Luftnachrichtenstelle "Heidehof" Biesenthal

Klondike

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Hallo und guten Tag, nach einem Tipp von User @Robbels und einem Bericht über ein Zeitzeugengespräch gab es Informationen zu einem gesprengten Bunker der Nachrichtentruppe aus WKII bei Biesenthal. Zusätzlich noch Stichworte "Blitzmädchen", laut Alter des Zeitzeugen, und wenn das Mädchen im etwa gleichen Alter war, wohl eher Ausbildung zum Blitzmädchen....Ein Jägerleitstand oder ähnliches in dem Bereich ist mir unbekannt. Also fing ich vom Schreibtisch aus an zu suchen, das ein oder andere Objekt aus der Zeit gibt es in der Gegend ja, z.b. am "Großen Wukensee", aber das passte nicht auf die Beschreibung.(gesprengt) Weiter gesucht, Hinweise gefunden auf "Luftflotte 6 Biesenthal 3.2.45 - 2.4.45" Sackgasse, das brachte mich nicht weiter.
Dann stieß ich auf eine PDF Datei des "Biesenthaler Anzeiger , Informationsblatt des Amtes Biesenthal-Barnim" https://www.amt-biesenthal-barnim.de/dokumente/anzeig01_10.pdf und auf Seite 23 der Volltreffer , der "Heidehof" am Prendener Weg. Laut der Beschreibung in dem Dokument "Luftnachrichtenübungsstelle für die Luftnachrichtenstelle 1/12" Für vollständige Informationen bitte Seite 23 in verlinkter PDF nutzen. Mit dem Brandenburgviewer wurde das in Frage kommende Gebiet von mir gecheckt, die Bodenoberfläche dort sah sehr verdächtig aus. Also Markierung im GPS-Gerät gesetzt und auf gutes Wetter gehofft.

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Teilzitat " Das gesamte Objekt unterstand der Luftwaffe - alle Mitarbeiter auch die Telefonistinnen und Fernschreiberinnen trugen Uniformen der Luftwaffe.
Ca. 40-50 Biesenthaler Frauen wurden als Fernsprechgehilfeninnen und Fernschreiberinnen dienstverpflichtet.
180-200 Personen waren ständig vor Ort und rund um die Uhr im Schichtsystem beschäftigt.
Durch die Telefonverbindungen war es möglich, mit allen Orten des Kriegsgeschehens im ständigen Kontakt zu sein..." Teilzitat Ende, Vollständig siehe Link.

In der PDF wird folgend berichtet das das gesamte Areal gesprengt wurde.
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Heute nun machte ich mich auf den Weg dorthin, Spurensuche vor Ort, Wetter war spitzenmäßig. Anfahrt bis zu meiner GPS Markierung war nicht möglich, Weg für KFZ gesperrt, also Parkmöglichkeit gesucht und nach etwa 600 m Fußweg hatte ich meine Markierung erreicht und fand auch gleich die ersten Betonbrocken.
Wie in den folgenden Bildern zu erkennen ist, wurde sehr sehr gründlich gesprengt, auch durch die Vegetation lässt sich nicht mehr viel erkennen. Anders als im Bericht erwähnt glaube ich aber, das dort mehr als 1 Gebäude gestanden hat, habe wenigstens 3 Gebäudekellerreste erkennen können, oder aber dies sind Folgeerscheinungen der scheinbar gewaltigen Sprengungen dort. Also keine Keller sondern Krater...
Ein Besuch vor Ort ist nicht lohnenswert, glaube die angehängten Bilder werden das bestätigen, die die sich trotzdem dorthin auf den Weg machen wäre empfohlen nachträglich noch den Großen Wukensee zu umwandern, im Sommer kann dort auch gebadet werden, schöne Ecke dort!

Weiterführende Informationen, Korrekturhinweise sind gewünscht....

Beste Grüße

PS: Danke @Robbels
 

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Ist jetzt halb OT, ist auch nicht mein "Gebiet". Muß aber unbedingt sagen:
Ich finde es mehr als gut, wie Du diesen Beitrag gestrickt/aufgebaut/rübergebracht hast. (Zukunft Forum: viele Scheiben hier abschneiden können, usw.)
Respekt!
 
Ich war 1987 dort vor Ort und man konnte noch richtig in Bunkern rumklettern. Es waren glaube ich 2 oder drei Ruinen. Da ich aber als "Erzieher" im Ferienlager war und mich die Thematik damals noch nicht interessiert hat habe ich das nicht weiter verfolgt. Heute kann ich Klondike nur zustimmen - alles weg.
Ist aber auch eine gute Pilzgegend, wenn es denn Pilze gibt.
 
Danke für deine Worte @the passenger

@Frankk: das mit den 2 oder 3 Ruinen passt dann ja bestens zu meinem Eindruck, das digitale Geländemodell bestätigt das auch. Man hat also nach 1987 nochmals (nach) gesprengt? Frank?

Pilze hab ich keine gefunden, also keine Essbaren, aber 2 Zecken haben mich gefunden...

beste Grüße
 
Erst mal muss ich mich korrigieren, es war schon 1977 bzw. 78.
Ich glaube nicht dass da gesprengt wurde sondern einfach zerhackt. Ich erinnere mich auch dass ich mal über eine "Schotterfläche" gelaufen bin und dachte, dass es mal der Bunker war. Wann ??? Inzwischen ist alles überwachsen.
Irgendwer hat mir aber mal gesagt dass es eine Funkstelle der Koralle war- oder war das hier schon mal Thema?
Ick werd ja ooch nich jünger.
 
Kombination zu Koralle hatte ich bei der Erst Recherche auch im Blick, hab da aber nichts bestätigendes gefunden, weiß auch nicht wie weit sich Marine und Flieger die Übertragungstechnik (Funk/Telefon) geteilt haben. Für Funkstelle halte ich die Lage nicht passend, "dein" Ferienlager war höher gelegen als der Heidehof. Fernkabelnetz und Verstärkeramt hab ich noch unbestätigt in den Notizen...

Und du hast Recht, zerhackt trifft es eher, teilweise sieht es aus wie auf modernen Baustellen wo ein Meißel am Baggerarm befestigt wird und dieser alles zerkloppt, ähnlicher Schutt und Brocken.

Grüße
 
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