Objekt in Zeuthen - Was ist das gewesen ?

burk

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Objekt in <edit> - Was ist das gewesen ?

Hallo,

Ich habe < südöstlich von Berlin > ein Objekt der Telekom gefunden, welches ich nicht genau zuordnen kann. Das Gebäude sieht aus, wie in den 30ern gebaut und liegt mitten in einem Wohngebiet. Das Gebäude hat ähnlichkeit mit den Gebäuden auf dem Funkerberg in KW. Das Gelände ist recht klein und bietet keinen Platz für ein Antennenfeld. Auf Ihm befinden sich noch Garagen ein Pförtnerhaus, sowie ein neu errichteter Funkturm. Das Gebäude hat wahrscheinlich eine NEA mit Abgasführung bis in den Wald. Könnte dieses Gebäude zum Fernmeldekabelring um Berlin gehören ?

burk

--- die <>markierten Stellen wurden editiert bevor es zu Differenzen kommt --
burk
 
AW: Objekt in <edit> - Was ist das gewesen ?

Hallo,

Ok, ich habe ja nicht geschrieben Strasse X Nummer YY, allerdings eine etwahige Angabe zum Standort möchte ich ja schon machen.

Ach noch was: Besucher haben dort schlechte Karten. Das Objekt wird noch von der Telekom permanent genutzt. Von einem Betreten ohne Genehmigung ist daher abzuraten.
 
Burk, bei dem Objekt handelt es sich um einen neueren Bau der Post der DDR an einem Standort der Reichspost. Früher Übertragungsstelle, heute runtergefahren aber noch genutzt. Diese Diensstellen wurden ab 1958 mehrere gebaut, um der geänderten Bedeutung von Berlin (West) und die nicht Nutzbarlkeit des Hauptamtes Winterfeldstraße und des Nebenamtes Tempelhof und anderer Anlagen abzufangen. Nach 1953 wurden etliche Leitungen gekappt und der östliche Teil um Berlin herum war bis auf Biesenthal schwch besetzt. Daher wurde dort eine ÜST errichtet.
Problem erkannt?
Grüsse Hermann
 
Danke Hermann ! Mit der Zeitangabe lag ich dann ja " geringfügig " daneben. Mich erinnerte das Haus wirklich an die Gebäude auf dem Funkerberg in KW. Hast du vielleicht einen Literaturhinweis für mich, wo ich zum Thema Fernmeldekabelring und dessen Nachnutzung noch mal genauer was nachlesen kann ? Ein Buch oder ein Archiv ?

Grüsse Burk
 
Hallo Burk,
umfassend findet man das bei Hans Georg Kampe,
was die nachnutzung betrifft streiten sich die Fachleute. D.h. es gibt die Fraktion derer, die meinen es seien Reichspostkabel aktiv weitergenutzt worden, zu denen gehöre ich.

Und es gibt die Fraktion, die behaupten es sei nicht so gewesen. Wenn man aber richtig nachforscht, gab es in verschiedenen Unterlagen und auch in den Plankammern der Post
Hinweise in Karten und Trassenunterlagen, wonach die nachgenutzten Übergänge der sowjetischen Streitkräfte in kabel der Post oder Anlagen der Post als PP bezeichnet wurden. Genau diese Bezeichnung gibt es z.B. in den Punkten in Zossen wo Kabel aus Zeppelin in Netze der POst (vorher Reichspost ) übergingen. Diese Bezeichnungen gibt es auch in sowjetischen Unterlagen für Zeuthen, Müncheberg und Biesenthal. Daher gehe ich davon aus, daß die Fraktion 1 Recht hat und es aktiv eine Nachnutzung gab. Seit kurzem kann man das an weiteren Unterlagen sogar beweisen. Was die konkrete Nutzung von Kabeln betrifft, ist das schweirig und meist nur mit konkreter Zeitangabe möglich.
Handelte es sich nach 1945 um eine geringpaarige, aber wichtige Leitung oder Drehkreuzachse, haben die sowjetischen Streitkräfte manhcmal die ganze Trasse beschlagnahmt. Bei leistungsfähigen Weitnetztrassen und Weitverbindungskaneln, die in TF Lage sehr leistungsfähig waren, wurden manchmal einzelne Primärgruppen durch die Streitkräfte genutzt, gemeitet oder in beschlag genommen, aber nicht das ganze Kanbel, man konnte zum Wiederaufbau natürlich nicht gesamte Regionen totlegen. Man hat es dann mit einzelnene Kapazitätsmitnutzungen im kabel der DP belassen, aber nicht die gesamte Trasse beschlagnahmt.
Hätte man 1946 nicht voreilig einige wichtige Einrichtungen der DRP hgesprengt, gerade im Raum Biesenthal, wäre es Jahre später billiger gewesen an die Netze anzudocken. So musste man den einen oder anderen Neubau finanzieren und auch die eine oder andere Trasse neu verlegen.
Was die DRP Seiute betrifft, mit den Durchgangsorten des FKR Berlin ist H.G: Kampe der richtige Part. Alle Forschungen danach beruhen auf aufwendiger Einzelrecherche und Archivblätterm. Die Bestände Post der DDR waren noch vfor 2 jahren unerschlossen, was viel Sucharbeit bedeutet. Ob man da heute weiter mit der Erschließung für die fachleute wegen der Termini gebrauctrt werden, ist, weis ich nicht. Das Kabelthema ist aber wegen etlicher Umnumerierungen sehr komplex und etwas komliziert.
GRüsse Hermann
 
