NORGE 2016, Vorbereitung und Tourtagebuch

Na Lutz
Zur Schonung des Popometers kann ich dir wärmsten n Schafsfell empfehlen. Ist angenehm weich, wärmt und entspannt den Rücken und trotzdem schwitzt man nicht. .........Ich hab mich lange vor geziert. Weil ich immer dachte, daß wäre was für die Alten. Aber es ist saugemütlich. Ich geb meins nicht mehr her. Eher kauf ich mir noch weitere.


Hi Polle

Genau dieses "Problem" habe ich aktuell noch.:highly_amused:
Aber ich habe mit einer Wolldecke schon mal heimliche Tests durchgeführt...jo jo fühlt sich Abends im Campingstuhl sitzend schon ganz gut an.
Jetzt muss ich nur mal schauen wann ich das nächste mal ein großes Schaf optimal vor die Stoßstange bekomme. :hopelessness:
 
.....
Und ich finde ja, kein Mensch sollte südlich des Polarkreises Urlaub machen müssen :)

Gruß Tumra

Da hast Du wohl Recht, nur schaut es außerhalb der kurzen Sommerzeit dort sehr düster aus. Ob da dann für manche das optimale Urlaubsgefühl aufkommen kann.....? Mich würde es, für eine gewisse Zeit, nicht sonderlich stören.
 
Danke Lutz, für die Impressionen! Du hast Dir ja auch schön was in die Pfanne gehauen....... Wie wir sehen konnten, hast Du auch eine der seltenen "Fuchstellungen" entdeckt. ;))))
Dein Bericht und das was noch kommen mag, macht wiedermal Lust auf mehr!
Beste Grüße von Lars, der gespannt auf die Fortsetzng wartet!

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Im letztem Jahr gab es mal Anfragen zu diesem Teil (Abwehr-Flammenwerfer 42).



IMG_0563.jpg

Da die alten Behälter auch in diesem Jahr wieder vereinzelt auf Bildern auftauchen können, habe ich mal in meinem Archiv geschaut und diese Blatt zur Erläuterung eingestellt.



Abw.-Flamm. Werf. 42.JPG
 
Tag 6/2
Bericht zum Funkmessgerät „Wassermann“ (FuMG 404)


Es gibt im Leben immer ein „noch größer und noch besser“. So ist das auch bei meiner zweiten Geschichts-Tour nach Norwegen gewesen.

Hatte ich 2015, mit etwas Stolz, die Einzelteile eines FuMG „Würzburg Riesen“ gefunden und vorgestellt, ging es dieses mal nicht nur weiter in den Norden sondern Gerätemäßig auch in die Höhe.
Diesmal war das Ziel das einzigste in seiner Art, Zustand und in freier Wildbahn noch erhaltene FuMG 404 „Wassermann“. Jedenfalls ist mir bei der Recherche zum Ziel kein einziges in diesem Erhaltungszustand unter gekommen.

Da es von diesem „Wassermann“ nördlich über Vardö nur zwei Bilder im Netz zu finden gab, war ich sehr gespannt ob das Gerät in seinem gezeigtem Zustand jetzt in 2016 überhaupt noch vorhanden ist.
Der letztendlich genau recherchierte Liegeplatz sprach jedoch auf Grund seiner doch sehr abgelegenen Lage dafür.

Es sah also gut aus mit dem Vorhaben den „Wassermann L“ einen Besuch abzustatten.

Aber ehe wir uns jetzt über die neu gemachten Bilder her machen (denn es gibt ja ab jetzt hier eine ausführliche Bilderserie zu diesem FuMG 404), möchte ich für die Laien unter uns einiges zur Geschichte und dem Verfahren bzw. Sinn dieses Funkmessgerätes einstellen.

Ich denke wenn man die nachfolgenden Informationen etwas überfliegt dann hat man beim betrachten der Bildern eher einen Überblick um Was und um welche Größenordnung es sich hier überhaupt handelt.


„Wassermann”

Das „Wassermann”-Gerät (FuMG 404) war eine Rundsuchanlage, die seit 1940 von Siemens entwickelt wurde. Das Radar Wassermann entstand aus dem Versuchsradar Freya- „Fahrstuhl”, bei dem zur Höhenmessung die Antenne an einem Stahlmast hoch- und runtergefahren werden konnte. Da dies ein zeitaufwändiger Vorgang war, wurden später mehrere Antennenfelder übereinander montiert, die nun schnell abwechselnd an den Sender/Empfänger geschaltet werden konnten.

