Nohra: Kaserne Obernohra

Das Impressum ist auch etwas versteckt, der Link befindet sich auf der Seite "Einführung".
Tja, auf der Suche nach dem Impressum schaute ich halt naturgemäß unter Impressum nach .....

Leider wurden für einige Informationen keine exakten Quellen angegeben, auf einer Internetseite sind so denke ich derartige Angaben aber schon möglich und zu erwarten, gerade auch wenn es sich hierbei um Archivgut handelt. Im Gegenzug aber derlei Formulierungen:
Eine Weiterverwendung aller Informationen auf dieser Seite für publizistische Zwecke nur mit Genehmigung !
 
Waren gestern mal wieder vor Ort, hier die Informationen zum aktuellen Stand. Ein Großteil der verbliebenen Reste wurde durch den neuen Eigentümer (Pächter) eingezäunt und ist nicht mehr begehbar. Eingeschlossen sind: das östliche Wachgebäude mit Garagenanbau, das Kommandantenwohnhaus, das Offizierskasino und das Wasserwerk. Frei begehbar ist das übrige weitgehend renaturierte Gelände. Verbliebene Spuren der damaligen Nutzung sind: Mauerreste des Technikbereichs, das westliche Wachgebäude (nicht zugänglich und recht marode) mit Haupttor, die Lenin-Statue, das Heldendenkmal und die Denkmalsockel der Heldenallee und ein paar Straßen. Ein Abstecher dorthin lohnt sich somit kaum noch.

Gruß Klaus

Bild 1: Reste Technikbereich
Bild 2 bis 4: Wache (In der Ostwache wurde eine neue Tür eingebaut).
Bild 5: Blick zum Lenindenkmal
Bild 6: Lenindenkmal
Bild 7: Heldendenkmal (Kopie eines Denkmals auf dem Mamaj-Hügel mit Inschrift am Fuße "Bis zum Tode stehen", siehe: http://mamayevhill.volgadmin.ru/03_d.htm)
Bild 8: einer der verbliebenen Sockel der "Heldenallee"
Bild 9 und 10: Offizierskasino (Keine Arbeiten am Gebäude von außen feststellbar. Der Kieshaufen an der Ostseite wird dem Gebäude kaum gut tun.)
Bild 11: Blick zum Wasserwerk (Fledermausquartier).
Bild 12: Jetzt sind auch die Wege im Garten des Kommandantenwohnhauses wieder zu erkennen.
Bild 13: Kommandantenwohnhaus (Bauliche Instandsetzung läuft, der marode Wintergarten/ Balkon aus Holz wurde entfernt, genauso der Holzpavillon im Garten.)
Bild 14: Östlicher Außenzaun
Bild 15: Südostecke der Kaserne
 

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Zuletzt bearbeitet:
Der folgende Beitrag wurde im Thema FKR-1/2 geschrieben, ich zitiere diesen wie folgt hier:

Hallo Büttner,

da ich nicht weiß, wo ich meine Frage hinpacken soll, stelle ich sie mal hier hin. Du kannst sie ja dann an den richtigen Platz verlegen.

In folgender Quelle: Lohmann, H., Die Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland 1945-1994. Ein historischer Abriß. © 2010 Projekt + Verlag Dr. Erwin Meißler. S. 174 steht:

"Ab 1973 begann in den Armeen der GSSD die Einführung unbemannter taktischer Kurzstrecken-Aufklärungsdrohnen …. Jede Armee erhielt eine Staffel von 4 Aufklärungsdrohnen Typ WR-3 "Reis" (TU-143), die vom 961. Aufklärungsregiment in Werneuchen sichergestellt wurden."

Ich habe bisher in keiner ernst zunehmenden Quelle einen Hinweis auf dieses Regiment enthalten, aber die Existenz der den Armeen unterstellten Staffeln habe ich mehrfach in Dokumenten gefunden. Sie wurde auch durch ehemalige sowjetische Armeeangehörige bestätigt. Kann es sein, daß dieses Regiment mit dem in Werneuchen stationierten 931. Selbst. Aufklärungsregiment verwechselt wurde.

