Lieberose: Nachrichtenbunker / Sendezentrum / PDRZ bei Lamsfeld

AW: GSSD Bunker Lamsfeld / Lieberose

Waren gestern mal vor Ort, sprich beim Nachrichtenbunker, im Wald viele Fahrzeuge und Leutchens mit Metalldedektoren, obs KMRD war, Sondler oder Schrottis war nicht zu erkennen. Ein paar hatten ne orange Weste an, aber die hat ja fast jeder heutzutage, jedenfalls haben die alles metallische rausgewühlt, was sie im Boden finden konnten. Fahrzeuge aus verschiedenen Landkreisen, teilweise Miettransporter. Keine Firmenbezeichnung.

Bunker selbst nach wie vor dichter als dicht.
 
AW: GSSD Bunker Lamsfeld / Lieberose

Hallo Skynet,

KMRD glaube ich ehr nicht, dazu ist das Gelände nicht Markiert gewesen
als Munitionsbeslastet.
Aber komisch ist das schön wenn die Leutchen auch noch aus verschiedenen
Landkreisen kommen. Wäre es ne Firma hätte bestimmt was auf den Autos
gestanden. Bestimmt nen Event der Sondler :mrgreen:

Gruß TFS
 
Moin,

habe erfahren, dass es eine AFüSt des Nachrichtenbunkers/Lamsfeld geben soll. Und zwar bei Drachhausen bzw dem Örtchen Heide.
Dort war die ehem. Russenstadt, die allerdings vollständig abgerissen wurde.
Bei Lieberose/Hollbrunn gibt es zwar noch einen Bunker, das ist aber angeblich nicht die AFüSt.
Hat jemand Infos darüber??
 
Ich hatte neulich nur kurz Zeit für einige Außenaufnahmen. Kann jemand was zum Status innerhalb des Bauwerks sagen?

BG
Martin
 

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AW: GSSD Bunker Lamsfeld / Lieberose
1. Was sind das für rautenförmige Felder im Wald (Bild 1), etwa Antennen? (Sowas wie Erdanker sind dort massenweise vorhanden!)
Moin. Das Thema ist schon alt, aber die Antwort fehlt noch immer.

Die Strukturen im Wald sind Rhombusantennen für Kurzwelle. Diese Antennen haben eine Richtwirkung und werden für "Kommunikation mit dem Ausland" eingesetzt. Es sind definitiv keine Antennen, um mit den eigenen Truppen, die paar 100km entfernt sind, in Verbindung zu bleiben.

Die Hauptstrahlrichtung der Antennen ist entlang der langen Seite. In Lamsfeld erkennt man eindeutig die Rhomben im Wald in Richtung Osten. Legt man bei Google Earth eine Linie nach Moskau, so passen die Richtungen der Antennen.

Im östlichen Teil des Geländes befinden sich die Antennen für tiefe Frequenzen (bevorzugt Kommunikation Nacht). In der Mitte erkenne ich noch ein paar Rhombusantennen für die höheren Kurzwellenbänder (bevorzugt Kommunikation Tag).

Im westlichen Teil standen noch weitere Antennen. Vor Ort gesehen habe ich unter anderem kreisförmige Anordnungen. Hier kann ich leider nur vermuten: vielleicht waren es Empfangsantennen, vielleicht mit Möglichkeit eine Richtung zu schalten, vielleicht waren es Antennen für NVIS. Keine Ahnung.

Info NVIS:

Info Antennen:


Bei Moskau befindet sich ein vergleichbares Objekt. Das ist größer und hat auch einen Bunker über 2 Etagen. Ich persönlich sehe einen Zusammenhang. Aber darüber an anderer Stelle vielleicht mehr.
 
Als Bonus dann: 2 Etagen, Funkerei, Ausfahrantennen, Erdantennen, die Masten für die oberirdischen Antennen scheinen mir aus Beton gewesen zu sein?
Moin

Ich noch mal: Die Masten, die die Antennen-Drähte trugen, sind in der Tat aus einem Werkstoff mit Beton. Ich bin mir nicht sicher, aber das könnte Asbest-Beton sein. Das waren immer gleich lange Rohre, die mit Halbschalen aus Stahl verschraubt wurden. Die Masten gab es in verschieden Durchmessern. Um eine Vorstellung zu bekommen: Die dickeren waren schätzungsweise 20 oder 30cm im Durchmesser. Damit konnte man richtig hohe abgespannte Masten aufbauen. Auf russischen Sendestellen sind diese Masten oft zu sehen.

