Kranichborn: Wechselgefechtsstand WGS 51.FRBr / FuTB-51

Frank K.

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Im Rahmen der für das Jahr 1989/90 geplanten Revision / Hauptinstandsetzung des GS Sprötau der 51. FRBr wurde ein vorbereitender GS-Neubau im Objekt der ehemaligen FuTK-511 durchgeführt. Da die Rekonstruktion in Sprötau längere Zeit erforderte und dabei das komplette Bauwerk ausser Funktion gesetzt werden sollte, war geplant vom Neubau in Kranichborn aus während dieser Zeit das DHS zu führen.

Der Neubau erfolgte in den Jahren 1988/89 und sollte später als gemeinsamer Wechselgefechtsstand gWGS der 51.FRBr / FuTB-51 genutzt werden. Am Standort befand sich bis dahin ein WGS des FuTB-51.

Das Projekt wurde als Bauwerksverbund durch das IBR-12 / Torgau realisiert und ist noch existent. Mitte 1989 waren die Baumaßnahmen abgeschlossen und das Projekt befand sich in der Ausrüstungsphase. Wegen der Veränderung der politischen Verhältnisse wurde der Ausrüstungsprozess abgebrochen und der Zugang verschlossen. Die BuWe hat nachfolgend das Objekt übernommen.

Der Komplex besteht aus:
1 × zweietagiges monolithisches Zugangangsbauwerk, ua mit Netzersatzanlage, deren Tank, Umluftfilterungssystem, Sanitäreinrichtungen;
1 × FB-75, zweietagig, Ausbau als (der eigentliche) GS;
1 × FB-75, Nachrichtentechnik;

Die FB-75 haben unterschiedliche Längen und schließen in westlicher Richtung an das Zugangsbauwerk an.

In der Nord-West-Ecke der Liegenschaft sind drei neu errichtete geschützte Garagen erkennbar. Hier war die Technik für ein mobiles Richtfunksystem R-404 untergebracht. Genutzt für die internen Verbindungen innerhalb der FRBr, Technische Details dazu siehe Link unten.

Im Rahmen des Projektes kam es auch zu veränderten Sicherstellungsmedien der äußeren Nachrichtenverbindungen. Technische Details dazu sind auf den Seiten des NBA nachlesbar.

Die Liegenschaft wurde privat genutzt, der aktuelle Zustand bzgl Nutzung ist unklar. Da das Objekt in Nachnutzung war - wie auch immer, ist eigentlich auch klar warum die Zuwegung zum Eingangsbereich des Bauwerkes aktuell bei G-Maps so ausgeprägt erkennbar ist. Ab dem Zeitraum der Aufnahme des zweiten Luftbildes scheint er wieder geöffnet zu sein.

Die historische Luftbild-Sequenz wurde von Andreas @Andi39GE generiert :encouragement:, Quelle siehe Link unten, Reihenfolge der Aufnahmen von links 1990 » 1996 » 200x.

Grüße Frank

» www.rwd-mb3.de/ntechnik/r404
» http://www.geoportal-th.de/de-de/downloadbereiche/downloadoffenegeodatenth%C3%BCringen/downloadluftbilderundorthophotos.aspx
 

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Danke Frank für die Eröffnung des neuen Themas. Einige Ergänzungen / Richtigstellungen meinerseits.

Für das SBW des GS in Sprötau war für das Jahr 1989 eine Erneuerungsinvestition (Reko) vorgesehen. Innerhalb diser Maßnahme erfolgte auch die Errichtung des SBW's als WGS in Kranichborn. Die Zeitschiene sah vor:
- schrittweise Übergabe des SBW's in K. zum Einbau der Führungstechnik: 01.05. bis 30.06.89
- Reko des SBW's in Sp.: bis 31.12.89

Das Luftbild von 96 deutet auf eine Zuschüttung des Zugangs des SBW's hin.

