Marschkolonnen und -wege der russischen Streikräfte in der DDR

jollentreiber

New member
Ich habe hier einige Beiträge aus dem Thema Rbf. Wuhlheide zu einem neuen Threat vereint.
Ziel ist es, einige Besonderheiten von Marschkolonnen bzw. -wege der russischen Streitkräfte in der DDR zu beleuchten. Die ersten Beiträge beziehen sich auf die Panzerbewegungen aus Berlin-Karlshorst durch Erkner zu einem Tüp.

Jollentreiber




frankk, im bzw. am WGK war über mehrere Jahre ein sowj. Panzerregiment stationiert.

Na dann möchte ich mich doch mal gleich mal mit einer längst vergessenen Fragestellung von früher hier mit einbringen.

In den Jahren von 1980 bis zur Wende sind mir manchmal (spät Abends oder Nachts) Kolonnen von russischer Militärtechnik (u.a. auch Kettenfahrzeuge) von Berlin kommend durch Erkner fahrend aufgefallen (natürlich auch wieder zurück). Die Fahrtrichtung war nach der Durchquerung von Erkner dann weiter auf dem Fürstenwalder Damm in Richtung Grünheide.

Meine Frage war eigentlich damals nach dem Ziel der Kolonnen.

Ist es möglich das es sich auch um die hier besprochenen Panzer handelt? Eigentlich müsste es doch so sein?

Gruß
Lutz

Nachtrag:
Hallo Kalle, ich hoffe durch meine jetzige Frage nicht noch mehr Unordnung hier im Thema zu verursachen. Na jedenfalls habe ich eine zeitliche Eingrenzung in meiner Fragestellung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Jolle!
Nee machste nicht, ich kann auch nicht genau sagen wo die Panzer damals hingefahren sind kenne nur die Strecke wie ich sie beschrieben habe. Irgend jemand hatte damals mal erzählt die werden da auf Züge verladen und fahren dann zu Übungen. In wie weit das stimmt kann ich nicht sagen oder ob sie weitergefahren sind was ja auch sein kann aber wo sind die dann hingefahren das ist auch wieder so eine Sache. Wo waren um Berlin herum Panzerstrecken von den Sowjets, und hätte es sich gelohnt bis dahin in soner Kolonne zu fahren. Es würde ja nur das Berliner Umland in Frage kommen mir fällt dazu nur Liberose ein aber ob die bis dahin auf Kette gefahren sind? Von Storkow weiss ich das sie dort in den 50igern und 60igern noch durch die Stadt gefahren sind das war dann aber mit einem Mal vorbei. Bei einem standen sie Nachts mit dem Panzer im Schlafzimmer. Mfg.kallepirna
 
Die Fahrtrichtung war nach der Durchquerung von Erkner dann weiter auf dem Fürstenwalder Damm in Richtung Grünheide.

Meine Frage war eigentlich damals nach dem Ziel der Kolonnen.
Die wollten dort hin: 52°20'9.51"N 13°47'59.07"E
Das ist der Übungsplatz der 6. Garde-Mot.Schützenbrigade

Ja, es geht etwas durcheinander ....:cocksure:

Eigentlich müßte dieser Standort auch enthalten sein wie Müllrose im vorgenannten Buch. Aber ich habe jetzt gesehen das dort nur die großen Ausbildungszentren übernommen wurden aus dem Katalog 1988.

Lutz, Danke fur Deinen Bericht.
Mir war die Marschroute immer unklar gewesen wie die das damals gemacht haben, nun wird es deutlicher.
 
Die wollten dort hin ...

Hhmm, regelmäßig und mit Panzern und in den 80ern ? Selbst mit Gummischutz auf den Kettengliedern etwas fragwürdig. Man hätte es ja nicht nur sehen, auch meilenweit hören müssen.

PS: übrigens Stefan, du bist wieder dran mit einer Großzahlung in die Forumskasse :eek: du hast heute die 3000€ überschritten
 
Die wollten dort hin: 52°20'9.51"N 13°47'59.07"E
Das ist der Übungsplatz der 6. Garde-Mot.Schützenbrigade.

Danke Stefan.

Das würde ja bedeuten das die Kolonne (inbegriffen der Kettentechnik) entweder über die Autobahn oder über die Brücke in Spreenhagen den Oder-Spree Kanal überquert hat.
Andere Kanalbrücken aus dieser Zeit in diesem Raum sind mir nicht geläufig.


Gruß
Lutz

p.s.: Ohje, wir entfernen uns jetzt schon ganz schön weit weg vom eigentlichem Thema, dem Rbf. Wuhlheide. :dejection:
 
Hhmm, regelmäßig und mit Panzern und in den 80ern ? Selbst mit Gummischutz auf den Kettengliedern etwas fragwürdig. Man hätte es ja nicht nur sehen, auch meilenweit hören müssen.

Frank, regelmäßig bedeutet nicht = täglich. Weihnachten,Ostern sowie der 1. Mai sind z.B. auch regelmäßig.