Die Antenne bestand aus einem ortsfesten drehbar gelagertem Gittermast (später rundem Mast) von 37 bis 60 Metern Höhe. An diesem Maste waren Haltegerüste von 4 bis 12,4 Metern Breite befestigt, an welchem anfangs nur 4 Freya- Antennen befestigt waren. Durch Antennenvariationen wurden der Öffnungswinkel der Antenne und die Reichweite des Radars wesentlich beeinflusst. Der Antennenspiegel bestand aus vier Feldern mit bis zu 144 Dipolen.

Im Einzelnen setzten sich die Antennen von
Wassermann L (leicht) aus 12 Zeilen mit je 6 Dipolen, (36 m hohes abgespanntes Gerüst)
Wassermann M (mittel) aus 12 Zeilen mit je 8 Dipolen (36 m hoher freitragender Turm) und
Wassermann S (schwer) aus 12 Zeilen mit je 12 Dipolen (bis zu 60 m hoher abgespannter Turm)
zusammen.

Für Fernzielerfassung werden die beiden oberen Spiegelviertel eingeschaltet, zur Erfassung von Tieffliegern die beiden unteren. Die oberste Dipolzeile gehörte zum „Gemse” Kennungsgerät.

Zur Bedienung der Geräte wurden etwa 7 Mann benötigt.

Quelle:http://www.radartutorial.eu/19.kartei/11.ancient/karte007.de.html


Das nachfolgende Bild zeigt einen FuMG "Wassermann", aufgenommen am 21.August 1944 in Bergen (Niederlande)

Wassermann-Y10YD-AIR_20_1555_5.jpg





Wassermann-antennae-low-10.jpg





Wassermann-3-SC269075-operator-space-low-10.jpg






Wassermann-Frequenz-1955-10-M-S-1-10.png

Quelle der obigen Bilder:http://www.cdvandt.org/wassermann_survey.htm



Wer sich einen noch genaueren Überblick verschaffen möchte oder das Ganze für sich im Vorgarten nachbauen will, der sollte sich diese Seite nicht entgehen lassen!!!

http://www.cdvandt.org/wassermann_survey.htm

Ich habe den tieferen technischen Inhalt nicht nicht so richtig verstanden.....ist aber auch kein Wunder da das FuMG „Wassermann“ damals in der Polytechnischen Oberschule der DDR nicht gelehrt wurde. Also...... :highly_amused:

Okay, das soweit zur geschichtlichen Seite. Jetzt werde ich mich mal daran machen den aktuellen Zustand des Gerätes hoch oben im Norden von Norwegen zu beleuchten.
Da diese Aufnahmen einen "kleinen exklusiven Charakter" haben, setze ich in diesem Fall mein Wasserzeichen drüber.
 
Hier nun das FuMG 404 „Wassermann“ in seiner noch vorhandenen Pracht. Ich lasse jetzt einfach mal die Bilder sprechen.

Das ich, um an den Standort und somit an die Bilder für die HP-Gemeinde zu gelangen, fast 2kg meines Lebendgewichtes geopfert habe.....na ja, ist gerne geschehen. :highly_amused:



Nachtrag: Sehe eben das die Bilder nicht der Reihenfolge nach geladen sind. Dann fangt ihr eben von unten an. :encouragement:

 

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Lutz, klasse Bilder! Hab sie mir jetzt mehrmals angesehen...... Kannst Du vielleicht noch ein wenig Erklärung zu den einzelnen Bildern geben?
Kannst Du eigentlich leicht von solchen Orten "loslassen" um zum nächsten zu Reisen?

BG Lars

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Scheeeen
So muss ein Tag beginnen.
Ich sitz vor der Firma inne Sonne, genieße Kaffee und Zigarette und darf mir solche Bilder ansehen.
Ab jetzt kanns nur noch blöde werden.

Mir fällt gerade auf, daß eben für solche Anlagen ne Drohne ganz praktisch gewesen wäre. Das würde als Kurzfilm oder Gesamtbild wahrscheinlich ne runde Sache abgeben und die Dimension der Antenne besser preisgeben.

Ich bin gespannt, wie n Flitzebogen, wie es weitergeht.