Das SBW (nicht SBK) in Hybridbauweise besteht aus:
- 1 monolithischem Zentralbauwerk, zweietagig mit Zugangsbauwerk (östlich), Transportschacht, Schleusen; NEA mit Tankanlage, Akkuraum?, Wasserver- und -entsorgung, Filterventilationsanlage, Kaltwassersatz, Zentralverteiler Elt, Steuer- und Regelungstechnik für Bauwerkstechnik, Sanitärräume
- 2 angesetzte parallele FB-75 unterschiedlicher Länge (westlich), davon einer mit Notausstiegsschacht, mit folgenden Funktionsbereichen:
- Führungsraum incl. Jägerleitstelle (südl. FB)
- zweietagig mit Nachrichtenbetriebsräumen und Arbeitsräumen für die Gefechtsbesatzung (nördlicher FB)

Die R-404 wurde für den Datenaustausch des automatisierten Führungssystems (VEKTOR-2WÄ) genutzt.

moses
 
Die Sache mit R-404.... wo kommt die her ?
LSK/LV hatte nur R-404 in RFB3 und RFB2.
Die FRT hatten 5Ja62/63 als Waffensystem eigene Richtfunkübertragung in der sowohl der AFS-Betrieb lief als auch die herkömmliche Führung // mit Teilunterstützung RT-417.
 
Mitteilung an die bisher kommentierenden Leute zum Thema "Kranichborn":

Ich (Wessie, alt & "ungedient") verstehe nach ein paar Jahren Zugehörigkeit bei/zu Hidden Places etwa die Hälfte von dem, worum es in diesem Beitrag geht, verstehe etwa ein Drittel der Abkürzungen. Soll derartige Schreibe "sexy" für neue TeilnehmerInnen hier sein?

Fragend, Christian
 
Unser Kollege von frr-51.de hat unter DHS + Nachrichtenbetrieb mit meinen Daten die Richtfunkverbindungen eingetragen.
die 5Ja62/63 hat im Prinzip die Grundlagen von R-404. Da das System in der 51.FRBr neu zu entfalten war, hatte der Koll. Na-Offz ggf. die Fachbezeichnung noch nicht so aufgenommen. Der kleine Unterschied ist dann das Entscheidende. Das System konnte automatisch das aktuelle Nachrichtennetz nutzen.
Für 51.FRBr waren 14 Strecken mit 5Ja62/63 geplant.
Ja- dazu fehlen noch einige Daten bei NBA.
 
Soll derartige Schreibe "sexy" für neue TeilnehmerInnen hier sein?

Fragend, Christian

Nein, nicht :( Ich gebe mir ja schon Mühe allgemeiner verständig zu schreiben, es ist aber real schwierig.

Weniger mit der Materie vertraute sollten vereinfachend hier zur Kenntnis nehmen das eines der letzten Bunkerbauprojekte (das letzte realisierte ?) der ehem. DDR thematisiert wird. Es war mit einem gewissen Mythos umgeben, da das Projekt inkl. seinen Unterlagen Historikern bekannt war aber von den Wenigsten örtlich verortet werden konnte.

Nun ist es auch dank der öffentlich zur Verfügung stehenden historischen Luftbildaufnahmen lokalisierbar und als gewisse Krönung dazu auch noch vorhanden.

Grüße Frank
 
Moin

Was ich mich schon länger frage.
Ist die Abkürzung BuWe eigentlich NVA Sprachgebrauch ?
Mich schüttelt es immer wenn ich das lese :)

Im Westen sagt man BW ;)

mit einem gewissen Mythos

Die ganze NVA Luftabwehr ist etwas seltsames wenn man mehr darüber liest und sieht.
Man hat in den 80ern Millionen von Mark für komplizierte Bunker ausgegeben um mit Waffen vom grossen Bruder aus den 50er Jahren moderne Kampfjets abzuschießen.

Der Beschriebene Gefechtsstand liegt 7km neben dem Luftkorridor nach Berlin.
In Westlichen Archiven finden sich bestimmt schöne Bilder von der Bauphase.
 
Genau- Buwe ist eine Ossi Schöpfung. Denn BW war bereits mit einem Bundesland belegt.