Das soll die Üst 2 Zeuthen? Ich wohne 150m von dort.
Ich kann mir das nur nicht vorstellen weil es heisst so habe ich gelesen das alle Üst des Typen 2 verbunkert sein sollen. Ich finde dort aber kein Einstieg Notausstieg öder Ähnliches. Hier mal meine Fotos...
 
Ich wäre enttäuscht wenn das echt die Üst 2 Zeuthen sein soll, weil ich dort nichts von nem Bunker finden kann. Ich werd dort demnächst mal klopfen/ Klingeln gehen wenn dort nochmal jemand auf dem Gelände ist. Vielleicht krieg ich ja n Rundgang. :???:
 
Gab,
es ist das TF Endamt Zeuthen nach einem älteren Projektentwurf der Post, quasi das Endamt, welches als eine Funktion (neben weiteren) die fernmeldetechnische Aufnahme des 4 Tuben Kabels MKK aus dem Süden vorsah. Ausser einem Lagerbunker für die Kohlen der Heizung gab es keinen Bunker, wie auch einige ÜST 2 keinen Bunker im herkömmlichen Sinne hatten, sondern gemäß den Projektunterlagen aus 1957, 1958 u. 1959 nur geschützte Knoten waren. Dass sich dieser Schutzbegriff u. damit die Ansprüche an die Bauten wandelten, gilt als sicher, aber die älteren Bauten hatten wie dieser hier auch keinen Fernmeldebunker, sondern eine geschützte Kelleretage u. entsprechende Tragkonstruktionen der Decken, mehr nicht. Die Aussage dass alle ÜST-2 immer und ausschließlich verbunkert waren ist sicher so im schutzbautechnischen betrachtet falsch, es kommt darauf an was man unter Bunker versteht. Dementsprechend verstand der Projektierungsbetrieb der DP Ende der 50 er Jahre etwas anderes darunter als spätere Projektentwürfe, die aber insgesamt bei den meisten Knoten auch "nur" einen gewissen leichteren Schutzstatus besaßen, bis auf ein Anlagenteile im Norden gab es nach meiner Kenntnis nur 3 wirkliche "Bunker" als ÜST. Zumindest ist das die Auffassung der für diese Bauten zuständigen Projektanten, bisher haben sich diese, da auch aktenmäßig erhalten, in 99% der Fälle bestätigt. Als Üsten gab es noch den einen oder anderen nachgenutzten Bunkerbau aus dem II.-WK meist Typbauten früherer Verstärkerämter der DRP.
Der bei Zeuthen stehende Komplex ist aber ein Produkt der Nachkriegsbauzeit 1957-1962, also wie gesagt ohne Schutzbauwerk. Da die Anlage noch genutzt wird ist wärmstens empfohlen dort niocht reinzugehen, alles wird technisch überwacht. Der Bunker der Kohlelagerhalle befindet sich unter dem Parkplatz und ist eigentlich nur eine stärker ausgebaute Lagerhalle mit entsprechender Traglastkonstruktion.
Mehr gibt es in kürze dazu baulich nicht zu sagen. Dennoch war der Standort aus Sicht der Post schon erheblich wichtig, weil sich andere Objekte, Dienststellen u. Nutzer darauf abstützten. Ein bestimmter Prozentsatz möglicher Verbindungen wurde über Kabel auch nach Zossen und in die Hauptnachrichtenzentrale Ranet weitergeleitet, da deren betruieb auch über einen grösseren Prozentsatz an Mietleitungen/ gemieteten Kapazitäten lief.
Grüsse Hermann
 