Gruß Polle
 
Ach, schön wärs.
Im Termingeschäft mit Privatkunden ist das nicht so leicht.
Heute isses besonders angenehm. Weil körperliche Arbeit zu Wasserverlusten an besonders erlesenen Stellen führt.
 
Lutz, klasse Bilder! Hab sie mir jetzt mehrmals angesehen......

Sehr schön....und ich dachte die ganzen "Klick´s" auf dem Zähler kommen von der restlichen HP-Gemeinde. :highly_amused:



Kannst Du vielleicht noch ein wenig Erklärung zu den einzelnen Bildern geben?



Lars, wenn Du technische Erläuterungen meinst, da bin ich absolut nicht der Fachmann. Das können andere hier sicher besser. Auf alle Fälle habe ich einige der im Link in Beitrag #105 abgebildete Teile auch dort oben bei dem "Wassermann L" wiedererkannt.


Kannst Du eigentlich leicht von solchen Orten "loslassen" um zum nächsten zu Reisen?



Bei der Frage muss ich schmunzeln.
Ja ist schon geil wenn man, nach der vorbereitenden Planung im Winter, das Ziel dann erreicht/gefunden hat. Dann stehst du da oben, staunend mit offenen Mund, und fragst dich "Wie oft bin ich schon mit Google Earth hier oben gewesen".
Ja und dann schaut man und schaut man und freut sich und vergisst fast die Fotoknipse auszupacken. :dejection:

Tja....das loslassen muss ja dann irgendwann kommen. Der Tourplan verlangt es und die kommenden Ziele waren ja auch noch sehr vielversprechend.
 
Top Bilder vom gestorbenen Wassermann! Hast du noch ein Bild vom Sockel?

Gruß Sven!

Sven, du vermutest sicher einen Betonsockel für das FuMG 404?
Selben habe ich dort nicht gefunden und ich gehe, den alten Bildern zufolge, davon aus das diese leichte Ausführung auf einem Stahlunterbau montiert war. Ein solcher Unterbau ist wohl auf dem letzten Bild in #106 zu sehen.
 
Ich sitz vor der Firma inne Sonne, genieße Kaffee und Zigarette und darf mir solche Bilder ansehen.
Ab jetzt kanns nur noch blöde werden.


POLLE.....warte ab!!!
Das war doch nur ein (der erste) Höhepunkt. Wenn nicht schon früher (wovon ich ausgehe), dann fällt dir spätestens am Tag 16 die Kinnlade runter und bleibt 3 Tage in dieser häßlichen Stellung. :highly_amused::highly_amused:


Ich bin gespannt, wie n Flitzebogen, wie es weitergeht.

Das kannst sein.
Ich brauche nur etwas Zeit um die jeweiligen Tagesberichte zu schreiben. Aktuell bin ich nämlich schon wieder auf eine andere Tour und das Geschreibe schiebe ich immer mit dazwischen.
 
Tag 6/3
Bericht zum Landemast der Luftschiffe „Norge“ und „Italia“


Auf dem Weg nach Kiberg lag Vadsö.

Ein Ort der in den Jahren 1926 und 1928 als Zwischenlandeplatz der Luftschiffe „Norge“ und „Italia“ auf dem Weg zum Nordpol diente. Und da auch damals schon Luftschiffe einen Haltemast benötigten wurde dieser in Italien gebaut und im Frühjahr 1926 auf der Insel vor Vardö montiert.
Am 06.Mai 1926 legte die N1 „Norge“ als erstes Luftschiff auf dem Weg zum Nordpol dort an. 1928 folgte das LS „Italia“ ebenfalls auf Zwischenstopp nach Vardö.

Die Luftschiffe selbst und die beiden Luftschiffahrer Amundsen und Nobile sind längst Geschichte. Der damalige Landemast hat allerdings alle überlebt.


Mittig des folgenden Link sind noch Infos zur Geschichte zu finden.
http://www.meiervision.de/reiseberichte/berichte/2008_Lappland/2008_Lappland_main_S4.htm




IMG_0318.jpg



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Zwei Filme zu den Expeditionen von Amundsen und Nobile





 
Lieber Lutz!

Da sitze ich hierauf meiner Biesdorfer Terrasse und bestaune an einem lauen Sommerabend die Bilder, die Du in einem 9000 km Tripp „ersessen“ und „erlaufen“ hast.

