Liberec: Zivilschutzraum

blitzpilot

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Der Zivilschutzraum befindet sich in Liberec direkt unter dem Sokolov-Platz.
Er hat mehrere Eingänge.
Ursprünglich gab es 27 solcher druckfesten Schutzräume, die sich direkt in Wohnhäuser befanden. Diese Häuser wurden inzwischen ihren ursprünglichen Besitzern zurückerstattet.
Derzeit hat die Stadt Liberec lediglich 3 separat stehende öffentliche Schutzräume.
Um den Schutz der Einwohner zu erhöhen, ist die Einrichtung improvisierter Schutzräume
Geplant, die in Selbsthilfe errichtet werden sollen.

Beim Bau eines Teils der Schutzräume wurden bereits bestehende Stollen verwendet, die
Bei der Suche nach Eisenerzlager gehauen wurden.
Im Jahre 1944, also gegen Ende des 2. Weltkrieges, ging man daran, einen Luftschutzraum
der 1. Wiederstandsklasse zu bauen.
Den Bau verrichteten außer Freiwilligen auch ca. 318 Kriegsgefangene deren Nationalität nicht mehr ermittelt werden konnte.
In einer Schicht, die von 08:00 Uhr bis 22:00 Uhr dauerte, gelang es 1,5m Stollen voranzutreiben. Insgesamt wurden ca. 550m Stollen vorangetrieben.
Insgesamt umfasst die Länge der Gänge der Luftschutzanlage ca. 1km Gänge.

1952 – 1954 wurde in einer Ersten Rekonstruktion der Luftschutzraum zur
III. Wiederstandsklasse (Atomschutzbunker) umgebaut.
1959 – 1962 fand eine zweite größere Rekonstruktion statt.
Die Wasser- und Elektroinstallation stammt aus dem Jahre 1976.

1. Wasserversorgung
Direkt im Schutzraum gibt es zwei Brunnen, die Kanalisation ist am öffentlichen
Kanalisationsnetz angeschlossen.
Im Kriegszustand kann sie jedoch mittels mechanischer Schieber hermetisch verschlossen werden. Bei Stromausfall kann das Wasser mittels Handpumpe gepumpt werden.

2. Notstromersatzanlage
Der Luftschutzraum verfügt über zwei Dieselaggregate die aus dem Jahre 1954 Stammen
Und bis heute voll funktionsfähig sind. Sie dienen im Bedarfsfall den Betrieb der Pumpen, Filterventilationsanlage und der Notbeleuchtung.
Zur Kohlendioxidabsorption befindet sich Natronkalk in Fässer in den Gängen.

3. Filterventilatiosanlage
Auch die Filterventilationsanlage (ABC Schutzanlage) ist in voll betriebsfähigen Zustand.
Bei Stromausfall kann sie mittels zweier Kurbeln betrieben werden. Um genug Sauerstoff
Zu erzeugen, muss die Kurbel mindestens 40 Mal pro Minute gedreht werden.
An der Wand hängen Umrechnungstafeln, die zur Berechnung der notwendigen Sauerstoffmenge in Abhängigkeit von der Anzahl der untergebrachten Personen dient.
Das Sauerstoffvolumen im System wird aus entsprechenden Sauerstoffflaschen in der
Sauerstoffstation bei Bedarf ergänzt.

4. Notausstiege
Der Luftschutzraum liegt in einer Tiefe von bis zu 20m und seine Wände sind bis zu 3m dick.
Er verfügt über vier Eingänge, die alle mit Panzertüren gesichert sind.
Im Notfall kann man den Luftschutzbunker über drei mit Eisenstufen ausgerüstete Notausstiege, die auf dem Sokolov-Platz münden verlassen.

5. Sonstiges
Die Gesamtfläche des Luftschutzbunkers beträgt ungefähr 960m² und die Länge der Gänge
beträgt ungefähr 1km.
Er ist für ca. 1500 Personen konzipiert, die bis zu 72 Stunden Schutz gefunden hätten.
Einer Person stand ei Raum von 60 x 60cm zur Verfügung.
Die Temperatur beträgt konstante 10° C

Quelle Infotext bei der Führung


Ein Besuch ist aus meiner Sicht lohnenswert. Der Eintrittspreis war mit 60 Kronen mehr als moderat.
Fotografieren bei der Führung war wie man sieht auch kein Problem.

BP
 

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Hallo Martin,

der Kontakt lief über die Stadt.Das ganze war recht Problemlos. Es finden regelmäßie Führungen statt.

BG BP
 
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