Boar.. So viel wissen ;-)
Danke dir für die ausgiebigen Informationen. Jetzt kann ich wieder ruhig schlafen.hehe.
Ganz nette Grüße zurück, Gabba Berlin
 
Hallo gabbabln,

mach dir nicht zu viele Hoffnungen auf eine Geländeführung, als ich dort zu letzt jemanden angetroffen habe gab es keinen Zugang.

BURK
 
Eine Begehung des Grundstücks ist nicht möglich. Es gibt dort aber auch nichts Unterirdisches zu sehen. Das Gebäude wird heute noch seiner ursprünglichen Aufgabe gerecht und beherbergt aktive Netztechnik diverser Anbieter auf dem Telekommunikationsmarkt.
Die Technikräume im inneren wurden komplett modernisiert so das dort auch nichts mehr zu sehen ist von der alten Ausrüstung.

Kein Hidden Place....mehr.
 
0A
Du hast Recht, in dem Gebäude ist nicht das kleinste Fitzelchen an alter Technik zu sehen, nur neue Technik gesichert. Logisch es war ja kein Museum geplant. Eigentlich nunmehr zu gross das Gebäude für die Technik, aber das kann man ja nun nicht schrumpfen. Wegen seines Zwecks als Fernmeldedienstgebäude ist es auch nicht so einfach die Raumaufteilung zu ändern, ein Saal für früher alle möglichen Nachrichtenschränke etc. bleibt immer ein Saal. Geschichtlich bleibt es ein wichtiger Punkt, technisch würde man das Equipment sicher heute auch in zwei Container mit Klimaanlage packen können.
Grüsse Hermann
 
Ich hatte mich bloß euphorisch nach diesem Link gerichtet
und dachte somit das ist die dort besagte
"Zeuthen Üst 2 = Üst der HNZ 7 Niederlehme, FüSt des MfNV"
Bitte mal gucken :roll:

http://www.nva-forum.de/nva-board/index.php?showtopic=14429&st=0&#entry348917
 
GABBA
die Aufstellung dort ist mit einigen zeitlichen Besonderheiten schon richtig, aber Zeuthen bestand zeitlich wesentlich eher als die NVA Einrichtung als HNZ dort und war als TF Endamt auch eine ÜST. Erst später wurde im Zuge des Ausbaus der FÜST für einen Stellvertreterbereich des MfNV in der "Kaserne" im Objekt Niederlehme die genannt HNZ als NZ in Funktion genommen. Dazu die genaueren Verläufe in der Chronik der 2. NBr. Diese NZ entstand als abstützendes Element für die FÜST und als HNZ der NVA.