Meinen Respekt!...und natürlich meinen Dank, wieder auf diese Tour virtuell mitgenommen worden zu sein. Der Luftschiffmast! Vor einiger Zeit hatte ich gelesen, dass bei einem dieser großen Luftschiffprojekt ein den 20 Jahren ein Postaustausch auf See mittels Schiff an so einem Mast vorgenommen werden sollte. Man hatte Bedenken, ob der „Entladungen“ am Mast und hat die Post aus einiger Entfernung herübergerudert. Jetzt habe ich wenigsten eine Vorstellung, wie die Mastspitze aussah.

Auch die WassermannAntenne ist für den stubenhockenden Fan eine tolle Impression.
Was soll ich das jetzt loben… aber für den geneigten Mitleser sind natürlich alle hintergrundbeschreibenden Erläuterungen, wie eine neumodische iPhone3D Brille.

Große Klasse!

Reisebeschreibungen, besonders wenn Sie auch noch unterhaltsam sind, haben seit Jahrhunderten ihren ungebrochenen Reiz. Pückler bspw. wobei ich noch nicht weiß, wie der seine Gärten bewässert hat...hat seine aufwendigen Gartenprojekte Muskau und Branitz mehrheitlich mit Reisebeschreibungen finanziert...ich will Dich nicht desorientieren, weil ich ja glücklicher Nutznießer bin...so wie es ist

Danke!
 
Lieber Lutz!

Da sitze ich hierauf meiner Biesdorfer Terrasse und bestaune an einem lauen Sommerabend die Bilder, die Du in einem 9000 km Tripp „ersessen“ und „erlaufen“ hast.

Meinen Respekt!...und natürlich meinen Dank, wieder auf diese Tour virtuell mitgenommen worden zu sein.

........

Guten Morgen mein Freund Parzival

Mach ich doch gerne, dir deinen Abend auf deiner Terrasse so angenehm zu gestalten.

Ich teste mit meiner beweglichen Zweitwohnung seit zwei Tagen, abgelegen in der Wildnis, meine autarke Überlebensfähigkeit für den Tag X den uns die Regierung in Erinnerung gesetzt hat.

Was jedoch die vom Minister angeratenen Hamsterkäufe angeht....die spinnen doch da oben!!
Wie viele von den kleinen Tierchen soll ich den für die angeratene Vorsorge von 10 Tage im Zoohandel kaufen?

Nee nee, ich verlasse mich da lieber auf die freie Natur mit ihren ertragreicheren Nahrungsvorräten.
Gestern ein wildes Schwein erschlagen und eine schläfrige Wildente für das Lagerfeuer gefangen und schon reicht es zum Überleben.
Heute Nachmittag wird dann im vorbereiteten Erdofen (Pfeil) noch ein Brot gebacken und die Welt ist schick.

Da können die in Berlin doch machen was sie wollen....gelle!

In diesem Sinne beste Grüße zu dir nach Biesdorf und ich mache mich jetzt an den nächsten Tourbericht. Hier bei der Ruhe kann man nämlich, neben dem Backen, Jagen und Baden so schön entspannt schreiben. :encouragement::highly_amused:

Gruß
Lutz
 

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Tag 7
Strecke: Ekkeroy - Smalfjord
Tachostand: 3.714 km
Wetter: 23°C, beste Laune und Wetter




comp_IMG_0929.jpg

Ha....zu dem einsamen Panzer in der Fjordenlandschaft kommen wir auch noch zu sprechen. Jedoch erst etwas später im Text.


Jetzt ist es um 09:00 Uhr, also Zeit Frühstück zu machen und dabei auch ja nicht das letzte Stück polnischen Käse zu vergessen welches ich schon seit Swinemünde bei Sonne und Fahrtwind in einer der oberen Staukisten durch Schweden, Finnland und nun auch durch die Finnmark geschaukelt habe.

Käse muss reifen sagten manch alte Mütterchen früher ja immer....ob das auch für das Heute noch zutrifft?
Appetitlich sah er nach 8 Tagen ungekühlt jedenfalls nicht mehr aus und so wie er aussah hat er dann auch geschmeckt. Die gute deutsche Lätta hat aber alles rausgerissen.

comp_IMG_0751.jpg comp_IMG_0749.jpg

Mit der HKB Ekkeroy stand nun das nächste Ziel fest.