Für die angesprochenen "Ausfahrantennen" interessiere ich mich stark! Weiß jemand mehr?
 
Die Hauptstrahlrichtung der Antennen ist entlang der langen Seite. In Lamsfeld erkennt man eindeutig die Rhomben im Wald in Richtung Osten. Legt man bei Google Earth eine Linie nach Moskau, so passen die Richtungen der Antennen.

Das ist sehr interessant was du schreibst, meinst du mit Rhomben freigerodeten Flächen wo vermutlich Erdantennen drunter sind die eine typische geometrische Form haben? Das mit der Ausrichtung habe ich nicht verstanden, was meinst du mit "lange Seite"?
 
Moin.

Nein die Rhomben sind keine Erdantennen. Dort standen die hohen Masten für die Rhombusantennen, die wohl sehr weit in der Ferne noch zu sehen waren. Im Wald sieht man zahlreiche Abspannpunkte für die Masten. Eine Erdantenne braucht keine Abspannpunkte. Hier eine Grafik aus der englischen Wiki, wie so eine Antenne aussieht:

Radio_Antenna_Engineering-Fig3-77.png




Quelle: https://en.wikipedia.org/wiki/Rhombic_antenna


Im Anhang ein Bild, wie das in Brandenburg bzw in Moskau aussieht. Ich habe die Umrisse einer der Antennen für die tiefen Kurzwellenfrequenzen eingezeichnet. Hauptstrahlrichtung nach Moskau.
 

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AW: GSSD Bunker Lamsfeld / Lieberose

...
JäDo,
Saalow
Jessen
E.

Nichts mit dem System der Gruppe, weil mehrere Ebenen darüber, hatten zu tun (und fehlen demzufolge auf der Karte) die Sendestandorte
Lamsfeld,
Roga,
und
Töpchin.
Diese Sendezentren unterstanden anderen Ebenen, wurden von anderen Wartungseinheiten betreut und auf diese hatte die GSSD im Normalfall keinen Zugriff.
...
GRüsse Hermann
Moin. Ich muss noch mal diesen alten Beitrag herausholen. Hermann ist nicht mehr im Forum aktiv, richtig?
Anlagen mit Kurzwelle Sendern gab es viele. Wie unterscheiden wir diese richtig?

Mir geht es im Detail um die Funktion vom Objekt Lamsfeld als "Kriegssendezentrum des Generalstabs", welches der GSSD übergeordnet war. Denn dieses hatte ein Alleinstellungsmerkmal: die großen Rhombusantennen vom Typ RGD, die speziell für Auslandsverbindungen auf Kurzwelle eingesetzt worden. Wie bereits erwähnt, haben diese Antennen eine starke Richtwirkung und diese zeigen genau nach Moskau.

Hermann nennt mit Lamsfeld in einer Reihe noch zwei weitere Standorte:

Bei Töpchin auf dem Berg befindet sich eine Troposphären Funkanlage der GSSD. Das hat mit einem Kriegssendezentrum auf Kurzwelle überhaupt nichts zu tun. Im Wald erkenne ich keine Antennen, was ja auch logisch ist für eine Tropo Station. Auch auf historischen Luftbildern nichts zu erkennen. Link https://www.sachsenschiene.net/bunker/bun/bun_335.htm

Mit Roga kann ich leider nichts anfangen. Meint er das nordöstlich von Neubrandenburg? Ich kann keine Antennen erkennen und auch kein Objekt zuordnen. Ich würde mir aber gern Luftbilder ansehen.