Da ich mich mit der 8. Gardearmee beschäftige, hätte ich schon gern gewußt, wer die in Weimar-Nohra stationierte 268. selbst. Staffel Aufklärungsdrohnen (268 отд. эскадрилья беспилотных летательных аппаратов – 268 oэб ПЛА) sichergestellt hat bzw. welches ihr Heimatregiment war.

Panzerzwerg

Hallo Panzerzwerg,
Deine Annahme mit der Verwechslung der Regimentsnummer trage ich mit. Meiner Meinung nach besteht aber kein Zusammenhang zwischen dem genannten Aufklärungsfliegerregiment und der auf dem Flugplatz Nohra stationierten "Drohnenstaffel". Auch die von Lohmann gemachte Zeitangabe trifft so nicht zu. Die Angabe "4 Aufklärungsdrohnen" zweifel ich an, ich denke das es mehr waren. Ich begründe meine Zweifel mit den erhalten gebliebenen Infrastrukturen am FP Parchim, dort war auch eine Drohnenstaffel stationiert.

Die auf dem FP Nohra stationierte Staffel war selbstständig und dem Armeestab direkt unterstellt. Jede der Landarmeen hatte eine solche Staffel:
http://www.16va.be/4.1_l_AA_eng.html
1. GTA 269 oebsr Brandis - moved to Dresden-Hellerau in 1989 following formation of the 485.ovp BU
2. GTA 270 oebsr Parchim
3. OA 265 oebsr Stendal - moved to Zerbst in 1988 following formation of the 440.ovp BU
8. GOA 268 oebsr Nohra
20.GOA 290 oebsr Mahlwinkel - it would seem that this unit was probably based at Küstrin-Kietz until the end of the 1980s.
(From S.Büttner & M.Ebert in Fliegerrevue Extra-24)
Die "neueste" Information betrifft die 290. Staffel in Mahlwinkel. Hier wurde mittlerweile durch einen Zeitzeugen auch der Standort Küstrin-Kietz bekannt. "Bestätigt" wird das durch Angaben der HAII des MfS.

Die leider ausnahmslos dünnste Informationsdichte betrifft die Staffel in Nohra ....:apologetic:
Dazu gehört auch das es mir bis heute nicht gelang den KFZ-Park auf diesen FP zu identifizieren und den Drohnen zuzuordnen. Also ich meine damit wo genau dort die Drohnen waren, welche Garagen usw.
 
Hallo Büttner,

wie Du schon richtigerweise festgestellt hast, ist die Informationsdichte zum Komplex der Luftaufklärung WR-3 "Reis" (ВР-3 "Рейс") sehr dünn, insbesondere zur Organisationsstruktur und der Unterstellung unter den Armeen der GSSD. Der Komplex besteht aus zwei Hauptelementen:


  • den Komplex zur taktischen Luftaufklärung mit unbemannten Flugkörpern mehrfacher Anwendung (BPLA) TU-143 und


  • den Komplex der Bodeneinrichtungen, der für folgende Aufgaben bestimmt ist:
    > Vorbereitung der BPLA zum Start
    > Start der BPLA
    > Transport und Wartung der BPLA
    > Empfang, Bearbeitung, Dechiffrierung und Übergabe der Informationen.

Auf der Internetseite http://www.arms-expo.ru/049050048049124052052048048.html sind eine ausführliche Beschreibung und Bilder des Komplexes vorhanden. Laut dieser Beschreibung fand im Dez. 1970 der erste Flug eines BPLA statt. 1972 begannen die gemeinsamen staatlichen Erprobungen bzw. Tests, die 1976 erfolgreich abgeschlossen wurden. Damit dürfte eigentlich klar sein, daß diese BPLA nicht 1973 in die GSSD eingeführt worden sind. 1973 wurde die erste Vorserie bestehend aus 10 BPLA hergestellt. Im gleichen Jahr begann die Serienproduktion des Komplexes. 1982 soll der Komplex "Reis" erst in die Bewaffnung der sowjetischen Streitkräfte eingeführt worden sein. Bis zum Ende der Serienproduktion im Jahre 1989 wurden etwa950 BPLA "TU-143" produziert.

