Lossa: diverse Bunkeranlagen

pippin

New member
Hallo!

Kennt hier wer die Liegenschaft der GSSD in Lossa und kann mir näheres darüber berichten?:confused:

Meinen Informationen nach soll da wohl ein größeres Gelände mit mehreren Bodendeckungen sein, welches auch schon im WKII genutzt wurde.

Danke schonmal im voraus

mfg pippin
 
AW: Wer weiß was über Lossa?

Hallo Büttner

Ja! In Lossa gab eine Luftwaffenmuna die auf dem Gelände des Schachtes Reichskrone und Richard gewesen ist.
Das Gelände das die GSSD genutzt hat liegt aber nicht auf dem Gelände der ehemaligen muna sonder ein stück weg.
Habe auch gelesen das im Lossaer Bahnhof, aufgrund eines amerikanischen Luftangriffes, ein Zug mit Tabungranaten explodiert sein soll.
Ob die Quellen bezüglich des Zuges verlässlich sind weiß ich allerdings nicht.

Dies haben meine Recherchen im Internet ergeben, genaueres kann ich dazu nich beitragen und hoffe das jemand mehr weiß oder schonmal vor ort war und etwas berichten kann.

mfg pippin
 
AW: Wer weiß was über Lossa?

Achso noch zur Erklärung!

Die Schächte Reichskrone und Richard waren Kalischächte und gehörten zur Kali-Gewerkschaft Rastenburg.
 
AW: Wer weiß was über Lossa?

Ich muss mich zu meinem gestrigen post noch einmal verbessern da ich wohl vom vielen lesen und suchen nach Informationen etwas Betriebsblind gewesen sein muss.

Also
Die Muna lag nicht auf dem Gelände der Kalischächte Reichskrone und Richard.
Das hab ich mit dem Schacht Brggraf im nahegelegenen Billroda verwechselt da sich dort eine Heeres-muna befand.
Die Schächte Reichskrone und Richard wurden zu Kriegsende als Lager für die Munition aus der Muna Lossa benutzt.
 
AW: Wer weiß was über Lossa?

Ich muss mich zu meinem gestrigen post noch einmal verbessern da ich wohl vom vielen lesen und suchen nach Informationen etwas Betriebsblind gewesen sein muss.

Also
Die Muna lag nicht auf dem Gelände der Kalischächte Reichskrone und Richard.
Das hab ich mit dem Schacht Brggraf im nahegelegenen Billroda verwechselt da sich dort eine Heeres-muna befand.
Die Schächte Reichskrone und Richard wurden zu Kriegsende als Lager für die Munition aus der Muna Lossa benutzt.

Nahe dem Kesselhaus (siehe Foto) der Schachtanlage Reichskrone befand sich eine Tropo.
Giftgasmunition soll wohl nicht in den Schächten entsorgt, sondern im Wald vergraben worden sein. Die Flächen sind markiert und umzäunt.

BG
 
AW: Wer weiß was über Lossa?

Das mit der im Wld vergrabenen Munition ist mir neu.

Ich hab in den Referenzen einer Beseitigungsfirma gelesen das 2006 dort eine Kampfmittelsondierung durchgeführt wurde.

Ich kann mir fast gar nicht vorstellen das die da nur nen Zaun drum machen wenn was gefunden wurde.

mfg
 
AW: Wer weiß was über Lossa?

Kampfmittelsondierung durchgeführt wurde.

Moin pippin,

Sondierung & Beraeumung sind 2 verschiedene Dinge. Eine Sondierung inklusive Absperrung kostet wesentlich weniger als eine professionelle Beraeumung...siehe Wittstocker Heide. Die ganzen gruenen "Spinner" - ist freundlich gemeint - koennen ja gern die Kosten fuer die Beraeumungen aufbringen, im Fall Wittstock ein mehrfaches Milionengrab...ganz davon abgesehen, daß die Soldaten ( in diesem Fall die Luftwaffe ) zwar die Heimat verteidigen sollen, aber hier nicht dafuer ueben koennen --> wie man das den Soldaten plausibel erklaeren will, entzieht sich meiner...!!!


Gruß F.
 
AW: Wer weiß was über Lossa?

Das mit der im Wld vergrabenen Munition ist mir neu.

Ich hab in den Referenzen einer Beseitigungsfirma gelesen das 2006 dort eine Kampfmittelsondierung durchgeführt wurde.