Dafür habe ich bei diesem Objekt: https://www.sachsenschiene.net/bunker/bun/bun_204.htm?411
Einige Hinweise auf den Betrieb von großen Kurzwellensendern, wie sie in Lamsfeld standen. Hier stört mich nur, dass man keinerlei Antennen auf Luftbildern findet.
War Lamsfeld vielleicht das einzige Objekt mit den Rhombusantennen nach Moskau als Alleinstellungsmerkmal? Ich versuche anhand der Funk-Technik nachzuweisen, was dem Kriegssendezentrum des Generalstabs ähnlich ist. Ich würde gerne weitere Standorte und deren historische Luftbilder untersuchen. Wer eine Idee hat, ich freue mich über Post.
 
Deine Annahme bezüglich genannten Users ist zutreffend.

Was die Antennenfelder "Rhombus" betrifft, die Sowjetunion ist gefühlt voll damit gewesen. Auf historischen Satellitenfotos gut erkennbar. Aber bei solchen Antennen in der Nähe der Westgrenze der Sowjetunion, wie kann man denn da die Richtung erkennen?
 
Dafür habe ich bei diesem Objekt: https://www.sachsenschiene.net/bunker/bun/bun_204.htm?411
Einige Hinweise auf den Betrieb von großen Kurzwellensendern, wie sie in Lamsfeld standen. Hier stört mich nur, dass man keinerlei Antennen auf Luftbildern findet.

Ahh, "mein" Bunker.

Zunächst einmal auch von mir: Herzlich Willkommen.
Der Nick Radist - kommst Du aus der Ecke Magdeburg?

Zu dem von Dir angesprochenen Objekt: Da gibt es einige Antworten sowie einige Fragen (die Du ggf. beantworten kannst). Leider bin ich heute in Eile, melde mich in den nächsten Tagen.
 
wie kann man denn da die Richtung erkennen?
Moin.
Das hatten wir doch erst. Hauptstrahlrichtung entlang der langen Seite der Antenne. Wikipedia Artikel ist auch verlinkt. Hier habe ich euch das eingezeichnet:

Was die Antennenfelder "Rhombus" betrifft, die Sowjetunion ist gefühlt voll damit gewesen. Auf historischen Satellitenfotos gut erkennbar.
Dazu hatte ich auch im Bild Bezug genommen.
 
Ahh, "mein" Bunker.

Zunächst einmal auch von mir: Herzlich Willkommen.
Der Nick Radist - kommst Du aus der Ecke Magdeburg?

Zu dem von Dir angesprochenen Objekt: Da gibt es einige Antworten sowie einige Fragen (die Du ggf. beantworten kannst). Leider bin ich heute in Eile, melde mich in den nächsten Tagen.

Guten Morgen. Danke.

Wenn es "Dein" Bunker ist, hast du vielleicht Hinweise auf die damals eingesetzten Antennen? Bin gespannt auf deine Antwort.

Nein, ich bin etwas weiter im Süden zu hause. "Radist" bedeutet "Funker", das ist mein Hobby.
 
Hallo Skynet, danke. Das Objekt ist mir bekannt. Es ist jedoch für Richtfunk, das hat leider mit Kurzwelle nichts zu tun und damit auch nichts mit einem Kriegssendezentrum für den Generalstab. Schade
 
Moin.
Das hatten wir doch erst. Hauptstrahlrichtung entlang der langen Seite der Antenne. Wikipedia Artikel ist auch verlinkt. Hier habe ich euch das eingezeichnet:


Dazu hatte ich auch im Bild Bezug genommen.
Der Pfeilt zeigt in nordöstliche Richtung. Warum kann er nicht in südwestliche Richtung zeigen? Meine Frage bezog sich auf Anlagen in der Sowjetunion. Es muss ja Gegenstellen geben oder sind das andere Antennen?
 
Der Pfeilt zeigt in nordöstliche Richtung. Warum kann er nicht in südwestliche Richtung zeigen?
Das ist auch meine Frage, @Radist.
Zu mir: Ich war bei einer nicht mehr existierenden Armee drei Jahre Funker mittlerer/großer Leistung. Einige Begriffe kenne ich also, verstehe auch einiges. Das natürlich auf Grundschulniveau, verglichen zu Dir.

