitz/ Stab in der diskutierten Kaserne.
Welche konkret?

Also keine 234. Abt. und auch keine Gasteinheit/ Gastboote. Gehörte auch nicht zur 24. RS-Brigade, sondern war der Brigade zur täglichen Diensterfüllung operativ unterstellt und stand in der rückw. Sicherstellung der Brigade ?!
Ich bleibe bei 234. Abteilung. Und natürlich Teil der 24. Brigade, daher unterstellt. Das "selbstständig" sagt in diesem Fall, dass der Standort nicht dem Standort der Brigade entspricht. Die 234. Abteilung hatte ständig zwei bis vier Boote im Marinehafen Sassnitz zu liegen.

Teile der allgemeinen Sicherstellung dieser Einheit sind sicher über die GSSD erfolgt, Praktikabilitätsansatz. Das hat nichts mit Unterstellungen zu tun.
 
Bezüglich Wiek: Da saß ganz offensichtlich wirklich eine Einheit (Funkaufklärungskompanie) der Baltischen Rotbannflotte. So steht es jedenfalls in einer Broschüre zur Geschichte der LTS-Brigade(n) der Volksmarine. Beide Einheiten schlossen im Ausbildungsjahr 1966/1967 einen Patenschaftsvertrag.
Gehörte zur 22. Abteilung Spezialaufklärung Nachrichten, FPN 08538. Die 22. Abteilung unterstand dem 41. Marinenachrichtenregiment Der Baltischen Rotbannerflotte. Die 22. hatte neben dem Stammsitz Wustrow Dienststellen in Ranzow (Schloss), Wieck und Erfurt.
 
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