In dieser Beschreibung wurde zur Organisationstruktur des Komplexes "Reis" folgendes ausgeführt:

Organisatorisch befand sich der Komplex WR-3 "Reis" in der Ausrüstung von Staffeln. Zu einer Staffel gehörten jeweils 12 unbemannte Flugkörper TU-143, 4 Startrampen, Mittel zur Vorbereitung und Durchführung des Startes usw. … Die Hauptelemente des Komplexes waren mobil und konnten mit den strukturmäßigen Mitteln der Staffel verlegt werden.

Ein BPLA konnte fünfmal eingesetzt werden, seine Reichweite betrug ca. 180 km, die Flughöhe von 50 bis 5.000 m, die Fluggeschwindigkeit 850 bis 950 km/h, die max. Nutzlast 130 kg und die Flugzeit 21 Minuten. Nach anderen Angaben betrug die minimale Flughöhe 10 m, die praktische Flughöhe 1.000 m und Flugzeit nur 13 Minuten.

Laut der Internetseite http://www.airwar.ru/enc/bpla/tu243.html fand der Erstflug des Nachfolgemusters "TU-243" im Juli 1987 statt. Dieser Komplex trug die Bezeichnung "Reis-D". Er verfügte über eine wesentliche größere praktische Reichweite von 360 km. Dieser Komplex soll sich heute noch in der Ausrüstung der russischen Streitkräfte befinden. Die Ausrüstung der GSSD/WGT mit dem "TU-243" konnte bisher nicht festgestellt werden.

Panzermann
 
@Panzermann,
ist Dir das was mit "Echtzeitübertragung" von Daten in Bezug zur hier behandelten Drohne aufgefallen? Es soll da wohl so etwas gegeben haben.

1982 passt übrigens sehr gut! Derart deutlich kam mir dieses Datum bisher nicht unter. Das vereinfacht zukünftige Recherchen.
 
Hallo Büttner,

ich gehe davon aus, daß zumindestens die Fernsehbilder in Echtzeit übertragen worden sind, nachfolgend ein sinngemäß übersetzter Auszug aus der genannten Internetseite:

Die Aufklärungsausrüstung der BPLA konnte bestehen aus:


  • eine Luftbildkamera vom Typ PA-1 mit einem 120 m Film,
  • eine Fernsehapparatur vom I-429B "Чибис-Б" und
  • eine Einrichtung zur Kernstrahlungsaufklärung "Sigma-P", die Informationen dieser Einrichtung konnte zum bodengestützten Führungspunkt per Funk übertragen werden.

An anderer Stelle heißt es, daß zum bodengestützten Empfangspunkt auch ein Labor zum Empfang und zur Registrierung der Daten der Fernseh- und Kernstrahlungsaufklärung gehörten.

Panzermann
 
1982 soll der Komplex "Reis" erst in die Bewaffnung der sowjetischen Streitkräfte eingeführt worden sein.
Guten Abend Panzerzwerg,
mir ist da etwas aufgefallen. Darüber stolperte ich in der Vergangenheit schon des öfteren.
Dankenswerterweise hattest Du ja den Link angegeben, so wird das ganz transparent:
http://www.arms-expo.ru/049050048049124052052048048.html
В 1982 г. комплекс «Рейс» принят на вооружение Советской Армии.

Gerade bei Flugzeugen fiel mir auf das dieses oder jenes Regiment zum Zeitpunkt X irgendwelche neue Flugzeugtypen erhielt. Konkret bemerkte ich das bei all jenen Flugzeugen über die ich schon mal Artikel geschrieben hatte. Erinnerlich im Zusammenhang sind mir auf Anhieb IL-78, MiG-27 und Su-24. Bei diesen Flugzeugtypen liegt das Datum der "Einführung in die Bewaffnung" einige Jahre nach Zulauf zu regulären Fliegertruppenteilen. Also Jahr X Plus 3 Jahre oder sogar 5 Jahre. Das kann ein Gradmesser sein für Probleme die in der Truppe mit der neuen Technik herrschten.

Ich will daher mal nicht ausschließen das die "Einführung in die Bewaffnung" der hier behandelten Drohne das laut Quelle angegebene Jahr 1982 betrifft aber der Zulauf an die Truppe bereits einige Jahr zuvor stattfand. Ein Kollege machte mich darauf aufmerksam das wohl im Jahr 1979 von der USMLM eine vermeintliche Drohne dieses Typs in der DDR fotodokumentiert wurde. Leider ist mir das entsprechende PDF zZ nicht zugänglich.
Die drei-vier Jahre Differenz (1979 zu 1982) wären im Rahmen dessen was mir in der Vergangenheit bereits "unterkam". Die Zeitspanne 1973 zu 1982 möchte ich aber ausschließen wollen, das wäre etwas zuviel des Guten ....

