Merseburg: Flugplatz / ehemaliger Fliegerhorst

haskerik

Member
Hallo ,
hatte letzte Woche das Museum am Flugplatz Merseburg besucht (lohnt sich) und bin dort an einem Aushang auf eine Kopie einer Zeitungsmeldung
gestoßen. Es war ein Artikel über ein Gespräch mit dem letzten "Chef" kurz vor dem Abzug der Sowjets. Es ging um die Frage
ob der Flugplatz über ein Tunnel-/Bunkersystem noch aus der Zeit der Deutschen verfügt. Es wurde der Verdacht geäußert
das dort ein Sonderkommando seinen Sitz hatte und event. Giftgas gelagert sein sollte. Der letzte "Chef" der Sowjets bestätigte
Vorfälle nach der Übernahme, z.B. das mehrere Soldaten die über verschiedene Zugänge in das Tunnelsystem eindrangen
nie mehr zurück kamen. Man hatte daraufhin alle bekannten Zugänge zu betoniert..... auch ne Lösung :) .
Hat irgendjemand eine Info ob das irgendwie weiterverfolgt wurde, ob der Untergrund auf Hohlräume untersucht wurde?
Vielleicht gibt es noch Zeitzeugen die von einer event. Anlage eine Ahnung haben?
Oder war das ein Hirngespinnst?
 
Hallo ,
hatte letzte Woche das Museum am Flugplatz Merseburg besucht (lohnt sich) und bin dort an einem Aushang auf eine Kopie einer Zeitungsmeldung
gestoßen. Es war ein Artikel über ein Gespräch mit dem letzten "Chef" kurz vor dem Abzug der Sowjets.

Willkommen im Forum haskerik,
ich erlaube mir mal die entsprechenden Zeitungsmeldungen hier zu posten, viel Spass beim Lesen.

Leider ist die Bildfolge durcheinander gekommen beim hochladen. Bitte an den Dateinamen orientieren.

Die Aussage vom Regimentskommmander* (85. Garde-Jagdfliegerregiment) ist zutreffend. Als einzig "unterirdische" Anlagen gelten die beiden Gruben in der nordwestlichsten Bogendeckung für den Sonderwaffeneinsatz. Interessant auf jeden Fall noch einer der drei Lagerbunker des Standartmunitionslager - der wurde in den Geschossfangkorb des Schießstandes hineingebaut bzw. unmittelbar davor gesetzt. Ein Foto davon ist zu sehen auf den Ausstellungstafeln.

* Da will ich mich nicht festlegen, kann auch der Divisionskommandeur sein
 

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In diesen Buch hier lass ich auf Seite 267 folgende Passage:
Der Jungfernflug des "Mammut" im März 1941 war vielleicht einer der aufwendigsten in der Geschichte der Luftfahrt. Am Ende der des Junkers-Werksflugplatzes Merseburg mußte eine fünf Kilometer lange, breite Schneise in den Wald geschlagen werden. Ein viermotorige Ju 90, die den "Mammut" schleppt, quälte sich torkelnd in die Luft und brauchte dabei jeden Meter der vorhanden Startpiste.

Weiß jemand ob das stimmt und wo sich diese Schneise befunden haben soll?

http://de.wikipedia.org/wiki/Junkers_Ju_322
http://www.fantastic-plastic.com/Ju322MammutPhoto.jpg
 
Hallo@ büttner, Über die Tunnelung gibt es hier viele"Sagen". Es soll 2 Tunnel zu den BUNA Werken gegeben haben. Warum und weshalb ist unklar. Verifiziert ist meines Wissens keiner. Wäre bei der Übernahme wohl aufgefallen. In der alten Waffenmeisterei sollen auch chemische Kampfstoffe gelagert wurden sein. Wurde nach der Wende gehörig beäugt. Man fand Schweinesch...
Bei der 5 km Schneise habe ich auch so meine Zweifel der Baumbestand ist dort nicht so alt und war auch meines Wissens nicht so umfangreich.
Grüße tommy
 
tommy, ein größeres Waldgebiet in Randlage des Flliegerhorstes kenne ich nicht. Komische Geschichte irgendwie.
 
"...gingen Soldaten in die Gänge,die ins Dunkel führen.Einige kamen nicht wieder...":highly_amused:

hier mal ein grober Lageplan von Merseburg von 1937:

[FK: Abbildung gelöscht]
 
Moderiert:
@Marco123
» ich habe die Abbildung aus deinem vorigen Beitrag aus urheberrechtlichen Gründen entfernt. Es war kein Copyright und kein Hinweis auf Freigabe zum Posten enthalten.

Grüße Frank
 
Hab da mal noch einen interessanten Artikel der Mitteldeutschen Zeitung v. 23.10.1991 rausgekramt.