Der Ort selber wurde Juli 1940 für 4 Jahre von der Wehrmacht besetzt. Es wurden auch hier private Häuser. Schule, Trafostation und Gästehäuser beschlagnahmt und für die weitere Unterbringung Wohnbaracken errichtet.
Die Festungsanlage wurde ab 1941 unter Zuhilfenahme von Einheimischen und russischen Gefangenen errichtet.

Ich hatte mir in der Vorbereitung 3 Sterne als Markierung für die Batterie gesetzt....warum jedoch, das habe ich mich dann vor Ort gefragt.




comp__MG_0758.jpg

Am Bergfuß erschienen die sich zeigenden Öffnungen in den Berg noch Interessant. Drin angekommen gab sich allerdings alles sehr öde. Teilweise erinnerte mich der gesprengte Zustand arg an einige Bunker der Festungsfront OWB. Einzig ein versprengte Bereich im Inneren lies etwas Raum für Spekulation zu. Im Außenbereich erwies sich dieses aber dann als verschütteter Durchbruch nach Außen.
Alles klar, unterer Teil der HKB durchlaufen. Evtl. könnte es ja sein das ich oben auf dem Berg noch etwas finde.

Habe ich....ein beschilderter Wanderweg!!! Damit hatte sich schlagartig mein „Forscherdrang“ gelegt.
Kurzer Rundgang und einige langweilige Bilder geschossen.

Nun gut, man muss dazu sagen das einiges der ursprünglichen Batterie auf Grund des wenig tragfähigen Untergrundes 1943 zum Teil wieder demontiert und nach Finnland verbracht wurde.

Hier einige Bilder zur HKB Ekkeroy.

Wegen der Beschränkung der Bildanzahl Ende Teil 1.
 

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Zweiter Teil vom Bericht zum Tourtag 7




Da mir die (provisorische) Reparatur der Dieselleitung in Kirkenes noch immer im Magen lag, habe ich unterwegs nochmal eine Werkstatt aufgesucht. Der KFZ Profi bestätigte mir nach einer kurzen Inspektion jedoch auch das ich locker und fröhlich weiter fahren kann.
Die Rechnung welche ich dann bei seinem Chef für die 30 Min. bezahlen konnte machte mich aber nicht locker und schon gar nicht glücklich.
Preise haben die da oben, unglaublich.

Aber was soll´s, jetzt hatte ich doch ein ruhigeres Gefühl und brauchte beim fahren nicht mehr ständig meinen Schädel raus zu hängen um nach Dieselgeruch zu schnuppern.
Ist wegen dem Fahrtwind auch viel gesünder, habe ich mal gehört.


Die Batterie Kongsfjord hatte ich mir u.a. rausgesucht weil es dort noch einige original mit Holz überdeckte Laufgänge und auch einige Einbauten und Gänge im Berg geben soll. Ja und natürlich auch wegen dem alten französischen Renault FT 17 der da seit vielen Jahren auf einem Felsvorsprung steht.

Nach dem ich auch von dem "teurem" Werkstattchef die Bestätigung einer uneingeschränkten Mobilität erhalten hatte, wagte ich nun auch dem Dicken wieder mehr zu. Letztendlich hat man ja ein geländegängiges Auto um nicht selber so viel im Gelände laufen zu müssen.....stimmt´s?

Die Zufahrt am Hang zur Batt. Kongsfjord abgecheckt und Gas gegeben. Oh oh, mein Profil auf den Reifen und der Felsenschotter. Das Thema ist/war auch so eine Sache auf die ich später noch zurück kommen werden muss.
Egal, jetzt hieß es viel fahren und danach trotzdem auch noch viel laufen. Aber jeder Meter mit dem Dicken unter dem Arsch ersparte mit Meter mit den in der Hitze von Schweiß durchtränkten Socken im festen Schuhwerk.

Ich kann nachblickend sagen das die Kongsfjord einen Besuch wert ist. Die 5 Bettungen der 14,5cm K 405 Geschütze sind zwar weitestgehend beräumt aber das gesamte Umfeld in seiner Weite und den erhaltenen Struktur macht schon was her.