Ich kann mir fast gar nicht vorstellen das die da nur nen Zaun drum machen wenn was gefunden wurde.

mfg

... sondiert und umzäunt, evtl. hat man später vor die Flächen zu beräumen... wobei unklar ist was auf den Flächen der Muna noch zu finden ist.
Die gleiche Verfahrensweise findet man auch in Ammendorf.

BG
 
AW: Wer weiß was über Lossa?

pippin,

ich habe dir mal die verfügbaren Daten zu Lossa aus dem Buch „Der lautlose Tod“ von Olaf Groehler herausgeschrieben – vielleicht hift`s? Ansonsten das Buch besorgen!

Am 5. April ging bei der Luftflotte Reich eine g.Kdos (geheime Kommandosache) als Blitztelegramm aus Hitlers HQ ein: „Der Führer hat die sofortige Räumung der K-Muna (Kampfstoff-Munitionsanstalt) Lossa... befohlen, vordringlich sind alle Bestände an roem. drei Gr.-Abwurfmunition (dahinter verbargen sich die mit den modernsten Nervengiften Tabun und Sarin gefüllten Bomben) abzufahren.“

Die L.Ma. Lossa war eine der Hauptlagerstätten für chem. Kampfstoffe. In etwa 65 Bunkern lagerten ca. 20.000 t (in 5 Bunkern davon nur Tabun und Sarin). In Folge des schnellen amerikanischen Vorstoßes nach Thüringen und deren verstärkte Tieffliegertätigkeit, sollten diese KS nun noch schnell verlagert werden.

Wegen der Tiefflieger wurde der Generalquartiermeister der Luftwaffe, Generalleutnant von Criegern beim Chef des OKH, Generalfeldmarschall Keitel, vorstellig und wies auf die Gefahr hin. Trotzdem reagierte niemand darauf.

So kam es am 8. April 45 zum Beschuß eines mit KS beladenen Zuges am Bhf Lossa. Notiz des WfSt: „Beim Beladen der Züge mit K-Munition Jaboangriff. Hierdurch Beschädigung der Munition und Verseuchung des Bahnhofsgeländes: bisher 4 Tote. Die zur Beladung herangezogene Bevölkerung musste vorübergehend in einem Umkreis von 20 km evakuiert werden. Eingeleitete Entseuchung dauert mindestens 24 Stunden.“

Als am 12. April die 1. US-Armee Lossa und die Muna besetzte, wies nichts mehr auf den Vorfall und die Lagerung der KS in den Muna-Bunkern hin. Es kam auch niemand auf die Idee danach zu suchen....

Groehler nennt auch die entspr. Quellen. Die Dokumente befinden sich heute im BA-MA Freiburg/Brsg.

Grüsse demo01

PS: Jetzt (Munition im Wald vergraben) weiß du auch, warum die Amis damals vor Ort nichts fanden!
 
AW: Wer weiß was über Lossa?

Danke für die ganzen Info´s

Weiß vielleicht jemand von euch in wie weit das ganze Gelände dann nach 1945
von den Russen nachgenutzt wurde.

Welche Einheiten waren dort stationiert ?

Grüsse pippin
 
AW: Wer weiß was über Lossa?

Guck mal die Seite vom MGFA nach - obs stimmt steht auf einem anderen Blatt ...
 
AW: Wer weiß was über Lossa?

@ Büttner


Hab auf der Seite vom MGFA nichts gefunden.
Wenn du was gefunden hast sag mir bitte genauer wo was steht
 
AW: Wer weiß was über Lossa?

Die Standortdatenbank gibt nichts her unter Lossa? Ich dachte da wäre so eine Suchmaske wo man einfach Ortsnamen eingeben kann oder so.
Möglich das Lossa dort unter anderen Namen gelistet ist.
 
AW: Wer weiß was über Lossa?

Ui, hier ist aber so einiges durcheinender geraten.

Das Gebiet wurde rege genutzt. Die eigentliche K-Muna war im Eisbach (Dreickiges Wäldchen nahe Bahnhof). Baubeginn war 1935. Personalstärke ca. 165. Bis 1942 nur nur Endmontage von Flak- und Brandmunition, ab 1943 wurden Kampfstoffe in 60 Bunkern eingelagert. Ab Ende 1944 wurden auch KC 250 Grünring III (Tabun) in 5 Bunkern gelagert. Gesamt lagerten dort ca. (kann nur geschätzt werden) 3200t an Kampfstoffen.

