Büttner
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Alles nachfolgend stellt ein Zitat dar, also solches nicht gekennzeichnet. Es basiert auf folgender Sendung (10.12.2024):
plus.rtl.de
Quelle für folgenden Artikel:
www.n-tv.de
In Deutschland herrscht akuter Bunker-Mangel. Und die wenigen öffentlichen, die es gibt, sind nicht mehr einsatzbereit. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe sitzt gerade an einem Bunkerschutzplan. Neue Schutzräume sind anscheinend aber nicht geplant - dafür eine spezielle Bunker-App. Mit "relativ geringem Aufwand" können die alten Bunker wieder fit gemacht werden, sagt Mario Piejde von BSSD-Defence im ntv-Interview. Die Bausubstanz der deutschen Bunker sei sehr gut. Immer mehr Privatleute möchten sich schützen, die Nachfrage bei der Berliner Firma steigt stetig an.
ntv.de: In Deutschland gibt es im Ernstfall zu wenige Bunkerplätze für alle Menschen. Insgesamt stehen nicht einmal 600 öffentliche Bunker in Deutschland zur Verfügung, die für knapp 500.000 Menschen reichen. Warum haben wir hierzulande so wenige Schutzbunker?
Mario Piejde: Wir waren friedensbesoffen. Man dachte, es wird nie wieder ein Krieg in Europa stattfinden. Wir dachten, wir haben Russland im Griff, deshalb wurden alle Schutzräume in Deutschland abgebaut. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) hat 2023 die verbliebenen 578 Bunker begutachtet und festgestellt, dass sie in einem schlechten Zustand sind. Aber 130 Millionen Euro würden genügen, um Platz für 500.000 Menschen zu schaffen. Das BBK und die Regierung klemmen sich endlich dahinter.
Ist Deutschland ein Einzelfall?
Es ist paradox: Die Schweiz hat 120 Prozent Überbelegung, wir nur 0,4 Prozent Schutzraumplätze. Die Schweiz wird ihre Unabhängigkeit immer selbst verteidigen. Für uns Deutsche war die Maßgabe: Der Amerikaner wird's richten. Die NATO-Mitgliedschaft muss reichen. Jetzt sind die Leute aufgewacht.
Können Sie uns beschreiben, wie die existierenden Bunker in Deutschland aktuell aussehen?
Sie sind in einem relativ guten Zustand. Die Hülle aus Stahlbeton ist in der Regel in Ordnung. Die Technik selbst ist natürlich veraltet und müsste reaktiviert werden. Die Schutzbelüftung und die Türen müssten erneuert werden. Man könnte sie mit relativ geringem Aufwand wieder instand setzen.
In Berlin kümmert sich der Verein Berliner Unterwelten schon jahrelang um das Thema. Ihre Bunker sind quasi betriebsfähig. Da müssten nur aktuelle Betten und Not-WCs reingestellt werden und schon funktionieren sie. Auch die weniger intakten Räumlichkeiten kann man sanieren und in einen Zustand bringen, der den aktuellen Bedrohungslagen standhält.
Es braucht nur etwas neue Technik, dann sind wenigstens die bestehenden Bunker wieder fit?
Formal ist es so. Beton ist Beton, der hält in der Regel 100 Jahre. Wir haben aktuell ein großes Projekt in Hamburg. Dort gehen 1365 Schutzplätze rein. Die 40, 50 Jahre alte Technik wird jetzt instand gesetzt. Dafür braucht es aber keine Millionen und Abermillionen.
In Berlin haben wir sehr viele U-Bahn-Schächte und Tiefgaragen, die einen Basisschutz bieten. U-Bahn-Schächte schützen aufgrund der Tiefe vor konventionellen Waffen. Nur die Filter, die biologische und chemische Kampfstoffe herausfiltern, müssen aktualisiert werden. Für einen Atomschlag müsste man die Tore nachrüsten, die die Räume hermetisch dicht abschließen. In der Regel müssen in dem Fall nur die Motoren aufgearbeitet werden. Die Mechanik funktioniert noch.
Wie müsste man die U-Bahn-Tunnel und Tiefgaragen umbauen, damit Menschen dorthin flüchten können?
Es bräuchte eine Drucktür, Betten und WCs. In allen U-Bahn-Schächten, wo ein Bunker verbaut wurde, gibt es Explosionsschutzventile. Bei einer Explosion würde die Druckwelle nicht in die Schutzraumhülle gelangen. Dahinter sind die Filteranlagen geschaltet. So würde bei kriegerischen Handlungen oder bei einem Industrieunfall kein Lüftchen hereinkommen.
Eine Schutzbelüftungsanlage ist wichtig, sie erzeugt ähnlich wie beim Flugzeug einen Überdruck. Selbst wenn die Hülle einen Riss hätte, könnten Luft oder schädliche Kampfstoffe nicht einsickern, weil die Luft von innen nach außen drückt.
Bei einem Stromausfall gibt es für die Filteranlage Handkurbeln, die in Großanlagen so lang sind, dass sie von bis zu zehn Leuten bedient werden müssen.