Gegenüber der Post und im System der geschalteten Netze bekam diese HNZ auch eine ÜST NUmmer wie schon dort gesagt. Das TF Endamt aber verblieb immer als solches bei der Post und hat nie einen anderen Eigentümer gesehen oder gedient. Entstanden um ca. 1959 im Zuge des Neubrauprogramms für leistungsfähige TF Fernkabeltrassen, war es immer eine Posteinrichtung, bis zum Schluß. Der Knoten HNZ-7 = ÜST-2 Zeuthen dagegen übernahm die in der Liste genannte Funktion. Alles bis dahin richtig. Demnach ist so wie man in der Liste erkennen kann der Standort Zeuthen links des Sees also eine Posteinrichtung und rechts des Sees= Niederlehme eine von der NVA genutzte und sichergestellte Einrichtung.
Um die Bedeutung der Einrichtung rechts des Sees etwas zu verschleiern wurde die zusätzliuche Anbuindung und das Schalten von Querverbindungen zu dieser HNZ gegenüber den POstmitarbeitern, bis auf einen sehr begrenzten Kreis dienstlich und baulich verschleiert. Das Vorhaben trug die Bezeichnung:
Vorhaben 8506 und beinhaltete die kabelmäßige Schaffung von leistungsfähigen Querverbindungen zwischen TF Endamt Zeuthen (kinks des Sees) und HNZ rechts des Sees. Ggenüber der Post erhilet die HNZ in der Phase des Baus (weil auch zivile Betriebe bauten und andere Träger bei der Kabelverlegung ihr o.k. geben mussten (u.a Autobahnamt und andere) die Tarnverwendung "Messstelle Zeuthen". Das heisst alle am Bau Beteilgten Kräfte konnten nicht so ohne weiteren wissen, dass die Kabel der Querverbindung zwischen dem 59'er Endamt und der HNZ einer Verbindung zwischen der Post und der NVA dienten.

Weil dies eben zeitlich immer einen konkreten Punkt betraf, muss man bei der Bezeichnungsgeschichte für die ÜST'en immer auch den zu betrachtenden Zeitraum in der Diskussion sehen. Die Liste des genannten Herrn trifft ganz sicher für den Zeitraum gegen Ende der DDR zu, sie trifft überhaupt nicht für den Anfangszeitraum zu, ganz einfach weil da einige der genannten Stellen und Punkte noch gar nicht gebaut waren.

Das verschweigt der Allwissende natürlich, wie er auch klammheimlich nach einigen Anmerkungen meinerseits, einige Aspekte meiner Argumentation übernommen hat. Diese basierte wie ich immer sage nicht auf meinem "Geist" sondern waren auf Basis vieler Gespräche mit Leitern einiger Fernmeldedienststellen entstanden. Es ist demnäch völliger Nonsens jemanden, der sich selbst in diesem Thema immer als Aussenstehenden sieht, das vorzuwerfen. Mittlerweise haben die Oberschlauen ja andere Ziele gefunden und ich habe wieder meine Ruhe um weitere Unterlagen, Zeitzeugen und Zusammenhänge zu entdecken.

Wenn man die unter dem Querverweis genante Liste richtig und zur Krönung machen wollte, hätte man ganz einfach hinter jedem Stabsstrich alle genannten ÜSTEN aufzählen und mit einem "gültig ab" Datum versehen sollen. Das wäre dann das Universalwerkzeug geworden. Sollte aber vermutlich nicht sein, verfolgt man die Diskussion des Herrn hinter die Kulissen sehend, hatte er andere Ziele, sieht man an der Wortwahl und dem Einstieg in die Einzelthemen. Hier war der Tenor nicht:
"Anbei meine Sicht auf die Dinge" sondern "Hallöchen hier mal eine Richtigstellung für die anderen Dummen..."

Wenn man diese Zusammenhänge vollständig aufarbeiten will, muss man vermutlich jede Bezirksdirektion der DP in zuvor gemeinsam vereinbarten Zeiträumen (z.B. 1959, 1964 Fk Überarbeitung Ferntrassenkennzeichnungen) 1965, 1982, 1985 und weitere betrachten)

Dazu kann man ganz sicher gut mit den jeweiligen AUSKUNFTSBERICHTEN der BDP zur /bei Einnahme des VZ (Verteidfigungszustandes) arbeiten, wenn man die denn hat.

Denn dort sind alle relavanten Anlagen, Objekte und Benennungen für eben den Betrachungszeitraum aufgeführt und zwar mit der von der Deutschen Post geführten und genutzten Bezeichnung, denn das Thema hiess ja ÜST'en der Deutschen POst. In einem zweiten Schritt kann man die dann verwendeten Deckungsabkürzungen der Objekte anderer Träger mit deren richtiger Funktion und Bennennung anfügen und bekommt eine für den Betrachtungszeitraum wirklich sehr gute Übersicht. Es soll ja Leute geben die das bereits gemacht haben (ich nicht, war nicht mein Forschungsschwerpunkt).
Soviel dazu.
Grüsse Hermann
 
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