Unsere Mannschaftstoilette für etwa 400 Soldaten, die alle 3 Monate einmal per Raupe 10m weiter gezogen wurde... 120 m entfernt von unserer Baracke der 2. Kompanie.
Wohl dem, der die ersten Tage nicht zur Toilette musste. Dem blieb zumindest in dieser Zeit der ekelhafte Anblick und Gestank erspart.
Aber irgendwann trat jeder seinen ersten “Stuhlgang” in Neiden an.
Dazu musste er von unserer Kompanie aus etwa 120m laufen. Dann stand er vor einem Stahlrahmen mit darauf gebauter Klo-Behausung. Das war eine schäbige Bretterbude mit 2 Eingangstüren, welche immer offen standen. Außen mit nackter Dachpappe benagelt, und nun nach langer Benutzung durch unsere Vorgänger schon stark vom Wind zerzaust und verschlissen. Auf jeder Seite 6 Löcher im hölzernen Podest. Mit einer astlöchrigen Zwischenwand. Einsam war hier niemand!
Das störte unsere Offiziere aber kaum, denn die thronten ja auf Porzellan in der Stabsbaracke.
Etwa 400 Rekruten benutzten den Lokus. Nur unserer Kompanie war er aber als Außenrevier zugeteilt, musste also immer von uns nach Dienst gereinigt werden. Immer als Strafarbeit in der Freizeit. 544 lange Tage! …
Keine separaten Türen. Intimsphäre war hier nicht angesagt.
Ein weiteres 10 zylindriges Unikat stand noch auf der Baustelle an den Kasernen- Neubaublöcken. Hier hatte man die Schamwände auch gleich noch eingespart… Ekelhaft und würdelos!
Im Winter war der Toilettengang eine Pein – Wohl dem, der nachts nicht raus musste.