Als Beispiel meiner Darlegung ein Auszug aus der aktuellen Fliegerrevue zum Frontbomber Su-24:
...
Zunächst noch mit deltaähnllichen Trag-
flächen versehen, flog im Juli 1967 der Pro-
totyp T6-1 erstmals, ihm folgte im Januar
1969 der mit Schwenkflügeln ausgerüste-
te zweite Prototyp T6-2I. Die Erprobung be-
gann 12 Monate später in Achtubinsk und
endete im Juli 1974. Im gleichen Jahr erfolg-
te auch die Zuführung an den ersten Trup-
penteil
, das 4. Garde-Bombenfliegerregi-
ment im baltischen Tschernjachowsk.
Bereits 1973 erhielt das 4. Gefechts-
ausbildungszentrum der Frontfliegerkräf-
te die ersten
im Nowosibirsker Flugzeug-
werk hergestellten Serienflugzeuge zur
Erprobung. Die offizielle Einführung in die
sowjetische Luftwaffe datiert auf den 4. Fe-
bruar 1975
, ab diesem Zeitpunkt bekam die
NATO das neue Flugzeug immer öfter über
der Ostsee zu sehen und vergab den Codenamen
„Fencer“.
...
Quelle: http://www.fliegerrevue.de/10835.0.html
(Rückgrat der russischen Frontflieger)
 
Hallo Büttner

auch mir ist aufgefallen, daß zwischen dem Beginn der Serienproduktion im Jahre 1973 und dem Zeitpunkt der Einführung in die Bewaffnung der sowjetischen Streitkräfte im Jahr 1982 ein sehr großer Zeitraum liegt. Deswegen habe ich auch geschrieben "1982 soll der Komplex Reis erst in die Bewaffnung der sowjetischen Streitkräfte eingeführt worden sein." Mir kam es aber darauf an zu zeigen, daß die Einführung des Komplexes WR-3 in die Armeen der GSSD nicht schon ab 1973, dem Jahr des Beginns der Serienproduktion, begonnen hat. Ich gehe eher von Mitte der 1970er-Jahre bzw. von zweiten Hälfte der 1970er-Jahre aus, wegen der Tests, die erst 1976 abgeschlossen worden sind.

Panzerzwerg
 
Ich will daher mal nicht ausschließen das die "Einführung in die Bewaffnung" der hier behandelten Drohne das laut Quelle angegebene Jahr 1982 betrifft aber der Zulauf an die Truppe bereits einige Jahr zuvor stattfand. Ein Kollege machte mich darauf aufmerksam das wohl im Jahr 1979 von der USMLM eine vermeintliche Drohne dieses Typs in der DDR fotodokumentiert wurde. Leider ist mir das entsprechende PDF zZ nicht zugänglich.
Die drei-vier Jahre Differenz (1979 zu 1982) wären im Rahmen dessen was mir in der Vergangenheit bereits "unterkam". Die Zeitspanne 1973 zu 1982 möchte ich aber ausschließen wollen, das wäre etwas zuviel des Guten ...

Aus meiner Sicht ist das nicht nur "etwas zuviel des Guten". Aus meiner Sicht ist das Unsinn. Dass die Serienproduktion der Tu-143 REJS bereits während der совместные государственные испытания begann, ist mehrfach durch Quellen belegt. Dass aber zwischen dem erfolgreichen Abschluss der staatlichen Erprobung und der Einführung bei den sowjetischen Streitkräften sechs Jahre vergangen sein sollen, das war in den 1970er Jahren doch eher unwahrscheinlich. Eine andere Quelle meint insoweit auch, dass die Einführung bei den Streitkräften nach erfolgreichem Abschluss der staatlichen Erprobung - also etwa 1976/77 - begann -> http://www.airwar.ru/enc/bpla/tu143.html . Die Serienproduktion lief etwa 16 Jahre. 950 Drohnen wurden produziert (im Schnitt also rund 60 pro Jahr). Bis 1982 wurden demnach möglicherweise schon über 500 Drohnen produziert. Und die lagen dann teilweise 8 oder 9 Jahre auf Halde und wurden 1982 schlagartig auf die Truppe verteilt?