Nunja, Luftabwehr/Luftverteidigung DDR. Oft sehen wir auch Eigenverwunderung über manche Ergüsse von oben. Aber irgendwie hatten andere Menschen aus dem Raum Moskau über unser Schicksal zu entscheiden und da steht dann eine Vorgabe bestimmte Waffen kaufen zu müssen und/oder eine dritte FlaRak-Brigade gen Südwesten zu stellen ( obwohl die DDR das nicht stemmen konnte ) und alles dann in Beton zu gießen um 30-60 Minuten des ersten Luftschlages mit 60% der Kräfte und Mittel zu überstehen. Nach 2 Tagen 90% Verluste.....
Das Gute- die Freunde des Beton hätten sonst ja nichts zu tun um dem Hobby ausgiebig zu frönen.

Wobei dieser Standort Kranichborn als Notgeburt zu sehen war. Eben wegen der dringenden umfangreichen Reko des Bunkers Sprötau und der Vorgabe sowohl FuTT als FRT-Kräfte in einem Bunker zu vereinen..
Was wäre die Alternative ?
Führung über längerem Zeitraum von den alten Wechselgefechtsständen wie Kranichborn mit FuTB-51 und Blankenburg mit 51.FRBr.. Das wollte die oberste Heeresführung nicht.
 
#Uecker
Deinen Kollegen aus Sprötau trifft keine Schuld. Der Fehler liegt bei mir als Quelle der Angaben zu Kranichborn, da hat mir mein Gedächtnis einen Streich gespielt. Optisch hatte ich eine R-404 vor Augen, nun da Du 5Ja62/63 schreibst, fällt es mir wie Schuppen von selbigen. Aber ich vermute trotzdem eine enge "Verwandschaft" beider Systeme.
moses
 
Nach so langer Zeit passiert das eben- mit dem Gedächtnis.
Schrieb ich oben schon, das Grundgerüst ist R-404 mit Ergänzung der automatischen Wegelenkung. Das System konnte unterscheiden in Waffensystem, Kabel (Postnetz) und Richtfunk.
Bei den 5Ja62/63 hatten wir ein Problem. Funküberwachung MfS beschwerte sich das die Daten vom Automatisierten Führung-u. Leitssystem (AFLS) der 41. und 43. Fla-Raketen-Brigade immer in den 5Ja62/63 zu orten waren. Niemand hatte bedacht, dass bei der Sowjetarmee 5Ja62/63 der Regelübertragungsweg war und bei uns NVA war Kabelnetz Post der Regelübertragungsweg. So das die Techniker an Leiteinrichtungen der 5Ja62/63 etwas zum neu beschalten hatten.
Denn Regelübertragung war Kabel von der Post- wenn das mit Ausfall belegt war folgt automatische Umschaltung auf 5Ja/62/63 oder auf externes Richtfunk wie FM 24/400. Innerjhalb des 5Ja62/63 Systems konnten die AFLS-Leitungen auch noch mal automatisch geschalten werden. Falls ein Zweig einen Ausfall hatte, brachte das System die Daten über einen anderen Zweig. Erforderlich war eine intakte Netzvermaschung.
5Ja62/63 war teilweise mit R-405 doubliert.
Zum Verständnis hier das Netzschema der 41. FRBr: http://lsklv-ddr.de/5ja62_41.jpg
 
Wenn ich das richtig verstehe haben GSSD und NVA die selbe Fernmeldetechnik genutzt aber diese waren nicht miteinander verbunden und jeder hatte sein eigenes AFLS in der selben Region.

Die Feuer und Funkaufklärungsstellungen von GSSD und NVA lagen teilweise sogar direkt nebeneinander.
Wie z.B. Gotha CA und Seebergen NVA.
 
So könnte die Situation beschrieben werden.
Der Austausch von Informationen erfolgte mündlich und manuell ohne Automatisierung oder per Funk.

Gotha war Heer. Die machten ihr eigenes Süppchen.
 
Je nachdem wen man fragt hört man ganz unterschiedliche Sichten: Mal sei die Luftlage vernetzt gewesen, mal nicht. Mal nur auf der oberen Ebene, mal wieder nicht. Mal mit Austausch TLA, mal wieder nicht. Mal mit der Gruppe, mal nicht. Und die jeweilige Sicht wird mit fester Stimme, Widerspruch nicht duldend, vorgetragen.