Ja alleine der kleine französische Beutepanzer vom Typ Renault FT17, einsam stehend auf dem Felsvorsprung, ist die Anreise wert.




comp__MG_0943.jpg comp__MG_0941.jpg comp_IMG_0929.jpg comp__MG_0955.jpg comp_IMG_0947.jpg comp__MG_0953.jpg comp_IMG_0962.jpg


Hier, zur Anschauung, wie der Renault FT früher mal kompl. ausgesehen:





Die restlichen Eindrücke, da machen wir es mal wie der Admin Martin K. immer schreibt >>> Lest (schaut) unten im Anhang selber. :encouragement:



Was gab es sonst noch an dem Tag?

Bin wieder viel gefahren und auch sehr viel gelaufen und der faulige Käse vom Frühstück hat sich Darmtechnisch auch nicht mehr bemerkbar gemacht.....

Ich muss dazu aber mal sagen das ich auf der Tour das Essen eh sehr vernachlässigt habe. Habe mich mal nach der Tour gewogen und gesehen das ich knapp 5kg abgenommen habe. Andere rennen dafür 3x die Woche zum Schwitzen ins Studio und bezahlen auch noch viel Geld dafür.

Mein Tipp: Fahrt lieber 2 Wochen zum Wandern nach Norwegen und esst dabei alten polnischen Käse....das hilft!!



Jut Männers, Tag 7 sollte damit auch behandelt worden sein.

Ich mache mich jetzt an den 8. Tag ran. Dort werden wir uns u.a. mal einen Ort im Wald ansehen zu dem unsere Vorvorderen bei schweren Verletzungen verbracht wurden. >>>>> Also, schön neugierig bleiben!!
 

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Tag 8
Strecke: Smalfjord – Batt. Store Korsnes II
Tachostand: 4.157 km
Wetter: was soll ich schreiben, die Bilder sagen doch alles



Der Wald der toten Betten

IMG_1051.jpg

Wer mal ehemalige Kriegsteilnehmer befragte, z.B. den Opa oder andere Familienangehörige, da kam es sicher oft vor das diese nur schwerlich zu dem Erlebten Auskunft geben wollten.
Das mag sicher viele Gründe gehabt haben. Verdrängung der Geschichte, befohlene Handlungen die man später im Leben bereute, eigener Abschluss mit der Vergangenheit oder auch schmerzhafte Erlebnisse oder alte Verletzungen aus die dieser Zeit.

Einen Ort an dem diese schmerzhaften und bleibenden Erinnerungen u.a. entstanden habe ich am 8 Tag der Tour besucht.
Nennen wir ihn jetzt erst einmal den „Wald der toten Betten“. Zum Objekt selbst kommen ich dann später noch genauer.


Fangen wir nun den Tag mal mit dem Morgen an.

07:30 Uhr, irgendwo im Nichts der norwegischen Weite bin ich von einer beängstigenden Ruhe geweckt worden.
Jo das geht....wenn man im gewöhnlichem Leben inmitten hektischer Menschensammelstellen wohnt und z.B. morgens das Geräusch eines jeden startenden Auto ungesehen seinem jeweiligem Nachbar zuordnen kann, dann ist zu starke Ruhe im absoluten „Nichts“ nicht gut für den Schlaf.

Aber das Thema war schnell vergessen und der Drang nach Neuem führte mich wieder auf eine....ja eher ruhige Straße.
Ganz nach dem Motto „ Hinter den sieben Bergen bei den.....“.



_MG_1070.jpg



Während der Fahrt auf diesen ewig langen Straßen hat man sehr viel Zeit um sich Gedanken zu machen. Gedanken zu Gott und die Welt, Gedanken ob der Dicke durchhält und auch Gedanken wie ich Abends mein Essen auch mal ganz Romantisch gestalten kann. Zur Romantik gehört bekanntlich ein Lagerfeuer, die tobende See und alter Beton.....ganz klar!!

Nur mit dem Feuerholz hat es bei der letzten Tour ab und an mal gehapert. Dieses Jahr sollte das vorab schon geklärt sein.
Wenn man sich jetzt mal das obige Bild betrachtet dann kann man feststellen das weite Wälder, so wie sie bei uns üblich sind, hier nicht zum Standard der Landschaftsgestaltung gehören. Die Erfahrung habe ich im letzten Jahr schon mal machen müssen. Schöner Standplatz am felsigen Strand, Topf, Salami und eine Büchse mit Bohnen ausgepackt....was fehlte war der Wald für Feuerholz.