Zu der Geschichte mit der "Technikeinführung vor der offiziellen Technikeinführung" bei den Luftstreitkräften möchte ich mich lieber nicht äußern. Mein Faktenwissen reicht dafür nicht aus. Aber mir scheint es gleichwohl erforderlich, ein paar Worte zu meinen Beobachtungen im Bereich der sowjetischen Raktentechnik hinzuzufügen.

Bevor neue Raketentechnik in die Truppe eingeführt werden konnte, mussten nach meiner Wahrnehmung zunächst die Hauptschritte Entwicklung, Werkserprobung, staatliche Abnahmeerprobung (oft zusammen mit der Truppenerprobung, daher vermutlich der Begriff "gemeinsame" staatliche Erprobung) durchlaufen und der Startschuss zur Serienproduktion gegeben werden. Der Beginn dieser Hauptschritte wurde im streng zentralistischen System der ehemaligen UdSSR in aller Regel mit Ministerratsbeschlüssen und/oder Weisungen der verantwortlichen Minister eingeleitet. Zum Teil sind diese Beschlüsse auch dokumentiert. Für die Entwicklung waren vor 1991 die unterschiedlichen Konstruktionsbüros, wie das OKB-1 von Koroljow, heute Ракетно-космическая корпорация «Энергия» имени С.П.Королёва, verantwortlich. Raketentechnik für die Landstreitkräfte ging nach erfolgreicher Entwicklung zur Werkserprobung auf das Zentrale staatliche Polygon für reaktive Technik Kapustin Jar, Technik für die strategischen Raketentruppen nach Plessezk oder Tjuratam (Baikonur). Die Startmannschaften stellte das Polygon, später auch das Konstruktionsbüro oder das Werk, das für die Serienproduktion verantwortlich zeichnen sollte. In der Regel gehörten die Bedienungen des Polygons zum Militär, aber nicht notwendigerweise zur kämpfenden Truppe. Nach erfolgreicher Werkserprobung schloss sich in der Regel die staatliche Abnahmeerprobung an. Die Abnahmekommission für Raketentechnik stellte in der Regel die Hauptverwaltung für Raketen und Artillerie des Verteidigungsministeriums (GRAU). Sowohl bei der Werks- wie auch bei der staatlichen Abnahmeerprobung wurde eine zuvor festgelegte Anzahl von Teststarts durchgeführt, deren Umfang nicht zuletzt von der Menge der technischen Neuheiten im System abhing. Zu beiden Prüfungen konnten reguläre Einheiten, Truppenteile und Verbände hinzugezogen werden. Sie wurden sicher hinzugezogen, wenn mit der staatlichen Abnahmeprüfung zugleich die Truppenerprobung verbunden werden sollte. Zur Durchführung der gemeinsamen staatlichen Erprobung des endphasengelenkten Gefechtskopfes AEROPHON für die Rakete 8K14-1 des Raketenkomplexes 9K72-1wurden z. B. Teile der 112. und der 159. Raketenbrigade mit diesem System ausgestattet. Wurde die Erprobung erfolgreich abgeschlossen, folgte in der Regel ein Beschluss des Ministerrates über die Truppeneinführung der neuen Technik. Die Serienproduktion konnte in Abhängigkeit von den Ergebnissen der Werks- und staatlichen Abnahmeprüfung schon vorher beginnen. Beim System REJS war die Entwicklungs- und Werkserprobungsphase relativ schnell vorüber. Vom Beschluss des Ministerrats der UdSSR Nr 670-241 vom 30. August 1968 vergingen gerade mal zwei Jahre bis zur Flugfähigkeit der Fotoaufklärervariante und zwei weitere Jahre bis zur Flugfähigkeit der TV- und funktechnischen Aufklärervariante. Bis 1972 war sichergestellt, dass die Tu-143 flog und die geforderten taktischen Parameter erreichte. Bei der nachfolgenden gemeinsamen staatlichen Erprobung musste das System dann zeigen, dass es daneben auch truppentauglich war.