Und -um zynisch fortzusetzen- jeder, der was auf sich hielt, hatte eine eigene primäre Luftlage. TLA, LV, das von zwei Verbündeten jeweils autonom. Nicht zu vergessen die Jägerleitstellen. Und die zivile Luftlage. Und in Wünsdorf ...
 
Je nachdem wen man fragt hört man ganz unterschiedliche Sichten: ... Und die jeweilige Sicht wird mit fester Stimme, Widerspruch nicht duldend, vorgetragen.

Und -um zynisch fortzusetzen- jeder, der was auf sich hielt, hatte eine eigene primäre Luftlage. TLA, LV, das von zwei Verbündeten jeweils autonom. Nicht zu vergessen die Jägerleitstellen. Und die zivile Luftlage. Und in Wünsdorf ...

Das ist mE eine ganz gute Sachzustandsbeschreibung. Halt alles sehr verwirrend kommentiert und viel Wirrwarr im Netz und in der allgemeinen Biertisch-Diskussion. Und das hängt stark vom ehem. Verantwortungsbereich des Kommentierenden ab. Kann man schon so feststellen » je weniger man Ahnung davon hat, desto lauter die Stimme dazu ;)

Dazu ist es wahrscheinlich nicht möglich eine kurze Zusammenfassung zu formulieren.
Ich füge noch an: Es hing auch stark ab ob es den Normalzustand oder Übungen betraf. @Uecker kann man schon zustimmen und er redet sicher von Normalfall.

Wenn man nur die zentral geführte Luftlage LL betrachtet: Der Anzeige auf dem Tableau konnte man so auf anhieb nicht entnehmen wo die Meldung herkam. Der sie Bearbeitende wusste das idR schon. Im Normalfall kamen die Meldungen der LL aus den funktechnischen Einrichtungen der NVA, dies über den bekannten Meldeweg. Aber: es konnten sowohl LL-Meldungen manuell in das System eingegeben werden und weiterhin wurde die LL zB auch per Fernschreiber und Funk übertragen. Sowohl zur internen Dublierung als auch für die weiter östlich gelegenen GS im Warschauer Vertrag. Eine eindeutige Trennung auf Herausgeber war nicht möglich.

Die zentral geführte automatisierte LL der LSK/LV wurde an die GSSD in Wünsdorf einseitig übermittelt. Was die GSSD für sich darstellte blieb allgemein verborgen.

Im Buch ‚Hüter des Luftraumes?‘ gibt es zum Thema gemeinsam geführte LL folgende Zitate auf Seite 223 »
[SUP]131[/SUP] Dies fand nach einer Analyse des Kommandos LSK/LV seinen Ausdruck in getrennten Führungsstellen von GSSD und Kommando LSK/LV, im Fehlen eines einheitlichen automatisierten Führungssystems, in der Überlappung der Entfaltungsräume von ostdeutschen und sowjetischen Einheiten ohne übereinstimmende Abgrenzung der Verantwortlichkeiten sowie in fehlenden Schutzbauten für die Führungsstellen der Luftverteidigung der GSSD.

Konzeption zur Führung der Truppen der Luftverteidigung auf dem Territorium der Deutschen Demokratischen Republik 1981, BA-MA, DVL 3/58374, Bl. 13.
[SUP]134[/SUP] Eine Parallelarbeit von zwei AFLS »Almas« verhinderte eine authentische und einheitliche Luftlage, Zielnummerierung, Zielverteilung und Bekämpfung.

Vorschläge zur Verbesserung der Führung und des Zusammenwirkens aller auf dem Territorium der DDR
entfalteten Kräfte und Mittel der Luftverteidigung im April 1980, BA-MA, DVL 3/ 58374, Bl. 1.
Quelle » Hüter des Luftraumes? Die Luftstreitkräfte der DDR im Diensthabenden System des Warschauer Paktes, Ch.Links, März 2010, Finke.

Das ist anfangs fehlinterpretiert worden (im Text steht ‚… fehlende Kompatibilität eine parallele Arbeit von zwei AFLS im System … nicht erlaubte[SUP]134[/SUP]) und hatte bei Insidern für erhebliche Diskussionen gesorgt. Es war aber nicht die technische Kompatibilität des System ‚ALMAS A-2‘ gemeint, die war gegeben. Es ging schlicht um den Vorschlag nur eine gemeinsame zentrale automatisierte Luftlage innerhalb der DDR zu führen.