Teil 1/2
RTL+

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Bunker in Deutschland sind "mit geringem Aufwand" wieder einsatzbereit
In Deutschland herrscht akuter Bunker-Mangel. Und die wenigen öffentlichen, die es gibt, sind nicht mehr einsatzbereit. Mit "relativ geringem Aufwand" könnten die alten Bunker wieder fit gemacht werden, sagt Mario Piejde von BSSD-Defence im ntv-Interview.

Mangel an Schutzräumen
Bunker in Deutschland sind "mit geringem Aufwand" wieder einsatzbereit
14.12.2024, 16:23 UhrIn Deutschland herrscht akuter Bunker-Mangel. Und die wenigen öffentlichen, die es gibt, sind nicht mehr einsatzbereit. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe sitzt gerade an einem Bunkerschutzplan. Neue Schutzräume sind anscheinend aber nicht geplant - dafür eine spezielle Bunker-App. Mit "relativ geringem Aufwand" können die alten Bunker wieder fit gemacht werden, sagt Mario Piejde von BSSD-Defence im ntv-Interview. Die Bausubstanz der deutschen Bunker sei sehr gut. Immer mehr Privatleute möchten sich schützen, die Nachfrage bei der Berliner Firma steigt stetig an.
ntv.de: In Deutschland gibt es im Ernstfall zu wenige Bunkerplätze für alle Menschen. Insgesamt stehen nicht einmal 600 öffentliche Bunker in Deutschland zur Verfügung, die für knapp 500.000 Menschen reichen. Warum haben wir hierzulande so wenige Schutzbunker?
Mario Piejde: Wir waren friedensbesoffen. Man dachte, es wird nie wieder ein Krieg in Europa stattfinden. Wir dachten, wir haben Russland im Griff, deshalb wurden alle Schutzräume in Deutschland abgebaut. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) hat 2023 die verbliebenen 578 Bunker begutachtet und festgestellt, dass sie in einem schlechten Zustand sind. Aber 130 Millionen Euro würden genügen, um Platz für 500.000 Menschen zu schaffen. Das BBK und die Regierung klemmen sich endlich dahinter.
Ist Deutschland ein Einzelfall?
Es ist paradox: Die Schweiz hat 120 Prozent Überbelegung, wir nur 0,4 Prozent Schutzraumplätze. Die Schweiz wird ihre Unabhängigkeit immer selbst verteidigen. Für uns Deutsche war die Maßgabe: Der Amerikaner wird's richten. Die NATO-Mitgliedschaft muss reichen. Jetzt sind die Leute aufgewacht.
Können Sie uns beschreiben, wie die existierenden Bunker in Deutschland aktuell aussehen?
Sie sind in einem relativ guten Zustand. Die Hülle aus Stahlbeton ist in der Regel in Ordnung. Die Technik selbst ist natürlich veraltet und müsste reaktiviert werden. Die Schutzbelüftung und die Türen müssten erneuert werden. Man könnte sie mit relativ geringem Aufwand wieder instand setzen.
In Berlin kümmert sich der Verein Berliner Unterwelten schon jahrelang um das Thema. Ihre Bunker sind quasi betriebsfähig. Da müssten nur aktuelle Betten und Not-WCs reingestellt werden und schon funktionieren sie. Auch die weniger intakten Räumlichkeiten kann man sanieren und in einen Zustand bringen, der den aktuellen Bedrohungslagen standhält.
Es braucht nur etwas neue Technik, dann sind wenigstens die bestehenden Bunker wieder fit?
Formal ist es so. Beton ist Beton, der hält in der Regel 100 Jahre. Wir haben aktuell ein großes Projekt in Hamburg. Dort gehen 1365 Schutzplätze rein. Die 40, 50 Jahre alte Technik wird jetzt instand gesetzt. Dafür braucht es aber keine Millionen und Abermillionen.
In Berlin haben wir sehr viele U-Bahn-Schächte und Tiefgaragen, die einen Basisschutz bieten. U-Bahn-Schächte schützen aufgrund der Tiefe vor konventionellen Waffen. Nur die Filter, die biologische und chemische Kampfstoffe herausfiltern, müssen aktualisiert werden. Für einen Atomschlag müsste man die Tore nachrüsten, die die Räume hermetisch dicht abschließen. In der Regel müssen in dem Fall nur die Motoren aufgearbeitet werden. Die Mechanik funktioniert noch.
Wie müsste man die U-Bahn-Tunnel und Tiefgaragen umbauen, damit Menschen dorthin flüchten können?
Es bräuchte eine Drucktür, Betten und WCs. In allen U-Bahn-Schächten, wo ein Bunker verbaut wurde, gibt es Explosionsschutzventile. Bei einer Explosion würde die Druckwelle nicht in die Schutzraumhülle gelangen. Dahinter sind die Filteranlagen geschaltet. So würde bei kriegerischen Handlungen oder bei einem Industrieunfall kein Lüftchen hereinkommen.
Eine Schutzbelüftungsanlage ist wichtig, sie erzeugt ähnlich wie beim Flugzeug einen Überdruck. Selbst wenn die Hülle einen Riss hätte, könnten Luft oder schädliche Kampfstoffe nicht einsickern, weil die Luft von innen nach außen drückt.
Bei einem Stromausfall gibt es für die Filteranlage Handkurbeln, die in Großanlagen so lang sind, dass sie von bis zu zehn Leuten bedient werden müssen.
Teil 1/2