43 - Zeitungsbericht MZ 23.10.1991.jpg

Es gibt viele Vermutungen von unterirdischen Räumen und geheimen Projekten die bis 1945 dort stattfanden. Das meiste ist überhaupt nicht belegbar. Fakt ist jedoch, dass es tatsächlich unterirdische Räumlichkeiten unter dem Flugplatz und auch der Waffenmeisterei gab. Welchem Zweck diese dienten, ist heute nicht mehr nachvollziehbar. Nach der Übernahme der Liegenschaften durch die Stadtverwaltung wurden Begehungen durchgeführt. Die festgestellten unteriridischen Anlagen waren teils in einem ruinösen Zustand. Vollgemüllt, munitionsbelastet und teilweise eingestürzt.

Zum Beitrag #4: Es gibt eine unterirdische Verbindung vom Flugplatz zur Waffenmeisterei. Es handelt sich hierbei um einen Versorgungsschacht (vmtl. Heizleitungen), nicht unbedingt geeignet zur Begehung durch Personen. Bei der Übernahme der Waffenmeisterei wurden unterirdische Räume festgestellt und auch begangen. Da auf dem Gelände im großen Stile durch die Russen Schweine gehalten wurden, wurden deren Exkremente einfach in die unter den "Ställen" befindlichen Räume gekippt. Man fand dort u. a. einen Raum von ca. 8 m Höhe und einer Bodenfläche von 20 x 25 m. Weitere Räume, wie Luftschutzkeller und Schießbahnen, waren auch noch vorhanden.
 
Hab da mal noch einen interessanten Artikel der Mitteldeutschen Zeitung v. 23.10.1991 rausgekramt.

Anhang anzeigen 75102
Danke für den Artikel, im Luftfahrtmuseum auf dem FP Merseburg hängen ja etliche solche Artikel im ähnlichen Tenor.

Seit Februar diesen Jahres ist übrigens auf www.16va.be ein interessantes Fotos online verfügbar von der Französischen Militärverbindungmission. Zunächst war es ohne Ortsangabe gewesen aber in dieser Konstellation konnte nur der FP Merseburg als Aufnahmeort in Frage kommen:
http://www.16va.be/page_mi-24_has.html

Der auf dem Bild sichtbare Hubschrauber gehörte zu einer Selbst. Hubschrauberstaffel der Feuerunterstützung, diese Staffel verlegte im Zeitraum 1989 nach Brandis und formierte mit anderen Staffeln zum 485. Selbst. Hubschrauberregiment der Kampfführung um. Noch 1990 wurden wohl Mi-24 Kampfhubschrauber in Merseburg gesehen. Das Thema wurde aber in der jüngeren Vergangenheit verschiedentlich und umfänglich thematisiert an anderer Stelle.

Zum Thema Brandis und das dortige Hubschrauberregiment:
http://de.wikipedia.org/wiki/Flugplatz_Brandis-Waldpolenz
1989 wurde das 485. selbstständige Hubschrauberregiment auf dem Flugplatz neu formiert, es setzte sich aus vier anderen auf mehreren Flugplätzen stationierten Kampfhubschrauberstaffeln zusammen.
 
Zuletzt bearbeitet:
sehr interessant ...

Ich bin aber etwas skeptisch ob das Foto in Merseburg gemacht wurde. Deckung und MI würden ja passen. Die Standplätze der Hubschrauber befanden sich im südwestlichen Teil des Flugplatzes (?) gegenüber einer großen Zahl von Deckungen. Die Erhebung/Anhöhe hinter der Deckung kenne ich so nicht. Angenommen das Foto ist i. R. Süden (Atzendorf und Geusa) aufgenommen, dann würde dahinter nur Feld, Büsche und Bäume kommen.

51 - Bogendeckung, südwestlicher Bereich Flugplatzgeände.jpg 52 - Bogendeckung, südwestlicher Bereich Flugplatzgeände.jpg

Die Fotos zeigen die einzig noch erhaltene Deckung im südwestlichen Teil des FP. Speziell das 2. Foto ist i. R. Süden gemacht. Dahinter sieht man keine solche Erhebung wie auf dem Ursprungsfoto.

Könnte es sich auf dem Ursprungsfoto um Rollwege und/oder die SLB handeln?

Interessant wäre auch, wo der Standort des Fotografen war. Ich gehe davon aus, dass das Foto i. R. Süden gemacht wurde. Somit der Fotograf sich im Norden außerhalb des FP-Geländes aufhielt. Im Nordwestteil des FP stehen jetzt noch Deckungen, dahinter kommt Feld. ??

Kann es sein, dass es durch das Heranzoomen an die Objekte zu einer Verzerrung des Hintergrundes gekommen ist?
 
Ja, ich weiß was Du meinst. So habe ich das allerdings noch nie gesehen ... ;-)

"Feuerunterstützung" begründet sich auf die militärische Abkürzung "OP", bezogen auf die jeweilig übergeordnete Panzer- oder Mot-Schützendivision.