Das Buch ist generell zu empfehlen für die Bewertung der Frage wer, wie, wo, wann und mit was zusammengewirkt hatte.

Zu Thema gemeinsame automatische LL LSK/LV GSSD/NVA <-> LaSK/TLA GSSD/NVA: Die Systeme waren nicht kompatibel.

Hätte ich gar nicht gedacht, daß eine ‚Hidden-Bunkervorstellung‘ solche Reaktionen in der Diskussion verursacht :cool:

Grüße Frank
 
Hätte ich gar nicht gedacht, daß eine ‚Hidden-Bunkervorstellung‘ solche Reaktionen in der Diskussion verursacht :cool:

Grüße Frank

Wie bekannt mache ich das ja immer anders herum wie die meisten.

Ich finde was im Wald und muss dann herausfinden was das war.

Flugabwehr ist mit das erste was man hier im Umkreis findet. Im Westen das Hawk System und in Thüringen die S75 Stellungen.
Je mehr ich dann darüber gelesen habe und je weiter ich in den Osten vorgerückt bin desto weniger war da für einen Laien eine Systematik zu erkennen.
Zur Sowjetischen Luftabwehr habe ich nur sehr wenig gefunden.
Diese Buk M1 Stellungen waren auch nicht so einfach zu finden wie die S75 Stellungen.
Mittlerweile kenne ich da einige Stellungen und auch die Feldstellungen dazu.
Etwas völlig anderes und hochmobiles was ohne teure Unflexiblen Bauwerke auskommt.

Dann habe ich etwas gefunden über so einen NVA Hightech Wunderbunker wo sich wohl jemand etwas den Frust von der Seele geschrieben hat der anscheinend etwas mehr Einblick hatte:
http://peters-ada.de/41_frb_bernau.htm
 
Den peters-ada hatte ich schon einige male am Wickel. Nichts zum Fleiß die Website zusammen zu stellen. Mehr zum Inhalt. Aber jeder schreibt haslt so wie er die Welt versteht.
Wie:
Zitat:
Die 41. FRB arbeitete nicht ( ! ) mit den Truppen der Luftverteidigung der russischen Streitkräfte ( GSSD ) zusammen. Die 41. FRB führte ihre 9 Feuerabeilungen und war an die 1.LVD angebunden.Die 1. LVD war direkt mit der zentralen Führung der Luftverteidigung in Minsk verbunden. Auch die 1. LVD wurde noch von Deutschen geführt.
Zusammenarbeit mit der GSSD wurde weder im DHS noch sonst wie praktiziert.
Zitatende:

Nun brauchte alles auch bei der CA seine Zeit. Diese Verbindung mit GSSD kam erst 1988/89 und konnte wegen der WENDE nicht mehr so richtig punkten. Es war sogar vorbereitet, das diese Brigade aus den LV-Gefechtsstand GSSD geführt wird.
Weiter: Die 1. LVD war nicht direkt mit Minsk verbunden. Dieser Aspekt oblag nur Fürstenwalde mit dem Almas.
Zusammenarbeit im DHS voll an sich vollumfänglich. Da GSSD das Sagen in Sachen Luftverteidigung DDR hatte.. So verfügte auch der Bunker Kölkwitz als Führungsstelle DHS 1. LVD über diverse Fernmeldeverbindungen zur GSSD.
Kein Abfangjäger der DDR startete ohne Abnicken der zuständigen sowjetischen Führungsstelle.
Das nur mal geringfügig zum peters-ada.

Der andere Aspekt von@Martin2 liegt wie @Frank schon schrieb im Verständnis der Person. Im Grundsatz war ein Abgleich der Luftraumaufklärung über die Luftziele vorhanden.
So waren Offiziere am Almas in Fürstenwalde dafür zuständig, nicht zu führende Luftziele aus dem System zu löschen, Doppelkennungen zu glätten, Ziele händisch neu einzufügen.. Solche Arbeiten waren aber nicht für Jedermann sichtbar. Genau so wenig sichtbar die Querverbindungen zwischen FuTT NVA und FuTT GSSD.
Das hier die zentrale automatisierte Zusammenschaltung auf höhere Ebene fehlte, lag im Unterstellungsverhältnis. Wünsdorf war Moskau direkt unterstellt und NVA LV war der Westrichtung in Minsk unterstellt. Rein technisch war alles vorbereitet und machbar. Aber Moskau sagte immer NJET.