Ich finde es aber Klasse, daß, wenn ich die Zeilen korrekt gelesen habe, das die Kollonen wenigsten auf der Straße gefahren sind. Mir erzählten letztens Zeitzeugen folgendes:

Nachdem die "Russen" der in der Nähe liegenden Garnison neue Panzertechnik bekommen hatten, musste diese erst einmal getestet werden. Natürllich nicht wie man das heute kennt....
Nein, die fuhren mit 3, 4, 5 Panzern nebeneindander über den Acker einer LPG- mehrfach. Bei einer fahrt nahm ein Fahrzeug die Telefonleitung mit, kurz darauf brannte es auch noch am Dorfende- das Feuer entwickelte sich zum Großbrand.
Nun war die Kacke am dampfen, die hiesige Dorffeuerwehr am Ende Ihrer Kräfte, keine Sirene zur weiteren Alarmierung im Dorf- die Telefonleitung zur Nachforderung weiterer Löschkräfte zerstört. Mobilfunk :applouse: gab es noch nicht.
Ein Dorfbewohner holte dann mit dem Fahrrad die nächstliegende Werkfeuerwehr.

Das aber nur am Rande....

BG
Andreas
 
Hhmm, regelmäßig und mit Panzern und in den 80ern ? Selbst mit Gummischutz auf den Kettengliedern etwas fragwürdig. Man hätte es ja nicht nur sehen, auch meilenweit hören müssen.

Von regelmäßig hatte ich eigendlich nichts geschrieben und so war es auch nicht.

Was den Gummischutz angeht, ich weiß ja nicht welche russischen Panzer Du meinst, die die bei uns gefahren sind hatten weiß Gott keinen (gab es das überhaupt bei der russischen Technik zu der Zeit?), dementsprechend konnte man auch noch lange die Spuren (Schäden) auf der Straße sehen.

Und ja, gehört hat man die Panzer schon von weitem und auch noch lange nach der Vorbeifahrt. Besonders das Rasseln der Ketten auf dem Kopfsteinpflaster der Ortsstraße.


In dem Fall bin ich auch mal ein Zeitzeuge! :highly_amused:
Gruß
Lutz
 
Hhmm, regelmäßig und mit Panzern und in den 80ern ?
Das weiß ich nicht. Auf dem TÜP wird es ja einen Park an Fahrzeugen gegeben haben der dann benutzt wurde.
Ich weiß nur was die Russen zum Thema sagen. Ja, in den 1980er-Jahren auch.

Die exakte Route ist unklar, aber es gibt da ja so Karten ahlt, da sind die Kettenmarschwege dann enthalten.

3000?
Soooonnnnnnnnn Mist ....................
 
Hallo Jolle!
Ist trotzdem eine ganz schön weite Strecke, die sie da zurücklegen mussten. Wenn sie öffentliche Straßen und Ortschaften vermeiden, wollten wo sind sie lang gefahren? Habe mal Google Earth bemüht von Erkner über Neu Zittau wäre eine Möglichkeit, da ginge es durch den Wald. Aber wie sind sie über den Oder-Spree-Kanal gekommen, auf Google Earth sind 2 Brücken eingetragen als ehemalige brücken, ist nun die Frage gab es sie damals noch und wurden sie erst nach der Wende abgerissen. Aber von Karlshorst nach Erkner wo sind sie da lang? Mfg.kallepirna
 
Marschkolonnen und -wege der russischen Streikräfte in der DDR

Es stand mal irgendwo etwas geschrieben, daß es verschiedenste Kartensätze gab auf denen diverse Marschstraßen verzeichnet waren/ sind.
Es gab meines Wissens die Kartensätze

"Karte der Militärtransportwege" (Krieg)
"Karte der Übungsmilitärtransportwege"
"Karte der Marschstraßen" (auch für sowjetische Einheiten)
"Karte der Transportwege"

und einige russische, eigene Ausgaben.


Aber wie das oft so war, daran gehalten haben sich die "russischen Freunde", unsere Waffenbrüder auch nicht immer.

BG
Andreas
 
Habe mal Google Earth bemüht von Erkner über Neu Zittau wäre eine Möglichkeit, da ginge es durch den Wald.

Nee Kalle, in der von mir beobachteten Zeit (1980 - ca.1990) sind die Kolonnen aus Berlin durch Erkner in Richtung Grünheide, also Richtung Autobahnring, gefahren. Selbiges auch andersrum. Die Streckenführung mit Panzern verlief nicht über Neu Zittau.

Wenn sie wirklich das Ziel des von @Büttner bezeichneten TÜP gehabt haben, wäre die Überquerung des Oder-Spree Kanals also nur über die Autobahn oder bei Spreeau möglich gewesen.
Kann es noch andere Ziele südöstlich von Berlin für einen derartig geführten Marsch gegeben haben?

Gruß
Lutz
 
Kann es noch andere Ziele südöstlich von Berlin für einen derartig geführten Marsch gegeben haben?