Lange Rede, kurzer Sinn - wenn sich neue Technik bereits vor dem offiziellen Termin der Einführung in die Truppe in Einheiten, Truppenteilen oder Verbänden der Streitkräfte befand, dann in der Regel zur Durchführung der Truppenerprobung. Alternative: Die Quellen geben die tatsächlichen Fakten nicht korrekt wieder.

Für das "Erprobungsunwesen" im Bereich der sowjetischen Luftstreitkräfte gab es ebenfalls staatliche Zentralstellen. Eine davon ist hier -> http://niivvs.narod.ru/index.html beschrieben.
 
während der совместные государственные испытания begann, ist mehrfach

Nelson, meine super Sprachmittlerin (Lehrerin) macht Urlaub und google´s Übersetzung ist manchmal einfach miserabel!

Was heißt Dein genannter russische Fachbegriff/ Bezeichnung korrekt übersetzt?

Danke und Grüße,
Andreas
 
Übersetzt mit
Promt: gemeinsame Prüfung
Babylon: Die gemeinsamen Staatlichen Test
Microsoft: Gemeinsame öffentliche Test
Diese Übersetzer und die Russische Sprache. Mfg.kallepirna
P.s. Mal sehen wie Nelson es übersetzt.
 
Lange Rede, kurzer Sinn - wenn sich neue Technik bereits vor dem offiziellen Termin der Einführung in die Truppe in Einheiten, Truppenteilen oder Verbänden der Streitkräfte befand, dann in der Regel zur Durchführung der Truppenerprobung.
Ich bin mir da wirklich sehr unsicher, also das Thema Truppenerprobung. Ich finde es aber gut das wir darüber diskutieren. Ich habe da ja immer nur die Flugzeuge und die nutzenden Einheiten im Kopf den konkreten bzw. vergleichbaren Vorgang betreffend. Da fiel mir die Zeitspanne für die Lieferung eines Flugzeuges an einen regulären Fliegertruppenteil auf und die Angabe der offiziellen Truppeneinführung bei den Streitkräften. Mehr als einmal lagen zwischen beiden Vorgängen mehrere Jahre. Manchmal dicht zusammen aber machmal eben mit großer Zeitdifferenz. Auch fällt auf das im Jahr des Produktionsbeginns nicht mit der Auslieferung der ersten Flugzeuge zu rechnen ist. Gerade auch bei Vorserien, bis das erste Exemplar flugfähig ist vergehen mitunter zwei Jahre. Um die Verwirrung komplett zu machen, es wurden schon Flugzeuge an die reguläre Truppe geliefert und die stattliche Erprobung war noch nicht abgeschlossen. Mehrere Abläufe scheinen sich zeitlich zu überschneiden.
Ich habe die Hoffnung das hinsichtlich der hier behandelten Drohne eine genauer Zeitablauf schlüssig und klar zu Tage tritt. Momentan wirkt es etwas konfus. Gerade mit Hinblick auf das Jahr 1973.
 
Nelson, meine super Sprachmittlerin (Lehrerin) macht Urlaub und google´s Übersetzung ist manchmal einfach miserabel!

Was heißt Dein genannter russische Fachbegriff/ Bezeichnung korrekt übersetzt?

Danke und Grüße,
Andreas

Also государственные испытания möchte ich mit stattlicher Erprobung übersetzen aus dem Kopf heraus.
 
Also государственные испытания möchte ich mit stattlicher Erprobung übersetzen aus dem Kopf heraus.

Ist das jetzt Dein ernst oder meinst Du: staatliche Erprobung? Warum hast Du nur 2 der 3 Worte übersetzt, bleibt die Wortbestimmung bei 2 Worten exakt die gleiche wie bei den 3 genannten Worten?
 
Ist das jetzt Dein ernst oder meinst Du: staatliche Erprobung? Warum hast Du nur 2 der 3 Worte übersetzt, bleibt die Wortbestimmung bei 2 Worten exakt die gleiche wie bei den 3 genannten Worten?
Natürlich, ein Schreibfehler. Leider war es mir nicht möglich alle drei Wörter aus dem Kopf heraus zu übersetzen.
 
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