Wenn wir auf Sprötau 51.FRBr blicken, waren von der Truppenluftabwehr FRR Weißenfels und Erfurt in ihren Friedens-DHS-Stellungen direkt aus Sprötau für den Einsatz zu führen und mit den entsprechenden Fernmeldeverbindungen nebst Zweitweg über Richtfunk ausgestattet.
Bis hin zur Einbindung der Jägerleitstelle Gleina an das künftige AFLS im Bunker Sprötau zur automatisierten Jägerleitung. Das sind Vorgänge die ab 1984 zum Ausbau anstanden und bis zum 1.12.90 hätten von Vollbetrieb gehen sollen. Denn es fehlte ja noch das AFLS in Sprötau.
 
quote_icon.png
Zitat von Frank K.
Hätte ich gar nicht gedacht, daß eine ‚Hidden-Bunkervorstellung‘ solche Reaktionen in der Diskussion verursacht :cool:

Grüße Frank

Sollten wir nicht eine Thementrennung durchführen?!
 
Irgendwie hat doch alles mit dem Bunker KRABO zu tun. So bissel drum herum.

Um mein in #16 geschriebenen Text etwas zu unterstreichen:

Der ZGS Fürstenwalde hatte zum Bunker "Nikel" in Wünsdorf 10 Fernmeldeleitungen. Darunter 1 Leitung mit SAS-Fernschreib und Verbindung Almas2-Almas2 mit ausgewählter Luftlage. Die lief nur einseitig von uns nach Wünsdorf.
Da muß niemand erzählen wir hatten keine Kommunikation untereinander.

Der Bunker Kolkwitz 1. LVD hatte
4 Verbindungen nach GSSD Merseburg FuTBr
1 Verbindung nach GSSD Taucha FRBr
3 Verbindungen nach Dresden zum Führungspunkt TLA 1. Gardepanzerarmee
1 Verbundung nach Eberswalde zum Führungspunkt TLA 20. Gardearmee

Bunker Sprötau hatte
4 Verbindungen nach GSSD Merseburg FuTBr
4 Verbindungen nach GSSD Nohra Führungspunkt TLA 8. Armee
FuTK Sprötau hatte 3 Verbindungen nach GSSD Alperstedt FuTP--- die beiden Radarstandorte wechselten sich in den DHS-Schichten sogar gegenseitig ab.

Bei allen Fernmeldeverbindungen waren auch Leitungen zur Übertragung (nichtautomatisiert) der Luftlagedaten dabei.

Diese Bündel an Fernmeldeverbindungen (vom Gesamt ca. 60-70 Einzelleitungen NVA + GSSD ) für Sprötau waren nun aufwendig als Schaltvariante nach KRABO zum neuen WGS zu schalten. Daher bestand eine Notwendigkeit, den Fernmeldebunker in KRABO etwas großer zu fassen wie sonst üblich.

PS: KRABO war die fünfstellige EDV-Abkürzung für den Standort Kranichborn- Jeder Standort hatte eine solche Abkürzung.
 
Anbei folgende Anmerkungen meinerseits:
- die Führung vom WGS in K wäre grundsätzlich nichtautomatisiert erfolgt
- die Nachrichtendeckung (so die Projektbezeichnung) war an allen Standorten identisch (vermutlich WV-Projekt) Krb, Spröt, RS 1, RS 2 wie auch Ladeburg
Frage an #Uecker: Was meinst du mit Fernmeldebunker in KRABO und wo war die Apparatur für die Auswahl des Verbindungsweges und die entsprechende Umschaltung auf selbigen untergebracht?
 
Hier fehlt ein Beitrag von mir. In diesem stellte ich zwei Aussagen von @Uecker gegenüber, die sich widersprechen.

Nachtrag:
Ich möchte fragen, warum mein harmloser fachlicher Einwurf gelöscht wurde.
 
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