Mit Sicherheit.

Wenn sie wirklich das Ziel des von @Büttner bezeichneten TÜP gehabt haben

Wie will man mehrere dieser Aktivitäten auch zuordnen. Man bräuchte Dienstpläne, Marschbefehle oder dergleichen explizit sagen zu können:
DAS war an diesem Tage das Marschziel. Gut möglich auch, das gepanzerte Verbände/ Kfz allgemein auf ein und der selben Marschroute nur iteilweise unterwegs waren, aber letztendlich jeweils ein anderes Ziel hatten- das heißt früher oder später abgebeogen sind.
Eventuell sind sie auch nur im Kreis gefahren- Fahrausbildung, ich habe da noch Karten von einer anderen Armee, da sieht man diese Rundstrecken sehr gut.

Um welches Datum geht es hier eigentlich?

BG
Andreas
 
Hm. Wie aber will der Laie/ Zeitzeuge 20 oder 30 Jahre später belegen, das die Kolonne die er irgendwo in Berlin irgendwann gesehen, gehört oder gerochen hat, die gleiche ist, welche später auf irgendeinem entferntem Übungsplatz oder einer Kaserne einrollte. Panzer der sowjetischen Truppen waren oft irgendwo in der Pampa unterwegs. Dazu hätte er die gesamte Strecke hinterfahren müssen. Das gab es zwar.... oder er müsste ivolviert gewesen sein.
 
Es stand mal irgendwo etwas geschrieben, daß es verschiedenste Kartensätze gab auf denen diverse Marschstraßen verzeichnet waren/ sind ...

Ich kenne sogar jemanden, der diese Kartensätze in seiner (m.E. guten) Datenbank verwendet hat. Dessen Vornamen beginnt mit 'A' und endet mit 's', ich kaufe zur Sicherheit noch ein 'r' :cocksure:

Grüße Frank
 
Hm. Wie aber will der Laie/ Zeitzeuge 20 oder 30 Jahre später belegen, das die Kolonne die er irgendwo in Berlin irgendwann gesehen, gehört oder gerochen hat, die gleiche ist, welche später auf irgendeinem entferntem Übungsplatz oder einer Kaserne einrollte.

Nee Andi, ist schon klar.
In meinem Fall ist es für mich auch nicht unbedingt sooo wichtig zu wissen ob Aljoscha, Sergej oder Ivan am 30.06. oder 21. 12. mit Panzer Nr.123 nach X oder Y gefahren ist.
Die Fahrzeugbewegungen durch unseren Ort sind mir nur beim Wuhlheidethreat wieder ins Gedächtniss gekommen. Können ja eigentlich nur die Kräfte aus Karlshorst gewesen sein, die da in östliche Richtung die Stadt verlassen haben.
Nur eben wohin da östlich von Berlin? Viele Möglichkeiten kann es ja in unserer Ecke nicht geben haben...oder?

Eines kann man glaube ich ausschließen, auf dem Nachhauseweg waren sie bestimmt noch nicht, obwohl.....die Richtung stimmte.:peaceful:

Na ja, ist auch egal.
Die armen (einsamen) Regulierer sind glücklicherweise doch noch abgeholt worden, Straßenschäden erkennt man auch keine mehr und der alte umgefahrene Straßenbaum vor unserer Feuerwache wäre spätestens heute ein Fall für die Kettensäge gewesen. :triumphant:

Gruß
Lutz
 
Die längste bekannte regelmäßig durch die GSSD genutzte Panzermarschstraße auf öffentlichen Straßen ist ~60 km lang. Insofern liegt das hier darunter. Nur war es dort (und ist es immer noch) quasi ausserhalb der Zivilisation. Selbst da wurden aber Vorsichtsmaßnahmen ergriffen und Reparaturtrupps für die Strassen hinterhergeschickt. Daher ist es eben in Randberlin etwas verwunderlich, das ist aber auch alles.

Grüße Frank
 
Hallo Jolle.
Über Autobahn kann ich nicht so recht glauben und über Spreeau naja da wäre es über neu Zittau kürzer gewesen. In Fangschleuse war der Bahnübergang oft und lange zu, ob die da alle auf einmal drüber gekommen sind, oder haben sie die Züge angehalten. Ich glaube auch das Wir es nicht lösen werden ist mir eigentlich auch egal, ich weiß nur das Sie bei uns vorm Haus immer langgefahren sind. Da in der Ehrenfelsstr. nicht viel Deutsche gewohnt haben, hatten sie es ja einfach. Aber interessant ist es auch wieder, vielleicht gibt es noch Karten zur Problemlösung lassen wir uns überraschen.. Mfg.kallepirna
 
Eine Marschstraße führte über Karlshorst, ab Köpenick gab es zwei Routen Richtung Erkner (nördl. oder südl. des Gr. Müggelsees). Aber diese steht eben nur auf dem Papier so (Stand 80iger Jahre).
 
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