Möglicherweise wäre Kampf- oder Gefechtsunterstützung die bessere Wahl als Feuerunterstützung. Mal sehen ob ich die originale Ausschreibung noch mal wiederfinde, dann kann man das ja mal thematisieren.
 
Hallo @ Scirocco #8 und #10, Versorgungsleitungen nach BUNA machen m.E. keinen Sinn Streckenführung, Länge und vorallem, wofür. An der Waffenmeisterschule befanden sich 3 ? Einschußbunker für Bordwaffen.
Das Foto unser französischen Freunde scheint von der "Heerstraße" Blickrichtung Bühndorf aufgenommen worden zu sein.
meint tommy
 
Hallo @ Scirocco #8 und #10, Versorgungsleitungen nach BUNA machen m.E. keinen Sinn Streckenführung, Länge und vorallem, wofür.
Hallo tommy. Ich schrieb nicht über Versorgungsleitungen nach Buna. Dafür wäre die Entfernung viel zu weit und der Sinn eines solchen Tunnels tatsächlich eher fragwürdig. Anbei ein interessanter Artikel aus 01/1991. Darin ist die Rede von Versorgungstunneln (Größe 1,50 x 1,30 m) im Bereich der ehem. Waffenmeisterschule. Einer verläuft i. R. Norden, also zum Flugplatz, und endet nach 120 m und der zweite i. R. Osten, also zur ehem. Flak-Kaserne, und endet nach 80 m. Es ist auch die Rede von einem Kohlebunker und einem weiteren Raum, der Kraftzentrale des Komplexes, mit einer Grundfläche von 20 x 25 m sowie einer Deckenhöhe von 8 m. Würde ja passen, dass von dortaus der Flugplatz und die Kasernenanlagen in der Geusaer Straße versorgt wurden. Warum man nicht einfach ein Heizhaus oberirdisch gebaut hat, wäre ja einfacher gewesen. Wer weiß was "die" damals dazu bewogen hat das alles unter die Erde zu packen.

48 - Zeitungsbericht Merseburger Journal Teil I, Januar 1992.jpg 48.1 - Zeitungsbericht Merseburger Journal Teil II, Januar 1992.jpg 48.2 - Zeitungsbericht Merseburger Journal Teil III, Januar 1992.jpg


Bei einer Fotorunde dieses Jahr habe ich auf dem Gelände der Flak-Kaserne, hinter dem ehemaligen dreiflügligen Gebäude gegenüber der Haupteinfahrt zur Kaserne, einen offenen Versorgungsschacht gefunden. Möglicherweise könnte das der oben genannte i. R. Osten verlaufende sein, oder aber auch nicht. Heute wird der offene Schacht augenscheinlich zur Entsorgung von Laub genutzt. Auch eine Variante der Nachnutzung. :chuncky:

3 - Treppe zur Rückseite des abgerissenen Hauptflügels des Stabsgebäudes (3).jpg 3.1 - Versorgungsschacht (2).jpg

An der Waffenmeisterschule befanden sich 3 ? Einschußbunker für Bordwaffen.

Im obigen Artikel sind auch die von dir besagten 3 "Einschußbunker" beschrieben. Unter einem weiteren Schweinestall fand man den Luftschutzkeller sowie die drei Schießbahnen in nördlicher Ausrichtung.

Das Foto unser französischen Freunde scheint von der "Heerstraße" Blickrichtung Bühndorf aufgenommen worden zu sein.

Das könnte hinkommen. Bei der im Hintergrund zu sehenden Anhöhe könnte es sich um die 1936 angelegte Schkopauer Hochhalde handeln.
 
Ich denke das Bild ist i R (eins fünf (null)) von den koordinaten 51°21'53.51"N 11°56'24.08"E (GE) aufgenommen. Lichtstimmung, Südbebauung (AU 16) der SLB Mitte Ende der 80er und im Hintergrund die Anhöhe Rotthügel mit der verlängerten Klobikauer Str. und flankierenden Bäumen verführen mich zu dieser Annahme.

Der Rotthügel ist sehr seicht aber immerhin 11-12 m höher gelegen als der FP

Gruß MK
 
Zuletzt bearbeitet:
Stefan, Du machst mich sprachlos. Der Standort des Fotografen, ist dem tatsächlich so??
Michael schreibt: "
Ich denke.....verführen mich zu dieser Annahme

Ein Beweis, ein eventuelles Vergleichsfoto von vor Ort könnte diese Vermutung belegen oder widerlegen.


BG
Andreas
 
Ich denke der Michael wird sich motiviert genug fühlen ein Beweisfoto beizubringen. Allerdings, gibt es diese AU-16 überhaupt noch?
 
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