Miniera Rossa (Rote Mine)

Red Mine by Broken Window Theory, auf Flickr

Während unseres Italien-Roadtrips mit den Jungs von The Proper People und dem italienischen Fotografen tobi_urbex kamen wir an dieser beeindruckenden Mine vorbei. Das Tal, in dem sich das Gebäude befindet, ist seit Jahrzehnten für seine vielen Minen berühmt.



Miniera Rossa #02 by Broken Window Theory, auf Flickr

Bereits vor mehreren hundert Jahren haben die Minenarbeiten angefangen und einst gab es sie hier überall. Aber bis heute wurden alle Minen aufgegeben. Eine dieser stillgelegten Minen war unser Ziel an diesem Tag. Auf den Bildern lässt es sich zwar nur schwer erahnen, aber das Gebäude wurde teilweise in den Berg hineingebaut. Für lange, dunkle Tunnel sind wir dieses Mal jedoch nicht richtig ausgerüstet. Heute steht nur das wunderschöne Hauptgebäude der Anlage auf dem Plan. ​

Conveyor Belts by Broken Window Theory, auf Flickr


Kurz vor der Jahrtausendwende wurde in der Mine der Betrieb eingestellt. Seit 20 Jahren verfällt das Gebäude nun schon. Das eine Ende eines Förderbandes führt mitten in den Berg hinein. Es ist aber auch gleichzeitig ein Eingang in das große Gebäude, weswegen wir auch hier lang gehen. Und das, obwohl wir, wie bereits erwähnt, nicht richtig ausgestattet waren. Etwas tiefer im Tunnel führt ein Weg runter in die Minenschächte und ein Weg führt nach oben in das Gebäude. Wir folgen dem Förderband nach oben. ​



Miniera Rossa #05 by Broken Window Theory, auf Flickr


Von innen sieht das Minengebäude leider nicht so umwerfend aus wie von außen. Um genau zu sein ist es sogar eine einzige Todesfalle und wir fühlten uns sehr unwohl bei unserer Erkundung. Aufgrund von Wind und Wetter zieht sich der Rost durch die gesamte Einrichtung. Überall sind Löcher im dünnen Blechboden und jeder Schritt muss genau überlegt sein. ​

Miniera Rossa #08 by Broken Window Theory, auf Flickr


Fast jede einzelne Treppe ist bereits kaputt und sollte am besten gemieden werden. Doch um alle Ebenen des Gebäudekomplexes zu erkunden, müssen wir die Risiken in Kauf nehmen. Ein Blick an die Decke erklärt den schlechten Zustand des Gebäudes: Durch das kaputte Dach kann Regenwasser ganz einfach eindringen. Und Vandalen treiben den Verfall sogar noch weiter voran. ​

Miniera Rossa #10 by Broken Window Theory, auf Flickr


In der Vergangenheit wurde in dieser Mine überwiegend Fluorit abgebaut. Dies ist eines der wichtigsten Rohstoffe für die Stahl- und Leichtmetallherstellung. Noch heute befinden sich hier viele Maschinen, die zur Verarbeitung des Minerals gedient haben. Es sollte vor allem für den Transport in andere Teile Italiens vorbereitet werden. Dafür wurde das Gestein zerkleinert und gewaschen.​

Death Trap by Broken Window Theory, auf Flickr


Es ist unklar, wann der Bergbau an diesem Standort begann. Vermutlich aber in den 1930er Jahren. Etwa 100 Bergleute arbeiteten hier. In den 60er Jahre war die Produktionsspitze. Danach begann der langsame Abstieg. Die Nachfrage nach den Mineralien ging zurück und die Kosten für den Abbau waren mittlerweile sehr hoch. Das führte dazu, dass Bergarbeiter entlassen werden mussten. Nachdem die Mehrheit des Personals gefeuert wurde, hatte die Mine in den 90er Jahren noch knapp 30 Angestellte. Die Hälfte davon war im Untergrund beschäftigt und förderte täglich etwa hundert Tonnen Rohmaterial. Im Jahr 1999 war dies die letzte aktive Mine im Tal. Nachdem alle anderen Einrichtungen nicht mehr ertragreich waren, wurde auch diese letztendlich geschlossen. Hoffnung auf eine Wiederbelebung dieses Grundstücks gibt es mittlerweile nicht mehr. Eine benachbarte Mine wurde zwar mittlerweile zum Kletterpark umgebaut, aber diese hier ist mittlerweile so verfallen, dass nur noch ein Abriss in Frage kommen würde.​

River by Broken Window Theory, auf Flickr


Wenn ihr jetzt noch mehr von der Mine sehen wollt, schaut einfach in unsere kleine Dokumentation dieses Ortes hinein (startet ab 5:40):


 
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