Westlich Richard&Reichskrone befand auf laut Luftwaffenatlas des LGK IV auf einer Lichtung ein Schießplatz der Luftwaffe. Vermutlich die durch die GSSD als Panzersschießbahn nachgenutze Fläche.

Nördlich Richard&Reichskrone und damit westlich der Landstraße nach Wiehe, südwestlich der späteren Kasernen der GSSD, befand sich eine weitere Liegenschaft, etwa Seligenbornsberg. Dort wurde ebenfalls Munition montiert und Leergut von KC 250 bis 1800 gelagert. Dort arbeiteten bis zu 700 ausländische Arbeitskräfte.

Dazu käme noch Burggraf-Bernsdorf, was aber wieder eine andere Baustelle wäre.

Nun zur Räumung. Führerbefehl 5.04.1945, sofortige Räumung angeordnet. Am Vormittag des 8.04.1945 wurden 4 mit Waggons mit Tabunladung getroffen. 9.04.1945 vormittags wird mitgeteilt, 4 von 12 erfoderlichen Zügen sind abgefahren, Ziel Mockrena.

Es wurde nicht alles abgefahren. Es fanden sich sehr wohl noch massenweise Kampfstoffe bei Einmarsch der Amerikaner. Um es abzukürzen, das Thema hat noch lange beschäftigt. In Richard&Reichskrone wurde auch versenkt, unter anderem Phosgen, Donarit und Sprengkapseln. Das hatte dann dort noch ordentlich geknallt, in einer der Schächte steckt eine ordentliche Verspriegelung. Die entsprechenden Flächen sind alle bekannt und untersucht. Die lagen alle schön verteilt nördlich Lossa. Wenige im Wald als vielmehr direkt am Wegesrand.

Nacher wurde das Gebiet nördlich Richard&Reichskrone durch die GSSD nachgenutzt. Die haben dann wiederum ihren eigenen Mist hinterlassen.

Das nur mal in aller Kürze.
 
AW: Wer weiß was über Lossa?

Übrigens auch bzgl der Zeit nach 1947.

Ja, irgendwer hier hatte auch arge Schmerzen und dichtet eine Tropo in die zwei kleinen USB auf dem Schachtgelände. Da wurde wohl etwas mit der Führungsstelle an anderer Stelle durcheinander geworfen. Fehlen nur noch die obligatorischen SS-20, auch wenn man seit gefühlten 100 Jahren solche Waffen auf DDR Gebiet ausschließen kann.

Naja, wurde bisher auch kaum was zu geschrieben. Ich habe zwar den Arsch voll mit Material, komme aber nicht dazu das mal essbar zu veröffentlichen. Irgendwas ist halt immer.

TS-Eastrail ?
Die Welt ist ein Dorf.

Schön, dass Du da bist! Herzlich willkommen!

Freundliche Grüße, Martin
http://www.bahnsuche.de

Das Internet ist eher ein Dorf. Bei gleichen Interessen trifft man sich immer auf den gleichen Portalen. Hier tauchte nur bisher mein Gebiet nicht auf dem Radar auf, ansonsten wäre ich noch immer reiner Leser.
 
AW: Wer weiß was über Lossa?

Naja, wurde bisher auch kaum was zu geschrieben.
Das Problem besteht darin, dass die GSSD-Geschichte unter Forschern
zwar eigentlich bekannt ist - aber eine Veröffentlichung noch aussteht:
Alle halten das Wasser an, weil man ja nicht möchte, dass die Ver-
öffentlichung vorab auf ominösen Webseiten schon vorab als "wir
haben das selbst erkannt" erscheint.

Soweit ich auf mich selbst reflektiere:
Es gibt eine Unklarheit - ein Luftbild mit Tropos.
Mir ist weder die Anbindung noch die Richtung(en) klar.

Ich habe zwar den Arsch voll mit Material
Wem sagst Du das.

Martin
 
AW: Wer weiß was über Lossa?

Ob die wirklich was über Lossa unter den Russen veröffentlichen bezweifel ich. Ich habe selber Nachforschungen angestellt und bin sehr schnell an eine Grenze gekommen wo man doch merkt, dass man sich auf dünnes eis begibt
 
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