(Als Gedanke in Klammern: Kann ja sein, das diese Raketen-Offiziere anfangs manchmal 3-5 Jahre ohne Familie an diesen Standorten zubringen mußten.)
Durchaus vorstellbar, natürlich. Aber in den 1970er- und 1980er-Jahren doch nicht mehr?
Ich habe das immer so verstanden das die Offiziere 5 Jahre an einem Standort ihren Dienst verbracht haben. Dort kamen sie als Ledige hin, solche Unterkünfte kennt man ja. Aber manche kamen eben mit Frau oder gar schon mit Frau & Kind. Wenn als Lediger dann am Standort Frau gesucht, gefunden, geheiratet und Nachwuchs in die Welt gesetzt. Die UdSSR war zu groß und auch aufgrund der Auslandsstationierungen möchte ich ausschließen das die Familie zu Hause blieb.
Es gibt die Aussage oder das Gerücht das sowjetische Familien *damals* in einem Zimmer lebten, leben mussten. Bis zu einem gewissen Zeitpunkt (Schaffung von Wohnraum mittels Plattenbauten konkret) sogar vorstellbar. Heute weiß man dazu schon ein wenig mehr, siehe Offiziers-Kommunalkas. Mit ist dazu in Errinnerung das sich damals - im zivilen Leben - die Wohnraumzuteilung verbesserte wenn geheiratet oder gar Kinder in die Welt gesetzt wurden.
Nun, es gab Dutzende Standorte in den 1970er-jahren (SS-4 und SS-5) und 1980er-Jahren (noch ein paar SS-4) und es finden sich kaum oder keine Hinweise das dort die Offiziere mit ihren Familien gelebt haben. Hier ziele ich konkret auf das Baltikum, also Estland, Lettland und Litauen ab. Also zunächst ohne Berücksichtung der Anschlusstationierung von SS-20.
PS: Bei der Bundeswehr gibt es diesen schönen Begriff "Einöd-Standort". Die hier genannte Standortkategorie entspricht dem zu nahezu 100 Prozent! Frauen und Kinder an Einödstandorten?