Weit und breit kein Stück Holz aufzutreiben. Notlösung war damals der kleine Supermarkt im Ort. Nicht um Kaminholz zu kaufen. Nein, eine Flasche Cola als Alibi gekauft und dem Verkäufer zusätzlich eine alte Holzpalette abgeschwatzt. Hat ne Weile gedauert bis der scheinbar wusste was ich von ihm wollte oder er weiß es bis Heute noch nicht und denkt das manch Deutscher ganz schön einen an der Klatsche hat.
Und genau diesen Gedanken, so habe ich es mir vorgenommen, wollte ich nie mehr provozieren.

Bei der nächsten sich bietenden Gelegenheit war das Beil raus und ein junger Waldbestand um ein Bündel "Notholz" gelichtet.



Dem Bündel auf dem Dach habe ich dann allerdings, genau wie dem Kajak, bis zur Fähre in Schweden unangetastet die weite Welt gezeigt. :dejection:


IMG_1001.jpg



Gut, kommen wir nun zum ersten Tagesziel der Etappe.

Wie viele Soldaten seit Beginn der Operation „Weserübung“ ab 09. April 1940, also dem Einmarsch in Norwegen, bis zur bedingungslosen Kapitulation am 08.Mai 1945 gefallen oder verwundet wurden kann ich jetzt so auf die schnelle nicht sagen.
Auf alle Fälle gab es viel zu viel Leid und Tot auch bei diesem 5 Jahre dauernden Kampf, dem Kampf um die Herrschaft über Norwegen.

In einem Waldstück unweit von Skoganvarre befinden sich die Überreste des größten deutschen Feldkrankenhauses in Norwegen. Der Standort wurde gewählt um eine zentrale Lage zu den deutschen Hafenanlagen und dem größten Kriegsflugplatz in Banak zu gewährleisten.
Des weiteren war geplant, in Zusammenarbeit mit anderen Feldlazaretten, die Frontabschnitte östlich in Richtung Sowjetunion, in der Finnmark und die Truppen in Nord-Finnland zu versorgen.

So war es zumindest geplant und der Ausbau des Feldkrankenhauses ausgeführt. Die Entwicklung der Kämpfe von Seiten der Roten Armee 1944 zwang dann jedoch zum schnellen Umdenken.....zum Rückzug.
Und genau wie bei fast allen Ortschaften in der Finnmark wurde auch hier das was zurück gelassen werden musste dem Feuer übergeben.

Auf dem Areal zu finden sind u.a. die Reste der Wäscherei, Wohnbaracke, Arztwohnung, Küchen- und Verwaltungsbaracke, Kranken- und Rehabaracken sowie die OP-Baracke.
Das einzigste Gebäude welches nicht dem Feuer zum Opfer viel war der große Luftschutzbunker. Dieser wurde komplett gesprengt.

Heute wachsen Bäume durch die Böden der Operations- und Krankensäle und den darin noch verbliebenen metallenden Einrichtungsgegenstände.
Ein Ort an dem die alten rostigen Betten ein Zeugnis vergangenen Elends ihrer unfreiwilligen Nutzer sind.

Es gibt Orte wo man nicht so locker und unbedarft auf Geschichtssuche geht. Orte wo man doch mal inne hält und denkt was beispielsweise diese Krankenbetten erzählen könnten.
Denn auch hier, in diesem Feldkrankenhaus, haben unsere Großväter einen sinnlosen Krieg gekämpft, und besonders hier auch um ihr Leben.

Ich hatte bei der NORGE 2015 auch solch einen Ort bei dem ich in einer ähnlichen Situation war. Schlagartig fühlt man sich Gedanklich in die damalige Zeit versetzt und versucht noch stärker zu Begreifen was und wie sich die jungen Deutschen wohl damals gefühlt haben müssen.
Den Versuch kann man machen, doch sich richtig in die damalige Zeit hinein zu versetzen, dass wird man als nachgewachsene Generation ohne selber einen Krieg erlebt haben zu müssen nie schaffen!!


Zum damaligen Beitrag dem Link folgen und nach unten auf den Bericht #152 vom 11.09.2015, 22:16 scrollen.

http://forum.hidden-places.de/showt...RGE-2015-Vorbereitung-und-Reisetagebuch/page8

Das bis hier zum ersten Teil des Tages.
Die Weiterführung schreibe ich dann am morgigen Tag. Anbei noch einige Bilder von den Resten des ehemaligen deutschen Feldkrankenhauses.
 

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