Zu den Rhombenantennen:
Ich habe die Sendeachse verstanden. Der Rhombus sieht mir symmetrisch aus, daher die Frage, woran Du erkennst, dass das Richtung Moskau ging. Weil Moskau so schön in Richtung liegt? Oder gibt es da etwas, was ich nicht erkennen kann? Denn die Senderichtung könnte doch auch (grob) West gewesen sein, oder?
 
Moin.

Das können wir so nicht mit absoluter Sicherheit sagen. Aber wenn ich scharf kombiniere:

Tatsache 1: Die Annahme "Die Antennen sollen die eigenen Truppen in Richtung Süd-West versorgen." ist leider technisch nicht sinnvoll. Das liegt am Typ der Antenne selbst. Die Rhombusantenne ist für Entfernungen über 1000km konzipiert. Die eigenen Truppen sind deutlich näher dran. Dafür verwendet man andere Antennen. Die sind Lamsfeld im westlichen Teil zu finden. Diese Aufgabe ist also mit anderen Antennen abgedeckt. Theorie: Für die kurze Entfernung verwendet man Antennen mit steiler Abstrahlung. Stell dir vor der Himmel ist ein Spiegel. Taschenlampe schräg nach oben: steiler Winkel für kurze Entfernung, flacher Winkel große Entfernung. Das gleiche passiert mit der Kurzwelle. Ganz vereinfacht!

Tatsache 2: Viele Sendezentren sind so aufgebaut, dass sich in der Mitte der Sender befindet und rundherum die Antennen stehen. Das sieht man auch bei Anlagen in Russland und der ehemaligen Sowjetunion. Wenn Richtantennen verwendet werden, sind diese eigentlich immer so platziert, dass die Hauptstrahlrichtung vom Sender und den anderen Antennen weg zeigt. Die Richtungen gehen also immer von der Mitte vom Objekt weg und nicht zum Objekt hin. Mann will auch vermeiden, dass die anderen Antennen wieder einen Teil der Energie aufnehmen und zum "anderen" Sender transportieren wenn diese im Weg stehen. Das kann durchaus zu Intermodulation und anderen technischen Problemen kommen. Der andere Sender "sieht" die andere Aussendung dann als reflektierte Leistung und das bedeutet Verfälschung des SWR. Dort habe ich leider selber keine Erfahrungen aus der Praxis. Das sollte man aber beim Bau einer solchen Anlage vermeiden. Aber das führt zu weit...

Tatsache 3: Der russische Generalstab ist in Moskau und nicht in Spanien. Senderichtung Nord Ost ist sinnvoll für Kriegssendezentrum des Generalstabes.


Aus diesen drei Tatsachen komme ich mutmaßlich auf Senderichtung Moskau.


Ich habe eine Sendeanlage auf dem Schirm, die als Gegenstück in Frage kommt. Diese wird als "Sendefunkzentrum des 1. Kommunikationszentrums des Generalstabs" bezeichnet. Das zu prüfen ist aktuell meine Beschäftigung. Hat jemand Lust darauf auf Seiten in russischer Sprache zu recherchieren? Würde mich freuen. ;)


Im Anhang noch ein Bild von der Anlage bei Moskau. Und ein Bild von den Richtungen der Antennen gesamt.

Wie gesagt, alles nur Spekulation.
 

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Ich habe die Sendeachse verstanden. Der Rhombus sieht mir symmetrisch aus, daher die Frage, woran Du erkennst, dass das Richtung Moskau ging. Weil Moskau so schön in Richtung liegt? Oder gibt es da etwas, was ich nicht erkennen kann? Denn die Senderichtung könnte doch auch (grob) West gewesen sein, oder?
Die Rhombus-Antenne hat zwei Betriebsarten »

1 • die beiden Antennen(-Kabel) sind offen - elektrisch getrennt
2 • die beiden Antennen sind abgeschlossen - elektrisch verbunden

Typ 1 strahlt bidirektional ab - im Bsp nach Moskau & Spanien
Typ 2 strahlt unidirektional ab - im Bsp nur nach Moskau

Ob Typ 1 oder 2 ist in der Betriebszeit von oben kaum feststellbar

 
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